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- Day 13
- Saturday, September 27, 2025 at 9:27 PM
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 22 m
FranceSaint-Malo48°39’3” N 2°1’22” W
Saint-Malo und 12 Kilometer Abenteuer

Heute Morgen haben wir Knutschi wieder angeworfen und uns auf den Weg gemacht. Er brummte zwar noch ein bisschen verschlafen, aber immerhin ohne Murren. Unser erstes Ziel: die Abbaye de Beauport.
Schon der Name klingt irgendwie poetisch und tatsächlich: diese ehemalige Klosteranlage liegt direkt am Meer, mitten in einer Bilderbuchkulisse. Im 13. Jahrhundert haben die Prämonstratenser-Mönche hier gebetet, gearbeitet und vermutlich auch ein bisschen aufs Meer hinausgeschielt. Heute sind nur noch die Ruinen übrig, aber genau das macht den Charme aus. Halb verfallen, halb überwuchert, mit Blick aufs Wasser: eine Mischung aus mystisch und romantisch. Man kann sich fast vorstellen, wie hier die Mönche im Wind ihre Kapuzen fester zogen und dachten: „Hätten wir doch lieber ein Kloster im Landesinneren gebaut!“
Nach diesem kleinen Ausflug in die Vergangenheit tuckerten wir mit Knutschi weiter – immer der Nase nach – bis nach Saint-Malo. Schon beim Anfahren merkt man: hier ist Geschichte pur.
Gleich am Stadteingang finden wir einen riesigen Parkplatz, sogar mit speziellen Plätzen für Wohnmobile. Jackpot! Knutschi darf sich also ausruhen, während wir zu Fuss auf Entdeckungstour gehen.
Schon nach ein paar Schritten stolpern wir mitten hinein in einen Flohmarkt, der sich über mehrere Strassen zieht. Ein Riesending! Von alten Lampen bis zu Kitschfiguren, alles dabei. Und das Ganze untermalt mit Live-Musik – sogar mit Tänzerinnen, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die Damen jetzt eher Cheerleaderinnen oder eher Möchtegern-Bauchtänzerinnen sein wollten. Aber egal, Stimmung war da!
Weiter geht’s Richtung Hafen, wo wir ein altes Segelschiff besichtigen. Man merkt sofort: diese Stadt lebt vom Meer. Überall riecht es nach Salz, Tang – und ein bisschen nach gebratenen Crêpes.
Dann kraxeln wir auf die gewaltige Stadtmauer. Uah, ist die breit! Ein richtiges Bollwerk, auf dem man fast einen Marathon laufen könnte. Wir machen die ganze Runde – rundherum Ebbe, weite Blicke übers Meer und draussen vor der Küste stehen Burgen und kleine Festungen wie Spielzeugburgen im Wasser. Zu einer davon spazieren wir noch raus, über den trockenen Meeresboden, und sogar auf eine kleine Insel schaffen wir es. Dort finde ich doch tatsächlich noch einen Cache 🙂.
Zurück in der Stadt gönnen wir uns erstmal einen Drink und schlendern dann durch die Altstadt. Und hier spürt man die Geschichte an jeder Ecke. Saint-Malo war einst die Hochburg der Korsaren – also staatlich lizenzierte Piraten, die im Auftrag des Königs Schiffe kaperten. Kein Wunder, dass die Stadt stinkreich wurde und sich diese dicken Mauern leisten konnte. Und dann ist da noch Jacques Cartier, der berühmte Seefahrer, der von hier aus nach Kanada aufbrach und „Neufrankreich“ entdeckte. Heute trägt alles in Saint-Malo seinen Namen: Strassen, Denkmäler, wahrscheinlich sogar eine Bäckerei.
Im Zweiten Weltkrieg hat die Stadt übrigens fast alles verloren – die Alliierten haben Saint-Malo 1944 in Schutt und Asche gelegt. Umso erstaunlicher, wie perfekt die Altstadt wieder aufgebaut wurde. Man fühlt sich tatsächlich ins Mittelalter zurückversetzt – nur mit WLAN und Pizza. Apropos: Genau die gönnen wir uns zum Abschluss.
Mit vollem Bauch spurten wir zurück zu Knutschi. Der Schrittzähler jubelt: 12 Kilometer haben wir heute hingelegt. Kein Wunder, dass wir jetzt wie zwei Korsaren nach einer langen Seefahrt in die Kojen plumpsen.Read more
TravelerIch liebe diese Gegend … Fahrt ihr auch nach Cancale Austern essen?
Womoblog.chCancale wär spannend, aber Austern sind nöd so üsi Sache 😉.
TravelerWunderschöne Bilder! ich beneide euch fast ein wenig ! 😅
Womoblog.chDanke vielmal! Aber gäll, neidisch muesch nöd sii – du weisch ja, mir nehmed di gern emal mit 😄.