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- Day 7
- Sunday, September 21, 2025 at 12:23 PM
- ⛅ 21 °C
- Altitude: 24 m
FranceCarnac47°35’44” N 3°4’37” W
Die Steine von Carnac

Nach einer richtig erholsamen Nacht, auch wenn es draussen ein paar Mal tüchtig geregnet hat und wir das Prasseln aufs Dach von Knutschi hörten geniessen wir am Morgen einen Spaziergang um den Lac de la Monnerie bei La Flèche.
Die Sonne zeigt sich schon früh, wärmt die Luft und zaubert glitzernde Reflexe aufs Wasser. Der See ist wirklich ein kleines Paradies: Sandstrand, Wiesen, schattige Plätzli unter Bäumen und Wege, die zum Schlendern einladen. Auf der hinteren Seite haben ein paar Fischerfamilien ihre Zelte aufgeschlagen.
Dann geht’s weiter in Richtung Carnac. Auf der Autobahn fällt uns auf, dass einige Autofahrer beim Überholen wild gestikulieren. Erst denke ich, die freuen sich einfach, Knutschi zu sehen – unser Star auf Rädern. Aber als ich zum Seitenfenster hinausschaue, stockt mir kurz der Atem: Der Tritt ist draussen! Normalerweise gibt’s da einen Alarm, wenn das Ding noch ausgefahren ist. Aber offenbar hat unser Knutschi beschlossen, heute mal den Zirkus zu spielen. Zum Glück hat niemand den Tritt mitgenommen, und wir fahren bei nächster Gelegenheit rechts ran, um das Malheur zu beheben. Fazit: Entweder Alarm kaputt oder Knutschi wollte einfach auch mal im Fahrtwind die Füsse strecken.
…Also parken wir Knutschi zufrieden ein und marschieren los, die berühmten Steinreihen anschauen. Hunderte, ja tausende Steine, akkurat aufgestellt wie Soldaten. Ich kann mir richtig vorstellen, wie Rolf daneben steht, die Arme verschränkt, und murmelt: „Wenn ich so lange stillstehen müsste, würd ich mich wohl auch in Stein verwandeln.“
Wusstet ihr übrigens, dass die Steine hier zwischen 3300 und 4500 v. Chr. aufgestellt wurden? Das macht sie älter als Stonehenge! Manche Leute sagen, sie könnten als astronomische Kalender oder heilige Stätten gedient haben. Andere meinen, Merlin hätte mal eine Legion Römer in Steine verwandelt – klingt doch nach einem Abenteuer für einen sonnigen Tag, oder?
Wir schlendern zwischen den Alignements du Ménec, Kermario und Kerlescan und staunen, wie perfekt sie ausgerichtet sind. Über 3.000 Menhire ziehen sich hier kilometerlang durch die Landschaft, und der größte – der „Gros Menhir Brisé“ – war ursprünglich 20 Meter hoch! Rolf schaut mich an und flüstert verschwörerisch: „Stell dir vor, wir könnten Knutschi dazwischen parken – der würde gleich als Mini-Menhir durchgehen.“ Ich lache, denn irgendwie hätte er wahrscheinlich recht.
Auf dem Rückweg dann fast der Herzstillstand: Ein Knacken und ein Knall, und ein Baum fällt direkt vor unsere Füsse, mitten auf den Gehweg! Sekunden später und wir wären darunter gestanden. Glück gehabt.
Zurück bei Knutschi zaubere ich ein Raclette. Ja, das geht auch in der Sonne und nicht nur im tiefsten Winter. Käse schmelzen lassen, ein Gläsli Weisswein dazu, und schon fühlt man sich wie daheim. Rolf glänzt dabei auf seine eigene Art: er erklärt mir ernsthaft, man müsse die Käsescheiben im richtigen Winkel auflegen, „sonst läuft dä Chäs schief“. Ich glaub, er denkt schon ans Patent anmelden.
So endet ein Tag mit viel Sonne, Steinen, beinahe-Bäumen, flatternden Tritten und viel Käse. Genau so, wie wir’s mögen.Read more
Traveler
Achtung Rolf. Nicht dass der Stein umfällt
Womoblog.ch😅🙌
Traveler
En Gueta
Womoblog.ch😋