• Brúará Wasserfall

    July 12 in Iceland ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute haben wir unseren Tag in Laugarvatn gestartet – einem kleinen, charmanten Ort am gleichnamigen See im Golden Circle Gebiet. Das Besondere an Laugarvatn ist die geothermale Aktivität direkt am Seeufer. Der Name bedeutet übrigens übersetzt „Warmwassersee“. Schon seit Jahrhunderten nutzen die Einheimischen die heißen Quellen, die hier unter dem schwarzen Sandstrand brodeln – früher zum Baden, heute vor allem zum Brotbacken im heißen Boden.

    Wie schon erwähnt, wird dort traditionell das Hverabrauð, ein dunkles Roggenbrot, in Töpfen in der heißen Erde gegart – oft für 24 Stunden. Das ist kein Marketing-Gag, sondern wirklich gelebte Tradition. Wer möchte, kann das fertige Brot in der nahegelegenen Laugarvatn Fontana probieren – einer Kombination aus Thermalbad und Bäckerei direkt am See. Dort kann man sogar beim Ausgraben zuschauen.

    Vom warmen See ging’s für uns dann weiter zu einer kleinen Wanderung auf dem Brúará Trail, der zu einem eher unbekannten, aber wunderschönen Wasserfall führt: der Brúarfoss. Das Wasser hier ist türkisblau – eine Farbe, die durch Gletscherwasser und den hellen Untergrund entsteht. Der Wasserfall selbst ist nicht hoch, aber durch seine vielen kleinen Kaskaden und Brücken fast schon kunstvoll.

    Die Brúará, der Fluss, in dem der Wasserfall liegt, hat auch geschichtlich Bedeutung: Früher diente er als natürliche Grenze zwischen verschiedenen Thing-Gebieten (Verwaltungseinheiten im alten Island). Der Name Brúará bedeutet „Brückenfluss“, weil es hier früher eine natürliche Steinbrücke gab – die leider 1810 eingestürzt ist.

    Die Wanderung zum Brúarfoss war ruhig, landschaftlich sehr schön und deutlich weniger überlaufen als andere Highlights im Golden Circle. Insgesamt ein perfekter Mix aus Geologie, Tradition und Natur heute – und ein kleiner Geheimtipp, wenn man dem Trubel der größeren Sehenswürdigkeiten entkommen möchte.
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