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  • Day 159

    Steile Stiegen am Hermannseck

    September 21, 2018 in Germany ⋅ ☁️ 27 °C

    Noch im Bett liegend kam die erste und wichtigste Frage des Tages „was sagen unsere Füße“? ... sie schmerzten noch ein wenig, aber die verarzteten Blasen hatten sich bereits wieder zurück gebildet, so dass einer neuen Tour nichts im Wege stand. Nach einem ausgiebigen Frühstück, mit frischen Brötchen - was wir beim Campen als kleinen Luxus genießen, ging es eine Stunde später als gestern erneut in Richtung Wanderparkplatz.

    Durch Zufall hatten wir gestern mit anderen Wanderern die Empfehlung der „steilen Stiegen am Hermannseck“ bekommen und nach ein wenig Recherche bereits gestern Abend, war die Entscheidung unserer heutigen Tour bereits gefallen.

    Unser markierter Pfad führte uns als erstes zur Unteren Schleuse und bog dann unterwegs rechts ab in Richtung Hermannseck. Wir waren nach den Fotos im Netz und den Erzählungen wirklich gespannt was uns erwartet. Zuerst genossen wir von hier oben abermals eine tolle Aussicht über die Gesteinsformationen der Sächsischen Schweiz und waren begeistert. Wir lieben es, wenn die Aussichten so facettenreich sind wie hier.

    Und jetzt wartete das Highlight unserer heutigen Tour auf uns. Bereits der Blick die steilen Stufen hinab zwischen den Felswänden war schon gigantisch. Ein mulmiges Gefühl kam schon in mir auf, ob ich hier tatsächlich hinunter klettern wollte. Es war verdammt steil und die einzelnen Stufen sehr eng. Des Weiteren kam noch hinzu, dass der Weg um die Kurve ging im Fels und wir keine Ahnung hatten, ob uns jemand von unten entgegen kommt. Es gibt ja noch die Alternativroute „bequem“ ... aber nein, die kommt für uns Abenteurer nicht in Frage!

    Okay, es wird geknobelt, wer geht vor, obwohl das Ergebnis egal gewesen wäre, Daniel hätte immer zuerst gehen müssen ... wer soll mich sonst unten auffangen, wenn ich ausrutsche. Teilweise war es zu eng zwischen den beiden Felswänden, dass wir unsere Rucksäcke vom Rücken nehmen mussten und nur noch seitlich klettern konnten. Platzangst ist hier definitiv Fehl am Platz! Als Daniel sicher und unversehrt unten angekommen war, kletterte ich oben los. Ich begann vorwärts und wechselte zwischendurch auf die Variante rückwärts die Stufen hinunter zu klettern. Was für ein Adrenalin Schub und ein gutes Gefühl wenn man unten ankommt.

    Eine ganz klare Empfehlung die Stiegen von unten nach oben zu klettern, also von der Unteren Schleuse nach oben zum Hermannseck.Die Sicht nach oben ist tausendmal angenehmer, als der Blick in die Tiefe. Auch wenn es auf den Bildern nicht so rüberkommt, es ist verdammt steil und bei schlechten Wetterverhältnissen ganz klar nicht zu empfehlen, da es zudem sehr rutschig werden kann.

    Unten angekommen, ging es entlang der Krinice zurück zum Einstiegspunkt der Oberen Schleuse. Ganz ruhig und idyllisch schlängelt sich der aufgestaute Fluss hier durch die Schlucht. Weiter ging es durch den Wald und die umliegenden Felder wieder zurück nach Hinterhermsdorf, um uns noch eine kühle Erfrischung beim „zum Wanderstübel“ in der Sonne zu genehmigen.
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