• Rionegro del Puente-Entrepeñas

    June 3 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Überraschenderweise habe ich in der Herberge ganz gut geschlafen und habe mich nach anfänglichem Unwohlsein doch noch ganz gut eingelebt 😁 Für Guido war es ja nichts Neues (er hat sogar 2017 in der gleichen Herberge übernachtet).

    Ab 6 Uhr war die Nachtruhe vorbei und alle standen nach und nach auf (mindestens einer sogar noch früher aber das habe ich nicht gemerkt). Um 7:30 Uhr gingen wir zusammen mit Manolo und Beate in die Bar neben an (bewirtet auch von der „Herbergsmutter“) zum Frühstück. Da wir heute unterschiedliche Etappenziele hatten, machten wir sicherheitshalber noch ein Gruppenfoto. Wir hoffen aber, dass wir uns wieder über den Weg laufen.
    Dann gingen wir los und verließen „Rionegro del Puente“.

    Heute war der erste richtig wolkige Tag, seit dem wir angekommen sind und im Laufe des Tages könnten sogar ein paar Tropfen runter kommen. Der Weg war gut zu gehen und heute begleitete uns hauptsächlich Schopflavendel aber auch viele andere Feld- und Wiesenblumen. Als ersten Ort erreichten wir „Mombuey“. Das Stadtbild ändert sich so langsam und man merkt, dass wir uns Galizien nähern. Hier kauften wir etwas für das Abendessen ein, denn in unserem heutigen Zielort gibt es weder Restaurant noch Lebensmittelgeschäft. Am Supermarkt trafen wir dann auch noch kurz Beate und Manolo. Wir gingen dann noch zur Kirche. Diese ist wohl noch dem „Templerorden“ zuzuschreiben und am markanten Glockenturm ist ein Ochse zu entdecken.

    Weiter ging es wieder über hübsche Wiesenwege und teilweise Waldwege bis nach „Valdemerilla“. Hier wollten wir wieder den kleinen Kirchturm besteigen aber leider war die Metallwendeltreppe mit einer Metallkette versperrt. Also weiter. Im nächsten Ort „Cernadilla“ kamen wir zunächst an einer Kapelle vorbei und gingen weiter bis zum Hauptplatz mit der Kirche und einem interessanten Brunnen. Unterwegs begleiteten und die Rufe vom Wiedehopf und vom Kuckuck.

    Weiter führte uns der Camino nun teilweise über schöne Waldwege mit Eichen. Wir durchquerten das Dorf „San Salvador de Palazuelo“. Dort kamen wir wieder an einer kleinen Kapelle vorbei. Die Besonderheit an dieser Kapelle, ist der Glockengiebel mit zwei Kreuzen. An der romanischen Dorfkirche konnten wir auch endlich mal wieder den Glockenturm besteigen, dieses Mal erst wieder über eine Steintreppe außen und dann noch über eine kleine Metalltreppe im Innern des Turms noch ein Stück weiter hoch bis zu den Glocken. Das war wirklich schön aber auch etwas „bäh“ wegen der vielen Tauben-💩.
    Plötzlich regnete es tatsächlich kurz. Wir konnten uns aber an der Kirche gut unterstellen.

    Nun begann der Endspurt mit den letzten 4 km bis zu unserem Ziel. Erst ging es ein Stück bergab und dann auch ein etwas längeres Stück wieder bergauf. Ausgerechnet jetzt kam natürlich auch wieder die Sonne raus 😅.

    Im Dorf „Entrepeñas“ angekommen, gingen wir zur Kirche. Hier sollte ich unsere Vermieterin anrufen und sie würde dann zur Kirche kommen und uns zum gemieteten Landhaus „Casa Rural Azul Sanabria“ führen. Nach einer kurzen Wartezeit kam sie auch und wir verstanden uns gleich gut. Ich unterhielt mich mit ihr etwas mit meinem wenigen Spanisch und verstand sie doch relativ gut, da sie wirklich deutlich und langsam sprach und auch geduldig wiederholt hat. Das Dorf ist wirklich sehr klein, ruhig und noch sehr authentisch. Sie zeigte uns stolz das kleine und alte Landhaus mit dem charakteristischen blauen Holzbalkon (daher auch „Azul“=blau im Namen des Hauses). Das Haus war wirklich sehr schön und rustikal. Stolz machte sie uns auf die sehr alten Deckenbalken aufmerksam und auf die alte Truhe im Schlafzimmer, die schon ihrer „Abuela“ (Oma) gehörte. Es war alles sehr schön restauriert und hergerichtet. Anschließend erledigten wir am Küchentisch die „Formalitäten“: Eintragung unserer Daten in ihr Gästebuch (sehr sorgfältig mit Hand geschrieben) und die Bezahlung. Dann wollte sie noch unsere Pilgerausweise stempeln und musste lachen, als Guido ihr zeigte, dass er es schon erledigt hat 😂 Über eine Keksdose aus Düsseldorf im Wohnraum, kam ich mit ihr noch über ihre zwei Töchter ins Gespräch, die erst kürzlich in Düsseldorf eine Weile gearbeitet haben. Sie zeigte mir auf ihrem Handy auch Fotos von den beiden in Düsseldorf und dabei sah ich auch die Sprach-Lern-App „Duolingo“ auf ihrem Handy. Ich erzählte ihr, dass ich mit dieser App derzeit Spanisch etwas lerne und sie sagte mir, dass sie etwas Englisch damit lernt aber noch ganz am Anfang damit ist. Wieder lachten wir herzlich zusammen 😁 Dann verabschiedete sich sich von uns. Wir konnten hier auch mal wieder Wäsche waschen. Nach einer Pause bereitete Guido unser Abendessen zu (vielen Dank Engelchen 😘). Es gab Tortilla, Gazpacho und Brot mit Olivenöl … lecker 😋

    Es war wieder ein sehr schöner Tag. Abwechslungsreich durch die schönen Wege und der ganzen Dörfer. Auch war die Temperatur heute mit 22 Grad sehr angenehm zum Wandern.

    Unsere Momente des Tages

    Guido: Die vielen Blumen überall

    Olaf: Der freundliche und herzliche Empfang und die Führung durch das schöne und rustikale Landhaus.

    Unterkunft: 70 €
    Etappe: 25 km

    Link zur YouTube-Playlist unserer Reise:

    https://youtube.com/playlist?list=PL5ZSGtiw46g1…
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