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- Giorno 1
- venerdì 12 aprile 2019 11:05
- ☁️ 3 °C
- Altitudine: 98 m
GermaniaVerl51°54’17” N 8°29’56” E
On the Road

Was ist denn das Weiße in der Luft? Das ist doch nicht, das wird doch kein... es sind wirklich vereinzelte Schneeflocken, die sich auf meinem Haar niederlassen, als ich aus der Schule komme.Toller Start in den Frühling und in den verdienten Osterurlaub. In die letzten Osterferien meines Lebens. Im nächsten Jahr werden wir bei unserer Frühlingsfahrt nicht auf die Osterferien und vor allem nicht auf 14 Tage beschränkt sein. Und darauf freue ich mich jetzt schon wie Bolle. Aber Bolle reiste ja nur zu Pfingsten und nach Pankow, wir aber wollen dann etwas weiter und vor allem südlicher. Spanien und Portugal schwebt uns vor. Aber das ist erst im nächsten Jahr dran.
Heuer gehts nach Spanien an die Costa Brava. Das dritte Mal zu Ostern.
Zuhause angekommen, steht das Wohnmobil schon reisefertig und mit angekoppeltem Hänger auf dem Hof. Die "rote Paula," unser Roller und zwei Räder haben darin ihren Platz und noch einiges mehr. Wir fahren sozusagen mit eigener Garage und erreichen damit die stattliche Länge von 12 m.
Nur noch die Schultasche an die Ecke gestellt und meine Jacke und die Thermosflasche im Womo verstaut, und dann kann es bereits losgehen, denn Michael hat schon fleißig vorgearbeitet. Der Vorteil, wenn man(n) Rentner ist.
Bereits 11.00 Uhr sind wir "on the road" und hoffen dem Urlaubs- und Ferienverkehr voraus zufahren und möglichst ohne großes Schneevorkommen das heutige Etappenziel, den Stellplatz in Trier an der Mosel zu erreichen. Um nicht die Leverkusener Rheinbrücke umfahren zu müssen, die wir, da über 3,5t nicht benutzen dürfen, wollen wir über Siegen und dann die Bundesstraße 54 Richtung Limburg/ Koblenz fahren.
Ein Gebiet, über dem "Wetter Online" gerade eine große Schneewand meldet.
Die A2 zeigt sich mit moderatem Verkehr. Rechts und links der Autobahn blüht und grünt es bereits heftig. So komme ich in diesem Jahr um mein Aha-Erlebnis, bei dem ich jeden auftauchenden grünenden Baum und jede Blüte in Richtung Süden als Frühlingsgruß wahrgenommen habe. Trotz der frühlingshaften Natur ist es draußen bitterkalt und grau verhangen. Und während draußen gelb blühende Rapsfelder und grüne Wiesen an uns vorbeiziehen, sammeln sich die Schneeflocken auf der Windschutzscheibe, von der sie ein eifriger Scheibenwischer entfernt. In einem Schneegestöber verlassen wir die A2 und fahren auf der A1 weiter. Auf der A45 wird es nicht nur bergiger, sondern Regen und Schnee kämpfen um die Machtherrschaft. Das lockt sogar hin und wieder die Sonne heraus, aber sie lüftet beim Gucken nicht einmal ihre Wolkengardine. Und so fühlt man sie mehr als das man sie sieht.
Auf der B54 zwischen Siegen und Rennerod ist bedingt durch die Höhenlage der Frühling noch nicht vorbeigekommen und es scheint als heben die Bäume ihre noch kahlen Äste zur Beschwerde gen Himmel. Erst auf der B255 in Richtung Montabaur kommt langsam der Frühling mit blühenden Kirschbäumen zurück. Es scheint sehr windig zu sein, wie dick eingemummelte Fußgänger und flatternde Fahnen dokumentieren. Gab es da nicht mal ein Lied über den Wind im Westerwald? Ich suche es und finde: "Oh, du schöner Westerwald über deine Höhen pfeift der Wind so kalt" Aber das Abspielen des Heimatliedes findet beim Fahrer wenig Zustimmung, um nicht zu sagen, regelrechte Ablehnung Na gut, dann eben ohne musikalische Untermalung durch den Westerwald.
Am Dreieck Dernbach erreichen wir die A3, die wir kurze Zeit später verlassen, um auf der A48 nach Trier zu fahren. Hier wuselt bereits der Freitagnachmittagsverkehr. Dann erreichen wir das Rheintal. Unter uns schlängelt sich der Fluss bestückt mit Schiffen und eingerahmt mit kleinen Orten. Wir fahren über den Rhein. Auch hier die Brücke in Reparatur. Hier unten im Rheintal ist der Frühling im vollen Gang. Die Bäume blühen und das Gras am Fahrbahnrand könnte schon den ersten Schnitt vertragen. Die Autobahn führt aus dem Rheintal hinaus und hoch in die Eifel. Rechter Hand ist kurz das Moseltal bei Kobern -Gondorf zu sehen. Die noch nicht belaubten Bäume ermöglichen einen freien Blick über die geschwungenen Hügel dieser Landschaft. Schilder zu den Moselorten tauchen auf und verschwindem wieder. Dann geht es hinunter ins Moseltal, dessen Landschaft mit seinen vielen weißblühenden Bäumen wie getupft aussieht. Das Dreieck Moseltal liegt vor uns. Das letzte Stück der Fahrt führt uns direkt an der Mosel entlang. Nun ist es nicht mehr weit bis Trier, wo wir auf einen Stellplatz hoffen.Leggi altro
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- Giorno 1
- venerdì 12 aprile 2019 17:23
- ☁️ 7 °C
- Altitudine: 128 m
GermaniaSankt Medard49°44’22” N 6°37’28” E
Trier

Es ist kurz nach 16.00 Uhr als wir den Reisemobilstellplatz Treviris an der Mosel erreichen. Noch ist viel Platz und wir brauchen den Hänger nicht abzukoppeln. Inzwischen scheint sogar etwas die Sonne. Nach dem verspäteten Kaffeetrinken mache ich mich daher auf den Weg in die ca 4 km entfernte Altstadt, während sich Michael etwas von der Fahrt erholen möchte. Dieses Mal wähle ich nicht den Fußweg an der Mosel entlang, sondern den Weg über die Moselbrücke direkt hinter dem Stellplatz und so gelange ich zur Abtei St. Matthias, einem Benediktinerkloster in Trier. Die Kirche der Abtei ist eine romanische Basilika und eine bedeutende Pilgerstätte. Hier wird seit dem 12. Jahrhundert das Grab des Apostels Matthias verehrt, nach dem die Abtei heute benannt ist. In der Basilika stifte ich dem heiligen Antonius eine Kerze und bitte ihn um seinen Beistand auf unserer Reise. Wobei mir nicht so ganz klar ist, für welche Belange der Heilige zuständig ist. Später erfahre ich, dass der Heilige hilft verlorene Dinge wiederzufinden. Das ist sehr gut. Da brauche ich mir ja um Schlüssel, Portemonnaie und Brille keine Gedanken mehr zu machen.
Der dazugehörige Stadtteil entlang der Matthiasstraße ist geprägt von vielen kleinen Läden, Kneipen, Bars und Gaststätten und gefällt mir wegen seiner noch erhaltenen Authentizität. Von hieraus gelange ich auf geradem Wege in die Einkaufsstraße und zum Alten Markt. Ein Blick auf die Uhr mahnt mich zum Umkehren. Es ist bereits 19.00 Uhr und ich habe noch nichts fürs Abendessen besorgt. Aber das ändert sich, als ein Dönerladen auftaucht. Jetzt muss ich den Döner nur noch warm bis zum Womo bekommen. Eine Aufgabe, die bei 5 Grad, eisigem Wind und noch 4 km zu laufen fast unmöglich erscheint. Aber der Heilige hat ein Einsehen und schickt mir wegen der verlorenen Zeit einen Linienbus vorbei, mit dem ich bis zur Abtei fahren kann. Von dort ist es micht mehr weit bis zum Wohnmobil, wo ein hungriger Michael schon wartet. Das war doch heute schon ein erlebnisreicher Einstieg in den Urlaub.Leggi altro
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- Giorno 2
- sabato 13 aprile 2019 07:53
- Altitudine: 185 m
FranciaLa Chapelle-de-Guinchay46°12’36” N 4°46’3” E
Auf nach Frankreich -La Chapelle de G.

Es ist sechs Uhr als der Wecker klingelt und uns aus dem Schlaf reißt und das am 1. Ferientag. Aber das macht uns nichts aus. Draußen ist es noch dämmerig. Am Horizont ein roter Streifen, der den Sonnenaufgang ankündigt. Ein Kaffee muss reichen. Gefrühstückt wird unterwegs. Michael will die Karte abrechnen, mit der wir den Platz und Strom bezahlen müssen. Gestern hatte ich nur 5 Euro für Strom aufgebucht, von denen es 3,90€ zurück gibt. Und die Übernachtung? Die Karte behaupet alles bezahlt und abgerechnet. Aber wir sind unsicher. Nacher stehen wir vor der Schranke und kommen nicht raus. Wir schauen noch einmal zu zweit. Aber das Ergebnis ist das Gleiche. Immer diese Automaten, mit denen man nicht reden oder denen man Fragen stellen kann. Wir wagen es und fahren vor die Schranke. Sie öffnet sich. Na, das war dann aber eine günstige Übernachtung. Im Schein der aufgehenden Sonne verlassen wir Trier in Richtung Luxemburg. Es sind kaum Autos auf der Straße. Auf einem Parkplatz bauen Händler Flohmarkstände auf. Wir verlassen das Moseltal. Die Morgensonne färbt die Landschaft rosa und unwirklich. Die gefühlte Alleinherrschaft über die Straße endet als wir auf die Tankstelle in Luxenburg fahren. Wo kommen die denn plötzlich alle her? Wir tanken für 1,109€. War auch schon mal günstiger.
Von Luxemburg geht es dann über die Grenze nach Frankreich und dann ganz entspannt, da Geschwindihkeitsbegrenzung, auf der A31 über Metz, Nancy Richtung Dijon. Die Mosel lässt sich hin und wieder blicken und räkelt sich verträumt unter dem Namen Mosella in ihrem frühlungsfrischen Bett. Kleine verträumte Orte tauchen längs der Autobahn auf oder kleben an den Hügeln. Im Morgendunst können wir Nancy im Tal liegen sehen. Eine riesige Ansammlung von Dächern und Türmen in der grünen Landschaft. Um Nancy nimmt der Verkehr zu. Es ist inzwischen 9.15 Uhr und viele Urlauber sind bereits unterwegs. Kurz nach Nancy machen wir eine Frühstückspause. Aber obwohl es sonnig ist, ist es mit 3 Grad, gefühlt wie -1 Grad, lausig kalt und wir verziehen uns schnell wieder ins warme Wohnmobil. Es wird nochmal spannend, als wie die erste Mautstelle erreichen. Funktioniert unser "Bip- and -go" Gerät noch? Oder sind die.Batterien vom letzten Jahr inzwischen leer? Aber alles funktioniert super. Es werden immer mehr Fahrzeuge auf der zweispurigen Autobahn. Gegen 10.30 Uhr dann der Stau. Ein Unfall. Von weitem sehen wir die Rauchwolke. Polizei und Feuerwehr versuchen an den Fahrzeugschlangen vorbeizukommen. Und dann die Vollsperrung. Eine dreiviertel Stunde später fahren wir an einem komplett ausgebrannten PKW vorbei. Nur die Drahtgestelle der vier hintereinander angeordneten Sitze erinnern noch vage daran, dass es sich um ein Auto gehandelt haben muss.
Die sanft geschwungenen Hänge des Departements Champagne-Ardenne säumen auf dem folgenden Wegstück die Straße. Eine Kilometer lange Hecke aus fast verblühten gelben Forsythien bringt Abwechslung in die grün-weiße Landschaft, in der die Dörfer wie braune Maulwurfshaufen liegen, aus denen die Spitzen der Kirchen schauen. Bis Lyon sind es noch 285 km Kurz vor Lyon, in Chapelle de Guinchay, wollen wir die heutige Tour beenden und noch ein wenig den Tag genießen.
Es ist 14.00 Uhr als wir in Thoussey, die Abfahrt zum Stellplatz in Capelle de Guinchay nehmen, das ca. 8 km entfernt liegt. Der Stellplatz ist schon gut besucht. Die Lage scheint sich herumgesprochen zu haben. Aber der frühe Vogel fängt den Wurm, und wir finden einen Platz, an dem wir nicht abkoppeln müssen. Es ist sonnig, um 12 Grad, aber der Wind ist eisig. Wir trinken in der Sonne windgeschützt Kaffee. Aber dann muss ich unnedingt ein französisches Baguette besorgen. Darauf haben wir uns schon gefreut. Und so gibt es zum Abendessen in der Sonne spanische Tapas aus französischem Baguette und deutscher Wurst . Danach zieht es uns schnell ins wärmere . Der Wind......!Leggi altro
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- Giorno 3
- domenica 14 aprile 2019 07:46
- ☀️ 6 °C
- Altitudine: 8 m
SpagnaAmpuriabrava42°15’18” N 3°6’36” E
Mas Nou- Empuriabrava/Spanien

Es ist 6.45 Uhr. Die Sonne geht gerade auf, als wir fertig zur Weiterfahrt sind. Der Platz liegt noch im tiefen Schlummer. Einzig die Besatzung des Wohnmobils aus Renzburg steht schon in den Startlöchern, genau wie wir. Ihnen haben wir vorgestern in Trier den Tipp mit dem Stellplatz in La Chapelle gegeben, und sie sind wirklich kurze Zeit nach uns dort angekommen. Ihr Ziel ist ebenfalls die Costa Brava. Bevor es auf die Autobahn geht, fahren wir zum nahe gelegenen Supermarkt, um zu tanken. Abenteuer französischer Automat. Aber das haben wir schon im letzten Jahr gut bewältigt. Der Renzburger folgt uns auf dem Fuß und begleitet uns auch auf der Autobahn noch ein ganzes Stück.
Ich kann Maler und Fotografen jetzt verstehen, die extra früh aufstehen, um dieses bezaubernde Licht der Morgensonne und diese besondere Stimmung des frühen Morgens einzufangen. Der Himmel ist wolkenlos und auf den Wiesen liegt noch der Rauhreif. Schon allein wegen dieser Stimmung lohnt es sich früh aufzustehen. Heute sind 580 km zu fahren. Wir wollen am frühen Nachmittag im Zielgebiet ankommen und hoffen, in Castelló d'Empúries auf dem Camping "Mas Nou" noch einen schönen Platz für 2-3 Tage zum An- und Herunterkommen zu finden. Aber davor liegen noch einige hundert Kilometer.
Zunächst geht es durch Lyon an diesem frühen Sonntagmorgen. Die Stadt erwacht gerade, und die Rhone begrüßt uns mit funkelnder Wasseroberfläche. Eine entspannte Fahrt, da wenig Verkehr ist.
Die Rhone ist auch weiterhin unser Begleiter und taucht unverhofft zwischendurch auf, zeigt uns ihre blauschimmernde Seite und lässt uns über ihre Brücken fahren.
Lyon, das Tor zum Süden. Auch die Autobahn heißt nun: "Autoroute du Soleil" . Die Sonne ist da und steht an einem wolkenlosen Himmel. Aber der kalte Nordwind hat auch noch ein Wörtchen mitzureden und weht uns eisig um die Ohren. Ab Valance wird es mediterran. Zypressen, rosa blühende Sträucher, Ginster, Glyzinie und Goldregen kann ich am Fahrbahnrand ausmachen. Wir befahren das Rhonetal, das französischen Obstkörbchen. Die Kirschblüte ist schon vorbei und auch die Apfelbäume stehen schon im Laub. Nur der Wein beginnt erst zaghaft grüne Ansätze zu zeigen
Mathilde, unser Navi, mahnt seit geraumer Zeit, eine Pause zu machen, aber Michael will erst das Autobahndreieck Orange hinter sich haben. Kurzerhand stellt er ihre Lamentieren ab mit den Worten: "Ich lass mir doch von einer Frau nicht vorschreiben, wann ich Pause mache!" Ich schaue ihn an und frage: "Wie wäre es denn mal mit einer Pause!"
Die Parkplätze sind heute am Sonntag voller LKWs, die nicht nur auf den für sie vorgesehenen Parkstreifen, sondern auch quer über den PKW- Flächen stehen. Schon gestern sind wir ein, zwei Mal von Parkplätzen gefahren, auf denen wir keinen Platz gefunden haben, auf dem der Hänger mit drauf gepasst hätte. Heute sieht es auch nicht besser aus. So machen wir es wie die LKWs und stellen uns quer.
Als wir das Wohnmobil verlassen, empfängt uns wieder der heftige, kalte Nordwind. Nur windgeschützt und in der Sonne kann man es aushalten. Schnell zurück ins Warme und der Autobahn Richtung Barcelona folgen. Der Wind macht Michael auch beim Fahren Probleme. Mit voller Wucht greift er von der Seite an, rüttelt am Mobil und versucht es von der Fahrbahn zu schieben. Wir müssen noch langsamer fahren. Noch einmal machen wir Rast, 100 km vor Perpignan. Der Wind ist weg und die Temperatur gestiegen. Die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen tauchen vor uns auf. Links Port Leucate und der Binnensee "Etang de Leucate. " Wir erreichen Perpignan, begleitet von Weinfeldern rechts und links. Leider ist es inzwischen nicht mehr so klar wie am Morgen und die Berge verschwinden im Dunst.
Stunden später: Inzwischen ist es fast 17.00 Uhr. Seit drei Stunden sind wir in Empuriabrava, der künstlichen Lagunenstadt in der Bucht von Roses. Wir haben uns auf dem Camping "Mas Nou" eingerichtet und einen schönen Platz gefunden. Die Auswahl war groß, und es fällt dann immer schwer sich zu entscheiden. Ich sitze bereits in einer Strandbar und schaue auf den leeren Strand und das Meer. Leerer Strand ist nicht gleichzusetzen mit nichts los. Im Gegenteil, die Sonntagsausflügler bevölkern Promenade und Gastronomie. Aber es ist nicht überlaufen oder überfüllt. Gerade so wie wir es mögen. Michael wollte sich nach der Fahrt ausruhen. Ich bin auf Entdeckungsreise mit dem Rad gegangen. Bis zum Strand sind es immerhin 3 km.
Es ist schon ein gigantischer Ort, dieses Empuriabrava. Eine künstliche Lagunenstadt. 1964 stellte die Fa. Eurobrava ein Projekt vor, das sich an den kalifornischen Yachtsiedlungen orientierte. In den folgenden Jahren wurde das Acker-und Weideland am Meer zwischen dem Fluss La Muga und dem Bewässerungskanal Rec de Saline in zwei Bauphasen zur heutigen Stadt Empuriabrava. Insgesamt 23 km befahrbare Wasserkanäle entstanden. Dazu Häfen, Gebäude, Grünanlagen, Sport- und Freizeitanlagen. Heute am Sonntag herrscht reger Andrang bei den Elektrobooten, die man mieten kann, um damit die Kanäle zu befahren. Die Häuser an den Kanälen sind luxuriös und die Yachten davor noch mehr. In der geschützten Strandbar genieße ich die Mittelmeersonne bei Oliven und einem Glas spanischen Bieres, bevor es zurück zum Wohnmobil geht. Morgen werden wir einiges zu entdecken haben. Für heute reicht es mit den vielen Eindrücken.Leggi altro
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- Giorno 4
- lunedì 15 aprile 2019 15:03
- ☀️ 14 °C
- Altitudine: 9 m
SpagnaAmpuriabrava42°14’42” N 3°6’24” E
Empuriabrava

Heute wollten wir uns eigentlich einmal den Luxus des länger Schlafens gönnen, aber wir sind trotzdem zeitig wach. Auf dem Platz ist es sehr ruhig. Gestern Abend sind die spanischen Wochenendler noch weggefahren, so dass es hier nur noch eine überschaubare Anzahl von vor allem niederländischer Wohnwagenfahrern gibt. Aber alle Angebote, bis auf den Pool sind nutzbar. Der wird erst am 1. Mai geöffnet. Unser Stellplatz ist riesig. Über 100m2. Der Übernachtungspreis dagegen eher klein. Wir bezahlen mit der ADAC Karte (die ist hier noch 1 Euro günstiger als die ASCI Karte).
17 Euro für alles. Also auch inklusive Strom, WLAN, Duschen usw. Am Morgen von 8.00 Uhr bis 11.30 Uhr öffnet ein kleiner Pavillon und man kann zu moderaten Preisen Brot und Kuchen kaufen. Obwohl er nicht direkt in Strandnähe liegt, befindet sich der Campingplatz zentral zur Stadt und den Kanälen. Alle erdenklichen Supermärkte und Discounter sind in Fußnähe zu erreichen.
Nach dem Frühstück ist erst einmal "Klarschiff machen" angesagt. Dann geht es mit dem Rad in die Stadt. An die spanischen Verkehrsverhältnisse muss man sich erst einmal gewöhnen. Eine super aufwendige Fussgänger -und Radfahrerbrücke führt über die ziemlich befahrene C 260. Der sich anschließende Radweg endet allerdings im Nichts vor einem hohen Bordstein. So machen wir es wie alle und reihen uns in den fließenden Autoverkehr ein. An einem der Hauptkanäle machen wir Halt, stellen das Rad ab und bummeln entlang des Kanals. Vor allen der aufwendigen, zum größten Teil im maurischen Stil erbauten Häusern und Villen dümpelt Boot in unterschiedlicher Größe. Kleine, zu mietende Elektroboote befahren die Kanäle. An den Auslagen von Immobilien- und Schiffsmaklern vorbei, erreichen wir einen Hafen. Hier ist gerade eine riesige Ausstellung von gebrauchten Schiffen und Booten. Für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Im Gegensatz zu den Maklern liegt hier das Preisniveau deutlich niedriger. Michael ist begeistert und würde das eine oder andere Boot wohl am liebsten mitnehmen, wenn er wüsste wie oder wovon. Hätte ich nicht so eine Aversion gegen Wasser, vor allem tiefem Wasser (ich schaue es mir furchtbar gern an, aber hinein, das muss nicht unbedingt sein), hätte unser Wohnmobil wahrscheinlich schon lange einen Kiel statt Räder. Wir lassen die Ausstellung hinter uns und gelangen an den Strand. Der Wind weht kräftig vom Meer. Der Strand ist leer. Ich male mir gerade aus, wie es hier bereits in in sechs oder acht Wochen aussieht. Nichts für uns. Jetzt aber genießen wir Strand, Meer und Wind bei einem Spaziergang und sitzen windgeschützt danach in einer Strandbar bei "Aceitunas" und einem Glas "Cerveza desde el barril". Leider kein San Miguel, sondern Estrella.
Ein älteres Ehepaar mit zwei Kleinkindern nimmt neben uns Platz. Franzosen. Großeltern mit Enkelkindern on Tour. Für die Franzosen ist es ja nur ein Katzensprung über die Grenze in das deutlich günstigere Spanien. Während er sich eine dicke Zigarre ansteckt, Zigarre rauchende Männer sieht man ja heute eher selten, und so eine dicke und lange Zigarre hab ich noch nie gesehen. Also während er raucht, füttert sie das Baby mit mitgebrachten Essen. Gelungene Rollenverteilung würde ich mal sagen. Aber was die Mama des Babys dazu sagen würde, wenn sie sähe, dass Oma dem Baby aus einem Glas Cola zu trinken gibt, das weiß ich nicht so genau.
Wir fahren zurück zum Wohnmobil. Mittsgsruhe unter spanischer Sonne ist angesagt. Zwei Stunden später habe ich nicht nur die Hälfte dieses Berichtes geschrieben, sondern auch den ersten Sonnenbrand. Man sollte die spanische Sonne auch in der Vorsaison nicht verkennen. Michael überrascht mich mit zwei Stück Erdbeertorte. Die hat er heute Morgen beim Brötchen holen ergattert. Die Sonne ist wohl verstimmt und versteckt sich hinter Wolken. Trotzdem geht es auf Entdeckungstour und zwar zu Fuß und mit Walkingstöcken. Eine Gruppe Chinesen, an denen ich vorbei marschiere, ist sichtlich irritiert und schaut suchend hinter mir her. Sie wären nicht die Ersten, die die Ski beim Nordic Walking vermissen.
Haben wir uns heute morgen die Gegend der Etablierten und Reichen angeschaut, suche ich jetzt die Randgebiete, die kleinen Straßen auf. Die Häuser sind eng aneinandergebaut. Auffällig sind die Mauern und Zäune, mit denen jedes auch noch so kleine Grundstück nach außen abgesichert ist. Ich erreiche einen öffentlichen Park. Auf dem dortigen Boulefeld ist viel Betrieb. Verschiedene Gruppen stehen untereinander im Wettstreit. Vom Park aus gelange ich an den Fluß Muga. An seinem Ufer entlang führt ein Wander- und Radweg, dem ich folge. Ein kleiner Strand- und Rastplatz am Fluss erregt meine Aufmerksamkeit. Ich verlasse den Weg, um mir das Flussufer, an dem ein Vater mit seinen zwei Söhnen angelt, näher anzusehen. In diesem Moment holt der Angler einen großen Fisch an Land, der sich ziemlich wehrt. Vater und die Söhne haben ordentliche zu tun, dass der Fisch , er sieht aus wie ein Karpfen, nicht wieder ins Wasser abhaut. Ich bewundere den Fang und werde gebeten, ein Foto zu machen. Weiter geht es durch kleine Anwohnerstraßen. Jedes Haus ist individuell und kreativ gestaltet mit Türmen, Podesten und Säulen. Irgendwo höre ich deutsche Stimmen. Zwei Frauen unterhalten sich. Mit einer der Frauen komme ich kurze Zeit später ins Gespräch. Sie hat 34 Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet und ist vor 2 Jahren mit Beginn des Rentenalters zurück in ihre Heimat gegangen. Jetzt hat sie immer noch etwas Heimweh nach Deutschland. Wir unterhalten uns eine ganze Zeit und ich bekomme Tipps über die Gegend. Allen voran darüber, wo man am günstigsten tanken kann. Dann verabschieden wir uns und ich muss mich langsam sputen. Es sind noch ein paar Kilometer, um zurückzukommen, und es ist schon 18 Uhr. Michael wartet bestimmt schon. Und so ist es auch. Der Grill steht bereit und wartet auf seinen Einsatz. Wieder geht ein Urlaubstag langsam zu Ende.Leggi altro
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- Giorno 5
- martedì 16 aprile 2019 14:31
- ⛅ 15 °C
- Altitudine: Livello del mare
SpagnaPlaça del Passeig42°17’20” N 3°16’43” E
Cadaqués

Heute Nacht hat es geregnet und der Morgen kommt auch ziemlich grau daher. Aber es ist warm genug, um draußen zu frühstücken. Heute ist eine Rollertour nach Cadaques geplant. Eigentlich haben wir uns dafür eine etwas freundlichere Optik vorgestellt. Naja, was nicht ist, kann ja noch werden. Und wirklich, als wir gegen 11.00 Uhr starten, schaut die Sonne schon einmal nach dem Rechten. Die Fahrt bis Roses geht über die Schnellstraße. Interessant wird es erst danach. Da liegen ca. 15 km Serpentinen über die Bergkette von L'Albera auf der Halbinsel Cap de Creus vor uns. Kurve an Kurve schiebt sich die Straße hoch ins Gebirge und um die Berge herum. Es ist wenig Verkehr. Wir halten hin und wieder auf einem Aussichtstreifen am Fahrbahnrand an. So können wir in Ruhe ins Tal und zum Meer schauen. Überholen kann man auf dieser Strecke so gut wie nicht und selbst Mountainbiker zwingen den Autos ihr Tempo auf. Während unter uns das Meer und Roses in der Sonne liegen, fahren wir durch tiefhängende Wolken. Die Vegetation ist hier oben ziemlich karg. Aber in den Hängen kann ich angelegte Terrassen für Oliven und sogar für Wein entdecken. Was für eine Arbeit, so etwas anzulegen. Früher war diese Gegend für den Weinbau ziemlich bekannt, aber die Reblaus machte dem ein Ende und führte zur Verarmung der Region. Im 19. Jahrhundert entdeckten Künstler wie Picasso, Miro und Dali das kleine Fischerdorf Cadaques und verhalfen ihm zu Bekanntheit. Seit dem herrscht hier reger und in den Sommermonaten sogar sehr viel Tourismus. Im Sommer übersteigt die Zahl der täglichen Besucher oft das zehnfache der Einwohnerzahl.
Dann führt die Straße bergab und wir können Cadaques und die Bucht sehen. Bald sind auch die Serpentinen abwärts geschafft und wir fahren in den Ort. Am Ortseingang ist für PKWs und vor allem für Wohnmobile Ende. Es gibt einen kleinen kostenpflichtigen
Parkpkatz. Ansonsten die Alterbative die schmale Einkaufsstraße bis zum Meer zu fahren. Für Wohnmobile verboten. Würde auch kaum eines durchpassen. Beim Wegfahren sehen wir ein großes Mobil, das sich nach der Serpentinenfahrt in diese Straße wagt. Wo soll es an dieser Stelle sonst hin, und dann rückwärts wieder hinaus muss. Wohnmobile können höchstens am Cap de Creus auf dem dortigen Campingplatz zum Stehen kommen. Also Cadaques nicht mit dem Wohnmobil anfahren.
Nachdem der Roller einen Parkplatz gefunden hat, hier gibt es mehr Zweiräder als Autos, ist ja auch kein Wunder bei den schmalen Gassen, durchsteifen wir den Ort. Überall in den winzigen Straßen finden sich Läden mit Kunst und Kunstgewerbe. Obwohl Vorsaison, sind doch viele Touristen im Ort unterwegs. Wir kommen zur Kirche Santa Maria, die bekannt ist für ihren barocken, geschnitzten Altar. Obwohl er nicht beleuchtet ist, ist er in seiner ganzen Größe sehr beeindruckend. "Wenn der jetzt noch beleuchtet wäre," sagt Michael zu mir, macht einen Schritt nach vorn. In diesem Moment erstrahlt der Altar in vollem Licht. "War das jetzt höhere Gewalt," fragt Michael",oder einfach nur eine Lichtschranke?"
Wir gelangen zum Dali Haus, das heute ein Museum ist. Der Maler Dali hat große Teile seiner Kindheit in Cadaques verbracht. Der Eintritt ins Museum ist frei. Über drei Etagen hängen seine surrealistischen Bilder, die ich jedes Mal mit mehr Befremden betrachte. Später kehren wir auf einen Kaffee am Strand ein, bevor es die Serpentinen wieder zurück nach Roses geht. Dieses Mal mit mehr Verkehr, nicht nur durch Autos, sondern auch durch Radfahrer, die sich den Berg hinaufquälen.Leggi altro
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- Giorno 5
- martedì 16 aprile 2019 14:32
- ⛅ 16 °C
- Altitudine: 14 m
SpagnaParròquia Santa Maria42°15’42” N 3°10’38” E
Roses

Auf dem Rückweg von Cadaques machen wir noch Halt in Roses und fahren an der Ciutadella de Roses, der Zitadelle von Roses vorbei. Die militärische Festungsanlage aus dem 16. Jahrhundert ist eine bedeutende archäologische Fundstätte unterschiedlicher Zeitepochen. Nach noch mehr Kultur steht uns jetzt nicht mehr der Sinn, und so bummeln wir nur über die ziemlich leere Strandpromenade. Die ersten Osterurlauber sind da und die Bars, Restaurants und Geschäfte haben alle geöffnet. Man hofft auf Kundschaft und Gäste. Jetzt am frühen Nachmittag sind die Touristenlokale schon ganz gut besucht. Nicht nur große, ausgelegte Speisekarten amimieren zum Besuch , sondern auch junge Frauen sprechen die Passanten an, und fordern zum Besuch auf. Wir studieren die Angebote , die mehrsprachig aushängen und versuchen uns zu orientieren, denn inzwischen hat sich der kleine Hunger eingestellt.. Aber ein Touristenmenü ......? In einer kleinen Seitenstraße finden wir ein Tapasrestaurant. Das Angebot hört sich gut an. So sitzen wir wenig später vor einer Auswahl Tapas und probieren uns durch Muscheln, Calamares, Patatas Bravas, Tortillas, Sardinen, Salat, Tomatenbrot, Käse , Oliven, Chorizo und mehr. Auf den Liter Sangria, den es noch dazu gibt, verzichten wir dankend um diese Zeit. Danach sind wir pappsatt und wollen nur noch zurück zum Wohnmobil und die Nachmittagssonne im Liegestuhl genießen. Nix geht mehr heute.Leggi altro
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- Giorno 6
- mercoledì 17 aprile 2019 14:15
- ⛅ 16 °C
- Altitudine: 8 m
SpagnaCala Mongó42°6’34” N 3°9’54” E
L' Escala - Cala Montgo

Seit dem Mittag sind wir in L' Escala auf dem Camping " Illa Mateua", an der Cala Montgo, den wir vor 2 Jahren schon einmal besucht haben. Die 50 km lange Fahrt geht durch blühende Apfelplantagen, Olivenhaine und Wiesen voll von rotem Klatschmohn. Der blaue Himmel mit Sonne und Schäfchenwolken runden das Frühlingsbild perfekt ab. Wir haben über die Ostertage reserviert, denn die Spanier und Franzosen bevölkern über die Feiertage die Küstenregion und das merkt man bereits auf den Straßen. Wir können uns noch eine Fläche aussuchen und stehen wenig später auf einem sonnigen Platz unter einem Pinienbaum.
Der erste Spaziergang führt mich zum Strand. Ganz Hartgesottene wagen schon ein Bad im Meer. Einige Familien machen Picknick in der Sonne. Die Bucht ist wunderschön und ich laufe ein kurzes Stück auf dem "Camino de Ronda", einem Rundweg um die Bucht. Die Gastronomie steht schon in den Startlöchern ob der zu erwartenden Osterbesucher und auch der Supermarkt hat volles Angebot aufgefahren. Ich kann Michael frische Erdbeeren mitbringen. Eine ganze Kiste gibt es hier für 2.50 €.
Erdbeeren O`le. Nach einem geruhsamen Sonnenbad, dieses Mal mit Sonnencreme und ohne Sonnenbrand, unternehmen wir noch einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Bucht und genießen die herrliche Landschaft.Leggi altro
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- Giorno 7
- giovedì 18 aprile 2019 21:08
- 🌙 12 °C
- Altitudine: 8 m
SpagnaCala Mongó42°6’34” N 3°9’54” E
L'Escala Stadt -Torre Montgo

Der strahlende Sonnenschein des gestrigen Tages ist verschwunden, dafür ist es wärmer geworden. Die Sonne ist immer mal da, und dann zieht sie sich wieder eine Wolkengardine vor. Wir "drödeln" (ostwestfälisch für bummeln) nach dem Aufstehen erst einmal etwas herum. Auch das ist Urlaub. Einfach mal ohne Terminplan in den Tag hinein leben. Am späten Vormittag aber fahren wir mit dem Roller los. Zunächst geht es in den Hafen von L' Escala. Uhi! Da sind zu Ostern aber einige und vor allem große Yachten vor Anker gegangen. Weiter geht es zum Strand. Dort stellen wir die "Rote Paula" ab und laufen entlang der Strandpromenade. Auch hier ist man gewappnet für den Ansturm der Osterurlauber. Alle Bars, Cafes und Restaurants haben geöffnet. In kleinen Läden werden Souvenirs, Kleidung und jede Menge Kitsch angeboten. Und Michael wird gleich zwei Mal fündig. Blechschilder mit Vespa Motiven für seinen Hänger. Was sein muss, das muss sein. Das Eisangebot ist gewaltig. Aber mit 2.50€ pro Kugel auch ein Spitzenangebot. Eis haben wir genug im Wohnmobil. Das hab ich vorgestern Abend bei einem Bummel durch den Supermarkt gegenüber des Campingplatzes besorgt, 12 Stück in der Packung. Mit dem Kauf habe ich eine mittlere Krise bei Michael ausgelöst, weil er das Fleisch in dem Gefrierfach in Gefahr sah. Wir haben von beidem gegessen und dann passte alles hinein . Wir gehen zurück zum Roller. Und wieder steht ein Interessierter davor. Wir sollten ein Sparschwein daran befestigen: "Angucken 50 Cent , mit Auskunft einen Euro." Das würde sich auch beim Hänger lohnen. Der Ausbau mit den Solarzellen lockt auf jedem Platz Interessierte an, denen Michael bereitwillig die Technik erklärt. Wir fahren weiter in die Altstadt von L'Escala. Die Fahrt geht immer am Meer entlang. Dann sind wir plötzlich mitten in der Stadt und "Paula" braucht einen Parkplatz. Entweder ändert sich die Wahrnehmung, wenn man mit einem Zweirad unterwegs ist, oder hier gibt definitiv wesentlich mehr Zweirad-Parkplätze. Auf alle Fälle habe ich einen entdeckt. Allerdings befindet er sich in einer Einbahnstraße. Wir müssen einmal um den Block fahren. Beim Anblick des Schildes: "Alle Fahrtrichtungen",hoffe ich inbrünstig, nie mit dem Wohnmobil eine solche Stadtdurchführung fahren zu müssen. Die vielen Macken im Mauerwerk des Eckhauses sprechen Bände. Wir nähern uns ordnungsgemäß dem Parkplatz in der Einbahnstraße als entgegengesetzt zu der erlaubten Fahrtrichtung, ein Motorrad kommt und auf unseren Parkplatz zu steuert. In diesem Fall war Michael einfach schneller. Kurze danach folgt dem Zweirad noch ein Auto. Nun wird es eng in der Straße, denn ein paar Pömpel zur Verkehrsberuhigung haben hier auch noch ein Wörtchen mitzureden. Ich frage mich in dieser Situation nur: "Warum gibt es Verkehrszeichen und Verkehrsregeln, wenn sich außer uns niemand dran hält?" Muss wohl an der Mentalität liegen. Anders ist das nicht zu erklären. Das Knäuel löst sich langsam auf und ich kann endlich absteigen.
Wir bummeln entlang der Promenade, die den kleinen Stadtstrand umgibt. Viele Osterurlauber genießen die Sonne, sitzen in den Bars oder durchstöbern die vielen kleinen Läden der Altstadt. Die müssen hier mit Heerscharen von Urlaubern rechnen. So ein riesiges Angebot von allem. An einem Zaun fallen uns wieder die gelben Schleifen auf, die dort befestigt sind, und die wir bereits in Cadaques gesehen haben. Auf einer Bank am Wasser bleibt Zeit, Google mal zu fragen. Die gelbe Schleife wird schon seit vielen Jahren und auch in vielen Ländern als Zeichen der Unterstützung und Solidarisierung benutzt. Hier in Katalanien wird sie als Symbol der Unterstützung für inhaftierte katalanische Minister verwendet, die im Zuge der Katalanienkrise des Tatbestandes „Rebellion“, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel angeklagt wurden, von Unabhängigkeitsanhängern aber als politische Gefangene betrachtet werden. Einige international bekannte Persönlichkeiten wurden mit gelber Schleife gesehen und in der Folge kam es zur massenhaften Anbringung gelber Schleifen an öffentlichen Einrichtungen durch Unabhängigkeitsbefürworter.
Der Sinn der vielen gelben Schleifen ist somit auch geklärt. Wir lassen uns weiter durch die Stadt und ihren Gassen treiben. Eine besondere Spezialität des Ortes sind Anchovies, die in vielen Läden angeboten werden. Anchovies sind Sardellen, die gesalzen und fermentiert als Gewürz eingesetzt werden (Anchoviespaste). Milder gesalzene und nicht so lange gereifte Sardellen werden auch so verzehrt.
Wir erreichen wieder den Roller. Nun müssen wir nur noch aus dem Gewirr der Gassen herausfinden. Auf den Straßen zurück zum Platz ist deutlich mehr Verkehr als gestern.
Auch auf dem Campingplatz reißt die Anzahl der anreisenden Campingfahrzeugen nicht ab. Es wird voller und quirliger. Es sind vor allem spanische und französische Familien. die mit Zelt, Wohnwagen oder Mobil angereist kommen. Auch die Niederländer sind wieder gut vertreten. Deutsche findet man unter den Gästen eher weniger. Auf dem Hauptweg müssen wir aufpassen, dass wir nicht von Bobbycars, Rollern, Lauf- und Dreirädern umgefahren werden. Es wird eben Ostern, und da möchte jeder seine Freizeit an einem schönen Ort verbringen. An der deutschen Nord-und Ostsee dürfte es in diesen Stunden auch nicht anders aussehen.
Zur Kaffeezeit kämpfen wir mit unserem Erdbeerbestand. Dieses Mal kommen sie mit Waffeln und Sahne auf den Teller. Ein Grund kurze Zeit später für etwas Bewegung zu sorgen. Michael hat für heute Dank "Paula" schon genug Bewegung gehabt, und so mache ich mich allein auf den Camino de Rondo. Ich möchte den Rundweg zum
Punta de la Bassetta nehmen. Aber nach gut 3 km gebe ich auf. Es ist eine Kletterei durch Steine und Geröll. Oft in unmittelbarer Nähe der Klippen. "Wenn ich hier falle, umknicke oder abrutsche, findet mich keiner", denke ich. Und mache mich auf den Rückweg, um den GR 92 in die andere Richtung zu laufen, zum Torre de Montgo. Auch hier muss ich schon nach kurzer Zeit die Stöcke aus den Händen legen, um an den Felsen hochklettern zu können. Der Blick, der sich mir bietet, wird mit jedem Meter bergauf schöner. Tief unter mir sehe ich das blaue Wasser der Bucht. Der Weg führt weiter durch kurze Sträucher und Heide. Das Geröll , die Steine, bilden bis hinauf zum Turm den Weg . Oben am Turm stehen zwei Männer. Sie beginn ein Gespräch mit mir mangels Spanisch aus einem Mix aus Englisch, Französisch plus Händen und Füßen. Sie sind beeindruckt, dass ich über die Felsen und nicht über die Straße heraufgekommen bin. Die Straße nehme ich dann als Rückweg und freue mich über die tollen Ausblicke auf die Cala Montgo und die Bucht von L'Escala. Diesen Ausblick haben auch die Bewohner der Villen am Berg zum Anlass genommen, um ihre Häuser an dieser Stelle zu bauen. Kleine, verspielte Schlösschen und gradlinige moderne Architektur wechseln sich ab. Bauvorschriften, Bauordnungen, Bebauungsplan scheint es hier nicht zu geben.
Gegen 18.30 Uhr bin ich wieder am Campingplatz. Es sind noch mehr Gäste gekommen. Auch die Holzhütten sind jetzt alle belegt . Nach dem Abendessen machen wir noch einen Gang über den Platz, um die Nationalitäten unser mobilen Nachbarn festzustellen und das eine oder andere Wort zu wechselnLeggi altro
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- Giorno 8
- venerdì 19 aprile 2019 22:27
- ⛅ 13 °C
- Altitudine: 10 m
SpagnaPlatja del Portitxol42°7’54” N 3°7’18” E
Ruinen Empuries und Sant Marti d' Empuri

Sie ist wieder voll da, die Sonne und wir können von der Sonne beschienen frühstücken. Die Ruinen von Empuries sind heute das Ziel unserer Rollertour. Man könnte die Tour auch mit dem Rad machen. Von L'Escala Stadt führt ein schöner Rad- und Wanderweg dorthin. Aber mit dem Roller macht die ca. 25 km lange Strecke durch die frühlingshafte Landschaft mindestens genauso viel Spaß. Aber zunächst müssen wir durch L'Escala Stadt und da ist heute am Karfreitag richtig Betrieb. Dann aber geht es über die fast leere Landstraße zu den Ruinen. Noch bevor wir den Roller abstellen, bemerken wir den tollen Blick durch die Pinien aufs Meer, wo sich die Wellen mit hochschäumender Gischt an den Felsen brechen. Klar, dass wir erst zur Strandpromenade müssen. Wir gehen ein Stück entlang des Meeres. Die Promenade ist ein toll angelegter Rad -und Fußgängerweg, der in der einen Richtung bis nach L' Escala, auf der anderen Seite bis St. Marti führt. So schön der Weg auch ist, er führt definitiv nicht zu den Ruinen. Wie machen kehrt und suchen den Eingang. Der Eintritt kostet 5.50 €, für Senioren ab 65 Jahre wird es einen Euro billiger.
Mit einem Audioguide ausgestattet, machen wir uns auf den Weg in die "griechische Stadt." Die Mauern und verschiedene Details sind freigelegt, und die nette Audiodame erzählt uns an verschiedenen Punkten nicht nur etwas über den Bau und den Grundriss der Stadt, sondern auch Interessantes aus dem Leben der Griechen, die 600 Jahre vor Christus von Kleinasien, der heutigen Türkei, über das Mittelmeer gekommen sind und hier sesshaft wurden. Bei der Wanderung durch die Überreste einer früheren Kultur im Sonnenschein mit wunderbarem Blick aufs Meer vergehen zwei Stunden wie im Flug. Dann erfahren wir von unserem Guide, dass es auch noch eine römische Stadt gibt, die zwar erst nur zu 20% ausgegraben ist, aber unsere Aufmerksamkeit eine weitere Stunde erfordert. Wir sind platt vom Laufen, vom Zuhören und vom Anschauen so vieler Steine. Mir schwebt zur Erholung ein Restaurant, Café oder Bar mit Meerblick vor. Das hoffen wir in St. Marti zu finden. Der kleine Ort ist wunderschön und der Blick aufs Meer in alle Richtungen traumhaft. Das fanden auch die Besucher der beiden Gaststätten mitten im Ort, die deshalb bis zum letzten Platz mit Ausflüglern besetzt sind.
Wir fahren nach L'Escala zurück und an der dortigen Strandpromenade finden wir einen windgeschützten Platz mit Blick aufs Meer in einer Bar und genießen einen kleinen Imbiss. Ich muss doch mal die Anchovis probieren, die ich mit Tomaten und Käse in einer Crepe serviert bekomme. Kann man essen. Schmeckt nach Fisch und Salz und macht ordentlich Durst.
Später zurück am Wohnmobil, von der warmen Sonne beschienen, die Geräuschkulisse des Platzes, ein Gemisch aus dumpfen Gemurmel, Kindergeschrei und Hundegebell im Ohr, gleite ich in hinüber in einen leichten Schlaf. Ich träume von riesigen Haufen Steinen, die zu Mauern gestapelt werden müssen. Eine wahnsinnige Arbeit.
Das muss man auch von den Ruinen sagen. Eine riesige Aufgabe, der sich die Archäologen gestellt, sie bewältigt aber immer noch nicht beendet haben.
Wiederum später, so gegen 20.30 Uhr, mache ich einen abendlichen Spaziergang zum Strand. Es herrscht auf der Straße und am Strand noch viel Trubel. Vor allem Familien sind noch unterwegs. Pärchen sitzen auf den Felsen und schauen dem Meer zu. Das mache ich auch und gucke zum "Blue Heaven". Auf der Terrasse des Lokals sitzen Gäste beim Essen oder Getränk. Noch gestern war die Terrasse eine riesige Baustelle. Nun stehen hier Tische, dekoriert mit Kerzen und Blumen. Davor Stühle mit leuchtend bunten Kissen. Wie haben die das nur in den paar Stunden geschafft ? Am Aufgang zur Terrasse steht noch der große Mörtelkübel und auf dem Boden liegt der Bausand. Aber das Lokal hat pünktlich eröffnet. Trotz der vielen Besucher in der Cala Montgo sind die Lokale ziemlich leer. Entweder ist die Essenszeit schon vorbei: oder sie kommt noch. Oder .....die machen es wie wir und machen sich selbst etwas zu essen heute Abend.Leggi altro
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- Giorno 9
- sabato 20 aprile 2019 20:20
- 🌧 13 °C
- Altitudine: 7 m
SpagnaParc JOCS42°3’2” N 3°11’9” E
Rollertour nach Estartit

Michael ist mal wieder der Erste am Morgen und hat bereits Brot besorgt und den Frühstücksplatz in der Sonne aufgebaut. Wir haben noch echt Glück. Von der Schlechtwetterfront über Spanien bekommen wir hier kurz hinter der französischen Grenze höchstens mal Dunst oder Wolken mit. Für heute ist bis zum Nachmittag Sonne angesagt und die nutzen wir vorm Wohnmobil. Gegen Mittag, als die Sonne anfängt Verstecken hinter den Wolken zu spielen, fahren wir mit dem Roller auf kleinen Straßen Richtung Estartit. Den ersten Halt machen wir in Bellcaire d' Emporda. Wir parken den Roller und steigen die engen Gassen zum Castell de Bellcaire hinauf, einer Burganlage und Schloss der Grafen von Empúries aus dem 13. Jahrhundert. Das Gebäude wird heute für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Außer uns gibt es nur wenige Besucher im Ort. Ein paar Mountainbiker quälen sich die Gassen hoch. Die Radroute führt mitten durch die Stadt. Vom Castell können wir weit ins Land blicken. Nur fehlt ein wenig Sonne für eine perfekte Optik. Wir fahren weiter nach Ulla. Die kleine Landstraße gehört an diesem Samstagnachmittag uns allein. Leider ist Blumen pflücken während der Fahrt verboten, sonst würde ich zu gern den roten Mohn und die weißen Margeriten, die am Straßenrand wachsen, abpflücken.
Kurz hinter Bellcaire liegt ein kleiner Stellplatz für Wohnmobile. Sehr nett und gut besucht. Das sind bestimmt Radfahrer und Wanderer, denn hier gibt es viele Rad- und Wanderwege. Hoch oben auf dem Berg lockt das Castell de Montgri. Eine sicherlich lohnende Wanderung mit garantiertem Weitblick. Wir aber steuern nach dem Besuch von Ulla die Stadt Torroella de Montgri an. Beim Bummel durch das Gewirr der engen Gassen mit den vielen kleinen Läden, fragen wir uns mehr als einmal im Angesicht der riesigen Supermärkte und Discounter am Stadtrand, wer kauft hier und kann man davon leben? Auf einem Platz sind Stände aufgebaut. Es werden gelbe Schleifen in allen Größen angeboten. Mit dem Kauf bekundet man seine Solidarität mit den inhaftierten katalanischen Ministern und unterstützt die Organisation. Der Stand ist umlagert. Michaels Interesse gilt aber mehr einem Laden, der Schinken verkauft. Hatten wir immer gedacht, dass der Serrano Schinken mit knapp 50 Euro pro Kilogramm der Teuerste wäre, werden wir hier eines bessern belehrt. Der "Jamon Iberico" schlägt mit 150 Euro per KG und der Jamon Pata Negra“, das bedeutet so viel wie „schwarze Klaue“. Der Grund hierfür ist, dass der Schinken vom Iberischen Schwein stammt, das meist eine schwarze Klaue hat, liegt bei knapp unter 200 Euro. 100 g Schinken für 20 Euro, das ist schon eine Hausnummer.
Wir fahren weiter nach Etartit. Der aufgekommene Wind sorgt nicht nur für eine ordentliche Brandung, sondern pustet uns auf dem Roller ordentlich durch. Von weitem sehen wir schon die Felsen der Illes Medes, der kleinen vorgelagerten Inseln. Wir fahren den Passeig Maritim am Strand entlang Richtung Hafen. Eine Überflutung durch einen zurückgestauten Zufluss zum Meer, sorgt für ein jähes Ende. Das Wasser steht fast einen halben Meter hoch. Da können wir nicht durchfahren. Ratlos suchen wir nach einen Parkplatz. Nichts zu finden. Kurze Zeit später stehen wir wieder vor dem Wasserhindernis. Jetzt stellen wir den Roller einfach auf einer schraffierten Fläche am Straßenrand ab. Im Yachthafen liegen bereits viele Boote. Die Passanten haben sich zum Teil warm eingepackt gegen den kühlen Wind. Der andere Teil läuft hochsommerlich in kurzer Hose und Sandalen herum. Für einen Ostersamstag ist in diesem bekannten Touristenort relativ wenig los. Das kühle Wetter macht manchem Gastronomen einen Strich durch die Rechnung. Inzwischen haben wir Besuch bekommen. Der kleine Hunger ist vorbeigekommen und fordert unsere Aufmerksamkeit. Wir kehren ein, um eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Aber nach der "Kleinigkeit" ist das geplante Abendessen gestrichen. Auf meinem Platz kann ich wunderbar die vorbei schlendernden Passanten beobachten. Das Paar mit dem Kind z.B. , das wohl gerade eine rote Plastik-Blockflöte geschenkt bekommen hat, und damit Zahnarztbohrer ähnliche Geräusche produziert. Alle Menschen drehen sich genervt nach der Geräuschquelle um. Der Vater versucht dem Kind daraufhin das Spielzeug wegzunehmen, worauf der kleine Junge mit einem genauso Kopfhaut zusammenziehendem Heulen antwortet. Wahrscheinlich hat er vorher das Heulen eingesetzt, um die Flöte zu bekommen. Gut, dass wir mit dem Essen fast fertig sind, denn die Blockflöte nähert sich unserem Lokal, und irgendwie habe ich grad keine Lust auf ein Konzert. Egal ob mit oder ohne Blockflöte.
Ein Mann mit einem furchtbar dicken Bauch kommt an uns vorbei und ich überlege, während ich meine letzten Patatas Bravas esse , wann der wohl zuletzt seine Füße gesehen haben mag, geschweige denn andere Körperteile.......
Bevor ich noch weitere Überlegungen anstellen kann, verlassen wir das Lokal und ich damit meinen Beobachtungsposten, und wir schlendern zum Roller zurück. Gerade wollen wir aufsteigen, da kommt ein Spanier aus dem dahinter stehenden Haus. "Oh weia", denke nicht nur ich, jetzt gibt es Ärger wegen des wilden Parkens. Aber das Gegenteil ist der Fall. Er ist total begeistert von unserem Roller und würde ihn uns am liebsten abkaufen. Wir fachsimpeln noch ein wenig über Roller, Wetter usw. in einem Gemisch aus Englisch und Spanisch, und dann geht's zurück nach L'Escala. Das Wetter ist inzwischen nicht mehr schön zu reden. Es sind zwar 19 -21 Grad, wenn man den angebrachten Thermometern unterwegs Glauben schenken darf, aber die fehlende Sonne lässt alles etwas grau und trist aussehen. Für heute Abend ist sogar Regen angesagt. Und in Deutschland ist super Osterwetter.
Zurück auf dem Campingplatz stellen wir fest, dass die Ersten ihre Zelte abbrechen wegen des zu erwartenden Regens. Andere kommen gerade an. Sie sind dem Regen weiter südlich davon gefahren.
Am Abend machen wir noch einen Spaziergang entlang der Bucht auf dem Camino. Dabei überlegen wir, spätestens am Montag Richtung Frankreich zu fahren, denn die Wetterprognosen hier sind nicht besonders erfreulich. Dann setzt der Regen ein, und die Musikveranstaltung auf dem Campingplatz fällt nach kurzer Zeit im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser.Leggi altro
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- Giorno 10
- domenica 21 aprile 2019 21:19
- 🌙 13 °C
- Altitudine: 12 m
SpagnaPlatja Port d'en Perris42°7’38” N 3°8’2” E
Ostermarkt in L'Escala /Punta Montgo

Ostersonntag. Nach dem Osterfrühstück und dem Ostereier suchen, Michael hat sein Ostergeschenk leider schon vor einigen Tagen im "Keller" des Wohnmobils entdeckt und wollte es schon mehrfach auspacken, also nach all dem, ist Osterhasen- Shooting angesagt. Mit unseren beiden Milka-Hasen suche ich nach einer passenden Location, um Fotos von den beiden zu machen. Ich werde aufmerksam, interessiert und vor allem sehr irritiert dabei beobachtet, wie ich Hasen, Eier und Apfelsine im Gras und unter Palmen positioniere und mit dem Handy davor auf den Knien sitzend Fotos mache. Aber Osterfotos kopieren und verschicken kann jeder. Meine sind auf alle Fälle "handmade in spain".
Nach diesem Shooting fahren wir mit dem Roller nach L'Escala. Da ist heute Markt. Unterwegs stelle ich mehrfach bei den Angeboten des "menú del día " bei den Lokalen fest, dass Hase, Lupin, Rabbit auf der Speisekarte steht. Kein Wunder, dass es in Spanien so wenig Ostereier gibt, wenn die den Hasen vorher aufessen.
An der ganzen Strandpromenade entlang sind die Stände der Marktbeschicker aufgebaut. Es herrscht reger Andrang. Und wir lassen uns von dem Strom der Menschen mitschieben. Es sind in erster Linie Kleidung und Lederwaren, die angeboten werden. Aber auch Blumen, Obst, Gemüse und Haushaltswaren sind zu finden. Ein scharfer Wind weht vom Meer her und die Händler müssen aufpassen, dass ihnen ihre Sachen nicht davon wehen.
Es ist mal wieder ein Wurst- und Schinkenstand, an dem Michael nicht vorbei gehen kann, ohne wenigstens mal näher zu gucken und etwas zu probieren. Vom Stück geschnittener Serrano und Iberico Schinken werden daraufhin für Zuhause mitgenommen.
Nach dem Marktbesuch möchte ich Michael unbedingt den tollen Ausblick vom Punta Montgò zeigen, den ich bei meiner Wanderung entdeckt habe, und den man auch über die Straße mit dem Roller erreichen kann. Die schmalen und sehr steilen Haarnadelkurven mit mir hinten drauf, fordern vom ihm höchste Konzentration. Ich glaube, wenn er das vorher gewusst hätte, wäre er nicht hochgefahren. Oben angekommen, muss er mir aber recht geben: Die Aussicht nach allen Seiten ist fantastisch. Wir spazieren noch etwas über den Berg und dann geht es angespannt wieder abwärts.
Am Nachmittag unternehme ich eine Wanderung auf dem Küstenwanderweg in Richtung L'Escala. Die Sonne hat sich seit dem Mittag wieder eingefunden und die Wolken weitgehend vertrieben. Und so bekomme ich die Küste noch einmal, sozusagen zum Abschied im milden Licht der Nachmittagssonne zu sehen. Denn morgen fahren wir weiter. Aber nicht weiter südlich wie geplant, da ist das Wetter in den nächsten Tagen noch schlechter, sondern nach Norden. Wir wollen in Frankreich, in Orange, noch ein paar Tage bleiben, die Stadt anschauen und Ausflüge ins Vacluse machen, solange das Wetter mitspielt.
Auf dem Rückweg aus dem Naturschutzgebiet, in dem im Moment viele Kräuter und Pflanzen blühen, mache ich einen Abstecher in die Bucht und genieße auf einer Bank einmal mehr das schöne Bild der Cala Montgò im Abendlicht.
Beim Spülen am Abend komme ich ins Gespräch mit einer Schweizerin. Sie hat vor einem halben Jahr ihren Mann verloren, erzählt sie mir. Jetzt ist sie das erste Mal allein mit dem großen Wohnmobil und dem Roller unterwegs. Einer Herausforderung, der sie sich gestellt hat. " Ich will weiter leben," sagt sie mir, "und dazu gehört auch das Reisen mir dem Wohnmobil. Und bisher habe ich noch keine Situation gehabt, die ich nicht hätte bewältigen können!" Im Herbst will sie für 3 Monate nach Griechenland. Die Fähre hat sie schon gebucht. Ich habe Hochachtung vor so viel Mut und der Annahme des Schicksals und spreche das auch aus. Sie freut sich darüber und auch darüber, dass ich sie angesprochen habe.Leggi altro
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- Giorno 11
- lunedì 22 aprile 2019 11:51
- ☁️ 21 °C
- Altitudine: 39 m
FranciaOrange44°8’47” N 4°47’39” E
Orange/Provence Camping Manon

Am Morgen ist großes Packen auf dem Platz. Auch bei uns geht es heute weiter. Fünf Tage waren wir in der Cala Montgó und es hat uns gut gefallen. Nur Sonne hätte es etwas mehr geben dürfen. Die Temperaturen sind weiter gestiegen. Prompt überascht uns noch ein Gewitter kurz vor der Abfahrt. Es ist zunächst wenig Verkehr und wir können auch den Dieseltank bequem füllen , bevor wir ins teuere Frankreich kommen. Ansonsten begleitet uns eine geschlossene Wolkendecke, aus der es hin und wieder tropft, auf unserem Weg zur Grenze. Es blüht und grünt überall. Große Flächen mit gelben Raps lösen sich mit dem Klatschmohn -Roten- Wiesen ab. Gelber Ginster steht in voller Blüte und beschattet Büschel von lilafarbenen Blumen, die ich nicht kenne. Dazwischen die verschiedenen Grüntöne von Nadelbäumen, Gras und Büschen. Eine wunderschöne Frühlingslandschaft, die nur einen Makel hat: es fehlt der blaue Himmel und die Sonne. Es ist schon paradox, je weiter wir nach Norden kommen, umso wärmer wird es. Wir kommen nach Orange und werden gleich vom Wahrzeichen der Stadt, dem L'Arc de Triomphe, empfangen. Früher führte die Straße mitten durch den Bogen. Heute dürfen wir drumherum fahren. Gegen 14 Uhr erreichen wir den kleinen Stadtcamping. Die Rezeption ist nicht besetzt. Wir können uns einen Platz aussuchen. Es sind schöne große Wiesenplätze, auf denen Marienblümchen blühen und die mit Hecken umgrenzt sind. Eine wunderbare Ruhe liegt über allem. Es ist einer dieser Plätze, die wir gern mögen. Klein, es gibt insgesamt 45 Plätze, ohne allem Schnickschnack, stadtnah und nicht teurer als bei uns inzwischen so mancher Stellplatz. Ein paar Plätze sind schon besetzt. In erster Linie mit Kastenwagen. Nach einem Rundgang finden wir einen schönen Platz und stellen gleich die Stühle heraus. Wir haben 26 Grad, und im Halbschatten der Pinie lässt es sich fantastisch von der Fahrt ausruhen. Gegen 16.00 Uhr melden wir uns an der Rezeption an. Man(n) spricht französisch. Ausschließlich! Aber nach meinen französisch formulierten Bemühungen, uns anzumelden, schlüpft doch mal das eine oder andere englische Wort heraus. Morgen früh, versichert er uns, sei seine Sekretärin da, und er malt dazu die ausschweifenden Rundungen einer Frau in die Luft, die könne etwas Englisch.Wir bleiben erst einmal eine Nacht. Mal schauen, wie das Wetter sich so entwickelt. Im Laufe der nächsten Stunden trudeln noch einige Wohnmobile ein. Am späten Nachmittag besuchen wir dann die Stadt. Die Altstadt ist fußläufig (ca. 2km) entfernt und diese Entfernung ist durchaus auch Michael zuzumuten. Es ist wenig los auf den Straßen und Gassen. Der Feiertag! Wir laufen die Avenue d' Arc de Triomphe hinunter. Eine Brücke führt über einen die Altstadt umgebenden Fluss. Die Häuser haben den maroden Charme des Südens. Die Kathedrale Notre Dame de Nazareth, deren Portal typisch für die romanisch-provenzialische Kunst ist, und die als Baudenkmal zuerst unseren Weg kreuzt, scheint irgendwie zwischen den Häusern eingeklemmt zu sein. Wir kommen am Hotel de Ville vorbei und erreichen den Place de la République. Hier hat die Gastronomie ordentlich aufgefahren. Viele Lokale laden zum Besuch unter den Markisen ein. Aber es ist kaum etwas los. Im Vorbeischlendern studieren wir die ausgehängten Speisekarten. Dann erreichen wir das berühmte Amphitheater. Das Theater wurde zu Beginn unserer Zeitrechnung erbaut und ist das am besten erhaltene Theater aus Stein. Wie schon zur Zeit der Antike, kann dieses Theater bis zu 9000 Zuschauer pro Vorstellung fassen. Leider ist es schon geschlossen und wir können uns nur von außen einen Eindruck über die grandiose Baukunst verschaffen. Beim Anblick der dicken Mauern frage ich mich nicht das erste Mal, wie man das ohne technische Hilfsmittel geschafft hat. Auf dem Place des Frères Mounet fällt uns eine gewaltige Statue auf, die den Geist der Antike symbolisiert, der die Flamme der Kunst dem modernen Genie übergibt.
Mehr kunsthistorische Interesse kann ich für heute nicht verlangen, denn Michael hat Hunger, und so schließen wir die Runde wieder am Place de la Republique in einem Restaurant bei einer wirklich leckeren Pizza. Kurze Zeit später setzt sich ein Ehepaar aus Vechta, das wir auf dem Campingplatz an der Rezeption kurz gesehen haben, an den Nachbartisch und ein angeregtes Gespräch entsteht. Sie sind von der Cote Azur vor dem Wind geflohen.
Michael möchte morgen noch bleiben, auch wenn uns die Schlechtwetterfront mit einzelnen Schauern hier einholen wird. Bereits in der Nacht fängt es an zu regnen. Aber da stört es uns weniger.Leggi altro
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- Giorno 12
- martedì 23 aprile 2019
- ☁️ 16 °C
- Altitudine: 52 m
FranciaThéâtre d'Orange44°8’9” N 4°48’32” E
Orange/ Amphitheater

Der Morgen beginnt verhangen. Wir schlafen aus und frühstücken schön. Die Temperaturen sind um 10 Grad gefallen und über den Vormittag verteilt gibt es immer wieder kleinere Schauer. Die geplante Radtour nach Caderrousse, einem kleinen Dorf an einem See, fällt so zu sagen ins Wasser. Dafür mache ich eine "Schütteltorte". Geht wirklich total schnell. Gegen Mittag zeigt sich die Sonne, und da will ich die Zeit nutzen für einen kleinen Bummel zum Aldi, den ich gestern unterwegs gesehen habe. Als ich dort ankomme, ist der Parkplatz rappel voll und im Inneren kann ich vor lauter Menschen kaum die Waren sehen. Ein Stimmengewirr wie auf einem orientalischen Basar umgibt mich. Dazu passen auch die vielen Frauen in ihren Burkas, mit Schleier oder mit Kopftuch verhüllt, die plärrende Kleinkinder im Einkaufswagen zusammen mit diversen Kartons durch die Reihen bugsieren. Ich sehe Regale voller Elekrokleingeräte.....aber wo ist der Salat, den ich holen wollte? Wo sind überhaupt die Lebensmittel? Gibt es noch andere Räume? So langsam dämmert mir, dass das hier kein normaler Aldi ist. Das hier ist ein Aldi- Schnäppchenmarkt, in dem überzählige Aktionsartikel für ganz wenig Geld verkauft werden. Na, wenn ich schon hier bin, dann will ich auch ein Schnäppchen machen. Und so drängele ich mich durch die Massen, vorbei an vollgefüllten Wagen und palavernden Menschen. Gucken geht kaum. Eigentlich will ich nur noch raus. Aber da sehen meine Augen ein Fensterputzset mit Teleskopstil, abwinkelbar und mit drei verschiedenen Vorsätzen für 2,50 Euro. Genau das Teil fehlt mir, um unsere mit Saharasand voll gespritzte Windschutzscheibe bequem und ohne Leiter säubern zu können. Die Zeiten, wo Regen gleich zu setzen war mit sauberem Wasser, scheinen auch vorbei zu sein. Heute kommen die Wolken mit feinen Sandpartikeln daher, und die sorgen nicht nur für schmutzige Scheiben, sondern auch für das untypische Frühjahrswetter hier im Süden.
Michael freut sich auf alle Fälle über mein Schnäppchen und fängt sofort an Fenster zu putzen. :-) Salat habe ich allerdings trotz weiterer Suche nach einem Geschäft nicht bekommen können. Dafür eine Schule entdeckt, deren Fassaden ca 10 m hoch zum Klettern genutzt werden. Wer da wohl in die Luft geht? Lehrer oder Schüler? Und typisch deutsch: wie ist das mit Aufsicht und Versicherungsschutz? Könnte ja mal wer herunterfallen.
Am frühen Nachmittag können wir in der Sonne sitzend Kaffee trinken und meine Torte essen. Dann aber geht es in die Stadt. Schließlich sind wir ja nicht umsonst hier. Das Amphitheater steht auf dem Programm. Die nächsten 2-3 Stunden werden wir per Audioguide in die verschiedenen Epochen des Theaters entführt, erfahren viel über die Römer, die waren ja auch keine Kinder von Traurigkeit, wenn ich es mal so formulieren darf, und auch über die Nutzung in der jetzigen Zeit. Es ist ganz schön spannend, und eine Videoshow im Inneren des Gewölbeganges der Außenmauer zeigt Aufnahmen der Konzerte von Klassisch bis Rock. Immer höher hinauf lotst uns der Audioguide mit seinen Erklärungen. Nicht unbedingt etwas für Michael. Aber er hält es tapfer durch. Nur als sich an der Bühnenrückwand, die zur Zeit renoviert wird und eingerüstet ist, ein Bauarbeiter mit einer Leiter in gut 30 m Höhe mit einem Hammer zu schaffen macht, kann er da grade nicht hinsehen.
Übrigens, den Kopf auf der Kaiserstatue hat man damals auswechselbar gemacht. So brauchte nicht immer eine neue Statue erschaffen und aufgestellt werden. Es rollten halt damals die Köpfe so oder auch so.
Direkt neben dem Theater wurde noch einen griechischen Tempel ausgebuddelt, dessen Widmung aber noch nicht ganz geklärt ist. Heutzutage wohl in erster Linie den Touristen gewidmet, von denen im Moment nicht allzu viele zu sehen sind. Leider hat das " La Grotta", ein Lokal, wegen der Reservierungsarbeiten geschlossen. Hier, oberhalb des Tempels, in dem Gewölbe der Theatermauer, kehren auch die Einheimischen gern auf ein Gläschen ein.
Der Eintritt ins Theater ( 9,50 € ) beinhaltet auch den Besuch im gegenüberliegenden Kunstmuseum. Das besuchen wir dann allerdings ohne einen angebotenen Audioguide zu nutzen. Wir wollen schließlich irgendwann mal wieder zum Wohnmobil zurück. Und so schauen wir uns die ausgestellten Exponaten mit großer Erfurcht vor den Archäologen an, die hier an riesigen Puzzlen ohne Vorlage gearbeitet haben, um all die Vasen, Schälchen, usw. zusammenzusetzen. Hier hängt übrigens auch die älteste Katasterzeichnung unserer Zeitrechnung an der Wand. Neu war mir auch der Zusammenhang der Stadt Orange mit dem niederländischen Fürstengeschlecht derer von Oranjen, die ihren Namen von dieser Stadt haben. Reisen bildet eben.
Am Abend sind wir voll von geschichtlichem Input, dafür aber leer im Magen.
Zurück am Womo, können wir noch draußen sitzen, den Hunger mit Grillen beseitigen und dabei Neuankömmlinge beobachten.Leggi altro
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- Giorno 13
- mercoledì 24 aprile 2019 15:12
- 🌧 13 °C
- Altitudine: 180 m
FranciaGigny-sur-Saône46°39’8” N 4°56’43” E
Schloss Camping Château de L'Epervière

Die Regenfront hat uns eingeholt. Schon in den frühen Morgenstunden trommelt der Regen auf das Wohnmobildach und der Krach hindert uns am Weiterschlafen. Wir hoffen, dass der Wiesenplatz das viele Wasser aufnehmen kann. Aber die Sorge ist unbegründet. Wir kommen ohne Probleme vom Platz. Nur zum Drehen in Fahrtrichtung ist das Gespann zu lang, und da stehen auch noch Bäume im Weg. Also kurz abkoppeln, das Wohnmobil durch die Bäume bugsieren und dann den Hänger wieder festmachen. Natürlich.....den ganzen Morgen fährt niemand weg, aber in dem Moment, in dem wir am Rangieren sind, wollen gleich zwei Autos vorbei. Aber sie müssen warten, bis wir fertig sind. Der Regen hält an und begleitet uns auch auf der Autobahn weiter. Es ist kein schönes Fahren. Regen, Wind und viele LKWs. Die schöne Landschaft grau und trist. Heute wollen wir gut 350 km bis in die Bourgogne fahren. Michael hat einen Campingplatz an einem Schloss in der Nähe der Saône herausgesucht. Etwas aufregend wird es noch in Lyon. Es herrscht viel Verkehr, denn die Autobahn führt durch die Stadt. Kurz vor Dijon, in Tournous, fahren wir ab. Sofort nehme ich das satte Grün der Wiesen und Bäume wahr. Große Fächen sind mit gelbem Raps bepflanzt. Es geht durch kleine Orte und enge Gassen. Dann taucht das Schloss mit seinen Gebäuden auf. Ein großer Parkplatz ermöglicht ein unkompliziertes Halten vor der Rezeption. Es ist kurz vor 14.00 Uhr als wir in den wunderschönen Schlosspark mit Seerosen-und Angelteich fahren, um uns einen Stellplatz zu suchen. Ein Platz ist schöner als der andere und alle sind riesig. Wir stellen uns mit Blick direkt auf den See. Einfach nur schön. Und wie von Zauberhand hört der Regen auf und die Sonne schaut heraus. Zeit das Anwesen einmal näher in Augenschein zu nehmen. Außer den tollen Plätzen im gepflegten Park und den Teichen, gibt es noch eine Badelandschaft außen sowie innen, eine Bar, einen Laden, einen Weinkeller zur Weinprobe, denn hier wird auch eigener Wein angebaut und ein sehr gutes Restaurant.
Jetzt möchte ich gern noch den dazugehörigen kleinen Ort besuchen und an die Saône gehen, die nicht weit entfernt vorbei fließt. Michael reicht die Bewegung, die er bei der ausführlichen Schlossbesichtigung gehabt hat, aus. So mache ich mich allein auf den Weg. Zunächst zur Kirche. Leider ist sie verschlossen. Beim Gang durch den Ort bemerke ich an einem Haus eigenartige Figuren und Gegenstände aus einem undifinierbaren Material. Hier wohnt und arbeitet wohl ein Künstler. Inzwischen hat es sich wieder bewölkt. Aber ich möchte trotzdem noch an die Saône. Kurz bevor ich den Fluß erreiche, erschreckt mich ein lautes Donnern. Ich drehe mich um. Hinter mir hat sich ein dunkler Wolkenberg aufgetürmt, aus denen die ersten Blitze zucken. Oh je! Gewitter sind nicht unbedingt etwas, was ich im Freien erleben möchte. Aber das kurze Stück zum Fluß laufe ich doch noch. So schnell wird es ja nicht da sein, hoffe ich. Die Saône liegt aufgewühlt und dunkel in ihrem Bett. Weit entfernt kann ich einen kleinen Hafen erkennen. Hinter mir wird das Donnergrollen immer heftiger. Ein ordentlicher Wind setzt noch ein. Jetzt aber nichts wie zurück zum Wohnmobil. Kurz bevor ich den Campingplatz erreiche, setzt ein Platzregen ein. Das Gewitter ist genau über mir. Gut, dass ich die Regenjacke mitgenommen habe. So hält sich das Nasswerden noch in Grenzen. Genau so schnell wie es aufgezogen ist, ist das Gewitter wieder verschwunden und die Sonne lacht von einem wolkenlosen, blauen Himmel. Wir stellen die Stühle vor das Wohnmobil und genießen die Sonne am späten Nachmittag. Gegen Abend höre ich plötzlich ein gewaltiges Rauschen. Was ist das? Kein Auto. Kein Flugzeug. Mein Blick wandert aufwärts. Der Himmel blau. Die Sonne scheint. Aber die Kronen der Bäume werden wie durch eine unsichtbare Hand heftig hin und her geschüttelt. Ein Sturm hat plötzlich eingesetzt, den ich, geschützt vom Wohnmobil, nur an dem unheimlichen Rauschen bemerkt habe. Bald wird der Wind so heftig, dass wir einräumen müssen. Die ganze Nacht tobt der Sturm und rüttelt das Wohnmobil hin und her. Von den Bäumen fallen Laub und kleinere Äste. Da wir uns einen sonnigen Platz ausgesucht haben, brauchen wir vor herunterfallenden Ästen oder umstürzenden Bäumen keine Angst zu haben. Es wird dennoch eine etwas unruhige Nacht.Leggi altro
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- Giorno 14
- giovedì 25 aprile 2019 13:00
- 🌧 17 °C
- Altitudine: 182 m
FranciaGigny-sur-Saône46°39’9” N 4°56’44” E
Spaziergang entlang der Saône

War die Nacht durch den Sturm auch sehr unruhig, so begrüßt uns die Sonne wieder am Morgen. Nur die geplante Roller- oder Fahrradtour können wir vergessen: es stürmt so heftig, dass es mit dem Roller viel zu gefährlich würde und mit dem Rad kämen wir nicht von der Stelle. Also bleiben nur noch die Füße, die wir nach dem Frühstück für einen langen Spaziergang entlang der Saône einsetzen. Heute sieht sie nicht mehr so abweisend grau aus. Doch der starke Wind häuft hohe Wellen an, die wie kleine Fontänen auf das Gras der Uferböschung schlagen. Im Hafen liegen ein paar Schiffe vor Anker, die hier wohl den Sturm abwarten. Ich werde schon beim Anblick, der im Wasser auf und ab hüpfenden Schiffe, seekrank. Im Hafen gibt es ein Restaurant und von hier starten auch Schiffsfahrten auf dem Fluss. Angesichts des Windes aber sind die heute nicht so gefragt. An der Saône führt Kilometer weit ein Rad und Wanderweg entlang. Wir aber schlagen irgendwann den Weg durch die Felder und zu den kleinen Orten ein, auf dem wir zum Schloss zurückkehren. Der Wind hat nachgelassen und so kann ich noch ein wenig vor dem Wohnmobil lesen. Am Nachmittag holt uns der Regen wieder ein. Und es regnet ohne Unterlass. Zeit zum Schreiben. Meine Beiträge, für die in diesem Jahr erscheinende Anthologie- die Deadline zur Abgabe ist Anfang Mai, habe ich durch den Regennachmittag auch fertig bekommen. Fotos sortieren und löschen;-), Kuchen backen und Kochen. Alles ohne Eile und Termindruck. Das ist für mich auch Urlaub. Wir haben uns damit gefundem, dass die zweite Urlaubswoche etwas anders verläuft als geplant, nehmen jeden Tag, wie er kommt und machen das Beste daraus. Morgen früh wollen wir zeitig aufbrechen. Unser Ziel ist Saarburg. Das sind über 500 km und wir wollen möglichst in der Mittagszeit ankommen.Leggi altro
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- Giorno 15
- venerdì 26 aprile 2019 11:22
- ⛅ 9 °C
- Altitudine: 138 m
GermaniaLeuk Bach49°36’7” N 6°33’14” E
Saarburg

Wie geplant, geht es am Morgen zeitig los. Bereits um acht Uhr sind wir unterwegs durch ein wolkenloses Burgund . Die Sonne lacht, als hätte sie nie etwas anderes getan. Es gefällt mir, diese Gegend noch einmal so frühlingshaft zu sehen. Den Platz werden wir uns als Übernachtungsplatz ganz bestimmt merken. Michael hat es heute geschafft, das Wohnmobil samt Hänger auszuparken. Das macht er schon recht perfekt. In Charlon Süd fahren wir auf die Autobahn Richtung Dijon. Mit zunehmenden Kilometern Richtung Norden wird es bewölkter und die schöne Sicht verschwindet. Wir spielen immer etwas Hase und Igel mit dem Regen und dem schlechten Wetter. Meist sind wir schneller und erwischen noch den sonnigen Teil, bis uns der Regen einholt. Hoffentlich ist es auch heute so. Die Fahrt verläuft unspektakulär. Fast unspektakulär. In Frankreich müssen wir noch einmal tanken. Michael rechnet genau aus, wie viel Liter er benötigt, um damit bis nach Luxemburg zu kommen.
Kurz vor Luxemburg macht es auf einmal "Klack". Das Geräusch kennen wir doch noch vom letzten Jahr. Mitten auf der Windschutzscheibe auf der Beifahrerseite ist ein kleines Loch in der Scheibe zu sehen. Steinschlag! Jetzt brauchen wir wohl wirklich eine neue Scheibe.
Als heutiges Ziel haben wir uns Saarburg ausgesucht. Kurz nach der Grenze, in Luxemburg, führt uns das Navi allerdings in Richtung A13 /A8. Auf dem folgenden Stück gibt es weder billigen, noch überhaupt Diesel. Auch auf deutscher Seite keine Tankstelle in Sicht. Dafür geht es ordentlich bergauf in die Höhen des Hunsrück. Bei Metternich fahren wir ab. Die Landstraße führt steil bergab hinunter zur Saar und in den Ort, vorbei am "Villeroy und Boch- Outlet" und am Stellplatz "Am Brauhaus". Über 20 km entlang der Saar und ihren Schleifen geht es, bis wir Saarburg erreichen. Wir fahren auf den Platz und das Womo schreit laut nach Diesel. Die Reservelampe leuchtet. Über uns fängt gerade noch etwas Anderes an zu leuchten: Die Sonne. Für heute bleibt sie uns erhalten. Morgen kommt der Regen, aber dann fahren wir wieder.
Jetzt suchen wir einen Platz für Womo und Hänger. Ein wenig Rangieren, und schon haben wir beides stehen. Gerade wollen wir die Campingmöbel in die Sonne stellen, als unser Nachbar uns darauf aufmerksam macht, dass der Hänger hier nicht mit auf den Stellplatz darf. Er hätte seinen gestern Abend noch bei strömendem Regen entfernen müssen. Welches Glück, dass wir genau vis-a-vis vom Hängerparkplatz stehen. Mit vereinten Kräften, das Paar aus dem Nachbarwomo packt dankenswerter Weise mit an, schieben wir ihn auf die erwünschte Parkfläche.
Nach der Anmeldung und dem Kaffee trinken zieht es mich in den Ort, der ca 1-2 km entfernt liegt. Dort am Anleger liegt außer dem Rundfahrt- auch ein kleines Flusskreuzfahrtschiff vor Anker. Es handelt sich um ein Rad -und -Flussboot. Die Passagiere kommen jetzt am Nachmittag gerade mit ihren Rädern zurück und haben vor dem Abendessen noch Zeit, den Ort zu besuchen. Die Räder werden ihnen von fleißigen Mitgliedern des Stuffs abgenommen, gereinigt! und wieder an Bord gebracht. So eine Fahrt könnte mich auch interessieren. Deshalb besorge ich mir von einem Mitarbeiter ein Prospekt.
Dann geht es in die Altstadt zur Wassermühle und dann den Laurinsberg hinauf zum Wasserfall. Sehr schön. Rund um die Leuk, die an dieser Stelle ca. 30 m in die Tiefe stürzt und dabei auch über Rinnen die Wasserräder der Mühle antreibt, sitzen Menschen in Cafés und Restaurants in der Sonne. Ich widerstehe der Versuchung mich dazuzusetzen und bummele weiter durch die Gassen, bis ich zur Burgruine komme. Natürlich muss ich die Aussicht von ganz oben genießen und habe die Aussichtsplattform ganz für mich allein. Wie lange bin ich eigentlich schon unterwegs? Schnell Michael anrufen und fragen, ob er seine Mittagsruhe beendet hat, und was sein weiterer Plan ist. Er möchte gegen Abend in die Stadt und dort essen gehen. Ich verspreche innerhalb der nächsten Stunde zurückzukommen, verliere mich dann aber wieder in der Betrachtung der Häuser und Gassen. Dann fällt mir ein, dass ich ja gesagt habe, dass ich noch einkaufen wollte. Oh je. Natürlich schaffe ich es nicht in einer Stunde und Michael ist etwas verschnupft. Aber kurze Zeit später, ich muss nur kurz einmal die Schuhe wechseln, die bereits knapp 10 km auf der Sohle haben, geht es in der Abendsonne zurück in den Ort. Wir können draußen sitzen. Dabei fällt uns ein sonderbares Phänomen auf. Alle Tische drinnen wie draußen sind in der "Zunftstube" vollbesetzt, und man schickt Gäste fort. Genau nebenan sitzt niemand, weder drinnen noch draußen und das, trotz ähnlicher Möblierung und Speisekarte. Alle steuern sofort auf die vollbesetzten Tische zu und lassen die leeren außer Acht. Liegt es an der Farbe? Rot bei dem vollbesetzten Lokal. Weiß bei dem Leeren. Oder ist es einfach nur eine menschliche Eigenschaft, sich dort hingezogen zu fühlen, wo schon andere sind? Das beobachtet man ja auch häufig auf Wohnmobilstellplätzen.
Als wir mit dem Essen fertig sind und noch entlang der Leuk bummeln, sehen wir, wie das enttäuschte Personal des zweiten Lokals die Decken und Dekos der Terrasse wieder abräumt.
Wir aber beobachten beim Rückweg noch den Sonnenuntergang, der die kleinen weißen Wölkchen am Himmel rosa färbt. Morgen kommt der Regen, da fahren wir ihm wieder davon.Leggi altro
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- Giorno 16
- sabato 27 aprile 2019 14:25
- 🌧 10 °C
- Altitudine: 82 m
GermaniaGohfeld52°11’34” N 8°45’12” E
Rolling Home

Wie erwartet, ist das schöne Wetter heute morgen verschwunden. Wir frühstücken in aller Ruhe, koppeln den Hänger an und dann geht es los, zurück nach Hause.
Der Regen hat gnädiger Weise gewartet, bis wir mit den Outdoor- Arbeiten fertig sind. Dann aber heftet er sich mit der Hartnäckigkeit einer Klette an uns fest und begleitet uns. Die schönen Weinberge, die Saar, die Landschaft, durch die wir fahren, alles grau.
Zunächst kommen wir zügig voran. Die LKWs fahren heute nicht, aber es ist Rückreiseverkehr. Besonders, als wir Nordrhein-Westfalen erreichen, nehmen die Hinweise im Radio, die über Staus informieren, kein Ende.
Während der Fahrt habe ich Zeit, ein kleines Fazit über die vergangenen Tage zu ziehen: Wir haben wieder viel gesehen, viele Eindrücke sammeln können und auch Menschen kennengelernt, die ihre eigenen Geschichten haben. Und.....wir haben uns in dieser Zeit gut erholt.
Die Fahrt ist, insbesondere in der 2.Woche anders verlaufen als wir es geplant haben. Trotz Wetterapp, damit konnte niemand rechnen, dass das schönere Wetter sich zu Hause abspielen würde. Die erste Woche war ganz ok. Obwohl es auch da längst nicht so warm war, wie erhofft. Dadurch waren wir sehr aktiv. Wir haben tolle Rollertouren gemacht und die Gegend auch zu Fuß und mit dem Rad kennengelernt. In der zweiten Woche haben wir mal wieder bemerkt, wie flexibel man doch mit einem Wohnmobil ist. Wir haben uns einfach an der Wetterkarte orientiert und uns Zeit genommen für Orte, die wir immer schon einmal sehen oder besuchen wollten. Wir sind der Schlechtwetterfront immer ein kleines Stück voraus gefahren und haben so noch schöne und sonnige Stunden gehabt.
Natürlich ist es nicht so toll, wenn man Hunderte von Kilometern fährt und Zuhause ist es wärmer und schöner. Aber wir haben es akzeptiert, versucht uns nicht zu ärgern und enttäuscht zu sein und es als Chance für andere Erlebnisse zu sehen. Dadurch war die Stimmung immer gut.
Jetzt müssen wir auch noch die restlichen 100 km unfallfrei nach Hause kommen. Das ist nicht buchbar. Auch wenn man immer davon ausgeht.
Reisen ist von jeher auch immer mit Gefahren verbunden. Ganz selbstverständlich ist es daher nicht, wenn Mobil und Besatzung unbeschadet und gesund wieder Zuhause ankommen.
Michael war wie immer ein guter und souveräner Fahrer, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ und alle schwierigen Situationen im Griff hatte. Und....der auch fast alle anfallenden Arbeiten unterwegs übernommen hat und mir damit Zeit geschenkt hat, damit ich mich meinen Interessen widmen und mich von der Schule und dem Alltagsstress erholen konnte.
Ich bin wieder einmal dankbar dafür, dass wir die Möglichkeit haben dieses schöne Hobby gemeinsam ausführen können und hoffentlich auch noch oft gemeinsam reisen können. Die Erinnerungen an schöne Tage sind das, was wir mitnehmen können.
Und jetzt freuen wir uns wieder auf Zuhause, auch wenn mich der Alltag gleich wieder fordern wird. Die nächste, etwas kürzere Tour, ist schon in Sicht.
Gesamte Strecke: 3156 km
Verbrauch 11,6 l Diesel auf 100 km
39, 45 Stunden reine FahrzeitLeggi altro