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  • Day 34

    Rückblick

    August 15, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Jetzt sind wie schon ein paar Tage wieder zu Hause. Zeit, die vergangenen Wochen Revue passieren zu lassen.
    Das Baltikum hat uns mit seiner Weite, den unendlichen Wäldern, den kilometerlangen feinsandigen und fast menschenleeren Ostseestränden und den hübschen, pittoresken Städtchen und Städten sehr gut gefallen. Es war bis auf die großen Städte nie überlaufen oder voll. Wir haben immer, auch mit dem Anhänger, problemlos einen Stellplatz gefunden. Dabei war unsere Taktik in der Mittagszeit auf den Campingplätzen anzukommen, sicher auch von Vorteil. Die angefahrenen Plätze waren alle in Ordnung, sauber und boten alles, was man so benötigte. Die Sanitäranlagen waren häufig knapp bemessen. Dazu muss man aber wissen, dass nur 4 Monate im Jahr Saison ist und nur im Juli Hauptsaison mit größerer Frequentierung. Die Preise für die Plätze waren sicher niedriger als zu dieser Zeit im Süden, aber auch nicht unbedingt super günstig. Da haben wir im letzten Jahr in Frankreich günstiger übernachtet. Das Essen gehen und der Diesel waren in Litauen am billigsten, dicht gefolgt von Lettland. Die Preise in Estland kann man mit unseren Preisen in Deutschland gleichsetzen. Die Anfahrt und auch die Rückfahrt mit der Fähre hat sich für uns auf alle Fälle gelohnt, da wir ja Polen schon zur Genüge kennen. Durch die Anfahrt mit der Fähre haben wir mehr Zeit im Baltikum zur Verfügung gehabt. Wobei es bei den Fährpreisen große Unterschiede gibt. Zwischen der frühzeitig gebuchten Hinfahrt und der spontanen Unterwegsbuchung für die Rückfahrt lagen 200 Euro zu Gunsten der spontanen Buchung. Es lohnt sich also gut zu recherchieren. Die Rückfahrt über Trelleborg hat zwar länger gedauert, war aber, weil LKW Fähre wesentlich entspannter und günstiger. Die Kosten entsprachen dem Preis für Diesel plus Übernachtungen für die 1750 km, die sie uns die Fahrt verkürzten.
    Für uns haben sich die Stadtbesichtigungen in Tallin mit "Hopp- on- hopp-off Bussen" bzw. mit dem Altstadtbähnchen und der Kanalfahrt in Riga auf alle Fälle gelohnt. Wir bekamen dadurch jede Menge Informationen, und konnten uns danach gut orientieren und nach unserem Gusto verschiedene Sehenswürdigkeiten noch einmal besuchen.
    Ein Problem ist die Sprache, die in allen drei Baltikstaaten unterschiedlich ist. Sie lässt sich für uns nirgendwo ableiten. Man muss sich das Wortbild merken oder sich an Bilden orientieren. Einige wenige Menschen in Litauen sprechen noch deutsch. Die meisten aber englisch. Speisekarten usw. in größeren Städten haben eine englische Übersetzung. Also ohne Englischkenntnisse ist man wirklich aufgeschmissen. Es gibt Menschen, dass haben wir auch erlebt, vor allem in Lettland, die können oder wollen nicht englisch sprechen sonder bieten alternativ russisch an. Durch die mangelnden Kenntnisse der landestypischen Sprache konnten wir oft nicht die Hinweisschilder lesen und sind sicher an mancher Sehenswürdigkeit, manchem Ausflugsziel oder mancher Information vorbeigefahren oder gelaufen. In diesem Fall ist ein guter Reiseführer wirklich angebracht.
    Faszinierend war die Versorgung mit dem Internet. In manchen Gegenden fühlten wir uns abseits jeglicher Zivilisation und hatten trotzdem ein 4 G Netz, das uns mit Informationen versorgen konnte. Alle angefahren Plätze boten freies Wlan.
    Wir haben uns immer, überall und zu jeder Zeit sicher gefühlt. Selbst auf dem Parkplatz im Hafen von Tallin war es ausgesprochen ruhig. Da haben wir in Hamburg auf dem Stellplatz am Fischmarkt schon wesentlich unruhigere Nächte verbracht.
    Wir waren froh, den Roller dabei gehabt zu haben. Er hat den Radius um unsere Stellplätze doch erheblich erweitert und uns zu Orten gebracht, die mit dem Rad, auch mit dem E-Bike, zu Tagestouren geworden wären. Allerdings mussten wir auch immer schauen, wie die Beschaffenheit der Straßen waren. Nicht alle Straßen waren das reinste Rollervergnügen. Für unser Wohnmobil waren viele Straßen eine Herausforderung, so holperig, voller Schlaglöcher und Teerflecken.
    Auch unsere E-Bikes sind häufig zum Einsatz gekommen, denn oft waren die Plätze außerhalb der Städte und da waren die Räder die erste Wahl zur Stadtbesichtigung oder für ausgewiesene Radtouren.
    Das Bezahlen funktionierte gut mit der Visakarte. Bis auf eine Tankstelle in Litauen wurde sie überall akzeptiert. Aber auch immer etwas Bargeld dabei zu haben, hat sich bewährt für die Situationen, in denen nur Cash ging.
    Wir haben viele nette Menschen kennen gelernt. Einige haben wir auf dem Weg nach Talinn immer wieder auf den Stellplätzen getroffen. Durch die Baltikumgruppe bei Facebook waren wir auch gut mit Infos unterwegs versorgt und durften mit Thomas und Natalia, Chris und Gaby, Gruppenmitglieder persönlich kennenlernen. Einen sehr netten Abend und einen tollen Sonnenaufgang haben wir zusammen erlebt. Mit Chris und Gaby verband uns hinter eine richtig tolle Reisefreundschaft
    Highlights waren auf jeden Fall der Besuch von Tallinn und Riga. Ich könnte mir durchaus vorstellen, das Kennenlernen der Städte in Form eines Städtetripps noch zu intensivieren
    Unser Wohnmobil hat alles klaglos ertragen, auch die schlimmsten Holper- und Schotter strecken, und davon gab es einige. Es hat uns ohne Mucken wieder bis nach Hause gebracht. Ohne Mathilde, unserem Navi, wären wir ziemlich aufgeschmissen gewesen. Ich weiß gar nicht, wie wir das früher ohne ihren Einsatz gemacht haben. Auf alle Fälle hat sie stets für eine entspannte Fahrt gesorgt.
    Mit Michael zusammen waren die beiden ein unschlagbares Team.
    Als Raucher hatte es Michael nicht einfach im Baltikum. Es herrschte öffentliches Rauchverbot. Nur an ausgewiesenen Plätzen in Lokalen durfte geraucht werden.
    Michael hat unser Wohnmobil stets mit Bedacht gelenkt und sich auch bei größeren Anforderungen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich glaube, ich hatte mehr Bammel davor, als wir bei der Ankunft im Klaipeda das Wohnmobil samt Anhänger rückwärts von der Fähre fahren mussten, als er. Dabei war ich doch nur Beifahrer
    Dass wir gesund und munter nach so vielen Kilometern wieder zu Hause angekommen sind, ist nicht nur unserem Schicksal sondern auch ihm zu verdanken.
    Außerdem hat er mal wieder ein gutes Händchen bei der Stellplatzsuche bewiesen, hat super gegrillt und gekocht, ver- und entsorgt und als Sozius auf dem Roller habe ich mich immer sicher gefühlt. Ich hoffe, wir können zusammen noch viele tolle Fahrten machen. Ideen dazu haben wir auf alle Fälle jede Menge. Im nächsten Jahr können wir dann auch außerhalb der Ferien fahren und darauf freuen wir uns beide schon sehr.
    Die einzigen, die unsere Abwesenheit in Verbindung mit der deutschen Sommerhitze nicht so toll fanden, waren unsere Balkonkästen. Die haben es leider nicht ganz überlebt, aber die eingeleiteten Sofort -Maßnahmen zeigen schon erste Reaktionen.
    Insgesamt sind wir mit dem Wohnmobil 2736 km gefahren. Davon ca 700 km in Deutschland und gut 2000 km im Baltikum
    Mit den Fähren haben wir noch einmal 2500 km zurückgelegt und der Roller hatte über 300 km mehr auf dem Tacho und die E-Bikes ca 200 km bei der Rückkehr.
    Die reine Wohnmobilfahrzeit betrug für 2736 km 44:32 Stunden
    Das Wohnmobil hat 12 l auf 100 km verbraucht.
    Der durschnittliche Übernachtungspreis lag bei 19 Euro.
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