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- Day 19
- Friday, October 3, 2025 at 6:27 PM
- 🌧 14 °C
- Altitude: 74 m
FranceHaillicourt50°27’60” N 2°34’9” E
Verabschiedung und Eurotunnel-Chaos

Heute sind wir etwas früher aufgestanden als sonst und das will was heissen! Grund: Wir müssen den Eurotunnel-Zug um 12.45 Uhr erwischen und sollten mindestens eine Stunde früher da sein. Also raus aus den Federn, auch wenn’s draussen noch nach Schlaf schreit.
Die Verabschiedung von meinem Bruder und der Familie hat übrigens schon gestern angefangen, aber heute wird’s offiziell emotionaler.
Und dann noch das Sahnehäubchen: Ich bin gestern mit einer richtig fiesen Erkältung aufgewacht. Halsschmerzen, Schnupfen, Husten – ihr kennt das. Perfektes Timing, um lange Autofahrten zu machen. 😷
Aber egal, wir haben unser Ziel erreicht: Babysachen einsammeln! Wir haben bei meinem Bruder alles eingepackt, was man für ein Neugeborenes so braucht: Kinderwagen, Bettchen, zwei Maxi-Cosis, Beistellbettchen, Säuglingskleider – die Heckgarage von Knutschi war im Nu voll. Und das Beste: Wir werden nächsten Monat Nani und Neni! 😍
Am Nachmittag hiess es dann kurz „Durchatmen“: Mit Lola(Hund) spielen, auf dem Sofa lümmeln und Netflix einschalten. Irgendwie muss man ja die Erkältung ertragen.
Abends erwarten uns dann noch die lieben Eltern von Caroline und ihr Bruder für einen gemütlichen Abschlussabend.
Jetzt sind wir also auf dem Rückweg, Richtung Eurotunnel. Die Autofahrt verlief zügig, wir sind pünktlich angekommen, Einchecken problemlos, Passkontrolle auch kein Drama. Perfekt – dachten wir.
Dann stehen wir in unserer Reihe, als dritte vor der Schranke. Alle anderen Reihen kommen einmal, zweimal, dreimal dran – nur unsere Schranke bleibt hartnäckig unten. Auf dem Bildschirm kann man alles mitverfolgen, die Leute werden nervös, bei unserem Zug steht voll… und dann fährt er einfach ab. Genau unser Zug. Tja, willkommen im Abenteuer Eurotunnel!
Der vordere Fahrer unserer Reihe ist völlig ausgeflippt, hat die Verantwortlichen ordentlich beschimpft – verständlich, aber irgendwie typisch. Eine Stunde Verspätung, ziemlich genau. Dann plötzlich: Unsere Schranke geht auf, alles funktioniert einwandfrei, wir fahren los.
In Calais angekommen, fühlen sich die Straßen wieder wunderbar breit an – nach der Enge in England wie eine Offenbarung. Wir fahren noch 80 Kilometer weiter bis zu den Terrils des Jumeaux (Haillicourt). Unterwegs hat es angefangen zu regnen, der Wind macht die Sache nicht einfacher.
Auf einem Parkplatz finden wir ein gutes Plätzchen, um mit Knutschi zu übernachten. Aber ein Hügel ruft – also Schuhe an, Kapuze tief ins Gesicht und los geht’s zu Fuß. Regen peitscht uns ins Gesicht, Wind zerrt an der Jacke, der Boden ist matschig – trotzdem stapfen wir den Hügel hinauf. Oben angekommen, nass bis auf die Knochen, aber die Aussicht entschädigt.
Die Terrils hier sind übrigens nichts anderes als Überreste alter Kohlenbergwerke. Diese künstlichen Hügel stammen aus der Zeit, als die Region Flandern ein echtes Zentrum der Kohleförderung war. Die „Zwillingsterrils“ – daher der Name „Terrils Jumeaux“ – wurden aus Abraum der Kohlemine aufgeschüttet, und heute erinnern sie eher an monumentale Hügel in der Landschaft als an Industrieabfälle. Oben fühlt man sich wie auf einem kleinen Aussichtsposten: Man sieht die flache Landschaft, die alten Minenwege und die Natur, die sich langsam alles zurückholt. Ein bisschen Geschichte, ein bisschen Abenteuer – und ganz viel frischer Regen auf dem Gesicht.
Zurück am Parkplatz, durchgefroren, aber glücklich, freuen wir uns jetzt auf einen gemütlichen Abend im Wohnmobil. Regen trommelt auf’s Dach, Wind pfeift um die Ecken, und wir denken uns:
Abenteuer Eurotunnel – check
Hügelwanderung im Regen – check
Geschichte inklusive – doppelcheckRead more
TravelerJa die Grenzübergang können stressen. Aber ein gemütlicher Abend im Camper mit dem Trommeln des Regens entschädigt.
Womoblog.ch🙌👍
TravelerErkältung - Check?
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