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  • Day 1

    On the Road

    April 12, 2019 in Germany ⋅ ☁️ 3 °C

    Was ist denn das Weiße in der Luft? Das ist doch nicht, das wird doch kein... es sind wirklich vereinzelte Schneeflocken, die sich auf meinem Haar niederlassen, als ich aus der Schule komme.Toller Start in den Frühling und in den verdienten Osterurlaub. In die letzten Osterferien meines Lebens. Im nächsten Jahr werden wir bei unserer Frühlingsfahrt nicht auf die Osterferien und vor allem nicht auf 14 Tage beschränkt sein. Und darauf freue ich mich jetzt schon wie Bolle. Aber Bolle reiste ja nur zu Pfingsten und nach Pankow, wir aber wollen dann etwas weiter und vor allem südlicher. Spanien und Portugal schwebt uns vor. Aber das ist erst im nächsten Jahr dran.
    Heuer gehts nach Spanien an die Costa Brava. Das dritte Mal zu Ostern.
    Zuhause angekommen, steht das Wohnmobil schon reisefertig und mit angekoppeltem Hänger auf dem Hof. Die "rote Paula," unser Roller und zwei Räder haben darin ihren Platz und noch einiges mehr. Wir fahren sozusagen mit eigener Garage und erreichen damit die stattliche Länge von 12 m.
    Nur noch die Schultasche an die Ecke gestellt und meine Jacke und die Thermosflasche im Womo verstaut, und dann kann es bereits losgehen, denn Michael hat schon fleißig vorgearbeitet. Der Vorteil, wenn man(n) Rentner ist.
    Bereits 11.00 Uhr sind wir "on the road" und hoffen dem Urlaubs- und Ferienverkehr voraus zufahren und möglichst ohne großes Schneevorkommen das heutige Etappenziel, den Stellplatz in Trier an der Mosel zu erreichen. Um nicht die Leverkusener Rheinbrücke umfahren zu müssen, die wir, da über 3,5t nicht benutzen dürfen, wollen wir über Siegen und dann die Bundesstraße 54 Richtung Limburg/ Koblenz fahren.
    Ein Gebiet, über dem "Wetter Online" gerade eine große Schneewand meldet.
    Die A2 zeigt sich mit moderatem Verkehr. Rechts und links der Autobahn blüht und grünt es bereits heftig. So komme ich in diesem Jahr um mein Aha-Erlebnis, bei dem ich jeden auftauchenden grünenden Baum und jede Blüte in Richtung Süden als Frühlingsgruß wahrgenommen habe. Trotz der frühlingshaften Natur ist es draußen bitterkalt und grau verhangen. Und während draußen gelb blühende Rapsfelder und grüne Wiesen an uns vorbeiziehen, sammeln sich die Schneeflocken auf der Windschutzscheibe, von der sie ein eifriger Scheibenwischer entfernt. In einem Schneegestöber verlassen wir die A2 und fahren auf der A1 weiter. Auf der A45 wird es nicht nur bergiger, sondern Regen und Schnee kämpfen um die Machtherrschaft. Das lockt sogar hin und wieder die Sonne heraus, aber sie lüftet beim Gucken nicht einmal ihre Wolkengardine. Und so fühlt man sie mehr als das man sie sieht.
    Auf der B54 zwischen Siegen und Rennerod ist bedingt durch die Höhenlage der Frühling noch nicht vorbeigekommen und es scheint als heben die Bäume ihre noch kahlen Äste zur Beschwerde gen Himmel. Erst auf der B255 in Richtung Montabaur kommt langsam der Frühling mit blühenden Kirschbäumen zurück. Es scheint sehr windig zu sein, wie dick eingemummelte Fußgänger und flatternde Fahnen dokumentieren. Gab es da nicht mal ein Lied über den Wind im Westerwald? Ich suche es und finde: "Oh, du schöner Westerwald über deine Höhen pfeift der Wind so kalt" Aber das Abspielen des Heimatliedes findet beim Fahrer wenig Zustimmung, um nicht zu sagen, regelrechte Ablehnung Na gut, dann eben ohne musikalische Untermalung durch den Westerwald.
    Am Dreieck Dernbach erreichen wir die A3, die wir kurze Zeit später verlassen, um auf der A48 nach Trier zu fahren. Hier wuselt bereits der Freitagnachmittagsverkehr. Dann erreichen wir das Rheintal. Unter uns schlängelt sich der Fluss bestückt mit Schiffen und eingerahmt mit kleinen Orten. Wir fahren über den Rhein. Auch hier die Brücke in Reparatur. Hier unten im Rheintal ist der Frühling im vollen Gang. Die Bäume blühen und das Gras am Fahrbahnrand könnte schon den ersten Schnitt vertragen. Die Autobahn führt aus dem Rheintal hinaus und hoch in die Eifel. Rechter Hand ist kurz das Moseltal bei Kobern -Gondorf zu sehen. Die noch nicht belaubten Bäume ermöglichen einen freien Blick über die geschwungenen Hügel dieser Landschaft. Schilder zu den Moselorten tauchen auf und verschwindem wieder. Dann geht es hinunter ins Moseltal, dessen Landschaft mit seinen vielen weißblühenden Bäumen wie getupft aussieht. Das Dreieck Moseltal liegt vor uns. Das letzte Stück der Fahrt führt uns direkt an der Mosel entlang. Nun ist es nicht mehr weit bis Trier, wo wir auf einen Stellplatz hoffen.
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