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  • Day 104

    Seltsame Zeiten

    April 11, 2020 in Australia ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach nunmehr 2 Wochen in Renmark, kann ich sagen, nicht viel los hier. Gut, das mag sicherlich auch an den Maßnahmen gegen Corona liegen, allerdings kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, das hier sonst der Bär steppt. Selbst in der Hauptsaison nicht. Dieser Ort, und auch Berri, was 20 Minuten entfernt liegt. machen für mich eher so den Eindruck eines Wegpunktes auf Reisen, den man braucht um die Vorräte mal wieder aufzufüllen. Das es hier allerdings auch alles gibt was man braucht, liegt wiederum daran das im Umkreis von 150km nichts anderes ist.

    Ganz unschön ist es hier allerdings auch nicht. Die Orte sind an einem relativ großen Fluss gelegen, es gibt jeweils eine schöne Riverfront und es gibt einen kleinen Nationalpark in der Nähe. Der ist allerdings momentan geschlossen, wegen Baumaßnahmen.

    Am morgigen Sonntag geht es nun auch endlich mit der Arbeit weiter. Wobei endlich triffts eigentlich nicht so ganz. Ursprünglich hätten wir mindestens 3 Wochen warten müssen bis es mit der Arbeit weitergeht. Dann allerdings kam ein neuer Vertragspartner hinzu, mit dem wir am Dienstag hätten anfangen können, was dann allerdings verschoben wurde, und nun ist es morgen soweit. Von daher, 1 Woche zu warten ist ja gar nicht so schlecht, wenn es ursprünglich auch mindestens 3 hätten werden können.

    Mein Auto, ich mag es eigentlich wirklich, wird wohl in naher Zukunft den Weg alles irdischen gehen. Leider tauchten gravierende Mängel auf, die Reparaturen erforderlich machen, die in die tausende gehen. Ein bisschen ärgerlich ist es schon, da ich der Meinung bin, wenn man schon ein Wrack zum Verkauf anbietet, dann sollte man wenigstens so ehrlich sein und es auch genau so anbieten. Andererseits hätte ich auch einfach nicht so vertrauensselig sein sollen. Nun gut, ist passiert und lässt sich nicht ändern. Man kann nur lernen aus seinen Fehlern.

    Generell beschäftigt mich dieser Tage aber auch ganz viel das wohl momentan "liebste" Thema der Welt. Ich weiß nicht wie sich hier alles entwickelt, wie lange dieser Job nun hält. Bis Juni sollte es zumindest mal klappen. Darüber hinaus ist momentan die aktuelle Lage so dass es einfach nur sehr wenig Farmen gibt die überhaupt einstellen. Verstehen tu ich es nicht so ganz, da Tiere ja dennoch gefüttert und Früchte etc. dennoch geerntet werden müssen.

    Hinzu kommt die Tatsache das sämtliche Grenzen innerhalb Australiens geschlossen sind, und nur mit strengen Auflagen, wenn überhaupt, überquert werden dürfen. Was es wirklich schwer macht überhaupt noch in einen anderen Staat zu kommen, da South Australia auch nicht wirklich der beste Staat ist, in dem man in so einer Situation feststecken will. Die rosarote Brille hab ich nun auch nicht auf und sollte sich die Lage in Deutschland in absehbarer Zeit bessern, es hier aber keinen nennenswerten Fortschritt nach vorne geben, dann steht für mich definitiv die Frage im Raum ob es sich lohnt mit völliger Ungewissheit weiterzumachen oder zumindest im eigenen Land zu sein.

    Für den Moment habe ich einen Job und eine Unterkunft, worüber ich sehr froh bin, ich kann das wenige was ich brauche mir leisten, es sind nette Leute hier und mit dem Job habe ich auch jetzt endlich wieder in einer geregelten Art und Weise was zu tun.

    Dennoch, je länger die Situation bleibt so wie sie jetzt ist, desto schneller komme ich an einen möglichen Wendepunkt meines Abenteuers.
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