• Sólheimajökull

    July 1 in Iceland ⋅ ☁️ 8 °C

    Nachdem wir gestern Pause gemacht haben mit Regen und Regenbogen, stand heute etwas ganz Besonderes auf dem Plan: eine Wanderung auf den Sólheimajökull – und zwar allein, ohne geführte Tour. Zum Glück hatten wir Spikes dabei, sonst wäre das definitiv nichts gewesen. Die Oberfläche war stellenweise glatt wie eine Eisbahn. Aber so ging’s gut – Schritt für Schritt über das knirschende Eis. Ein irres Gefühl, mitten auf einem Gletscher zu stehen, ganz ohne Menschen um einen herum. Nur wir, das Eis und die Stille.

    Der Sólheimajökull ist eine Gletscherzunge des Mýrdalsjökull, dem viergrößten Gletscher Islands. Und: Unter dem Mýrdalsjökull schlummert der aktive Vulkan Katla, einer der gefährlichsten des Landes. Die Bewegung des Gletschers, das Knacken im Eis, die tiefblauen Spalten – das alles ist nicht nur spektakulär, sondern auch ein sichtbares Zeichen für die Naturgewalten, die hier wirken.

    Leider zieht sich der Sólheimajökull Jahr für Jahr weiter zurück. Seit den frühen 2000er Jahren hat er sich bereits um mehrere hundert Meter verkleinert. Schilder entlang des Wanderwegs zeigen, wo der Gletscher früher endete – ein stiller, aber deutlicher Hinweis auf die Folgen des Klimawandels.

    Trotzdem war es heute ein unvergessliches Erlebnis – rau, kalt, und gleichzeitig faszinierend. Und definitiv ein Ort, den man mit Respekt betreten sollte.
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