• Drei Tempel, Philosophenweg und Shopping

    November 22 in Japan ⋅ ☀️ 16 °C

    Heute sind Guido und ich zur letzten Tempeltour in Kyōto aufgebrochen. Mit Nicole und Edith haben wir uns dann am Nachmittag in der Shopping-Mall am Nishiki-Markt wieder getroffen.

    Unser erstes Ziel war der Kiyomizu-dera-Tempel. Auf dem Weg dorthin gingen wir wieder durch Alt-Kyōto und an der schönen Yasaka Pagode vorbei.

    Der Kiyomizu-dera-Tempel („Reines Wasser“-Tempel) ist einer der bekanntesten Tempel Japans. Seine große Terrasse aus Holz ist weltberühmt und bieten einen tollen Ausblick über Kyōto und dessen Berge. Ursprünglich wurde der Kiyomizu-dera-Tempel im Jahre 778 an der Stelle des Otowa-Wasserfalls gegründet. Daher stammt auch die Bedeutung des Namens „Reines Wasser“. Die meisten der 30 buddhistischen Gebäude auf dem Tempelgelände stammen aus dem Jahr 1633 und wurden 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.

    Die Tempelanlage mit seinem roten Tor, der roten Pagode und der großen, hölzernen Haupthalle und der großen Holzterrasse ist wirklich sehenswert und sehr beeindruckend, natürlich aber auch sehr voll. Vor allem auf der großen Holzterrasse mit der Aussicht war das Gedränge groß.

    Anschließend gingen wir zu Fuß zum nächsten Tempel:

    Der Nanzen-ji-Tempel zählt zu den bedeutendsten Zen-Tempeln der Stadt. Die weitläufige Anlage umfasst ein Aquädukt und mehrere Tempelgebäude. Der Tempel wurde 1291 von Kaiser Kameyama auf dessen ehemaligen Palastgebiet gebaut. Der Zen-Tempel wuchs stetig, bis mehrere Feuer im Muromachi Zeitalter (1333-1573) alle Gebäude zerstörten. Schließlich wurden der Tempel 1597 wieder aufgebaut. Im Jahre 1628 wurde das große Sanmon Tor errichtet, das den Opfern der Belagerung der Burg Osaka gewidmet ist.

    Das große Sanmon Tor des Tempels kann auch betreten werden und auf dem großen Holzbalkon umrundet werden. Das taten wir auch. Von dort aus hatten wir eine schöne Aussicht über die herbstliche Tempelanlage. Wir besichtigten noch das Aquädukt. Die anderen Tempelgebäude besichtigten wir nicht, da uns das zu viel Zeit gekostet hätte.

    Vom Tempel aus war es nicht weit zum „Philosophenweg“:

    Der „Philosophenweg“ (Tetsugaku no Michi) ist ein ca. 2 km langer Spazierweg, der entlang eines Kanals verläuft. Er ist nach dem Philosophen Nishida Kitaro benannt, der hier oft meditativ spazieren ging.

    Der Weg am schmalen Kanal entlang war wirklich sehr schön und zum Glück nicht so voll. Auch Edith und Nicole sind heute schon vor uns hier am Kanal entlang spaziert. Auch wir spazierten dort entlang bis zu unserem nächsten und letzten Sightseeingstop:

    Der Ginkaku-ji-Tempel oder auch „Silberner Pavillon“ wurde ebenfalls von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt. Erbaut wurde er 1482 im Auftrag von Ashikaga-Shogun Yoshimasa in Anlehnung an seinen Großvater, der den Goldenen Tempel Kinkaku-ji errichten ließ. Der Silberne Pavillon wurde jedoch bis heute nie versilbert. Stattdessen besagt eine Legende, das das Mondlicht dem damals tiefschwarz lackierten Holz des Ginkaku ein silberfarbenes Aussehen verliehen habe und der Name daher rührt.

    Auch diese Tempelanlage war gut besucht. Ein Rundweg führte uns durch einen sehr schönen Garten.

    Anschließend fuhren wir mit einem Bus in die Innenstadt. Wir aßen in der Marktgasse vom Nishiki-Markt wieder ein paar leckere Snacks und kauften ein paar Souvenirs. Neben einer Brücke über dem Fluß Kamo entdeckten wir eine schöne und interessante Statue. Hierbei handelt es sich um die japanische Künstlerin Izumo no Okuni (geb. um 1572; gest. um 1610). Berühmt war sie für ihre eigenwilligen Tanztheater-Stücke, die das Publikum als Kabuki bezeichnete. Okuni gilt daher als Erfinderin dieser Theaterform.

    Edith und Nicole waren bereits hier in der Nähe auf Shoppingtour unterwegs und um 17:00 Uhr trafen wir uns mit den beiden wieder am Restaurant „KYOTO ENGINE RAMEN“. Die Ramen sind hier wirklich sehr lecker und es gibt auch vegane Ramen. Nachdem Essen gingen wir noch in einige Shops der Kette „Sou-Sou“. Guido und ich kauften hier uns jeder ein paar japanischer „Jika Tabi-Schuhe“, Nicole und Edith kauften japanische „Tabi-Socken“. Dann fuhren wir zusammen nach „Hause“. Dort packten wir unsere Koffer, denn morgen geht es weiter nach Ōsaka, der letzten Etappe unserer Reise.

    Kyōto ist unbedingt einen mehrtägigen Aufenthalt wert. Es ist immerhin die alte Haupt- und Kaiserstadt. Nicht so groß und nicht so cool, bunt, schrill und modern wie Tokio, dafür aber sehr erhaben und würdevoll und historisch mit unzähligen Tempeln und Schreinen.
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