- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 12
- Friday, September 26, 2025 at 3:47 PM
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 5 m
France48°40’5” N 4°22’28” W
Der Leuchtturm von Ploumanac’h

Heute wieder: Postkartenwetter! Knallblauer Himmel, Sonne, Meer – also nochmals nichts wie ab an den Strand. Wir überlegen kurz, ob wir bleiben oder weiterziehen. Und da entdecken wir zwei Steine, die sich ganz verliebt aneinanderkuscheln. Wir meinen: „Den zwei gefällt’s bestimmt hier.“ Aber dann kommt uns der Gedanke – wir zwei Verliebten können noch viel mehr sehen als nur diesen Sandstrand. Also entscheiden wir: Weiterziehen!
Zurück beim Knutschi gibt’s die übliche Ver- und Entsorgungszeremonie. Alles wieder frisch, alles wieder sauber, und schon rollen wir los – Kurs Tregastel.
Auf dem Stellplatz angekommen, gönnen wir uns zuerst ein verspätetes Frühstück. Kaffee, Brötchen, ein bisschen Sonne – genau das richtige Benzin für die Beine. Danach marschieren wir los – Ebbe sei Dank direkt über den Meeresboden. Überall bizarre Steinskulpturen, richtige Natur-Kunstwerke. Manchmal sieht’s aus wie Schildkröten, manchmal wie Riesenhunde – und manchmal einfach wie Steine, die schon ein Gläschen zu viel hatten. Sogar Reiter auf Pferden wagen sich über den Wattboden, eine ziemlich surreale Szenerie.
Als wir über den Küstenpfad laufen, taucht plötzlich das Schloss von Costaérès vor uns auf, wie ein Traum auf dem Wasser. Auf kleinem Eiland gebaut, aus demselben rosa Granit wie die Felsen drumherum, mit Türmchen, Schieferdach und einem Hauch von Märchen.
Es war Bruno Abakanowicz, ein Mathematiker-Ingenieur, der im Sommer 1892 das Pachtstück mit dem winzigen Eiland kaufte – sagen wir, ein teures Stück Natur, aber mit Aussicht! Er ließ das Schloss um 1896 fertigstellen. Innen ist’s so rustikal wie charmant, teilweise mit Holz vom gestrandeten Dreimaster „Le Maurice“, was dem Ganzen diesen maritimen Flair gibt.
Man kann nicht hinein – es ist Privatbesitz und gehört heute Didi Hallervorden –, aber allein von aussen sieht’s aus wie gemalt: die rosa Mauern, das schimmernde Wasser, die Möwen kreisen, und das Licht tanzt auf dem Granit. Ein Ort, wo man stehen bleiben und tief durchatmen möchte. (Aktuell für 9.5 Mio Euro zu kaufen)
Nach dem Hafen nehmen wir den Zöllnerpfad, der sich rund um die Felsen schlängelt. Früher patrouillierten hier Zöllner, heute flanieren Touristen – also auch wir. Der schmale Weg führt direkt über die Granitfelsen, mal hoch über dem Meer, mal fast zum Anfassen nah am Wasser. Wind im Gesicht, Salz auf den Lippen, rundum nur Steine, Wellen und dieses unendliche Blau. Wir fühlen uns ein bisschen wie Grenzwächter – nur ohne Schmuggler, dafür mit Selfies.
Und dann, als Höhepunkt unserer Tour, erreichen wir nach gut 6 Kilometern den berühmten Leuchtturm von Ploumanac’h. Imposant steht er da, als würde er die ganze Granitküste bewachen. Gebaut aus demselben rosa Granit wie die Felsen rundherum fügt er sich so harmonisch in die Landschaft ein, dass man fast meinen könnte, die Natur selbst hätte ihn geformt.
Der Turm ist zwar „nur“ 15 Meter hoch, aber wirkt durch die riesigen Felsen rundherum doppelt so mächtig. Sein Licht zeigt den Schiffen den sicheren Weg in den Hafen von Ploumanac’h – und das schon seit 1948, nachdem der ursprüngliche Turm im Krieg gesprengt worden war. Heute reicht sein Signal über 10 Seemeilen weit hinaus aufs Meer, auch wenn man als Normalo nicht hinein darf. Schade eigentlich, ich hätte zu gern mal die Aussicht von oben gesehen. Aber ehrlich: schon von hier unten ist es grandios genug.
Klick, klick, klick – unsere Kameras laufen heiss, denn so ein Bild braucht einfach jedes Fotoalbum.
Der Rückweg darf dann etwas gemütlicher und kürzer sein. Zurück in der Zivilisation gönnen wir uns eine Crêpe am Hafen. Und was soll ich sagen: die Beste bis jetzt! Süss, warm, himmlisch.
Gestärkt stapfen wir zurück zum Knutschi. Der Schrittzähler meldet knapp 10 Kilometer – wir melden: etwas müde, aber sehr glücklich. Jetzt geniessen wir den Abend, während draussen die Sonne langsam die rosa Granitfelsen vergoldet.Read more
Traveler
Guten Appetit
Traveler
Schon sinnvoll, haben wir aber auch nur mit im Schlick steckendem Kiel gesehen 🤔