• Fazit

    29. oktober 2024, Namibia ⋅ ☀️ 25 °C

    Nun sitze ich also mal wieder am Flughafen, Überlegungen zum nächsten Urlaub laufen bereits 😉 Was kann ich also zu der Reise durch Namibia sagen?

    Zuerst einmal, es ist eine Reise wert. Afrika ist so komplett anders als das, was der normale westlich Lebende so sieht. Bei meinen bisherigen Solotripps habe ich mich nie soweit aus der Komfortzone bewegt. Angefangen mit der Buchung über ein Reisebüro, auch der Sicherheit einer Ansprechperson vor Ort wegen. Im Endeffekt bereue ich dies nicht, auch wenn ich mal wieder Sachen gelernt habe. Was man über Namibia als Selbstfahrer unbedingt wissen muss, ist der teilweise gruselige Zustand der Straßen. Teils würde ich das nicht mal so nennen. Es gibt nur wenige geteerte Straßen, das meiste sind planierte Schotterpisten, die je nach Häufigkeit auch richtig schlecht sind. Querrillen und damit eine "Ganzkörpermassage" (O-Ton Einheimischer) an der Tagesordnung. Was mich zu der Aussage führt, lasst euch nichts anderes als einen Allrad einreden. Ich habe den Fehler beim Reisebüro begangen und den Tausch teuer bezahlt. Auch über die Größe sollte man nachdenken. Mein treuer Begleiter war ein Toyota Fortuner, groß, komfortabel und gute Tankgröße. Mit den kleineren Jeeps wie Jimny fährt man von einer Tankstelle zur nächsten, und diese sind wirklich nicht viel zu finden. Und ich hatte eine Kühlbox dabei, voll toll. Außerdem wird einem bei der Autoannahme erstmal gezeigt, wie man einen Reifen wechselt - auch keine Seltenheit hier - ich bin glücklicherweise davon gekommen 😁

    Aber nun mal zum Land. Eines voraus, es ist heiß und es ist trocken. Sie kämpfen mit einer seit mehr als zwei Jahre andauernden Dürreperiode. Man sieht praktisch keinen einzigen wasserführenden Fluss, nur ausgetrocknete Läufe. Im Landesinneren, im Etosha herrschen um diese Zeit mal gut 40 °C oder mehr. In der Küste hingegen kaum 20. Möchte man vor allem Tiere sehen, ist der Etosha ein Muss. Man kann diesen selbst durchfahren und an den Wasserlöchern Ausschau halten, oder Game drives buchen. Ich habe eine Nachtfahrt gebucht. Man sieht dann natürlich weniger Tiere, aber es aus meiner Sicht eine tolle Erfahrung. Die Dunkelheit (Fahrt ohne Scheinwerfer), die Geräusche, der Sternenhimmel... mit Glück sieht man 4 der Big Five (sorry keine Büffel hier), wobei sich das Glück auf Geparden und Löwen bezieht, Nashörner und vor allem Elefanten sind schon einfacher zu finden.

    Und natürlich sieht man auch die Menschen. Von nicht allzu kleinen Villen bis zur Lehm- oder Wellblechhütte ist alles dabei. Ein einigen Orten sieht man Einheitsbauten, aber immerhin. Bettelnde Menschen am Wegesrand, auch das muss man aushalten können. Genauso wie die Tatsache, dass -besonders in den Städten- mit vielen Sachen versucht wird, Geld zu verdienen. "Autowächter" gibt es an jeder Ecke und allerlei Krimskram soll auch an den Mann gebracht werden. Man fühlt sich nicht wirklich unsicher, aber ein wenig unkomfortabel.

    Die Preise... grundsätzlich ist zumindest der Alltag deutlich unter dem, was in Deutschland so zu zahlen ist. Die Lodges etc. dagegen haben schon saftige Preise. Und ein iPhone in der Werbung lag bei 2.000 EUR (!).

    Alles in allem ist das Land aber durchaus die Reise und Erfahrung wert.
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