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  • Day 55

    Die ein oder andere Sehenswürdigkeit

    September 8, 2022 in Latvia ⋅ 🌙 10 °C

    Viele schöne Dinge haben wir heute gesehen!
    Unsere Pläne für die letzten Tage variieren alle paar Stunden ein wenig und wir haben jetzt beschlossen, Riga auszulassen und auf direktem Wege nach Vilnius zu fahren.
    Direkter Weg, nunja. Wir kommen eben doch immer wieder vom Weg ab, landen hier und da und schaffen dann doch wieder nur ein paar Kilometer von den vielen, die noch vor uns liegen.
    Aber es gibt noch sooo viel zu sehen!
    Erster Stop heute war Wolmar ein hübsches kleines Städtchen, in dem wir ein Teil des Tages verbracht haben. Es gibt viele verschiedene kleine Dinge zu sehen, eine Burgruine (die allerdings abgesperrt ist und grad bebaut wird), ein paar Kirchen, Gebäude und eine riesige, gut sortierte Touri-Info.
    Wir sind ein wenig durch die Stadt getingelt und waren essen in einem Restaurant, das nur aus Außengelände bestand und ein paar kleinere Gewächshäuser stehen hatte für die kühleren Tage. Hat sich sehr nobel angefühlt, Entenbrust und Slow-cooked Wildfleisch zu essen, war aber auch sehr lecker!

    Lettland fühlt sich tatsächlich nochmal anders als Estland an. Allerdings ist es schwer, einen klaren Grund dafür zu nennen. Der Cut zwischen modern und heruntergekommen erscheint uns hier noch ein wenig eindringlicher, wir fahren über großartige Straßen, an schönen, restaurierten Gebäuden vorbei und über löchrige Schotterpisten vorbei an unaufgeräumten, aufgeplatzten Plattenbauten - und das abwechselnd in ein und demselben Dorf. Wir sehen Bauruinen, zusammengestürzte Bauernhäuser und moderne Gebäude, restaurierten Altbau und graue Häuser mit blinden Fenstern und aufgeplatztem Putz.
    Nachdem wir in Wolmar waren, haben wir unseren Weg Richtung Süden fortgesetzt, jedoch nicht ohne am sogenannten "Devils Oven" zu halten, ein durchspülter Sandsteinberg mit unterirdischer Quelle, der über die Zeit spannende Formationen gebildet hat.
    Ein paar Kilometer weiter finden wir noch einen Wanderweg zu den Langu Klintis, den wir dann doch auch noch kurz laufen wollen (er ist nicht besonders lang und es ist auch erst halb 6).

    Wir wissen nicht so richtig, was uns am Ende dieses Weges erwartet, da hier an sehr vielen Stellen - sowohl an der Straße als auch bei Google - Sehenswürdigkeiten markiert sind, die teilweise spektakulär sind, teilweise aber auch relativ unspektakulär, und was es am Ende tatsächlich ist, weiß man dann halt erst, wenn man es sieht.
    Langu Klintis ist immer wieder ausgeschildert, am Anfang waren es 1,8 Kilometer, doch die Entfernungsangaben wirkten nicht immer aufrichtig (die letzten "50 Meter" sind wir ungefähr so lang gelaufen wie die 400 Meter zwischendurch), aber am Ende stehen wir am Anfang einer super langen Felskante aus Sandstein, die sich durch die Landschaft zieht.
    Hier gibt es sehr viel Sandstein, und an vielen Stellen ist zu sehen, wie die Felsen sich verändern, große Teile abbrechen, Sandhäufchen darunter liegen, aber an der Felswand ist auch zu sehen, dass so gut wie jeder sich hier im weichen Fels zu verewigen scheint, denn es ist kaum eine Stelle zu finden, an der nichts eingraviert ist.
    Rein - äh - zufällig finden wir sogar unsere beiden Initialen beieinander.. Zufälle gibt's..

    Als wir wieder beim Bulli sind, wird es langsam dunkel und wir diskutieren kurz, ob wir jetzt nach Vilnius durchfahren oder uns einen Platz in der Nähe suchen. Wir entscheiden uns für letzteres und fahren über wildeste Straßen im schwindenden Licht durch Wälder und stolpern über Schlaglöcher, immer an der Gauja entlang, zu einem Platz direkt oberhalb der Gauja. Hier stehen wir gut für die Nacht.
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