- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 1
- sobota, 13 lipca 2019 11:37
- ⛅ 17 °C
- Wysokość: 47 m
NiemcyBruchgraben52°32’17” N 9°47’46” E
Erst einmal nach Hamburg...nur wie?

Das letzte Mal Sommerferien in meinem Leben und damit sind wir das letzte Mal beim Reisen auf die Hauptsaison angewiesen. Wie fühlt sich das an? Zunächst einmal super gut. Vor allem, weil jetzt endlich Ferien sind. Urlaub und Ausspannen habe ich dringend nötig. Ich fühle mich grippig und zerschlagen. Vor den großen Ferien ist es ähnlich wie vor Weihnachten: alles muß bis zum Tag X erledigt, geordnet, besorgt, geschrieben, geräumt und gemacht werden. Wenn dann Schulschluss ist und die Ferien beginnen, komme ich mir vor wie ein Luftballon, aus dem alle Luft entweicht und der irgendwo platt am Boden landet.
Nun ...inzwischen schwebt er schon wieder, denn auch die Vorbereitungen für eine vierwöchige Fahrt wollen erledigt werden.
Wir sind deshalb nicht gleich Freitag nach Schulschluss gefahren, sondern heute, am Samstagvormittag. So blieb Zeit, alles in Ruhe zu packen und Haus und Garten ordnungsgemäß zu verlassen.
Es ist 10.30 Uhr als wir starten, bei 12 Grad und Nieselregen und Voraussagen im Radio über etliche Staus auf der Strecke bis Hamburg. Kein schöner Start in den Urlaub, in dem wir das Baltikum kennenlernen wollen.
Für Hamburg sind zwei Tage geplant, um unseren Sohn Jan-Michel zu besuchen und mit Clara, unserem Enkelkind, am Sonntag Geburtstag zu feiern.
Am Montag soll es weiter nach Kiel gehen, um am Abend die Fähre nach Klaipeda (das frühere Memel) zu nehmen, und um am Dienstagabend hoffentlich unversehrt in Litauen anzukommen.
Aber davor steht im Moment die riesige Blechlawine auf der A7 . Das Navi korrigierrt die voraussichtliche Ankunftszeit alle paar Minuten nach oben und teilt uns permanent mit, dass es Bauarbeiten auf der A7 gibt. Ich glaube, wenn sich Mathilde, so heißt unser Navi noch einmal meldet, zieht der inzwischen sichtlich genervte Michael ihr das Kabel und macht sie so mundtot. Ist die gewählte Route über A7 wirklich die bessere oder wären wir über Land bis zur Autobahn Bremen nicht besser gefahren?
Es staut, geht dann "stop and go" etwas weiter, ein Geduldsspiel. Unsere Ankunftszeit ist inzwischen über eine Stunde nach oben korrigiert worden. Auch Mathilde hat keine Vorschläge wie wir diesen Riesenstau umfahren können.
Es ist 15.15 Uhr, als wir endlich nach 5 Stunden für 200 km unser Ziel in Hamburg, den Knaus Campingpark neben Ikea erreichen. Hier haben wir vorsichtshalber für zwei Tage reserviert und das war eine gute Entscheidung. Nicht nur, dass dieses Wochenende eines der verkehrsträchtigsten Urlaubswochenenden in ganz Europa ist, egal ob nach Norden oder Süden, es steht in beiden Richtungen, sondern in Hamburg ist auch noch "Schlager Move", eine Straßenparade, die zusätzlich ca 300 000 Besucher angelockt hat. An einen Stellplatz in der Innenstadt ist für ein Wohnmobil mit Anhänger an diesem Samstag nicht zu denken.
So stehen wir im Grünen und haben reichlich Platz. Es ist wie eine stille Oase nach all dem Baustellen- und Autogewirr. Die Innenstadt ist mit dem Nahverkehr gut zu erreichen und was noch viel wichtiger ist: Jan- Michel und Clara wohnen nur knapp 2 km entfernt.
Mit Jan- Michel haben wir uns heute Abend in dir Innenstadt zum Essen verabredet .Wie besprochen, holt er uns um 19.00 Uhr mit dem Auto ab.. Aber damit fahren wir nur bis Niendorf zur U-Bahnstation. Mit der U-Bahn kommt man schneller und unproblematischer in die City. Vom Campingplatz aus fährt während der Ikea- Öffnungszeiten ein Bus zur U-Bahnstation Niendorf und von dort kommt man in ca 20 Min mit der U2 direkt ins Zentrum. Die lästige Parkplatzsuche entfällt. Unterwegs steigen viele kostümierte Fahrgäste ein. In den Straßen von St.Pauli geht die "Schlager Move Party" weiter. Wir steigen am Gänsemarkt aus. Nur wenige Schritte entfernt liegt das Sidehotel. Im dortigen Restaurant "Meatery' wollen wir essen. Nichts für Veggies oder Veganer. Aber das Steak ist fantastisch. In sogenannten Reifeschränken hängt das Fleisch, aus dem die Steaks geschnitten werden.
Nach dem leckeren Essen machen wir noch einen Verdauungsspaziergang zum Jungfernstieg und an die Innenalster, auf der die abendlichen, illuminierten Ausflugsboote zurückkehren. Es ist wenig los an diesem beliebten Ort. Es ist kühl und ungemütlich, und die Menschen feiern lieber den "Schlager Move" in den Straßen von St.Pauli. Mit der U-Bahn geht es zurück nach Niendorf und dann zurück zum Campingplatz.
Stellplatz:
Knaus Campingpark
Wunderbrunnen 2,
22457 Hamburg
53° 38' 56.38'' N, 9° 55' 47.55'' O Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 2
- niedziela, 14 lipca 2019
- ⛅ 15 °C
- Wysokość: 29 m
NiemcyNiendorf Nord53°38’24” N 9°56’48” E
Hamburg: Clara hat Geburtstag

Heute ist der große Tag: Clara hat Geburtstag und wird 9 Jahre alt. Um 10.00 Uhr sind wir zum Geburtstagsfrühstück eingeladen. Um kurz vor 10.00 Uhr kommt Lena zum Campingplatz, der ja in unmittelbarer Nähe der A7 an der Ausfahrt Schnelsen liegt, um uns abzuholen, Sie ist bereits um 7.00 Uhr am Morgen im Bad Oeynhausen gestartet, um pünkltlich beim Geburtstagsfrühstück dabei zu sein.
Mit viel Hallo werden wir empfangen, und Clara ist in der nächsten Zeit erst einmal voll damit beschäftigt, ihre Geschenke auszupacken.
Nach dem Frühstück machen wir einen gemeinsamen Spaziergang zum nahegelegenen Park und zum Spielplatz. Unser Geburtstagsgeschenk, der Roller, muss ausprobiert werden.
Zum Geburtstagskaffeetrinken kommt Claras Freundin Banessa. Sie spielt im Musical "Tina Turner " Tinas kleine Schwester und erzählt uns, dass sie bereits 16 Auftritte hatte. Da das Musical täglich aufgeführt wird, ist jede Rolle mehrfach besetzt. Durch die Freundschaft mit Banessa hat Clara bereits das Musical gesehen, das bei uns noch auf der Wunschliste steht.
Nach dem leckeren Geburtstagskuchen, den es für Lena auch in veganer Form gibt, bringt Lena uns zurück zum Wohnmobil, bevor sie zurück nach Bad Oeynhausen fährt. Wir lassen den Tag ruhig ausklingen, während sich Lena durch einige Staus auf dem Nachhauseweg quälen muss. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 3
- poniedziałek, 15 lipca 2019 14:56
- ⛅ 15 °C
- Wysokość: 21 m
NiemcyRugenwedelsau53°39’2” N 9°55’48” E
Von Hamburg nach Kiel auf die Fähre

Der heutige Tag ist ein richtiger " Im-Urlaub- ankommen-Tag". Wir haben mit der Weiterfahrt nach Kiel noch bis zum Nachmittag Zeit. Und so wird zunächst einmal richtig ausgeschlafen. Frühstück gibt es bei Ikea gleich nebenan. Dass wir anschließend noch durch die Ausstellung bummeln, versteht sich von selbst. Endlich haben wir mal Zeit dafür, denn das graue Wetter ermutigt nicht grade zu irgend welchen Outdoor-Aktivitäten. Zum Sightseeing in Kiel, vor der Fähre, hat auch keiner von uns richtig Lust. Dazu müsste ich auch erst wieder richtig fit sein. Den Urlaub habe ich grippig, zerschlagen und mit Reizhusten angetreten. So nehme ich die Gelegenheit zu einem ausgedehnten Mittagsschlaf wahr, bevor wie unsere Rucksäcke für die Fähre packen. Einmal ausgestiegen, kommen wir bis Dienstagabend nicht mehr an die Dinge heran, die im Wohnmobil sind.
Da heißt es gut überlegen, was wir mitnehmen müssen. Gegen 15.00 Uhr koppeln wir den Hänger an und bezahlen. Und dann gehts endlich los nach Kiel. So richtiges Urlaubsfeeling will sich allerdings noch nicht einstellen. Dafür ist es zu kalt und der Himmel mit seiner grauen Wolkendecke tut sein übriges dazu.
Die Anfahrt zum Kieler Osthafen ist etwas kompliziert . Aber für so was haben wir ja Nathilde, unser Navi. Bei der Ankunft staunen wir nicht schlecht: Die Wartespuren sind bereits voll. Ein Einweiser schickt uns auf einen kleinen Parkplatz. Dort sollen wir das Womo abstellen und die Boardingcard holen. Er würde uns um 18.00 Uhr von dort abholen. Leider gibt es auch auf dem Parkplatz keinen Platz für uns, und so stellen wir uns notgedrungen auf den dortigen Fahrstreifen neben ein Mobil aus Stade. Das Einschecken geht problemlos: Nummer ziehen, warten bis die Nummer aufleuchtet, und dann den entsprechenden Abfertigungsschalter aufsuchen. Der nette Angestellte weist uns darauf hin, dass in Litauen die Uhren anders ticken. Wir müssen die Uhr eine Stunde vorstellen. Kaum sind wir am Wohnmobil zurück, setzt sich das Mobil aus Stade neben uns in Bewegung. Jetzt haben wir den Platz, um in Fahrtrichtung der Wartespuren zu drehen und uns anzuschließen. Von da an beginnt eine ziemlich nervige Warterei. Warten, bis wir uns auf die Wartespur einfädeln können. Warten, bis wir zum Gate durchgewunken werden. Der Zoll durchstreift inzwischen die Fahrzeuge und kontrolliert das eine oder andere. Es stehen dort auch einige herausgewunkene Pkws und Wohnmobile, die das Einchecken vergessen haben. Wieder warten, bis wir zur Fähre geleitet werden. Hier bekommen wir eine extra Spur, weil wir mit Hänger zu lang sind. Und dann wieder warten, bis wir das Zeichen zur Auffahrt auf die Fähre bekommen. Inzwischen sind bereits alle PKWs , Fußgänger und Radfahrer an Bord. Die Fußgänger werden mit einem Shuttlebus zum Schiff gefahren Die kleine Gruppe Radfahrer, die mit Zelt und Kinderanhänger unterwegs ist, muss hinter einem Escortfahrzeug her trampeln. Endlich dürfen auch die Campingfahrzeuge auf die Fähre, und da sind wir gleich das Erste. Ganz eng zwischen LKWs kommen wir zum Stehen. So eng, dass ich kaum mit meinem Rucksack aussteigen kann.
Ein ohrenbetäubender Lärm, ausgehend von den auffahrenden LKWS und Wohnmobilen, umgibt uns. Hinter uns hält ein Vater seinem kleinen Kind, das vor Angst schreit, die Ohren zu, bis der Rest der Familie das Wohnmobil verlassen hat .
Voller Erstaunen stellen wir fest, dass alle nachfolgenden Wohnmobile rückwärts auf die Fähre fahren müssen. Hoffentlich bedeutet das für uns nicht, bei der Ankunft rückwärts mit dem Hänger die Fähre verlassen zu müssen. Aber daran wollen wir erst einmal nicht denken. Im Gewühl der Fahrzeuge suchen wir den Aufgang zur Passagierdeck, den wir auf der Backbordseite ganz hinten finden und steigen die Treppen bis zur Rezeption hoch. Auch hier heißt es noch einmal warten, bis wir unseren Kabinenschlüssel bekommen. Die Kabine befindet sich auf Deck 6. Da es auf der Fähre nur zwei Decks mit Kabinen gibt, finden wir die unsere relativ schnell. Leider haben wir bei der Buchung nur noch eine Innenkabine bekommen. 10 qm groß, mit 2 Betten und einer Nasszelle. Schnell packen wir unsere Habseligkeiten aus. Es ist kurz vor 20.00 Uhr deutscher Zeit, kurz vor 21.00 Uhr in der litauischen Zeitrechnung. Wir sind an Bord und das Abenteuer Fähre kann weitergehen. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 4
- wtorek, 16 lipca 2019
- 🌧 15 °C
- Wysokość: Poziom morza
LitwaDanė55°41’50” N 21°7’29” E
Auf der Fähre nach Klaipeda

Wir haben kaum die Schiffskabine bezogen, als ein Gong uns auf das Dinner aufmerksam macht. Beim Buchung der Fähre haben wir Abendessen und Frühstück mitgeordert.
Im Speiseraum sind wir unsicher, ob dieses Voucher für das Selfservice-Restaurant oder für das A-la-Card Restaurant gilt. Bei den Überlegungen kommen wir ins Gespräch mit einer Frau, die den gleichen Gutschein hat. Schnell stellt sich heraus, dass wir uns selbst bedienen müssen. Dem Gong sind viele Passagiere gefolgt, und so heißt es wieder einmal warten, bis wir an der Reihe sind. Der Speisesaal füllt sich zusehens und wir befürchten, gleich zwar Essen zu bekommen, aber keinen Sitzplatz zu haben. Deshalb folgen wir gern der Einladung uns an den Tisch der Frau zu setzen, deren Mann bereits einen Tisch gefunden hat. Beim gemeinsamen Essen stellt sich heraus, dass es sich um ein Ehepaar aus Stade handelt und zwar mit dem Wohnmobil, das auf dem Parkplatz neben uns gestandem hat. Auch sie wollen vier Wochen ins Baltikum, haben aber erst sehr kurzfristig die Fähre gebucht und keine Kabine sondern nur einen Pullmansitz für die Nacht bekommen.
Nach dem Abendessen durchstreifen wir noch ein wenig die Fähre, gehen aufs Sonnendeck und trinken etwas an der Bar. Um Mitternacht suchen wir total müde die Kabine auf. Sehr schnell sind wir eingeschlafen. Doch der Schlaf hält nicht lange an. Durch die Vibration und das leichte Schaukeln bin ich bald schon wieder wach. Und in der Dunkelheit der Kabine male ich mir alle möglichen Schreckenszenario aus, die passieren können, wenn man auf einer Fähre über die Ostsee fährt, was dem Einschlafen auch nicht gerade dienlich ist. Am liebsten wäre ich aufgestanden und noch einmal nach draußen gegangen oder hätte wenigstens das Licht angemacht, aber dann hätte ich Michael geweckt und ich bin mir nicht sicher, ob er das so gut gefunden hätte.
Plötzlich geht das Licht an. Michael ist wach und kann auch nicht schlafen. Als ich ihm vorschlage, nach draußen zu gehen und zu schauen, ob die Sonne vielleicht schon aufgegangen ist, erklärt er mich für verrückt und macht das Licht wieder aus. Mein Hörbuch ist es dann, das mich wieder in den Schlaf wiegt, aus dem ich abrupt durch einen Gong und dem dreisprachigen ( litauisch, deutsch, englisch) "Guten Morgen. Das Frühstück steht bereit!", gerissen werde. Es ist 9.00 Uhr litauischer Zeit. Nach einem Sprung unter die Dusche gehts zum Frühstück. Nicht ohne vorher auf dem Sonnendeck nach dem Wetter geschaut zu haben. Sie ist da, die Sonne. Zwar in Begleitung von Wolken, aber der Himmel ist blau. Welche Wohltat nach dem Grau der letzten Tage. Oh, je! Der Gong scheint das ganze Schiff aufgescheucht zu haben. Während ich mich in die Schlange zum Frühstücksbüffet einreihe, sucht Michael uns einen Platz. Dann wechseln wir. Irgendwann sitzen wir beide mit Frühstück am Tisch. Nur die Tassen für den Kaffee sind zunächst aus. Aber in diesem Fall tun es auch Pappbecher. Hauptsache, Kaffee!
An unserem Tisch sitzt ein nettes älteres Ehepaar, mit dem wir ins Gespräch kommen. Sie sind mit dem PKw unterwegs und wollen auf die Kurische Nehrung. Dort wohnen sie in Nidda in einer Pension. Bereits zum dritten Mal verbringen sie ihren Urlaub dort und sind nach wie vor begeistert von der Gegend.
Die Zeit nach dem Frühstück vergeht wie im Flug. Nach einem kleinen Nachschläfchen gehts aufs Sonnendeck. Puh. Das ist richtig heiß. Aber der Blick auf die Ostsee, auf der die Sonnenstrahlen tanzen, fühlt sich endlich nach Urlaub an. Die wenigen Plärze auf Deck sind stark begehrt. So wechseln wir uns ab, um Getränke zu holen etc. Am Nachmittag verlassen wir unseren Sonnenplatz, um einen Kaffee zu trinken. Außerdem ist es uns zu heiß dort geworden. Später suche ich das Seitendeck nach einem Sitzplatz ab. Hier an der dem Wind abgewandten Seite der Fähre ist es nicht zu heiß und nicht zu windig. Mangels Sitzplatz mache ich es mir auf der Erde bequem, um ein wenig zu schreiben. Aber nach kurzer Zeit fühlt sich meine Hose und auch die Weste, auf der ich sitze, komisch an. Als ich aufstehe, sehe ich das Malheur. Die Weste ist klitschnass und mein Hosenboden nebst den sich darunter befindlichen Kleidungsstücken ebenfalls. Zurück zur Kabine. Ich versuche die Sachen trocken zu fönen. Aber das ist ein aussichtsloses Unterfangen. Gott sei Dank habe ich mir gestern noch eine Jogginghose eingepackt. So bleibt es mir wenigstens erspart, die letzten 3 Stunden mit nasser Hose zu reisen.
Noch ein wenig Sonnendeck, und dann taucht bereits die Kurische Nehrung mit den langen Sandstränden am Horizont auf. Wir räumen die Kabine und beobachten das Einlaufen der Fähre in den Hafen von Klaipeda. Ein Kreuzfahrtschiff liegt vor Anker und wartet auf das Passieren der Fähre. Und dann wird es spannend. Die Tür zu den Autodecks wird geöffnet und wir steigen in unserer Wohnmobil. Kaum drinnen, gibt es schon Anweisungen von den Einweisern. Wir müssen rückwärts fahren und das mit dem Hänger. Eingekeilt in Spiegelbreite zwischen Wand und Autotransporter. Gut, dass ich nicht fahren muss. Das letzte Drittel geht es dann aber mit der Schnauze voran vom Schiff, denn es ist inzwischen Platz genug zum Drehen.
Jetzt müssen wir erst einmal aus dem Hafen heraus. Aber das wollen alle anderen auch. Eine Autoschlange, die noch den Verkehr bis weit in die Stadt hinein beeinflusst. Vor allem die riesigen mehrspurigen Kreisel stellen eine Herausforderung im Feierabendverkehr dar. Sie fahren forsch und schnell, die Litauer. Dann geht es in Richtung Silute ab. Der Verkehr nimmt ab und die Schlaglöcher und Spurrillen zu. Wir queren den König- Wilhelm-Kanal. Ein historisches Baudenkmal. Endlich erreichen wir den kleinen Ort Dreverna. Im Hafen ist eine Freizeitanlage entstanden, die auch Stellplätze für Wohnmobile enthält. Alles sehr schön gemacht. Wir suchen uns einen Platz am Wasser und können genau gegenüber die Kurische Nehrung mit dem Naturschutzgebiet um Juodkrante sehen. Vom Hafen fährt mehrmals täglich eine Fähre, die auch Räder mitnimmt, dorthin. Aber das werden wir alles morgen erkunden. Ein kleiner Spaziergang durch den Hafen bildet den Abschluss des Tages. Heute Nacht werden wir wohl etwas besser schlafen. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 5
- środa, 17 lipca 2019
- ☀️ 16 °C
- Wysokość: 29 m
LitwaDreverna55°31’0” N 21°14’3” E
Kempinga Deverna- Rollertour nach Vente

Der Blick aus dem Wohnmobilfenster auf das Haff und die Nehrung am Morgen ist einfach toll. Nachdem am vergangenen Abend Regen eingesetzt hatte, bietet nun der blaue Himmel mit den Schäfchenwolken ein perfektes Urlaubsbild. Wir kommen immer noch nicht ganz mit der Zeitumstellung klar. Die Stunde vor lässt uns zu Langschläfern mutieren. Gut, dass wir nicht heute geplant haben, mit der Fähre zur Nehrung zu fahren. Die 10.00 Uhr Fähre fährt während wir noch frühstücken an uns vorbei. Wir lassen es langsam angehen und planen beim Frühstück eine Rollertour durch das Memeldelta nach Vente und Mine. Aber vorher muss ich auf den Aussichtsturm klettern, der gleich neben dem Campingplatz steht. Von oben habe ich einem tollen Blick über das Haff und auf die Nehrung mit ihrer Sanddüne .
Am frühen Nachmittag starten wir und halten zunächst erst einmal am kleinen Dorfladen. Irgendwie komme ich mir vor wie ein Analphabet. Wenn die Bildchen nicht auf den Verpackungen wären oder der Inhalt zu erkennen ist, wüsste ich nicht, was sich in den Packungen befindet. Die Sprache lässt sich aber auch von gar nichts ableiten. Da hilft nur sich die Wörter visuell einzuprägen. Der Laden hat alles was man braucht. Sogar das leckere Schwarzbrot, das ich auf der Fähre gegessen habe.
Irgendwie will das Navi nicht so, wie wir nach Vente. Immer wieder verwirft es die Alternativstrecke und will uns über die viel längere Strecke der Hauptstraße schicken. Aber wir überlisten das Navi mit der Eingabe von Teilstrecken und kommen wunderbar auf einer kleinen, kaum befahren Asphaltstraße voran, die durch endlose Wiesen und Felder entlang des Haff nach Svencele führt. Verlassene und verfallene Häuser stehen einsam in der Natur. Aber plötzlich tauchen moderne quadratische Holzhäuser mitten in der Einsamkeit auf. Es sind Ferienhäuser, die zu einem Freizeitprojekt mit Segel-und Surfschule, Gastronomie, Shops sowie einem Campingplatz gehören.
Diese super modernen Gebäude muten surrealistisch in der Landschaft an. Von Svencele fahren wir weiter nach Kintai. Wir hätten auf das Navi hören sollen. Denn plötzlich verschwindet die Asphaltdecke der Straße. Ein Flickenteppich aus Schotter, Steine, Sand und Schlaglöchern bildet jetzt den Belag der Straße, die durch den Wald "Kinti Botaninis draustinis" führt. Am allerschlimmsten sind die Querrille, die die Zähne aufeinander schlagen lassen. Wir hätten aufs Navi hören sollen. Nun müssen wie 10 km auf diesem Weg weiterfahren bis Kintai. Eine Herausforderung für Mensch und Material. Kurz vor Kintai kommt uns ein Roller mit zwei Personen entgegen. Es gibt scheinbar noch mehr Verrückte, die diesen Weg gewählt haben. Ab Sintai wird die Straße wieder "normal " und führt uns über Muize und Sturmai nach Vente. Kurz vor Vente entdecken wir rechterhand einen schönen Stellplatz am Meer, den wir uns auf dem Rückweg ansehen wollen. Der kleine Ort Vente wird dominiert von der Vogelwarte mit den großen Fangnetzen und dem Leuchtturm am Kap Vente. Zugvögel werden in den Netzen gefangen und beringt. Wir stellen den Roller auf einem Parkplatz neben einem Gasthaus ab. Die Parkgebühr beträgt 50 Cent. Doch weit und breit entdecken wir niemanden, der das Geld haben will.
Ein Rundweg führt zur Vogelstation und zum Leuchturm am Kap Vente. Klar, dass ich dem Blick vom Leuchtturm herunter nicht widerstehen kann und die schmale Treppe hochsteige, während Michal sich mit dem Blick auf die Mole zufrieden gibt. Später bummeln wir noch ein wenig auf dem Rundweg und am Ufer des Haffs, bevor wir zurück gehen, um mit dem Roller zum Dorf Minge auzubrechen. Minge wird auch das litauische Venedig genannt und erstreckt sich zu beiden Seiten des Flusses im Memel-Delta. Allerdings erwartet uns nach wenigen Kilometern wieder ein Schotterweg mit Querrillen. Davon haben wir für heute genug; und Minge muss leider von der Sightseeingliste gestrichen werden. Trotzdem müssen wie noch einige Kilometer Holperstrecke fahren, bis wir die asphaltierte Hauptstraße erreichen. Für den Rückweg nach Dreverna nehmen wir nun aber die Hauptstraße, und das sind doch etliche Kilometer mehr, Eine Fahrt durch eine Gegend mit vielen Wiesen und Ackerflächen, kaum Häusern und noch weniger Menschen. Nur selten begegnet uns ein Auto. Dafür ist Gevatter Storch gut vertreten. Ob hoch im Nest auf einem Strommasten oder Futter suchend in der Wiese. So viele Störche haben wir selten gesehen. Dann führt uns das Navi über einen Weg, an dessen Ende eine baufällige Holzbrücke über den Fluß führt. Auch ohne das dünne Seil, das die Brücke absperrt, wären wir niemals über dieses klapprige, zerfallene Bauwerk gefahren. Wir drehen und fahren wieder Hauptstraße. Nach kurzer Zeit taucht der König- Wilhelm-Kanal auf und wir machen Halt an einem Rastplatz, an dem man auch für eine Nacht mit dem Wohnmobil stehen könnte.
Der König-Wihelm-Kanal, fertiggestellt 1873, verbindet die Memel mit Klaipeda und diente früher dazu, dem Transport über das gefährliche Haff zu umgehen. Heute wird er nicht mehr benutzt und ist inzwischen ein Baudenkmal. Uns zeigt er sich romantisch geschmückt mit vielen Seerosen und von Bäumen und Grün umgeben.
Ein Stück führt die Straße weiter am Kanal entlang, dann trennen sich unsere Wege und wir erreichen Dreverna.
Der Wind hat heftig aufgefrischt und an Grillen, wie wir es eigentlich geplant haben, ist nicht zu denken. Deshalb probieren wir das Restaurant auf dem Platz aus, das sehr ansprechend aussieht. Hier treffen wir unsere Platznachbarn, die heute die Tour mit Fähre und Fahrrad gemacht haben, die wir für morgen geplant haben. Ein wenig Kontakt haben wir schon durch die Baltikumgruppe bei Fscebook aufgenommen. Beim gemeinsamen Essen, das wirklich empfehlenswert und ausgesprochen günstig ist, werden nicht nur Informationen das Baltikum betreffend ausgetauscht, sondern auch über Länder, gemachte Touren und besuchte Plätze gefachsimpelt. Die Bekannten haben ihren Urlaub schon hinter sich und sind auf dem Weg zur Fähre in Klaipeda. Für uns aber hat der Urlaub gerade erst begonnen. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 6
- czwartek, 18 lipca 2019
- ☀️ 18 °C
- Wysokość: 13 m
LitwaNidos Ragas55°18’5” N 21°0’18” E
Mit Fähre und Rad auf die Nehrung

Der Wind hat sich heute morgen gelegt. Das ist gut für unsere Radtour. Relativ zeitig stehen wir auf, um die 10 Uhr Fähre zur Nehrung zu nehmen. Die Tickets habe ich schon am Abend vorher gekauft. Dabei musste ich schon angeben, um welche Uhrzeit wir die Fähre nehmen wollen. Für dieRückfahrt habe ich mir die Option gelassen, die Fähre eher zu nehmen. Man kann ja nie wissen. Schmunzelnd muss ich an mein Erlebnis nach dem Kauf der Fährtickets denken, die 5 Euro pro Person und Fahrt und 1 Euro für jedes Rad betragen hat. Senioren die Hälfte, was Michael freut. Als ich das Wechselgeld einstecken will, pustet eine starke Windböe mir einige Scheine aus dem Portemonnaie und auf die Erde. Ich muss ein komisches Bild abgegeben haben, als ich den einzelnen Scheinen hinterher gehechtet bin und versucht habe, sie mit dem Fuß aufzuhalten. Erst am Ende des Platzes konnte ich den letzten Zehner, völlig außer Atem, wieder in die Geldbörse stecken.
Wir sind recht pünktlich an der Fähre, und dass obwohl es Michael kurz vorher noch einfiel, den Roller zu verladen. Es wollen viele Passagiere, Räder, Kinderwagen, Fahrradanhänger mit. Die Fähre ist bereits mehr als voll, als noch eine Gruppe Radfahrer mit gültigen Tickets ankommt. Nun muss impovisiert werden. Die Räder kommen auf ein Ausflugsboot, das auch in Juodkrante hält, und die Menschen finden noch irgendwo Platz auf dem Vordeck. Dann röhren die Motoren, das Schiff geht vorn hoch, die Schrauben verwandeln das Wasser in große Fontänen, und mit ohrenbetäubenden Krach schießt das Boot über das Wasser Richtung Juodkrante.
Keine 10 Minuten später sind wir dort im Hafen und müssen erst einmal nach dem Verlassen der Fähre die Räder eine Treppe hochtragen.
Dann starten wir Richtung Nidda. Der Radweg führt zunächst an der Promenade lang, bevor er im Wald und später entlang der Dünen verläuft. Alles Landschaftsschutzgebiet, und überall weisen Schilder darauf hin, dass der Weg nicht verlassen werden darf. Die Strecke bis Nidda beträgt 35 km, da kommen hin und zurück 70 km zusammen. Ich glaube, das wird Michael erst richtig beim Stop an der Düne bewußt, da haben wir ca 15 km durch die Natur hinter uns. Und er sieht nicht unbedingt glücklich aus. An der Düne gibt es einen super Kaffee, der die Lebensgeister wieder weckt. Auf eine Wanderung im ausgewiesenen Dünengebiet verzichten wir. Der Eintritt kostet 3 Euro und beinhaltet nur einen Spaziergang auf ausgewiesenen Pfaden durch den Sand.
Wenn man mit dem Auto auf die Nehrung fährt wird je nach Größe Maut erhoben. Für ein Wohnmobil ca. 20 Euro.
Für Radfahrer ist der Weg kostenlos. Wir strampeln weiter in Richtung Nidda, von kurzen Pausen unterbrochen. Endlich tauchen das Haff und die ersten bunten Häuser von Nidda auf. Der Verkehr auf dem Radweg nimmt zu. Im Wald haben wir gar nicht gemerkt, dass so viele Radfahrer unterwegs sind. Auf Radtouristen haben sich einige geschäftstüchtige Firmen speziallisiert . Überall, bereits schon im Hafen von Juodkrante, kann man Räder mieten. Wir finden heraus , dass auch die Busse sogar Räder transportieren. Und....wie wir erfahren , bieten sogarTaxen einen super Kurs für den Fahrradtransport an. Michael meint zwar, dass er auch zurückfahren würde, aber die Idee mit dem Taxi findet er super gut.. Und so ist unsere erste Tat in Nidda ein Taxi für die Rückfahrt zu ordern. Als wir den Taxifahrer auf englisch ansprechen, sagt er zu uns: Sprecht deutsch mit mir. Ich bin ein Memeldeutscher, ein Ostpreuße. "
Dann gehen wir auf Entdeckungstour durch Nidda, bestaunen die bunten Häuser, besichtigenen den Hafen mit den Ausflugsbooten und den langgestreckten Sandstrand, bevor wir in einem der vielen Lokale landen. Um 15.30 Uhr haben wir uns mit dem Taxifahrer Jani verabredet, der geschickt unsere Räder verlädt und uns auf der Rückfahrt einiges über Litauen erzählt. Dabei gestikuliert er wild mit den Händen und sein Taxi bekommt dabei einen gefährlichen Linksdrall. Als Kind musste er am Wochenende mit seinen Eltern Bäume auf die Dünen pflanzen, denn das Abholzen des
Waldes ließ den Sand wandern und mehre Ortschaften wurden darunter begraben.
"Die Kinder sind alle in Deutschland, in Kiel und der Rest der Verwandtschaft verteilt sich über Schleswig-Holstein", erzählt er uns. Nur die Cousinen leben noch in Nidda und betreiben eine Pension und vermieten Ferienwohnungen. Er gibt uns Visitenkarten. Vielleicht hätten wir ja Freunde oder Bekannte, die einmal auf der Nehrung Urlaub machen wollen. Er schimpft auf die Straße, die von den vielen Besucherfahrzeugen ausgefahren ist. Hat er vergessen, dass jedes Auto um die 20 Euro Maut bezahlen muss, um die Straße über die Nehrung zu nehmen? Da sollte doch Geld zum Reparieren übrig sein. Im Hafen von Juodkrante haben wir noch ein wenig Zeit, bis die Fähre um 16.30 Uhr zurückgeht. Und die ist dann nicht so voll, denn die meisten werden erst um 18.30 Uhr zurück wollen.
Am Wohnmobil angekommen, genießen wir noch ein wenig die Sonne und halten Smalltalk mit den neuen Nachbarn.
Der Platz hat sich in unserer Abwesenheit gefüllt und viele Tagesgäste kommen selbst noch gegen Abend in den Hafen und zum Aussichtsturm. Als die Sonne untergegangen ist, wird es ziemlich feucht und frisch. Wir sind halt nicht im Süden. Zeit ins Wohnmobil zu gehen und den ereignisreichenTag zu beschließen. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 7
- piątek, 19 lipca 2019
- ⛅ 18 °C
- Wysokość: 5 m
ŁotwaCenkoņi56°25’40” N 20°59’50” E
Von Dreverna nach Verbejnieki

Schönstes Bilderbuchwetter herrscht, als wir am Vormittag abfahrt bereit sind. Kurz bevor wir starten, fährt ein Bulli mit Herforder Kennzeichen auf den Platz. Wie es sich bei einem kurzen Gespräch herausstellt, kommt die Besatzung aus Löhne Obernbeck. Die Welt ist schon manchmal klein. Wir werden noch mit ein paar Tipps versorgt, was den Aufenthalt in Tallin und Riga betrifft, und dann fahren wir los. Michael hat einen Campingplatz in der Nähe von Liepaja, direkt an der Ostsee, herausgesucht. Dort wollen wir heute hin. Aber zunächst müssen wir wieder zurück nach Klaipeda. Über die holprige Straße und durch die unübersichtlichen Kreisel, bevor wir über die gut ausgebaute A13 weiter nördlich fahren können. Doch die Ruhe dauert nicht lange. Mathilde, unser Navi, meldet sich und verkündet, dass die A13 gesperrt ist. Sie will uns an der nächsten Ausfahrt ableiten und einen großen Bogen über Kretinga schlagen. Nirgendwo haben wir Hinweisschilder über eine Sperrung gesehen, und deshalb ignorieren wir Mathildes Anweisung einfach. Doch mit ungeahnter Hartnäckigkeit wiederholt sie die Anweisung bei jeglicher Möglichkeit abzufahren oder zu drehen. Sie nervt so lange, bis die Autobahn einspurig wird und dann wegen der Vollsperrung eine Umleitung eingerichtet ist. Erst auf der Straße nach Palanga gibt sie sich zufrieden und nimmt ihre normale Navigation wieder auf. Wir fahren mitten durch Palanga, einem gepflegten Badeort. Palanga ist DER Badeort Litauens und hat sogar einen Flugplatz. Palanga bedeutet in der kurischen Sprache" Am Sumpfloch". Doch das ist heute nicht unser Ziel. Wir wollen noch etwas weiter. Von Palanga sind es noch gut 20 km bis zur lettischen Grenze. Lettland, das landessprachlich "Latvia" heißt. Die lettischen Autos haben die Abkürzung" LV". Der Grenzübergang vollzieht sich fast unbemerkt, da das Baltikum in der EU ist. Kurz nach der Grenze kommt eine, für uns gut gelegene Tankstelle, und wir beschließen zu tanken. Da heißt es sich erst einmal zu orientieren, was Benzin und Diesel ist. Wir gehen davon aus, dass das D auf den Zapfhähnen für Diesel steht. Aber es gibt "D" und "DD" . Wir entscheiden uns für "D" , auch wenn "DD" viel günstiger ist. Beim Bezahlen erfahre ich, dass "DD" für landwirtschaftliche Fahrzeuge wie Traktoren ist. Alles richtig gemacht. Die weitere Fahrt Richtung Liepaja führt über eine nagelneue und schnurgerade Landstraße, die durch das Naturschutzgebiet von Pape führt. Ein ca. 57 km² großes Gebiet um den sumpfigen Papesee mit seinen Mooren und Sümpfen. Kilometer um Kilometer nichts als Wald. Irgendwie tun mir die Radwanderer auf dieser Straße leid, die stundenlang mit der gleichen Aussicht trampeln. Wir kommen an mehreren Hinweisschildern zu Camps an der Ostsee vorbei. Endlich kommt auch das zum Camp Verbejnieki. Eine kleine Straße führt bis zu einer Schranke. Und nun? Die Anweisungen auf lettisch verstehen wir nicht und drücken einfach auf einen Knopf. Prompt fällt ein kleiner roter Plastikchip heraus und die Schranke öffnet sich. Wo ist denn hier bloß die Rezeption? Suchend schauen wir uns um und lassen das Wohnmobil erst einmal stehen, wo es ist. Ein kleines Stück weiter auf einer Wiese befinden sich Campingfahrzeuge. Dorthin gehe ich und wende mich in Englisch, wie ich es immer in einem Land mache, dessen Sprache ich nicht spreche, an einen dickbäuchigen Letten, der vor seinem Wohnwagen sitzt. Auf mein: "Do you speak English?", schüttelt er den Kopf und sagt in etwa, er spräche nur lettisch. Aber verstanden hat er mich schon. Dann bietet er mir an, die Unterhaltung auf russisch weiter zu führen. Ich schüttele meinerseits den Kopf und sage: "Sorry! Leider spreche ich nur deutsch, englisch, französisch, etwas italienisch und auf spanisch könnte ich auch noch guten Tag sagen." Auch das hat er verstanden und sagt zu mir auf englisch!!!, er wäre Lette und wenn jemand etwas von ihm wolle, solle er gefälligst lettisch oder russisch sprechen. Ich wende mich kopfschütteln ab. So viel Unfreundlichkeit und offensichtliche Ablehnung habe ich im Ausland noch nie erlebt. Bei dem scheint die EU noch nicht angekommen zu sein. Aus dem deutschen Wohnmobil gegenüber kommt eine Frau, die uns dann die gewünschten Auskünfte gibt.
Wir fahren das Wohnmobil auf die Wiese und gehen in die Gastronomie, die auch gleichzeitig Rezeption für die Campinggäste ist. 19 Euro kostet der Platz mit Strom. Wir bekommen eine Quittung fürs Wohnmobil und einen neuen Plastikchip für die Ausfahrt. Danach gehen wir auf Stellplatzsuche. Drei verschiedene Plätze gibt es in der Anlage. Der obere ist bereits ziemlich voll. Der zweite liegt im Kiefernwald und der dritte auf einer Wiese zum Strandübergang. Hier ist noch reichlich Platz. Den nehmen wir. Als wir Wohnmobil und Hänger stehen und uns eingerichtet haben, gehe ich auf Entdeckungsreise durch die Anlage und zum Strand. Ich bin begeistert. Mit wieviel Liebe zum Details hier alles angelegt ist, damit es vor allem auch Familien mit Kindern gefällt. Nicht nur, dass es einen tollen Spielplatz mit allen erdenklichen Geräten gibt, es gibt sogar einen Streichelzoo.
Überall findet man Picknickbänke und Feuerstellen Der urige Biergarten hat extra Hütten zum Einkehren, Liegen, Terrassen und , und, und.
Der kilometerlangen, weißen, feinkörnigen Sandstrand, den man durch ein kleines Wäldchen nach nur 50 m erreicht, erscheint menschenleer. Und das bei Superwetter mitten im Sommer. Wir freuen uns über diesen schönen Platz, und es steht sofort fest, dass wir hier mindestens 3 Tage bleiben werden. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 8
- sobota, 20 lipca 2019
- ☀️ 20 °C
- Wysokość: 5 m
ŁotwaCenkoņi56°25’40” N 20°59’50” E
Sonne und Strand in Verbejnieki

Super Sommerwetter. Gestern ist es noch heftig voll geworden auf dem Platz. Ganze Heerscharen an Iglu-Zelten bauten sich in Wiese und Wald auf. Familien kamen mit Pavillons, Zelten und Autos. Im Hänger die guten Holzgartenstühle vom Balkon und die Axt zum Holz zerkleinern. Nach kurzer Zeit lag ein Geruch nach verbranntem Holz und gegrilltem Fleisch über dem Platz.
Wir sind zum Essen in die Gastronomie gegangen. Im Biergarten war viel Betrieb. Ein Gitarrist spielte alte Dylon-Songs zur Unterhaltung. Das Bestellsystem funktionierte gut. Wenn man endlich an der Reihe war, die Bestellung aufgegeben und bezahlt hatte, wurde das Essen schnell gebracht. Es war sehr gut und die Preise klein.
Als die Sonne unterging, trafen sich viele am Strand. Auch wir gingen zum Strand und schauten der Sonne zu, wie sie langsam im Meer versank. Noch bis spät in die Nacht hörte man Gespräche, Musik und sah die kleinen Feuerchen glühen.
So wuselig es am Freitagabend auch war, jetzt am Samstagmorgen ist es schon viel ruhiger. Die ersten Feuer brennen für die Zubereitung des Frühstücks, und die ersten Frühaufsteher kommen vom Bad in der Ostsee zurück. Das tolle Wetter hat viele Wochenendurlauber angelockt. Sehr viel Fahrzeuge aus Litauen sind zu sehen. Auch für uns ist heute ein Strandtag an dem herrlichen Ostseestrand geplant. Die Wassertemperatur liegt um 20 Grad. Es ist herrlich, wenn man am Strand liegt und " beim Schwitzen friert".
Obwohl der Campingplatz gut ausgelastet ist, verlieren sich die Menschen am Strand. Nur ein paar 100m vom Übergang entfernt, ist er menschenleer. Wir machen einen langen Strandspaziergang, fotografieren Muscheln, Federn und Holz, das angeschwemmt worden ist.
Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Roller zum Einkaufen nach Liepaja. Der Weg dorthin führt über die schnurgerade A13. Auch Fahrräder müssen diese stark befahrene Straße ohne Radweg nehmen, wenn sie nach Liepaja wollen. Erst kurz vor Liepaja gibt es dann einen Radweg. Es fährt aber auch ein Bus in die 12 km entfernte Stadt. Die Bushaltestelle befindet sich direkt an der Zufahrt zum Campingplatz. Wenn es nichts gibt, außer Natur satt, eine Bushaltestelle ist immer irgendwo zu finden.
Der große Supermarkt Maxima hat an 7 Tagen in der Woche bis 22 Uhr geöffnet und es gibt so ziemlich alles. Die Preise für Westprodukte sind etwas höher, die einheimischen und russischen Produkte billiger als zu Hause.
Heute abend grillen wir auch und ein Bummel über den Platz und ein paar nette Gespräche mit deutschen Wohnmobilisten, bei denen es wieder Tipps ind Infos gibt, beschließen diesen schönen Urlaubstag. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 9
- niedziela, 21 lipca 2019
- ⛅ 25 °C
- Wysokość: 5 m
ŁotwaAtteku Sala56°30’42” N 21°1’11” E
Liepaja- Eindrücke und Gedanken

Wir haben mal wieder viel zu lange geschlafen. Es ist schon halb 10 Uhr nach lettischer Zeit, als wir die Jalousien hochziehen. Die Sonne ist da, und der Himmel ist blau, aber es ist schwül warm. Das ändert sich, als wir beim Frühstück sitzen. Von Süden kommt eine Wolkenwand auf uns zu, die Schauer und Gewitter mitbringen soll. Wir beeilen uns mit dem Frühstück, weil wir heute Liepaja besichtigen wollen. Und das wollen wir möglichst mit Sonnenschein machen. Um uns herum bemerken wir Aufbruchstimmung. Es wird abgebaut und zusammengeräumt.
Mit dem Roller fahren wir nach Liepaja und suchen im Hafen einen Parkplatz. Irgendwie bin ich von Häfen einen anderen Anblick gewöhnt. Der "Karosta" (Kriegshafen) - entstanden als Militärstadt und Festung des russischen Zars Alexander III. Heute liegen im Hafen eine Menge grauer Marineboote, zwischen denen ein paar Segelboote mit ihren weißen Segeln das eher triste Bild des Hafens auflockern. Am Rande stehen alte Speicher, die zum Teil restauriert und zu modernen Luxusrestaurants umgebaut, zum Teil aber auch noch sehr renovierungsbedürftig sind.
Auch einige der schönen Holzvillen aus der Gründerzeit sind wundervoll renoviert und erstrahlen in neuem Glanz. Viele der alten Häuser liegen allerdings noch im Dornröschenschlaf und warten auf Investoren. Die Stadt ist dabei, ihre sozialistische Vergangenheit abzustreifen. Moderne Bauten, wie das Konzerthaus in der Nähe des Hafens, halten Einzug ins Stadtbild. Lettland hat sich genau wie Litauen und Estland aufgemacht, sich westlich zu orientieren. Die schönen alten Jugendstilvillen sind während der sowjetischen Zeit dem Verfall ausgesetzt gewesen. Jetzt bemüht man sich, sie Detail genau zu renovieren. Der Stadteingang ist geprägt von Plattenbauten, die ziemlich schäbig aussehen und die Stück für Stück renoviert werden. Von unseren Nachbarn haben wir einen Stadtplan geschenkt bekommen. Auf dem sind die interessanten Straßen eingezeichnet. Dem Plan folgen wir und gelangen zur Tourist- Info. Dort versorgen wir uns mit weiterem Informationsmaterial. Gleich nach der Tourist-Info beginnt die Ehrenallee der lettischen Musiker. 35 Tafeln mit Handflächenabdrücken von Musikern in Bronze, 10 Tafeln für bestehende und ehemalige Musikgruppen und 5 Tafeln für verstorbene Musiker bilden eine lange Reihe. Als nächstes erreichen wir den Petertirgus-Markt. Dort ist heute, wie auch an jedem anderen Tag, Markt. Fast alle Stände sind besetzt und bieten Obst und Gemüse in großen Mengen an. Auch Kleidung und Haushaltswaren warten auf Käufer. Wer soll das alles kaufen? Anrührend sind die selbst gebunden Sträuße aus Wicken, Margeriten und anderen Blumen aus dem eigenen Garten, die für 50 Cent angeboten werden. Da muss man viel verkaufen, um auf einen halbwegs akzeptablen Gewinn zu kommen. Und das alles an einem Sonntag. Der Duft reifer Erdbeeren steigt uns in die Nase. Wir kaufen ein Pfund und können auch den dicken, schwarzen Kirschen nicht widerstehen. Dann lachen uns die Pfifferlinge an, die an jedem zweiten Stand , genau wie auch Heidelbeeren, angeboten werden. Ein Beutel Pfifferlinge für das Abendbrot muss auch noch mit. Wir entdecken in einem schön restauriertem Haus den Eingang zur Markthalle. An den Ständen hier wird Fleisch verkauft. Lange Kühltheken mit überwiegend Schweinefleisch und Geflügel. Rindfleisch oder gar Fisch sind wenig oder gar nicht vertreten. Manche Lebensmittelstände muten an wie frühere "Tante Emma Läden".
Hinter den Markthallen, die die hübschesten in ganz Europa sein sollen, befindet sich die römisch-katholische St.Josefs Kathedrale, eine Bischofskirche im neuromanischen Stil, eine von den drei Kathedralen rund um den Markt. Die Heilige Dreifaltigkeitskathedrale beherbergt die derzeit gewaltigste mechanische Orgel in unsaniertem Zustand. Als wir die Josefs-Kathedrale betreten, schlägt uns heftiger Weihrauchgeruch entgegen. Es folgen ein paar Minuten der Besinnung auf den Holzbänken, bei denen wir das Innere der Kirche betrachten, bevor wir auf einer Bank im Kirchgarten eine kleine Pause machen und von den Kirschen naschen. Der Weg führt uns weiter zum See-Side-Park. Liepaja wird auch die Stadt des Windes genannt. Auf alle Fälle ist Liepaja auch die Stadt der Musik, wie die Statue eines Schlagzeuges am Eingang des Parks sowie die vielen weißen Noten auf dem Gehweg uns verdeutlichen. Überall weisen Plakate auf das Musikfestival für moderne Musik hin, das im August stattfindet, und das das Größte seiner Art in Lettland ist. Sehenswert ist die neue Konzerthalle, die "Bernstein" genannt wird. Wahrscheinlich wegen ihrer runden Form und ihrer Bernstein-Farbe. Für mich sieht sie eher aus wie ein "Hotpott", die runden Holzfässer auf den Campingplätzen, die im Winter angeheizt werden und Badevergnügen im Freien bieten. Im Park kehren wir in einem Biergarten ein. Der Park ist gut besucht. Es ist Sonntag und die Menschen nutzen die Freizeitmöglichkeiten, schieben Kinderwagen, führen Hunde oder die neueste Kleidung aus. Einheimische und Touristen kann man ganz gut unterscheiden. Während sich die Einheimischen sonntäglich herausgeputzt haben, fallen die Touristen durch Rucksäcke und Funktionskleidung auf. Vom Park geht es entlang wunderschöner Holzhäuser, größtenteils allerdings noch unrenoviert, wieder zurück zum Hafen. Dieses Nebeneinander von neu und modern und alt und verfallen zeigt die ganze Zwiespältigkeit. 30 Jahre reichen nicht um, die Hinterlassenschaften der Sowjetunion wegzuräumen, aufzuräumen und zu reparieren. In mehreren Gesprächen haben wir erfahren, dass es hier ein großes Spannungsfeld innerhalb der Bevölkerung gibt. Die Menschen haben Angst, wieder von Russland anektiert zu werden und ihre gerade gewonnen Freiheiten zu verlieren. Diese Angst schürt auch ein Teil der Bevölkerung. Ca. 40 Prozent der Bevölkerung im Baltikum sind Russen und viele davon sind "Pro Putin" eingestellt. Die Russen haben während ihrer Herrschaft viel Angst und Schrecken verbreitet. Viele Menschen sind inhaftiert, deportiert oder getötet worden. Und diese jüngste Vergangenheit haben die Menschen noch nicht vergessen. Genau davon hat auch unser Taxifahrer Jani bei der Fahrt über die Nehrung gesprochen.
Wir fahren zurück auf der aus EU-Mitteln super ausgebauten Straße. Für Radfahrer allerdings ist diese stark befahrene Straße ohne Radweg, auch wenn sie Kilometer lang durch die Natur geht, nicht unbedingt schön zu fahren. Allerdings gibt es alle ein bis zwei Kilometer eine Bushaltestelle. Sogar direkt vor der Einfahrt zum Campingplatz. Das scheint mir eine gute Alternative zu sein.
Der Campingplatz hat sich in unserer Abwesenheit sehr geleert. Die letzten Wochenendausflügler packen zusammen.
Jetzt heißt es erst einmal unsere Einkäufe zu versorgen und die Pfifferlinge zu putzen. Bandnudeln mit Pfifferlingen soll es heute Abend geben. Aber vorher muss ich noch unseren Aufenthalt um einen Tag in der Gastronomie verlängern. Im Biergarten gibt es Live-Musik, Fassbier und Kartoffeln, Würste und Fleisch aus einer Riesenpfanne. Sie lassen sich ganz schön was einfallen. Und es wird angenommen. Der Biergarten ist voll.
Nach dem Kaffeetrinken brauche ich noch etwas Bewegung. Ein Strandspaziergang entlang des fast menschenleeren Strandes ist genau das Richtige. Es ist herrlich an der Wasserkante entlang zu laufen. Die Füße vom Wasser umspült, umweht vom kühlen Wind und mit dem sanften Rauschen der Wellen im Ohr, können auch die Gedanken spazieren gehen. Ich bemerke gar nicht wie die Zeit vergeht. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich schon über eine halbe Stunde unterwegs bin. Ich kehre um und laufe zurück, kann aber in der Dünenlandschaft mit dem Kiefernwald dahinter, die sich etliche Kilometer gleichförmig dahin zieht, nicht den kleinen Pfad zurück zum Campingplatz finden. So was kann auch nur mir passieren. Ich laufe mindestens 2 Kilometer daran vorbei. Eine Frau, die mit ihrem Hund spazieren geht, erklärt mir, wo sich der Übergang zum Campingplatz befindet. Super! Verlaufen am menschenleeren Sandstrand. Der "Spaziergang" hat so lange gedauert, dass das Abendessen reduziert werden muss. Es gibt nur noch Pfifferlinge mit Brot. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 10
- poniedziałek, 22 lipca 2019 15:02
- ☁️ 18 °C
- Wysokość: 7 m
ŁotwaVenta57°23’2” N 21°32’7” E
Ventspils - Badeort mit Se(h)ekühen

Wir brechen ganz entspannt am Morgen von Verbenieki auf. Mit uns noch zwei weitere Wohnmobile. Gleich beim ersten Wohnmobil öffnet sich die Schranke nicht. Der Einfahrtchip wurde nicht umgetauscht. Mit dem Chip, den man bei der Einfahrt erhält, kommt man nicht heraus. Das Wohnmobil muss zurück und die dahinter stehenden Fahrzeuge auch. Das fängt ja schon gut an. Wir fahren durch Liepaja und dann folgen etliche Kilometer Wälder, manchmal unterbrochen von Wiesen und wenigen bestellten Feldern. Abwechslung in die Fahrt bringen nur die regelmäßig auftauchenden Baustellen und der Straßenbelag, der je nachdem, ob die Baustelle schon da war oder erst noch kommt, von super bis Schlaglochpiste wechselt. In dieser Einsamkeit sieht man hin und wieder Menschen am Straßenrand, die Pilze oder Beeren sammeln. Und Störche gibt es wieder jede Menge zu sehen. Einer kommt bei seinem Landemanöver unserem Wohnmobil gefährlich nah. Beinah hätten wir eine neue Kühlerfigur gehabt. Der Schreck sitzt beiden Seiten in den Gliedern bzw. im Gefieder.
Das Bild ändert sich schlagartig, als wir das Ortseingangschild von Ventspils passiert haben. Gepflegte Häuser an einer gut ausgebauten Straße empfangen uns.
Der Campingplatz, den wir ansteuern, ist ziemlich neu. Eine farbig gestaltete Kuh empfängt uns gleich bei der Ankunft. In einer parkartigen Landschaft eingebettet, gibt es drei separate Plätze für Wohnmobile und Wohnwagen, die Strom und Wasser am Platz haben, und von denen einer mehr im Wald liegt. Für die Zelter steht ein ganzer Wald zur Verfügung. Und wären da nicht überall kleine Schildchen, die die Plätze markieren und die Wifi Masten, könnte man meinen, die Zelte ständen wild in freier Natur. Freies Internet gibt es überall auf dem gesamten Camping.
Wir finden schnell einen Platz. Noch haben wir freie Auswahl, aber das ändert sich im Laufe des Nachmittags. Ein Wohnmobil nach dem nächsten kommt, und mit dabei sind auch einige bekannte von der Fähre oder dem Platz davor.
Kurze Zeit später befinde ich mich schon auf einem Spaziergang in die Altstadt und den Hafen. Michael hat keine Lust mitzukommen. Er hat bereits mit mir einen großen Erkundungsgang über den Platz gemacht und will sich die Stadt für morgen lassen.
Die Haupteingangsstraße ist eine Allee mit gepflasterten Rad- und Gehwegen. Ich habe das Gefühl durch einen riesigen gepflegten Park zu laufen, überall Wiesen, Blumenbeete, Wäldchen und gepflegte Anwesen. Ventsplits oder Windau, wie es früher hieß, ist 130 Km von Liepaja und 190 km von Riga entfernt. Leider ist es heute trotz der Wärme bewölkt. Aber im Laufe des Spaziergangs zeigt sich schon wieder blauer Himmel. Auch in diesem Ort sehe ich wieder aufwendig restaurierte Holzhäuser neben verfallenen und verbarrikadiert Gebäuden.
Mit den Letten tue ich mich etwas schwer. Sie sind sehr distanziert. Fast ein wenig abweisend. Kaum mal ein Lächeln, kein Sorry Danke oder Bitte, egal in welcher Sprache, oder andere kleine Gesten der Höflichkeit oder Aufmerksamkeit. Es hemmt mich, Kontakt aufzunehmen oder Menschen anzusprechen, die mich nicht einmal anschauen. Aber vielleicht werden wir ja noch eines besseren belehrt.
Das Zentrum von Ventspilts liegt 2 bis 3 km vom Campingplatz entfernt. Man tut gut daran, das Rad zu nehmen. Vor allem, weil es hier so fantastische Radwege gibt.
Ich erreiche die Venta, den Fluß, der der Stadt ihren Namen gibt und der hier in die Ostsee mündet. Von hier starten Fähren nach Königsberg und nach Schweden. Auf der anderen Uferseite sieht man die Kräne des Industriehafens. Es riecht nach Kohle und Teer. Auch hier an der Venta ist viel für die Touristen gemacht worden. Ein ausgebauter Radweg führt entlang des Flusses in die Altstadt. Überall findet man Bänke zum Ausruhen und Blumenkästen. Da steht dann auch eine weitere Kuh. Riesig mit Kofferaufklebern symbolisiert sie das Reisen. Im Sommer 2002 nahm die Stadt an einer Cowparade teil. Bei diesem Event wurden insgesamt 26 lebensgroße Fiberglaskühe wurden von verschiedenen Künstlern weltweit gestaltet und anschliessend verkauft. Seit 1999 nehmen jedes Jahr andere Städte daran teil. Insgesamt sind 5000 Kühe mit den verschiedensten Körperhaltungen und Botschaften so gestaltet worden. Einige der Kühe sind noch in der Stadt zu finden und auch im Stadtplan verzeichnet.
Obwohl Hauptsaison, ist wenig los in der Stadt. Streckenweise bin ganz allein. Der Marktplatz aus dem 17 Jahrhundert mit der großen Uhr ist verlassen. Markt ist täglich bis 14.00 Uhr. Den werden wir und dann morgen anschauen. So langsam mache ich mich auf den Rückweg. Es ist noch ein gutes Stück zu laufen und ich bin erst nach 18.00 Uhr zurück am Wohnmobil. Nach dem Abendessen gehen wir an den Strand. Es gibt wieder einen tollen Sonnenuntergang zu sehen und wir kaufen am Strand ein leckeres Eis für den Heimweg. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 11
- wtorek, 23 lipca 2019 22:53
- 🌙 15 °C
- Wysokość: 7 m
ŁotwaVenta57°23’2” N 21°32’7” E
Ventspilts- per Rad und Bahn

In der Nacht werden wir von Möwen aus dem Schlaf gerissen, die sich heftig auf unserem Dach streiten. Es ist ein Getrappel und Gekreische, dass man meint, sie kämen gleich zur Dachluke herein. Am Morgen sehen wir dann die Bescherung: unser Mülleimer ist geplündert und der Inhalt über den ganzen Platz verteilt worden. Die beiden Möwen sitzen ganz unschuldig auf dem Dach des Sanitärhauses und halten Ausschau nach neuem Futter.
Am Vormittag fahren wir bei schönstem Sommerwetter mir dem Rad in die Stadt. Radwege gibt es hier vom Feinsten. Egal in welche Richtung. Mit etwas mehr Zeit kann man auch eine Radtour zum See "Busniku Ezers "machen, den man umradeln können soll. Auch Ausflugsfahrten von 1 oder 2 Stunden mit dem Schiff auf der Venta und der Ostsee werden zu einem erstaunlich günstigen Preis angeboten. Wir fahren zunächst zum Aussichtsturm an der Außenmole, von dem man einen fantastischen Blick auf Hafen, Strand und Ostsee hat, bevor es zum Markt in die Altstadt geht. In der kleinen Markthalle können wir für wenig Geld zwei Steaks erstehen. Zusammen mit den Pfifferlingen, die uns wenig später anlachen, ist das Abendessen gesichert .
Am Nachmittag kann ich mich nicht entscheiden, ob ich bei dem Wetter nicht lieber den herrlichen Ostseestrand genießenl oder durch den genauso herrlichen Sea-Side-Park walken soll. Ich entscheide mich für beides und mache mich mit Rucksack und Badesachen auf den Weg. Aber es kommt ganz anders. Durch den Park führt eine historische Schmalspurbahn, die zwischen dem genauso historischen Bahnhof im Heimatmuseum, das gleich neben dem Campingplatz liegt, dem Strand und den Randgebieten ihre Runden dreht. Zufällig komme ich grad in dem Augenblick, als der Zug an einer Haltestelle im Park hält und mehrere Reisende einsteigen, dort vorbei. Ohne groß zu überlegen, steige ich ein, löse ein Billet für 3 Euro und kann die nächste halbe Stunde den Park vom Zug aus betrachten.
Nach der Zugfahrt wandere ich in Richtung Mole, um von dort aus am Strand zum Campingplatz zurück zu gehen. Gestern Abend habe ich mir die Nummer des Strandüberganges gemerkt. Es ist die Nr. 7 und wir stehen auf Platz 7. Ich will mich nicht noch einmal verirren. Am Strand ist einiges los. Aber nicht zu vergleichen mit der Fülle der deutschen und polnischen Ostseestrände bei diesem Wetter. Es gibt für den unendlichen Strand eine einzige Strandbar und die befindet sich genau am Übergang Nr 7. Ein wenig setze ich mich noch in den warmen Sand, schaue auf die glitzernde Ostsee und den wolkenlosen blauen Himmel. Schön ist es hier.
Dann laufe ich zurück zu Pfifferlingen und Steaks in der Abendsonne und zu meinem Reisetagebuch, dem ich wieder viel zu erzählen habe. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 12
- środa, 24 lipca 2019 11:40
- ☀️ 19 °C
- Wysokość: 17 m
ŁotwaKolka57°44’48” N 22°33’56” E
Kap Kolka

Langsam haben wir, das heißt eigentlich mehr Michael, Routine mit dem Rangieren und Ankoppeln des Hänger. So sind wir in relativ kurzer Zeit nach dem Frühstück abreisebereit. Heute soll es zum ca. 100 km entfernten Kap Kolka, dem ausgeprägtesten Kap Lettlands gehen, wo Ostsee und die Bucht von Riga sich treffen, und die Wellen, ähnlich, wie in Skagen/Dänemark, aufeinander zu rollen. Wir haben uns ein kleines Camp ausgesucht, das zwar keinen großen Luxus bietet, (den brauchen wir auch nicht), dafür aber viel Natur und eine tolle Lage direkt am Strand. Beim Verlassen des Campingplatzes in Ventspils öffnet sich das Tor nicht. Wir haben nicht ausgecheckt. Da wir bereits bei der Ankunft bezahlt hatten, dachten wir, wir könnten so herausfahren. Es ist aber nicht so. Also erst auschecken.
Wir durchfahren Ventspils und bekommen auch noch die Neustadt zu sehen. Wieder fallen uns der unglaubliche Blumenschmuck und die vielen schön angelegten Ruhe- und Spielplätze auf.
Weiter soll es auf der A 10 gehen, aber Mathilde, unser Navi, schickt uns uno sono mit Else, dem alten, eingebauten Navi, in die Pampa. Dann sollen wir auch noch drehen. Machen, wollen, tun wir aber nicht und irgendwann hat uns Mathilde wieder, und führt uns quasi als Wiedergutmachung über eine tolle Strecke am See Buzniku Ezers entlang, bevor wir die P 124 erreichen, die zum Kap führt. Man kann wirklich auf einem super Radweg den See umrunden.
Die P 124 ist eine Holperstrecke der besonderen Art und führt schnurgerade durch den Wald. Als der Straßenbelag sich ändert und eindeutig neueren Datums ist, bin ich mir nicht sicher, ob noch alle Tassen und Teller heil sind. Dann taucht mitten im Wald ein moderner Kreisel auf, von dem es zum Kap, zum Aussichtsturm und zum Ort Kolka abgeht. Wenig später fahren wir auf das "Camp Usi." Wir sind gut in der Zeit. Die Abreise hat bereits stattgefunden und die Anreise noch nicht begonnen und so können wir uns einen schönen Platz auf der Wiese aussuchen. Was man dabei nicht alles bedenken muss: vom Lauf der Sonne bis zur Windrichtung, von Bäumen, die die Sat- Antenne beeinträchtigen können, bis zum Platz für Hänger und Zweiräder. Was man allerdings nicht beachten kann, ist ein duseliger Camper, der meint, trotz Platz ohne Ende auf den ganzen Gelände, sich fast unter unsere Markise stellen zu müssen. Was dann am späten Nachmittag passiert.
Aber zunächst einmal sind wir begeistert vom Platz und dem fast leeren Strand. Klar, das ich den Strand gleich zum Sonnenbaden und Planschen nutze. Später folgt ein kleiner Erkundungsspaziergang. An der Straße nach Riga steht ein kleines Holzhaus. Hier wird von einem Fischer geräucherter Fisch, eine Spezialität der Gegend, verkauft.
Kolka hat drei Kirchen von drei Glaubensrichtungen. Alle drei sollen wir im Laufe des Nachmittags zu sehen bekommen. Die erste, gleich gegenüber des Camps, ist die evangelisch- lutherische, die in ihrem Innern durch ihr ungewöhnliches Altarbild auffällt.
Später fahren wir mit dem Roller zum Kap Kolka und gehen genau an die Spitze, wo sich die Wellen treffen. Die Ostseeseite ist windig mit ordentlicher Brandung, in der windstillen Bucht plätschern die Wellen eher. Unser nächstes Ziel ist der Kolka Tower, ein Aussichtsturm, von dem man weit auf die Ostsee schauen kann und selbst in der Ferne , den Leuchtturm Kolka sehen kann. Der Leuchtturm befindet sich in 5-6 km Entfernung auf einer Sandbank. Jeder Seemann, so heißt es, muss einmal zum Leuchtturm von Kolka gefahren sein. Schwierig, denn es gibt nur an 40 Tagen geeignetes Wetter für die Schiffsfahrt.
Vom Aussichtsturm fahren wir in den Ort Kolka. Es ist ein kleines Dorf und erst beim zweiten Anlauf sehen wir den Laden, in dem wir etwas fürs Abendessen besorgen wollen, Gleich daneben ist ein kleines Hotel mit Biergarten und Restaurant. Hier wollen wir etwas trinken. Als wir dann sehen, was die Gäste so serviert bekommen, bleiben wir gleich auch für das Abendessen.
Wir sind hier an der Liven Küste und es gibt hier eine Reihe alter Fischerdörfer wie Melnsins und Kolka. Die Liven sind ein finno-ugrisches Volk, die eine eigene Mundart, Tradition und Kultur hat. Die kleinen Fischerdörfer mit ihren Stegen wollen wir uns morgen einmal ansehen. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 13
- czwartek, 25 lipca 2019
- ☀️ 20 °C
- Wysokość: 3 m
ŁotwaKolka57°44’57” N 22°35’43” E
Kap Kolka: Rollertour und ein Treffen

Für heute haben wir einen Strandspaziergang geplant. Kilometer weit laufen wir an dem fast menschenleeren Strand entlang. Dabei fallen uns vom Wasser ganz blank geschliffene und zum Teil glitzernde schwarze Steine auf. Für Steine sind sie viel zu leicht. Später erfahren wir, dass es das schwarze Bernstein dieser Küste ist. Schwarzer Bernstein oder Gagat, auch Jett oder Pechkohle genannt, ist ein fossiles, durch Bitumen oder Humusgel imprägniertes Holz, das sich in einem Übergangsstadium von Holzkohle zu Steinkohle befindet. Aus diesem Material besitze ich sogar eine Brosche von meiner Oma. Von dem Gagat müssen wir unbedingt einige mitnehmen.
Dann entdeckt Michael seine Sammelleidenschaft für schönes Treibholz, das hier am Strand überall angeschwemnt worden ist. Mit vollen Armen und Hosentaschen kommen wie gegen Mittag zurück. Hier erwartet uns eine Überraschung: Chris und Gaby aus der Facebook - Baltikumgruppe sind mit ihrem Wohnmobil angekommen und wir lernen uns kennen. Auch Thomas und seine Frau Natascha kündigen ihr Kommen gegen Abend an. Der Platz ist noch ziemlich leer, aber erfahrungsgemäß füllt er sich am Nachmittag mit Zeltern, die mit Auto, Rad oder zu Fuß durch die schöne Landschaft unterwegs sind. Wir reservieren deshalb den Platz neben uns, bevor wir mit dem Roller nach Menspils, einem kleinen Fischerort, aufbrechen. Wir fahren wieder durch Kolka.Weiter geht es auf der wenig befahrenen und gut asphaltierten P 131 durch Usi. Die wenigen Häuser des Ortes scheint die Zeit an ihre Umgebung angepasst zu haben. Sie verschmelzen regelrecht mit der Natur. Überall führen Wege in den Wald des Slitere Nationalparks. Es duftet nach Kiefer. Eine schöne Fahrt durch den hellblauen sonnigen Sommertag. In Melnspils fahren wir zum "Krog" , der sich auf dem Gelände des Campingplatzes befindet. Wir stellen den Roller ab und erkunden den Platz. Hier ist weitaus mehr los als auf unserem Platz. Alles ist wunderschön angelegt und auf die Bedürfnisse der Touristen ausgelegt. Es gibt Räder und Kanus zu mieten und das Angebot der Gastronomie braucht sich auch nicht zu verstecken. Der Strand ist direkt am Platz. Eine nette Idee sind auch die zu mietenden Holzfässer zum Übernachten, die einen Blick auf das Meer bieten. Der Campingplatz ist nicht groß und jetzt am frühen Nachmittag auch ziemlich voll. Wir kehren im Krog ein und bestellen ein Eis. Für 2,70 Euro gibt es eine Menge kaltes Vergnügen. Zum Trinken gibt es mangels Cola ein Glas Kwatch, einen kühlen und sprudelten Brottrunk, von der Kellnerin empfohlen, der wirklich lecker schmeckt.
Noch ein paar Getränke im kleinen Laden des Ortes einkaufen und dann geht es zurück zum Wohnmobil und zum Campingplatz, der sich inzwischen wieder gut gefüllt hat Dort fährt am späten Nachmittag ein Reisebus auf den Platz, aus dem Kindern steigen, die bei der Ferienbetreuung eine Nacht zelten wollen. Jetzt wird es aber richtig voll. Ich gehe noch ein wenig an den Strand, der am Nachmittsg im Schatten liegt. Er ist ganz leer und herrlich kühl und erfrischend. Gegen 18.00 Uhr kommt noch ein Wohnmobil auf den Platz und in unsere Richtung gefahren ."Bist du Thomas?", frage ich", dann darfst du dich neben uns stellen ."
Schnell sitzen wir in der Runde, zu der sich außer Natascha,Thomas Frau, auch Chris und Gaby gesellen. Später wird gegrillt und nach dem Essen sitzen wir noch lange draußen, erzählen uns von unseren Wohnmobilabenteuern, und sind ein gefundenes Fressen für die Mücken, die sich weder von Autan noch von Anti-Brumm einschüchtern lassen. Es ist nach Mitternacht, als wir die Runde auflösen und uns um 5.00 Uhr am Morgen zum Beobachten des Sonnenaufgangs am Strand verabreden . Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 14
- piątek, 26 lipca 2019
- ⛅ 23 °C
- Wysokość: 23 m
ŁotwaTūja57°29’9” N 24°23’48” E
Sonnenaufgang und Weiterfahrt nach Tuja

Heute morgen sind wir zwei Mal aufgestanden: einmal um 4 .45Uhr und das nächste Mal um 8.30 Uhr.
Um kurz vor 5.00Uhr haben wir uns mit Thomas, Natascha, Gabi und Chris am Strand getroffen, um den Sonnenaufgang über dem Meer zu beobachten. Das hatten wir gestern Abend so verabredet. Es sind wirklich alle aufgestanden und gekommen. Leise schleichen wir über den sich im tiefsten Schlummer befindlichen Platz, bemüht nicht über Heringe und Seile zu stolpern Es liegt eine ganz eigenartige Stimmung in dieser Morgendämmerung, deren Stille nur durch vereinzelte Schnarchgeräusche aus den Zelten und dem leise Rauschen des Meeres unterbrochen wird.
Ein orangeroter Streifen ist am Horizont sichtbar. Michael, der eigentlich lieber im Bett geblieben wäre, meint, dass zu viele Dunstwolken am Himnel wären. Gerade als er sagt:" Das wird heute nichts mit dem Sonnenaufgang", schiebt sich eine glühend rote Sichel aus dem Meer. Faszinierend beobachten wir, wie aus der Sichel langsam eine feuerrote Kugel wird, die auf dem Meer zu schwimmen scheint. Ein tolles Erlebnis, da sind sich alle Teilnehmer dieses früh morgentlichen Sonnenaufgangstreffen einig, die gebannt das Schauspiel fotografieren.
Eigentlich bin ich jetzt hellwach. Aber sehr zu meinem Erstaunen schlafe ich dann doch schnell wieder ein. Für das gemeinsame Frühstück, das geplant war, haben wir nicht mehr die Ruhe. Es ist so schon fast halb elf, als wir uns versbschiefen und starten. Es sind gut 250 km zu fahren bis Tuja, inserem nächsten Ziel. Wir rechnen mit überwiegend holpriger Landstraß. Zudem müssen wie einmal quer durch Riga und das am Wochenende bei dem Superwetter. Und eigentlich sollten wir das Camp Jurasdzeni zwischen 13.00 Uhr und 14.00 Uhr erreichen, um noch einen der schönen Strandplätze zu bekommen. Es ist Wochenende und auch die Letten zieht es bei dem Wetter aus den Orten ans Meer. Mathilde, unser Navi, macht uns auch verrückt, in dem sie uns mal wieder von Sperrungen und Fahrtverzögerungen erzählt, und Entfernung sowie Ankunftszeit ordentlich nach oben korrigiert.
Wir fahren die P 131 entlang der Küste und kommen durch bereits touristisch erschlossene Orte wie Roja, Kaltene und Valgalciems. Auch um diese Orte herum, gibt es mehrere Campingplätze wie uns Hinweisschilder an den Waldwegen verraten. Weiter gehr es in Richtung Jurmala, den mondenen Badeort, den wir uns eigentlich anschauen wollten, aber lieber weiterfahren, um irgendwann anzukommen Gleich hinter Jurmala wird der Verkehr ziemlich dicht und mit vielen "Stopp and Gos" überqueren wir die Düna mit einem tollen Blick auf die Altstadt von Riga. Riga muss noch etwas warten. Da es in der Ferienzeit sehr voll in Riga ist, müssen wir nicht unbedingt der schönen Stadt auch noch am Wochenende unsere
Aufwartung machen.
Da es für lettische Verhältnisse mit fast 30 Grad ungewohnt heiß werden soll, planen wir ein, zwei Strandtage mit Zeit, die Waschmaschine einmal zu benutzen.
Nach Riga werden zwar die Straßen besser, aber der Verkehr staut sich auf der A2 durch die schöne Gegend um die Seenlandschaft von Kisezers. Erst danach geht es zügig auf der gut ausgebauten Straße voran. Bis wir inTuja abfahren, haben wir die Mittagszeit längst überschritten und die Uhr zeigt nach 15.00 Uhr an. Im Camp sind die meisten Plätze am Meer schon besetzt und die, die noch frei sind, sind zu schmal und zu kurz für uns, da wir den Hänger ja auch noch unterbringen müssen. Schließlich finden wir am Ende des Campes noch einen schönen Platz, direkt an am Strand. Damit sind wir für heute mehr als zu frieden. Wir richten uns ein und ruhen uns von der doch recht anstrengenden Fahrt etwas aus. Am Abend gehen wir in das kleine Restaurant des Platzes und erleben, nach einem leckeren und wieder sehr preiswerten Essen, auch noch einen tollen Sonnenuntergang an diesem Abend. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 15
- sobota, 27 lipca 2019
- ☀️ 25 °C
- Wysokość: 6 m
ŁotwaTūja57°29’35” N 24°23’4” E
Camp Jurasdzeni in Tuja

Seit gestern stehen wir im Camp Jurasdzeni direkt am Strand. Den Tipp hierherzufahren haben wohl einige bekommen. Wir treffen auf viele deutsche Wohnmobile, darunter auch einige, die wir schon auf anderen Plätzen angetroffen haben. Ich nenne sie " Wegbegleiter "auf dem Weg nach Tallin und unterhalte mich gern mit dem Einen oder Anderen. Irgendwie muss ich dabei immer an das Lied von der Karawane denken. "Die Karawane zieht weiter......hat Tallin als Ziel!"
Für uns ist heute Halbzeit. Zwei der vier Wochen, die wir fürs Baltikum Zeit haben, sind herum. Es ist an der Zeit einen Wasch- und Putztag einzulegen. Von Kolka sind wir ohne Ver- und Entsorgung weggefahren. Das Wasser dort war zu eisenhaltig und hätte uns den Wassertank verunreinigt. Für die Entsorgung stand nur das allgemeine Plumpsklo zur Verfügung. Der Wassertank ist fast leer, Abwassertank und Toilette dafür voll. Wir stehen aber fast außerhalb des eigentlichen Campingplatzes. Normalerweise parken hier wohl die Strandbesucher, und so muss Michael eine ordentliche Strecke laufen, um Toilette und das Abwasser zu entsorgen, und um 90 l Frischwasser mit der Gießkanne zu holen. Das war dann sein Frühsport am Vormittag. Aber auch ich laufe zig mal zum Eingang des Camps, wo sich bei den Duschen und Toiletten auch die Waschmaschinen befinden, bis ich endlich eine leere erwische. Hinterher das Gleiche nochmal, um einen Trockner abzupassen. Das Camp hier ist toll angedacht, aber lange noch nicht fertig. So gibt es für den ganzen Campingplatz nur 4 Duschen,und in denen sind auch noch die Toiletten. Einmal duschen kostet 2 Euro und dann hat man 7 Minuten warmes Wasser. Nach 4 Minuten habe ich gestern abgestellt. In der Zeit kann ja eine ganze Familie duschen gehen. Mein Glück ist, dass ich ein 2 Eurostück dabei habe, denn mit zwei einzelnen Eurostücke hätte das Duschen nicht funktioniert. Ich hätte dann die glücklich erwischte Kabine wieder ungeduscht verlassen müssen. Da ist es schon besser, man greift auf seine eigenen Möglichkeiten zurück. Wir basteln uns im Laufe des Tages eine super Außendusche und für die, sagt Michael, holt er gern eine Kanne Wasser extra, um nach dem Bad im Meer sich abduschen zu können.
Es ist für Lettland ungewöhnlich heiß, und es ist Wochenende. Der Strand ist voll mit den Tagesgästen, aber auch auf dem Campingplatz ist ein stetes Kommen.
Bereits beim Frühstück kommt der junge Mann, der uns gestern zum Platz geführt hat, und fragt, ob wir einen der frei werden Plätzen auf der Wiese und im Schatten haben möchten. Das ist sehr nett, aber wir stehen hier ganz gut, haben einen Schatten spendenden Baum und brauchen nur ein paar Schritte gehen, um ein Bad in Ostsee nehmen zu können. Leider fährt das Wohnmobil vor uns, das uns vom öffentlichen Strandübergang abgeschirmt hat, heute morgen fort. Der Platz bleibt lange unbesetzt, niemand möchte am Strandübergang stehen. Erst gegen Abend fährt ein kleiner Bus auf den Platz, der seine offene Seite leider zu uns dreht, was nicht so schön ist. Die Familie kommt aus Leipzig und begrüßt uns freundlich mit Handschlag. Da kann man gar nicht mehr böse sein. Faszinierend für uns ist der Einblick in das Verreisen mit einem Campingbus ohne Küche und feste Toilette. Da wird uns unser Luxus, mit dem wir unterwegs sind, wieder einmal richtig bewußt.
Am Nachmittag raffen wir uns regelrecht zu einem kleinen Bummel zum nahegelegenen Laden auf. Der ist auf den Ansturm so vieler Tagesgäste und Touristen gar nicht eingerichtet. Die Schlange steht bis zur Tür.
Am Abend, wir sind gerade mit dem Abendessen fertig, hören wir bekannte Stimmen. Chris und Gaby haben gegen Abend auch diesen Campingplatz aufgesucht, und sie dachten, wir wären schon weitergefahren. Wir sitzen noch bis zum Sonnenuntergang zusammen. Die Beiden fahren am nächsten Tag auf die Insel Saarema. Da wollen wir auch noch hin, allerdings erst am Montag, wenn es etwas kühler ist. Morgen bleiben wir noch hier und machen "Badeurlaub". Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 16
- niedziela, 28 lipca 2019
- ☀️ 22 °C
- Wysokość: Poziom morza
Gulf of Riga57°29’43” N 24°14’30” E
Strandtag in Tuja

Heute morgen bin ich mehr oder weniger schon vor dem Aufstehen in die kühle Ostsee gesprungen, die ich noch ziemlich allein für mich habe. Das ist herrlich erfrischend und weckt alle noch schlafenden Lebensgeister. Danach ging es unter unsere selbstgebaute Außendusche, die wir uns in der Lücke zwischen Hänger und Womo eingerichtet haben Der Schlauch aus der Womo- Dusche und mein Besenstiel mit einem Badehandtuch, als Sichtschutz, bieten optimales Duschvergnügen, und die Möglichkeit zum Umziehen nach dem Baden.
Ab 9.00 Uhr strömen die Tagesgäste an den Strand. Riga ist ja nicht weit entfernt. Die Familien, die in den vielen Plattenbauten wohnen, suchen das kühle Meer zum Baden und Relaxen auf. Es ist für lettische Verhältnisse mit heute 31 Grad ungewöhnlich heiß. Daher wird der Strand hinter unserem Wohnmobil bis zur Mittagszeit rappelvoll.
Chis und Gaby kommen vorbei, um sich zu verabschieden. Sie wollen zur Fähre nach Saarema. Wir tauschen die Handynummer und bekommen im Laufe des Tages per Whatsapp Infos zur Fähre und zu Stellplätzen.
Bei einem langen Strandspaziegang wundere ich mich einmal mehr über das Verhalten der Menschen: während es sich an einem Strandabschnitt alles knubbelt, und dort in der Ostsee allerlei eigenartiges Getier wie Schwimmenten, Frösche und Dinos schwimmen, die von reflektierenden Luftmatratzen attackiert werden, ist der Strand keine 500 Meter weiter so gut wie leer. Zwischen die großen Felsbrocken, die an dem leeren Strand liegen, hat sich eine Möwe geflüchtet und beobachtet mich neugierig. An einigen Stellen führen steile Treppen hinauf in den Wald, in dem sich Häuser und Ferienhäuser verstecken. Leider habe ich keine Schuhe mitgenommen und so bleibt mein Spaziergang auf den Strand beschränkt.
Heute ist es Michael, der etwas durchhängt und zu nichts Lust hat. Mir ging es gestern so. Das macht die Hitze. Wir verbringen die weiteten Stunden mit Nichtstun, das unterbrochen wird durch Abkühlrn in der Ostsee. Das Meer hier ist für mich ideal. Man kann schon bald eine Wanderung aus dem Badengehen machen, bis das Wasser Brusthöhe erreicht. Zudem ist es ganz sauber, ohne Quallen und Algen, salzarm und die Füße freuen sich über den feinen Sand auf dem Grund. Da die Wassertemperaturen höchstens bei 18 Grad liegen, ist man sehr schnell erfrischt. So richtig schwimmen sehe ich allerdings kaum jemanden. Die meisten stehen nur im Wasser, unterhalten sich oder spielen mit ihren Kindern.
Am späten Nachmittag wird mir das Nichtstun zu langweilig und ich suche Abkühlung, in dem ich einen Spaziergang durch den Wald und den Ort mache. Versteckt liegen Häuser ind Ferienhäuser und von der Durchgangstraße führen überall kleine Stichstraßen zum Meer und über die Treppen, die ich bereits am Morgen gesehen habe, erreicht man den Strand. Einige hundert Meter hinter dem Ortsausgang ist ein großer Parkplatz am Waldrand. Durch einen kleinen Waldpfad, den ich nur entdecke, weil Badegäste dort entlang kommen, kommt man direkt an den Strand. Ein guter Platz zum Freistehen. Heute jedoch parken dort Autos. Einmal am Strand angekommen, gehe ich auch am Meer wieder zurück zum Campingplatz. Inzwischen ist Wind aufgekommen, und der macht das Laufen sehr angenehm und erfrischend.
Gegen Abend gehen wir noch einmal in das Restaurant am Strand. Das Essen ist sehr lecker und nicht teuer.
Etwas später suche ich mir auf der Düne hinter unserem Wohnmobil einen Logenplatz, auf den ich meinen Stuhl stelle, um dann bei einem Glas Rotwein dem Schauspiel der untergehenden Sonne zuzusehen. Das ist Urlaub vom Feinsten ....nichts tun und doch viel erleben. Czytaj więcej

PodróżnikLustig. Wir waren in dem Jahr genau zwei Wochen vor Euch auf dem Platz am Strand

Womofriends-on-tourEs ist doch super schön da mit der Ostsee zum Baden gleich hinter dem Wohnmobil.
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 17
- poniedziałek, 29 lipca 2019
- ⛅ 19 °C
- Wysokość: 6 m
EstoniaTehumardi58°10’19” N 22°14’51” E
Ab auf die Insel... Saaremaa

"Es ist 7.30 Uhr ", sagt unser Wecker und unterstreicht die Worte mit einem lauten Summen. "Wie? Was? .... Ach ja!" Wir wollen ja heute weiter auf die Insel Saaremaa. Das sind 250 km Landstraße, mit einer Fähre und über einen Damm zu fahren. Da müssen wir mal etwas eher aufstehen Eingeräumt haben wir gestern abend schon. Als ich aus dem Wohnmobil klettere, bemerke ich sofort, dass es wesentlich kühler geworden ist. Der blaue Himmel ist auch fort und beim Frühstück fallen sogar ein paar Tropfen. Schnell sind wir abfahrbereit und verabschieden uns von den Nachbarn rechts und links. Auch die beiden befreundeten Wohnmobile aus Hannover und Wolfsburg sind zeitgleich mit uns fertig. Allerdings müssen sie, im Gegensatz zu uns, noch Ver- und Entsorgen. An der Entsorge gibt es bereits einen Stau. Michael bugsiert unser Gespann vorsichtig durch die wartenden Wohnmobile. Wir fahren den Waldweg zurück auf die A4 und es geht zügig voran. Chris und Gabi haben uns gestern noch geraten in Lettland zu tanken, da der Diesel in Lettland wesentlich günstiger ist als in Estland. Wir tanken und kaufen auch noch Getränke und frische Lebensmittel ein. Dann geht es wieder ziemlich unspektakulär über die Grenze nach Estland.
Mathilde, unser Navi, erzählt wieder von Fahrbahnsperrungen und Fahrzeitverlängerung. Eine lange, einspurige Baustelle hält uns dann etwas auf. Wir sind
froh, als wir nach etlichen Kilometrt von der staubigen Buckelpiste wieder auf Asphalt kommen. Estland macht sofort einen mehr skandinavischen Eindruck. Die Holzhäuser sind renovierter, die Gärten gepflegter und die Straßen gut. Wir erreichen die Fähre in Virtsu und haben Glück. Es liegt gersde eine Fähre im Hafen. Wir fahren zu einem Kassenhäuschen und lösen per Kreditkarte einen Fahrschein. 14,80 Euro kostet die 30 minütige Überfahrt nach Kuvastu für das Womo und 2 Personen auf die Insel Muhu. Die Abfertigung zur Fähre ist ähnlich den bekannten Mautstationen an Autobahnen angelegt. Es gibt Kassenhäuschen zum Bezahlen mit Kreditkarte oder bar und Passierstationen für Passagiere mit einen elektronischen Fahrschein, den man vorher im Internet buchen kann. Wir können als eines der letzten Fahrzeuge auf die Fähre fahren und stehen halbschräg auf der Rampe eingeklemmt zwischen LKWs. Michael hat Sorge, ob die Handbremse das Gewicht von Fahrzeug und Hänger hält und bleibt im Wohnmobil sitzen, während ich mich durch die verbleibenden Zentimeter zwischen Tür und LKW hindurchzwänge, um auf das Aussichtsdeck der Fähre zu gelangen. Am Passagierdeck gibt es Sitze wie im Flugzeug, draußen sowie drinnen und eine Cafeteria und Toiletten. Ich genieße ein wenig die Aussicht vom Deck, bevor ich wieder zurück gehe und mich ins Womo quetsche. Kurze Zeit später legt die Fähre auch schon auf Muhu an. Während der Fährfahrt haben wir eine Nachricht von Chris und Gabi bekommen, dass sie einen sehr schönen Platz in Saalme kurz vor der Hauptstadt der Insel Kuarsaare gefunden hätten. Es ist einer der Plätze, die Michael auch schon in Erwägung gezogen hat. Wir routen den Platz. Es sind von der Fähre aus noch 90 km zu fahren. Zunächst geht es über die kleine Insel Muhu, die auch schon einen sehr betten Eindruck macht. Fast könnte man meinen, wir wären in Finnland oder Schweden. Über einen Damm erreichen wir die Insel Saaremaa.
Die Vegetation hat sich in Estland ebenfalls geändert. Birkenwälder und Heidelandschaft erwarten uns neben dem Kiefernwald auf der Insel. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Camping Temunardi bei Saalme und sind trotz des wolkenverhangenen Himmels begeistert. Das ist ein absolut schöner und ruhiger Kontrast zu dem wuseligen Standplatz in Tuja. Grüne Wiese mit einem Badesee vor der Tür und viel liebevollem Ambiente.
Und kaum haben wir uns eingerichtet wird der Himmel blau und die Sonne scheint. Ein kurzer Spaziergang zum Meer und ein gemeinsames Grillen mit Chris und Gaby runden diesen erlebnisreichen Ferientag ab. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 18
- wtorek, 30 lipca 2019
- ⛅ 14 °C
- Wysokość: 6 m
EstoniaKesklinn58°15’19” N 22°29’5” E
Kuressaare, die schöne Inselhauptstadt

Es regnet. Nicht so stark, aber der blaue Himmel von gestern trägt heute morgen grau. Ein Grund, sich am Morgen noch einmal umzudrehen. So kann man Regen im Urlaub auch etwas Positives abgewinnen. Gegen 9.30 Uhr ist der Regen weitergezogen, aber es ist ziemlich frisch. Michael kann nicht verstehen, dass ich in den Badeanzug steige. Aber der See ist schön warm und gehört in diesem Augenblick mir allein. Wenn das kein Urlaubsfeeling ist.
Nach dem späten Frühstück"drömmeln" wir etwas herum. Das muss zwischendurch auch sein. Schließlich ist Urlaub. Man muss dem Gesehenen und Erlebten auch die Chance geben, sich ein Plätzchen im Gedächtnis zu suchen. Ich frage mich schon morgens beim Aufwachen häufig:" Wo bin ich denn gerade?" Gott sei Dank fällt es dir immer noch nach kurzer Zeit ein.
Als sich die ersten blauen Streifen im Himmelsgrau abzeichnen, starten wir mit dem Roller nach Kuressaare, der Inselhauptstadt. Das sind gut 17 km. Die Straße ist gut und im die Mittagszeit kaum befahren, einzig der starke Gegenwind mindert etwas unser Fahrvergnügen über die Insel. In Kuressaare angekommen, parken wir ziemlich zentral in der Nähe des Rathauses. Zuerst suchen wir eine Apotheke. Ich brauche dringend ein bestimmtes Medikament und bin gespannt, ob man mein Anliegen in der Apotheke versteht. Vorsichtshalber habe ich mir schon einmal alles vom Translater ins Estnische übersetzen lassen. Wie schon befürchtet, spricht die Apothekerin kein Englisch, dafür aber, sehr zu meiner Freude, Deutsch. Das vereinfacht die ganze Sache.
Danach bummeln wir durch die Stadt und bestaunen die farbigen und mit vielen Blumen liebevoll geschmückten Häuser. Es ist Saison und es sind Touristen da, aber es in keinster Weise voll. Überall in den Restaurants und Cafes sind Plätze zu haben. Ein kleiner Laden mit dem Schild" Handmade in Saaremaa" fällt uns auf. Wir durchstöbern die winzigen Zimmer mit den Angeboten aus der Region. Da gibt es viele selbstgestrickte Pullover , Strümpfe, Handschuhe mit alten Mustern, genähte Leinenkleidung und Tücher, Keramik und Schmuck mit mundgeblasenen Glasperlen aus einer Glasbläserei auf der Insel. Es fehlen natürlich auch nicht der bekannte Honig und aus Wacholderbeeren hergestellter Gin und Sirup. Nach dem Eindruck über Saaremaas handwerkliche Produkte kommen wir auf einen winzigen Markt. Auch hier wieder viele Pullover, die von älteren Frauen freundlich angeboten werden. Ein Stand mit Pfifferlingen lässt uns unseren ersten Einkauf tätigen. Für das Abendessen ist gesorgt. Wir kommen am Rathaus der Stadt vorbei, das an einem sehr gepflegten Platz mit Fontänen liegt. Gegenüber liegt das alte Eichamt und das historische Feuerwehrhaus, und natürlich locken viele kleine Läden mit ihren Auslagen. Inzwischen ist eine uns sehr bekannte Reisebegleitung hinzugekommen und fordert Beachtung: der kleine Hunger. Eigentlich sind nur Kaffee und Kuchen geplant, aber Angesichts des leckeren Angebotes um uns herum, wird aus dem kleinen Hunger ein ziemlich großer und wir kehren zum Essen ein. Die Pfifferlinge vertagen wir auf morgen. Dabei erwischen wir mit dem "Camäleon", (Kauba 2, Kuressaare, 96814 Saare) eines der angesagtesten Lokale in Kuressaare. Um es abzukürzen: das Essen war fantastisch, regional und dazu noch ein Fest für die Augen. Ganz lecker war das bekannte Schwarzbrot der Insel, das es mit einem Aufstrich als Amuse Gueule gab. Dieses Brot muss ich unbedingt noch kaufen. Nach dem Essen schlendern wir durch den Park zur gut erhaltenen Bischofsburg und besichtigen sie von außen. Wir bekommen viele schöne Einblicke in die Burganlage und Ausblicke auf das Meer und das gegenüberliegende 130 Jahre alte Kurhaus, das strahlend gelb uns entgegen leuchtet und manche schlechten Zeiten überlebt hat. 1984 wurde es sogar durch ein Feuer zerstört. Mit der Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit ging es mit dem Kurhaus dann bergauf. Seit 2012 ist es unumstrittener Mittelpunkt von Kuressaare. Im Kurhaus befindet sich das beste Fischrestaurant von Saarema.
Wen sehen wir auf der Terrasse des Kurhauses sitzen? Chris und Gabi. Die beiden haben die Tour mit dem Rad gemacht und hatten trotz Motor ordentlich mit dem Gegenwind zu kämpfen. Sie belohnen sich dafür mit einem Essen im Kurhaus.
Im übrigen kann man sich samstags um 10.30 Uhr ab Rathaus zu einer kostenlosen Stadtführung einfinden, oder sich mit einem der Stadtführer zu einer privaten Tour, auch auf deutsch und sogar per Rad, verabreden.
Wir laufen noch einmal zum Markt, um Honig zu kaufen. Dann geht es mit dem Roller zurück zum Campingplatz. Ein Nickerchen in der Abendsonne, ein Spaziergang zum Meer, ein Gespräch mit dem Ehepaar aus Borken, das wir jetzt auch zum dritten Mal unterwegs treffen und ein wenig Tagebuch schreiben, runden diesen schönen und geruhsamen Urlaubstag ab. Es stimmt wirklich: Auf Saaremaa ticken die Uhren anders. Die Gelassenheit ist irgendwie zu spüren. Morgen wollen wir mit dem Roller zur Steilküste von Panga und beim Mühlenberg von Angla Schwarzbrot kaufen. Morgen..... Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 19
- środa, 31 lipca 2019
- ☁️ 15 °C
- Wysokość: 9 m
EstoniaValgevälja58°54’50” N 23°33’15” E
Erstens kommt es anders.... Haapsalu

Gegen 9.00 Uhr wache in von einem Geräusch auf. Es sind Gabi und Chris, die ihr Wohnmobil startklar gemacht haben. Sie wollen heute nach Tallinn. Schnell werfe ich mir Michaels Jacke über und gehe hinaus. Es ist ziemlich frisch. Die Temperaturen sind in der Nacht auf 10 Grad gesunken. Das haben wir auch im Wohnmobil gemerkt.
Ich verabschiede mich mit den Worten: " Bis zum nächsten Mal. Aller spätestens auf der Fähre" von den beiden. Dann koche ich Kaffee und hüpfe wieder ins warme Bett. Der See kann mich bei 15 Grad heute morgen nicht locken. Michael ist auch wach geworden, holt sich einen Kaffee und studiert die Wetterkarte. Keine guten Aussichten für heute. Kälte und Schauer für den ganzen Tag sind angesagt. Beim Frühstück überlegen wir, ob unsere geplante Inselerkundung mit dem Roller bei Regen Sinn macht. Kurzerhand wenden wir unser altes Wohnmobil-Reisen-Motto an: "Regentage sind Fahrtage". Wir suchen uns einen interessanten Ort auf dem Festland in Richtung Tallinn heraus. Unsere Wahl fällt auf Haapsalu. Wir packen zusammen, bezahlen und fahren zur Fähre nach Muhu. Wir haben mal wieder Glück und brauchen nicht warten. Auch dieses Mal quetscht man uns wir wieder zwischen die LKWs. Plötzlich schreit der Einweiser "Stopp" und ruft uns was auf estnisch zu. Wir wissen nicht , was los ist. Ich schaue aus dem Fenster, da sehe ich den Grund der Aufregung. Der LKW-Fahrer neben uns hat seinen Spiegel nicht eingeklappt und das Wohnmobil klemmt am Spiegel fest. Ein kurzes Geräusch hatten wir kurz vorher auch wahrgenommen. Erst als der LKW Spiegel eingeklappt ist, können wir weiter in die Lücke fahren. Gott sei Dank ist nichts passiert, außer einem großen Schreck. Nach der Fährüberfahrt inspizieren wir nochmal das Wohnmobil auf einem Parkplatz. Der Spiegel hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Am frühen Nachmittag kommen wir auf dem kleinen Stadtcamping in Haapsalu an. Der Besitzer spricht gut deutsch und führt uns zu einem Platz auf der Wiese, der so lang ist, dass wir nicht einmal abkoppeln müssen. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und die Urlaubswelt ist wieder in Ordnung. Wir trinken Kaffee und danach geht es für mich (Michael möchte lieber duschen und sich ausruhen) mit dem Rad in die Stadt, die ca 3 km entfernt ist. Vorher aber werden die gestern gekauften Pilze geputzt, denn heute Abend soll es Bandnudeln mit Pfifferlingen geben.
Haapsalu ist ein Heilbad und war früher ein beliebtes Ferienziel der russischen Aristokratie. Ich komme zunächst zur Bischofsburg, die mitten in der Stadt und umgeben von einem Park liegt. Das Rad findet schnell einen Parkplatz. Die gepflegte Ruinenanlage mit der Kathedrale und einem angeschlossen Museum ist um diese Zeit leer. Der Turm der Burg ist zu besteigen und so klettere ich über die ganz eigenartig im Fischgrätmuster angeordneten Stufen nach oben. Leider kann man nur über Park und Anlage schauen und nicht, wie erhofft, bis zum Meer. Zum Meer laufe ich wenig später, vorbei an den Holzhäusern, die noch Renovierungsbedarf haben, entlang an der weißen Kirche bis zur Promende ans Wasser. Alles ist so geruhsam und nur wenige Menschen begegnen mir. Ein hoher im Stil der Holzhäuser gehaltener Turm erregt meine Aufmerksamkeit. Ein Mann mit einem riesigen Objektiv vor der Kamera steigt gerade herunter. Der Informationstafel entnehme ich anhand der Fotos, dass man vom Turm ins Vogelschutzgebiet schauen kann. Seltene Vögel wie Seeadler können von hier beobachtet werden. Eine Turmbesteigung reicht mir für heute, und so gehe ich zurück zur geschäftigen Flaniermeile, wo viele kleine Bars und Restaurants in den bunten Häusern mit originellen Ambiente auf Gäste hoffen. Einige haben ihre Fenster weit geöffnet, und so kann der Vorbeischlendernde nicht nur einen Blick auf die ausgehängt Karte, sondern auch in die Räumlichkeiten werfen. Das gefällt mir.
Als ich am Coop, der hier in Estland sehr viel vertreten ist, vorbeikomme, fällt mir ein, dass ich ja immer noch kein Brot gekauft habe. Der kleine Einkauf wird ein Abenteuer in Sachen digitalen Bezahlens, denn es gibt nur Scannerkassen mit estnischer Benutzerführung. Zum Schluß muss ich mein Brot und mein Eis mit der Kreditkarte bezahlen. Dafür soll ich auch noch meine Pin- Numner eingeben, die nicht weiß, weil ich immer mit Unterschrift bezahle. Eine nette Angestellte hilft mir den Einkauf zu beenden.
Dann geht es zurück zum Rad und damit zum Campingplatz. Die Pfifferlinge warten und ergeben eine leckere Mahlzeit, die wir in der Abendsonne genießen. Nach dem Duschen sitze ich noch ein wenig draußen und schreibe Tagebuch. Bis oben hin gut verpackt, nicht nur gegen die einsetzende Kälte, sondern auch als Schutz vor den gefräßigen kleinen Piranhas, die mit Vorliebe gegen Abend zubeißen. Mein Parfüm heißt daher schon seit Tagen "Autan". Riecht nicht gut, hilft aber. Czytaj więcej

PodróżnikGuten Morgen. Es macht wirklich Spaß euch zu begleiten. Viel Spaß auf eurer weiteren Reise, und natürlich schöne Bilder. Gruß Manfred

Womofriends-on-tourVielen Dank. Das freut uns sehr. Ein Grund mehr unsere "Abenteuer" aufzuschreiben. Viel Spaß weiterhin beim Lesen. Eine Woche haben wir noch.
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 20
- czwartek, 1 sierpnia 2019 11:57
- ⛅ 15 °C
- Wysokość: 7 m
EstoniaTallinn Port59°26’30” N 24°45’31” E
Tallinn

Gestern habe ich Michael den Vorschlag gemacht, nicht wie geplant auf einen der außerhalb der Stadt liegenden Campingplätze zu fahren, um dann mit der Bahn nach Tallinn hineinzufahren, sondern einen Parkplatz im Hafen in Altstadtnähe aufzusuchen, der sich auch zum Übernachten eignet. Dann könnten wir den Tallinnbesuch aufteilen. Einmal nachmittags, wenn die Kreuzfahrtbesucher weg sind, und noch einmal am nächsten Morgen, bevor die nächsten kommen. Wir haben von vielen Wohnmobilisten, die bereits Tallinn besucht haben, gehört, dass manchmal bis zu 6 Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig ihre Passagiere in die Stadt entlassen. Dann ist es wohl unheimlich voll. Versuchen wir es doch einmal so.
Michael ist es nicht ganz wohl dabei, mit dem Hänger mitten in der Großstadt einen Parkplatz anzusteuern, denn wir sind gut 12m lang, aber Chris und Gaby, die bereits da sind, meinen, es sei kein Problem. Wir werden sehen. Wenn es nicht klappen sollte, fahren wir nach Saue auf den dortigen Campingplatz. Das wäre dann Plan B.
Wir starten gegen 10.30 Uhr in Haapsalu. Es geht zügig voran. Knapp 100 km sind zu fahren. Schon 20 km vor Tallin beginnt die Straße mehrspurig zu werden und Autohäuser, Supermärkte usw. am Straßenrand kündigen die Großstadt an. Irgendwann müssen wir uns die Fahrbahn mit der Straßenbahn teilen und es wird wuselig und unübersichtlicher. Bis einen Kilometer vor unserem Ziel bleiben wir auf der A4, bevor es zum Hafen und zum Fährterminal abgeht. Es klappt alles prima. Kurz vor Mittag ist noch wenig los auf dem Parkplatz. Eine Handvoll Wohnmobile stehen bereits dort in einer Reihe hinter den parkenden PKWs. Wir finden sogar eine doppelte Parklücke, so dass der Hänger auch Platz hat, ohne dass wir abkoppeln müssen. Das hat schon mal gut geklappt. Die Anspannung entweicht langsam aus Michael. Ich hätte bei diesem Verkehr nicht mal mit dem PKW fahren mögen.
Wir machen uns gleich fertig für den Stadtbummel und entdecken beim Aussteigen aus dem Wohnmobil die Haltestelle des Hopp-on-Hopp-off-Busses keine hundert Meter weit entfernt vor dem Harbour Terminal. Wenn das nicht ein gutes Zeichen ist! Kaum zehn Minuten später fährt der Bus mit uns als einzigen Fahrgästen die Altstadtroute. 25 Euro kostet das Ticket pro Person, das 24 Stunden gültig ist und noch zwei weitere Routen, die Museumsroute und die Tour durch die Außenbereiche beinhaltet. Es steigen bei den nächsten Stopps zwar noch ein paar Gäste ein, aber oben im offenen Bereich bleiben wir weitgehend allein. Gute Zeit gewählt. Der Bus fährt an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei und ermöglicht einen ersten Eindruck von der Altstadt. Durch Kopfhörer erfahren wir alles Wissenswerte und noch ein bißchen mehr. Wir steigen nicht aus, sondern fahren die Runde zu Ende, bis wir nach eineinhalb Stunden wieder am Hafen sind. Dann geht es die wenigen Schritte zurück zum Wohnmobil, um Kaffee zu trinken. Michael hat heute morgen in Haapsalu auf dem Campingplatz nicht nur frische Brötchen kaufen können, sondern auch leckere kleine Törtchen, die jetzt auf uns warten. Kurz vor dem Wohnmobil sehen wir zwei bekannte Gestalten: Chris und Gaby sind von ihrer Fahrrad-Rischkafahrt aus der Stadt zurückgekommen und wollen nun weiter zu einem Camp im "Lahemaa -Nationalpark. " Auch das Wohnmobil des Borkener - und das des Bremer Ehepaars stehen hier auf dem Parkplatz. Man trifft sich doch immer wieder.
Nach dem Kaffeetrinken sind wir frisch gestärkt, um die Altstadt per Pedes zu erkunden. Über 10 km laufen wir in den nächsten Stunden durch die malerischen Gassen der Altstadt, und können uns nicht satt sehen an den wunderschön restaurierten Häusern. Inzwischen ist es voll geworden Die Kreuzfahrer sind da. Alle Sprachen dieser Welt schwirren durch die Luft. Viele Gruppen sind mit einem Stadtführer unterwegs. Jeder Stadtführer hält ein anderes Erkennungszeichen in die Höhe. Vom Regenschirm, Spazierstöcken mit Wimpel bis hin zu lustigen Spielzeugfiguren, die an einem Stock befestigt sind, ist alles dabei. Einen besonders schönen Blick über die ganze Stadt und das Umfeld bis hin zu den Kreuzfahrtschiffen im Hafen, haben wir von den beiden Aussichtsplattformen in der Oberstadt. Wir gehen einen Schritt schneller, als wir merken, dass eine Gruppe Asiaten, die mit Tablets und Handys bewaffnet sind, auch auf dem Weg dorthin sind. Da die aber noch auf dem Weg den Erklärungen ihrer Führerin lauschen müssen, haben wir einen Vorteil und einen Moment freie Sicht nach unten. Irgendwann brauchen wir eine Pause und kehren auf einer kleinen Terrasse unterhalb der Alexander- Newski -Kathedrale auf dem Domberg ein. Diese Kathedrale ist Estlands Hauptkathedrale für die russisch -orthodoxe Gemeinde. Sie ist mit ihren bemalten Zwiebeltürmen wunderschön anzuschauen und wurde 1900 im zaristischen Russland als Symbol für die religiöse und politische Vorherrschaft gebaut und dem Prinzen Alexander Newski gewidmet, der 700 Jahre zuvor die Deutschen auf ihrem Marsch gen Osten gehindert hat. Bewusst hat man sie auf den Domberg gebaut. Genau dort, wo vorher die Statue von Martin Luther gestanden hat.
Michael hat es als Raucher besonders schwer im Baltikum. Es herrscht öffentliches Rauchverbot. Nur draußen in den Lokalen und zum Teil auch da nur an ausgewiesenen Plätzen darf geraucht werden. Während wir bei unserem Getränk in der Sonne sitzen, für diesen exponierten Platz haben wir vier Mal den Tisch gewechselt und den Kellner, glaube ich verzweifeln lassen, der jedes Mal, wenn er einen Anlauf machte, uns zu bedienen, seine Gäste aufstehen sah. Aber was lange währt, wird gut. Wir haben einen Platz ohne Wind, mit Raucherlaubnis, mit schönem Blick auf die Kathedrale und in der Sonne. Also während wir so unser Getränk genießen, geht die Tuterei los. Jedes der im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffe erinnert seine Passagiere daran, dass der Landgang zu beenden sei. Kurz nach 17.00 Uhr ist es dann ganz entspannt in der Altstadt.
Auch wir benötigen etwas Entspannung. Vor allem unsere Füße. So geht es erst einmal zum Wohnmobil zurück.
Auf dem Parkplatz ist es voll geworden. Viele Wohnmobile sind dazu gekommen. Mancher muss sich bei seiner Rückkehr überlegen, wie er am Besten in sein Wohnmobil kommt, so eng stehen sie teilweise. Wir haben etwas mehr Glück. Bei uns ist es nur ein PKW.
Die Fahrt, der lange Stadtspaziergang, die vielen Eindrücke und nicht zuletzt noch das Bier unterwegs, fordern ihren Tribut. Ich schlafe so tief und fest ein, dass ich nichts mehr wahrnehme. Es ist bereits halb acht, als ich wach werde. Jetzt wird es aber Zeit nach einem Lokal für das Abendessen zu schauen. Die meisten Restaurants schließen spätestens um 22.00 Uhr ....auch hier in Tallinn. Man geht früh essen, das haben wir schon bemerkt. Ich schaue in Google Maps nach guten Restaurants mit einheimischen Essen. Die "Stuvee Teras" gefällt mir ganz gut. Michael kommt herein und zeigt auf das Rooftop-Lokal gegenüber, von dem man einen fantastischen Blick auf den Hafen haben muss und das mit seinen Lampions in der Abendsonne sehr einladend wirkt. Das gefällt mir auch. Es stellt sich kurz darauf heraus, dass es eben diese "Stuvee Teras" ist, die ich auch herausgesucht habe.
So brauchen wir nicht mehr weit gehen. Oben angekommen, stellen wir mit Bedauern fest, dass draußen alle Tische besetzt sind. Liegt es nun an unseren enttäuschten Gesichtern oder an etwas anderem, dass ein Ehepaar an einen Tisch auf die beiden leeren Plätze neben sich zeigt? Wir bedanken uns auf Englisch für die Einladung zum Platz nehmen, aber schnell stellt sich heraus, dass es sich um ein deutsches Paar handelt. Ein Ehepaar aus Stralsund, das eine Baltikum Rundreise mit dem PKW und in vorbestellte Hotels macht. Wir unterhalten uns ganz angeregt über bereits besuchte Orte. Das Essen ist lecker und frisch und entspricht den Bedürfnissen der überwiegend jungen Gäste, ist aber eher gehobener Imbiss. Verwundert stelle ich fest, dass es auch eine Shisha-Bar ist Denn die Shishapfeife wird an einigen Tischen geraucht. Nur Michael traut sich nicht hier auf der Terrasse seine Glimmstengel herauszuholen, denn es gibt nirgendwo Aschenbecher.
Der Abend über dem Hafen ist richtig schön und es ist schon nach 23.00 Uhr, als wir nach einem abschließenden Spaziergang durch den Hafen ins Wohnmobil zurückkehren. Das war wieder ein sehr erlebnisreicher Tag mit vielen Eindrücken.....und morgen geht es weiter. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 20
- czwartek, 1 sierpnia 2019 15:37
- ⛅ 16 °C
- Wysokość: 28 m
EstoniaToompea59°26’15” N 24°44’44” E
Tallinn und Weiterfahrt nach Pärnu

Die Nacht ist wider Erwarten ausgesprochen ruhig gewesen für einen öffentlichen Parkplatz. Um 22.00 Uhr hören die Geräusche der Baustelle nebenan auf. Der komplette Hafen wird neu gemacht und es wird gerade am zweiten Hafenbecken gearbeitet. Schon beim Abendspaziergang durch den Hafen zeichnete sich Ruhe ab. Die meisten PKWs sind verschwunden und der Verkehr ruht. Gegen Mitternacht kommt noch eine Fähre. Einige startende Autos bringen kurz etwas Unruhe. Aber wir haben wunderbar bis 9.00 Uhr geschlafen.
Unser Plan für heute in Tallinn ist eine weitere Fahrt mit dem Hopp-on-Hopp-off-Bus in die Randgebiete. Beim Frühstück stellen wir allerdings fest, dass die Busse erst ab 12.00 Uhr starten. So gehen wir erst noch ein wenig shoppen in dem Harbour Shop gegenüber. Der ist voll auf den Konsum der anreisenden Finnen eingestellt, die mit der Fähre von Helsinki zum Einkaufen vor allem von Alkohol herüber kommen. Für die Finnen ist Estland ein Einkaufsparadies. Und so wird Hochprozentiges gleich kistenweise angeboten. Da machen wir uns mit unserer Packung Milch und der Dose Bier, dazu noch alkoholfrei, etwas sonderbar an der Kasse aus.
Schnell die Einkäufe verstaut, und dann ab in die Altstadt. Auf dem Weg dorthin, unmittelbar am Hafen, liegt das Rotermann Viertel. Hier hat man ähnlich der Speicherstadt in Hamburg, die alten Fabrikgebäude der Rotermann Firma renoviert und zu Wohnungen, Läden, Cafes und Lokalen umgebaut, wo sich um 1900 ein Kaufhaus, eine Stärke-, Spirituosen-, Tisch- und Makkaronifabrik, eine Brotfabrik, eine Mehlmühle, eine Graupenmühle, ein Dampfsägegebäude sowie ein Salzspeicher befunden haben. Dazwischen findet man architektonische kleine Wunder, die in und zwischen die alten Häuser integriert wurden.
Wir schauen nach der Haltestelle der roten Busse in der Nähe der Altstadt, bevor wir uns ins Getümmel der ersten Kreuzschifffahrer stürzen. In der Nähe befindet sich ein kleiner Markt mit "Handmade original estnischer" Kleidung. Der Geruch nach Mottenpulver, der mir beim Bummeln entlang der Stände in die Nase steig, lässt eher "Made im ferneren Osten" vermuten.
Auf dem Rathausplatz stehen heute unzählige Räder und warten darauf gemietet zu werden. Aber ganz ehrlich, durch diese vollen Gassen mit dem Kopfsteinpflaster zu fahren, ist bestimmt nicht der Hit.
Auch auf dem Rathausplatz ist heute ein Markt mit "Handmade Ware" aufgebaut und die Beschicker warten auf Kunden. Langsam wird es Zeit zur Haltestelle zurückzugehen. Als wir ankommen, steht der Bus der blauen Tour, so ist die Route in die Außengebiete gekennzeichnet, schon zum Einsteigen bereit und es geht bereits kurz danach los. Der Bus ist ziemlich leer. Wir haben wieder einen Platz auf dem Oberdeck bekommen. Ich habe das Gefühl, bis auf die Altstadt ist Tallinn eine einzige Baustelle. Überall schießen Bauten aus der Erde, werden Straßen erneuert und Plätze gepflastert.
Es gibt viel auf-und nachzuholen.
Ganz Estland hat 1,4 Millionen Einwohner und 0,4 Millionen leben davon in Tallin. Die Jugend zieht es aus den einsamen Dörfern hinaus in die Stadt. Das ist ein großes Problem. Viele gut ausgebildete Fachkräfte gehen ins Ausland, weil dort besser verdient wird. Das macht sich gerade im Gesundheitswesen bemerkbar. Es gibt in Estland eine gesetzliche Krankenversicherung, aber viel zu wenig
Fachärzte. Daher muss oft monatelang auf einen Termin gewartet oder ein Arzt privat bezahlt werden. Probleme gibt es auch im Pflegebereich und in den Krankenhäusern. Tallinn hat 9 Krankenhäuser, aber viel zu wenig Fachpersonal. Während wir am Krankenhaus vorbeifahren, gibt es immer wieder die Warnung, wegen der niedrig hängenden Oberleitungen der Straßenbahn, nicht aufzustehen. Etwas mulmig schaue ich auf die knapp einen Meter über unserem Bus hängenden Leitungen und versuche mir nicht auszumalen,was passieren kann, wenn mal eine herunterfällt,
Wir passieren inzwischen das ehemalige Arbeiterviertel, das Kalamaja, das aus Straßenzügen mit grauen und verfallen wirkenden Holzhäusern besteht. Einst, ein Viertel in dem Fischer und Bootsbauer ansässig waren. Im Zuge der Industrialisierung durch den Bau der Eisenbahn nach St. Petersburg im 19. Jahrhundert wurden die Häuser mehr und mehr zu Unterkünften für Arbeiter, die in den entstandenen Fabriken arbeiteten. Die besondere zwei- und dreistöckige Bauweise hat den Häusern den Namen "Tallinnhäuser" gegeben, und es gibt ca. 500 von ihnen. Die alte Industrieinfrastruktur ist in Kalamaja noch intakt und zum Teil noch in Betrieb. Vielen der Häuser ist der Zahn der Zeit deutlich anzusehen, aber in den letzten Jahren hat sich das Viertel durch den Zuzug von kreativen Lokalen. Geschäften und Bars neu gefunden und gilt inzwischen als eines der angesagtesten Viertel in Tallinn. Wir kommen zum russischen Kulturcenter und fahren weiter zum Freiluftmuseum und zum Zoo. Im Freiluftmuseum kann man reetgedeckte Bauernhäuser im Stil des 18. bis 20. Jahrhunderts, Windmühlen, eine hölzerne Kapelle und eine Dorfschule besichtigen und sehen,wie damals Menschen gelebt und gearbeitet haben. Allein für den Besuch von Zoo und Museum benötigte man zwei Tage, und wenn man noch in die, sich in der Nähe befindenden, riesen Shopping Mall "Rocca al Mare" geht will, noch mehr Zeit. Wir streifen "Pirita", einen Vorort von Tallinn. Dort befindet sich der zu den Olympischen Sommerspielen 1980 in Moskau gebaute olympische Yachthafen. Dann geht es wieder in Richtung Altstadt und Hafen zurück. Dabei erfahren wir, dass über 40 Prozent von Estland Sumpfgebiet ist. Wen wundert es da, dass die Stechmücken auch Landflucht betreiben und in der Stadt nach Nahrung suchen.;-)
Nach eineinhalb Stunden nähert sich der Bus wieder unserer Haltestelle am Fährterminal. Aber was macht der Busfahrer? Er fährt einfach an der Haltestelle vorbei. Als ich anmerke, dass wir den Bus hier verlassen wollen, meint er, wir sollten am Kreuzfahrtterminal aussteigen, wir wären ja nicht früh genug heruntergekommen. Dabei wurde immer wieder darauf hingewiesen, erst aufzustehen, wenn der Bus hält. Verstehe einer die Denkweise. Uns beschert es einen kleinen zusätzlichen Spaziergang, um zum Wohnmobil zu kommen. Jetzt wird es aber Zeit,Tallinn zu verlassen, denn an diesem Wochenende wird hier der" Iron Man" ausgetragen und es sind bereits einige Straßen gesperrt. Ich bezahle die Parkgebühr am Automaten. Neun Euro für 24 Stunden. Dann geht es relativ problemlos aus Tallinn heraus und auf der A4 nach Pärnu, das wir gegen 15.00 Uhr erreichen. Wir fahren in den etwas außerhalb gelegenen "Solar Caravanpark", eine relativ neue und super ausgestattete Anlage. Dort erleben wir eine Überraschung. Wir sind das 900. Fahrzeug auf dem Platz und bekommen deshalb eine Tafel Schokolade "handmade" in Pärnu. Die zweite Überraschung , allerdings negativer Art erfolgt wenig später im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Fuße. Eine Wespe ist in meine Sandale geschlüpft und sticht zu. Den weiteren Verlauf des Tages bin ich damit beschäftigt, den Fuß zu kühlen. Czytaj więcej

Womofriends-on-tourJa. Pärnu ist wirklich niedlich. Streckenweise hatten wir das Gefühl, in Schweden zu sein. Am Strand Valgeranna waren wir heute auch.
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 22
- sobota, 3 sierpnia 2019
- ☀️ 17 °C
- Wysokość: 9 m
EstoniaPapsaare58°24’20” N 24°24’25” E
Pärnu Stadt und Valgeranna

Die Nacht war sehr ruhig und eigentlich hätte ich gut schlafen sollen, wäre da nicht der permanent juckende Fuß gewesen. Aber am Morgen kann ich schon wieder auftreten, und wir verbringen viel Zeit mit "Klar Schiff machen". Die Waschmschine wird noch einmal angeworfen, Wasser aufgefüllt und Abwasser entsorgt. Gegen Mittag sind wir so weit und starten mit dem Roller ins ca. 12 km Pärnu. Dort an der Brücke über den Fluß Pärnu, ganz in der Nähe des Yachthafens, befindet sich ein großer Parkplatz, den wir ansteuern. Auch zwei, drei Wohnmobile stehen hier, sei es für einen Stadtbesuch oder zum Übernachten. Wir parken den Roller und laufen entlang der Promenade am Fluß in die Stadt. Pärnu ist die größte Stadt Estlands- fächenmäßig, und liegt noch vor Städten wie Barcelona, Mailand oder Amsterdam und ist vergleichbar groß wie Berlin. Allerdings leben in Pärnu nur 60 Menschen auf dem Quadratkilometer. Die mittelalterliche Stadt ist Heil-und Seebad und Estlands wichtigstes Ferienziel und hat im Norden einen 3km langen Sandstrand. Schon um 1838 wurde die erste Badeanstalt in Pernau , so hieß die Stadt früher, errichtet. 1940 mussten die deutschen Bewohner Pernau verlassen, und die Stadt wurde von der Roten Armee besetzt und Teil der Sowjetunion. Auch in Zeiten der Sowjetischen Regierung lief der Bäderbetrieb in Pärnu weiter, obwohl der Fluss und die Seen verschmutzt waren. Mit der Erlangung der Unabhängigkeit wurde Pärnu wieder Estlands Sommerhauptstadt.
Die Altstadt, die wir wenig später erreichen, macht mit ihren farbigen Holzhäusern und ihrem reichlichen Blumenschmuck einen sehr gepflegten Eindruck. Es ist Samstagnachmittag, und viele Einheimische und Touristen haben sich draußen auf den Terrassen der Cafes und Restaurants eingefunden. Man sitzt beim Wein und Bier oder genießt schon mal eine kleine Mahlzeit.
Nachdem wir die Fußgängerzone mit den kleinen Läden in den farbigen Holzhäusern passiert haben, kommen wir zum Rathaus der Stadt. Strahlend gelb mit seinem weißen klassizistischen Dekor leuchtet es uns entgegen. Früher, so um 1700, war es das Wohnhaus eines reichen Bürgers. Um 1839 wurde es als Rathaus in Gebrauch genommen. Für die vielen Abgeordneten der Duma erwies es sich als zu klein. Und so wurde flugs noch ein Anbau im neobarocken Stil hinzugefügt, der heute immer älter als das eigentliche Rathaus geschätzt wird. Nach der Stadt- Duma von 1911 nutzen heute die Abgeordneten der Stadt diesen Teil als Versammlungsraum. Gegenüber des Rathauses begegnet uns die Statue des Begründers der estnischsprachingen Zeitung, J.V Jannsen. Ca.eine Million Menschen sprechen die estnische Sprache. Sie gehört zu den finno-ugrischen Sprachen, zu denen auch ungarisch, und finnisch gehört. Diese Sprachen sind durch die Aneinanderreihung von Konsonanten und besonders von Umlauten für uns sehr schwer zu verstehen und können nirgendwo abgeleitet werden. Selbst einfache Informationen entgehen uns so, wenn sie nicht auch in Englisch ausgewiesen sind.
Man sagt, wenn man die Statue von Jannsen berührt, erhält man nur gute Nachrichten. Na, dann wollen wir ihn mal anfassen.
Nicht weit davon entfernt befindet sich die prächtige, gelbe, barocke Katharinenkirche, von der man sagt; sie sei die Schönste in ganz Estland.
Wenig später sind wir an der barocken roten Elisabethkirche, aus der einladende Orgelmusik klingt. Beim Hineinschauen werden wir freundlich gebeten, doch hereinzukommen. Wir bleiben einen Moment und lauschen der Orgelmusik, die von einer der besten Orgeln Estlands ertönt. Später kommen wir zum roten Turm, der zur ehemaligen Stadtmauer gehört und als Gefängnis diente. Als der Park beginnt, drehen wir wieder ab, zurück in die Altstadt. Nach den zwei "Ks"( Kultur und Kirchen) steht uns nun der Sinn das "K-Quartett" voll zu machen, mit dem 3.und 4. K nämlich mit Kaffee und Kuchen. Die finden wir in einen Cafe in der Fußgängerzone mit einem Platz in der Sonne und Logenblick auf die Vorbeischlendernden. Der Kuchen ist nicht gerade billig, dafür aber hausgemacht und schmeckt vorzüglich. Auch meine "Obversation" der Vorbeigehenden ist bald von Erfolg gekrönt, als zwei nicht mehr ganz junge und auch nicht mehr ganz schlanke Damen in farbigen, selbstgehäkelten Röcken mit Muschelmuster vorbeischlendern. Ich taufe sie sofort " die Topflappen-Girls", denn genau wie ihre Röcke, sahen meine ersten gehäkelten Topflappen aus.
Aber eigentlich stehen die beiden nur stellvertretend für die Lebenseinstelltung vieler Estländer: Erlaubt ist was gefällt. Hauptsache es ist kreativ und individuell.
Als ich in das Café hineingehe, sehe ich diese These wieder bestätigt. Es ist witzig und phantasievoll eingerichtet, mit abstrakten Bildern an den Wänden und einem kleinen integrierten Kunstgewerbeladen, der auch alternative Produkte führt.
Beim Verlassen der Altstadt kommen wir wieder durch die Nikolai Straße und dem braunen Holzhaus, das sich als Geburtshaus von Nikolai Lenthie ausgibt. Da muss ich doch mal Google fragen, wer denn dieser Typ ist, dem man eine ganze Straße gewidmet hat.
Nach 2 Stunden gehts nun zurück zum Roller. Wir wollen noch nach Valgeranna und uns dort den Strand und den Stellplatz anschauen. Zu unserer Überraschung ist trotz super Wetter und Samstsgnachmittag nicht viel los am Strand und von den 20 Stellplätze direkt am Strand, ist keiner besetzt. Es ist bereits August und scheinbar ist die Hauptsaison in Estland, ähnlich wie wir es auch in Schweden erlebt haben, bereits vorbei. Wir gehen noch ein wenig spazieren, bevor wir über Audru, wo wir ein paar Kleinigkeiten in einem "Tante -Emma-Laden" kaufen, der aber über eine Scannerkasse und einen Leergutautomaten verfügt. Gegen Abend sind wir zurück am Platz und genießen noch ein wenig die Sonne vorm Wohnmobil, bevor sie hinter den Bäumen verschwindet und uns mit ziemlich niedrigen Temperaturen zurück lässt, die uns schon sehr bald ins Wohnmobil treiben. Heute Nacht haben wir sogar etwas die Heizung angestellt. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 23
- niedziela, 4 sierpnia 2019 16:17
- ⛅ 17 °C
- Wysokość: 16 m
EstoniaUruste Oja58°25’30” N 24°21’45” E
Jööpre-Lavassaare- Audru-Valgerana

Mein Gott, heute habe ich den Urlaubsrekord im Lange-Schlafen aufgestellt. Es ist 10.00 Uhr als ich wach werde. Michael sitzt schon lange in der Sonne und studiert, wie meist morgens, "Findpingus" . "Der Reisebericht ist aber noch gar nicht fertig," merkt er an, "und ich komne wieder nicht darin vor", meint er lachend. Meine Güte. Hab ich Urlaub oder nicht? Ich werde ihn schon noch beenden.
Nach dem Frühstück, oder sollte ich besser Mittagessen sagen, folgen wir einem Tipp von Lea, unserer sehr netten Gastgeberin und starten ins Eisenbahnmuseum nach Lavassaare. Auf dem Weg dort hin wollen wir auch noch die orthodoxe Kirche in Jööpre und den Kräutergarten auf dem Thamme Bauernhof besuchen. Wieder einmal sind wir froh, den Roller dabei zu haben, denn auch mit E-bikes sind die Entfernungen zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten ziemlich groß. Mit dem Rad würde daraus ziemlich schnell eine Tagesfahrt von 40 -50 Kilometern.
Wir fahren zunächst auf einer wenig frequentierten, gut asphaltierten Landstraße RIchtung Lavassaare. Wenige Kilometer weiter kann ich erst im letzten Moment an einer Schotterstraße auf einem kleinen Schild den Namen "Thamme" erkennen. Dann sind wir aber schon vorbei. Macht nichts. Das machen wir auf der Rückfahrt, denn es soll dort auch ein Cafe geben. Auch die Kirche in Jööpre heben wir uns für den Rückweg auf.
Bald müssen wir von der schön geteerten Straße für einige Kilometer auf einem Schotterweg durch den Wald, um zum Museum zu kommen. Neben uns fährt die Museumseisenbahn und die Fahrgäste winken uns zu. Am Museum ankommen, stehen dort bereits viele Besucherautos, und ich bemerke nicht zum ersten Mal, dass man im Baltikum nicht mit einer bestimmten Vorstellung zu Sehenswürdigkeiten etc. gehen sollte, weil es nämlich immer ganz anders ist. So auch hier. Im ersten Moment habe ich das Gefühl, ich komme auf einen Schrottplatz. Erst als wir das große Eisentor durchschritten haben, bemerke ich die vielen Lokomotiven und Waggons. Die meisten jedoch unrenoviert. In einem Waggon am Eingang befindet sich die "Kassa". Allerdings nur zum Erwerb eines Tickets für die Fahrt mit der Bahn. Der Eintritt im Freiluftmuseum ist frei. Die Rundfahrt soll pro Person 15 Euro kosten. Das hatte ich vor einer Woche in Ventsspils für 3 Euro schon etwas billiger. Wir verzichten darauf und schauen uns dafür die Züge, Lokomotiven und Waggons an. Mit viel Beklemmung sehen wir die Waggons, mit denen 1940 Menschen nach Sibirien deportiert und zu Unzähligen in diese Holzwagen ohne Fenster und Toilette eingepfercht wurden.
Die alten Züge bieten tolle Motive für unsere Fotos, und selbst die sich in Rost umwandelnde Farbe von Zugwaggons ergeben aufregende Bilder. So sind wir beide eine Zeitlang mit Fotografieren beschäftigt. Außer den alten Eisenbahnen gibt es nichts mehr zu entdecken und so fahren wir nach Jööpre zur alten Kirche. Leider kann man sie heute nicht von innen besichtigen. Das geht nur samstags, und das war gestern.
Den Kräuterhof können wir wenig später einfach nicht wieder finden. Irgendwie sind wir wohl auf einer anderen Straße zurückgefahren. Wir geben die Suche auf und fahren dafür nach Audru. Unterwegs halten wir an einem Supermarkt, Marke "Tante- Emma". Das Brot ist mal wieder alle. Erst beim Betreten des Ladens registrieren wir, dass ja heute Sonntag ist. Im Urlaub verschmelzen die Tage und wir vergessen häufig Tag und Datum. Hauptsache, wir vergessen die Fähre nicht. Der Laden hat trotz Sonntag von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet.
Durch Audru sind wir gestern schon einmal gefahren und da ist mir der schön angelegte Park aufgefallen, in dem wir wenig später spazieren gehen. Es ist ein Fledermauspark und es gibt hier viele Kleintiere und Insekten sowie Wildpflanzen. Auf die Begegnung mit Insekten bin ich gerade nicht so scharf. Mein Fuß im geschlossenen Schuh juckt immer noch höllisch. Die Fledermäuse scheinen noch zu schlafen. Mitten im Wald dann eine Freiluftbühne und Zuschauerbänke. Das hätte ich hier am wenigsten vermutet.
Beim Besuch der kleinen Kirche von Audru, muss ich ein wenig schmunzeln beim Eintritt. Auf allen Bänken liegen Kissen. Jedes ist anders und beschert seinem Besitzer einen weichen Sitzplatz während des Gottesdienstes. Aber der Pastor sieht natürlich auch genau, welche Kissen nicht besetzt sind.
Jetzt habe ich Kaffeedurst. Da das mir dem Bauernhofcafé nicht geklappt hat, fahren wir nach Valgeranna in das Strandcafé und trinken unseren Kaffee mit Blick auf das Meer. Die Stellplätze am Meer sind leer und auch am Strand ist wieder wenig Betrieb. Wir fahren zurück zum Camping. Am Abend mache ich seit längeren längerem mal wieder eine Walkingtour durch die Gegend. Es gibt hier wirklich sehr viel Gegend. Und dazwischen vereinzelte Häuser. Aus einem der Häuser kommt ein älterer Mann und spricht mich auf estnisch an. Er sieht ein wenig ärgerlich aus. Oh je! Was habe ich falsch gemacht? Ich gebe ihm zu verstehen, dass ich nicht weiß, was er von mir will. Da redet er plötzlich in gebrochenem Deutsch mit mir und will wissen, was ich da mit den Stöcken mache. Ich erkläre es ihm. Er schaut etwas verwundert. Dann will er noch wissen, wo ich in Deutschland zu Hause bin. Deutsch , erzählt er mir, hat er in der Schule gelernt und russisch auch. Wir halten noch ein wenig Small Talk und dann walke ich zurück zum Wohnmobil. Morgen geht es weiter nach Riga und ich bin schon sehr gespannt auf die Stadt. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 24
- poniedziałek, 5 sierpnia 2019
- ⛅ 17 °C
- Wysokość: 7 m
ŁotwaAndrejsala56°58’7” N 24°7’14” E
Das Beste kommt zum Schluss: Riga

Heute morgen müssen wir mal wieder pünktlicher aus den Federn. Schließlich sind wir ja nicht nur zum Spaß unterwegs. Nein, Spaß beiseite, heute soll es nach Riga gehen. Damit wir am Nachmittag noch Zeit für einen Stadtbummel haben, wollen wir um die Mittagszeit dort sein. Diese Überlegung erweist sich im Nachhinein als gute Entscheidung, denn wir bekommen auf dem Riverside-Camping den allerletzten Platz ohne Reservierung. Alle anderen noch leeren Stellflächen sind reserviert.
Bevor wir um 9.00 Uhr aus Pärnu wegfahren, verabschieden wir uns noch von Lea, der sehr netten Stellplatzbetreiberin. Lea ist gerade etwas betrübt, denn der Fahrer des roten Kastenwagens schräg hinter uns, hat eine etwas negative Beurteilung über den Stellplatz in der App "Park4night" gegeben, die viele Wohnmobilisten zur Stellplatzsuche benutzen. Er moniert die 4 Toiletten, die sich in den Duschen befinden, als zu wenig an. Dabei hat doch fast jeder seine eigene Toilette dabei. Lea erzählt uns, dass sie und ihr Mann ein großes Risiko eingegangen sind und viel Geld investiert haben. Der Platz ist jetzt in der 2. Saison, und sie mussten erst einmal schauen, ob und wie der Platz von den Urlaubern angenommen wird, bevor noch mehr gebaut und investiert wurde. Dann erzählt sie uns noch, dass die Saison in Estland mal gerade vier Monate dauert, von Mitte Mai bis Mitte Sptember. Nur im Juli ist Hochsaison. Wir trösten Lea etwas und dann geht es in Richtung Pärnu Stadt. Dort müssen wir leider noch etwas tanken. Der Preisunterschied beim Diesel zwischen Estland und Lettland macht gut 20 Cent aus und in Litauen ist es noch günstiger. Aber mit Nix im Tank kommen wir sicher nicht weiter. Wir tanken für 50 Euro. Damit kommen wir gut bis Riga und auch noch erwas weiter. Von Pärnu aus geht es in Richtung Rile, wie Riga hier in Estland heißt. Auf der Fahrt merken wir, daß die Heide bereits blüht. Wir verlassen Estland und weiter geht es in Lettland auf der A8 durch Salacgriva und vorbei an Tuja, immer dicht an der Ostsee entlang, die ein um das andere Mal blau glitzernd durch die angrenzenden Bäume schimmert. Wir haben super Wetter. Strahlend blauer Himmel und um die 22 Grad . Die besten Voraussetzungen für einen herrlichen Stadtbummel. Aber dazu müssen wir erst einmal da sein. Kurz vor Riga
fahren wir von der A8 ab und auf einer mehrspurigen Straße nach Riga hinein. Es geht mitten durch die Altstadt und Michael muss seine Augen überall haben. Elektrobusse fahren mit Oberleitungskontakt, Fußgänger rennen über Zebrastreifen, Pkws drängen sich dazwischen und nehmen die Vorfahrt. Viel Verkehr und "Stop and Go". Über 15 km geht diese belebte Zufahrt in die Innenstadt. Endlich sind wir an der Vanšu Brücke, die sich imposant mit ihren Seilen über die blau leuchtende Darguva spannt. Die " Tallink ", die Fähre zwischen Riga und Stockholm liegt gerade vor Anker. Hinter der Vanšu- Brücke fahren wir rechts ab. Es wird mit einen Schlag ruhig und entspannt, da auf dieser Straße kaum Verkehr ist. Nach kurzer Zeit taucht links das "City Camp" auf. Dort wollen wir aber nicht hin, sondern in das noch ca. einen Kilometer entfernte "Riverside Camp". Das ist zwar weiter von der Altstadt entfernt, aber man steht mit Blick auf die Dauguva. Die Entfernung zur Altstadt macht uns nichts, da sowieso die Räder zum Einsatz kommen sollen. Als wir ankommen, sieht es noch erfreulich leer aus, aber überall stehen Eisengitter. Eine freundliche junge Frau, die gerade einem Wohnmobil einen Platz zuweist, fragt uns, ob wir reserviert haben. Wir verneinen. "Oh", meint sie und schaut auf unseren Anhänger, " no Reservation and so long. But I have a nice place for you ," und damit zeigt sie auf einen der größten Plätze mit direktem Blick auf den Fluß. Es ist der letzte freie Platz. Haben wir ein Glück! Gut, dass wir so pünktlich aufgebrochen und bereits um kurz vor 12.00 Uhr angekommen sind. Alle nach uns kommenden Fahrzeuge ohne Reservierung müssen wieder wegfahren. Und das sind einige. Denn morgen Abend gibt es ein "Rammstein" Konzert auf der Insel in der Dauguva, nicht weit von uns entfernt. Zelter, Radfahrer und sehr viele Campingbusse suchen daher zusätzlich eine Unterkunft.
Wir trinken einen schnellen Kaffee. Michael holt die Räder vom Hänger, und schon sind wir auf dem Weg in die Altstadt. Bei der Anmeldung sind wir mit Info-Material gut versorgt worden und haben auch ein paar Tipps bekommen. Über die stark befahrene Brücke führt ein Radweg, den wir, wie andere auch, entgegen der Fahrtrichtung benutzen, weil das Queren der Straße nicht so einfach ist. Am Ende der Brücke in der Nähe des Schlosses haben wir uns einen kleinen Park ausgesucht. Dort wollen wir die Räder abstellen und die Stadt weiter zu Fuß besichtigen. Das macht auch Sinn, denn die kleinen und zum Teil engen Kopfsteinpflaster- Straßen sind bei diesem Wetter gut besucht, und Radfahren würde eher zu einem Hindernisfahrt werden. Wir lassen uns ein wenig treiben und kommen zunächst am Schloß und an einer Kirche vorbei. Schon am Park haben wir die ersten toll renovierten Häuser im Jugendstil bewundern können und Straßenzeile um Straßenzeile besteht aus diesen Baudenkmälern. Wir kommen zu den drei Brüdern. Drei aneinander gebauten Häuser aus verschiedenen Epochen. Das älteste ist die Nr.17, ein Steingebäude und stammt aus dem 15. Jahrhundert. Nr. 18 wurde im Stil des Manierismus gebaut und Nr 21. hat einen barocken Giebel. Alle Häuser auch von Innen zu besichtigen. Dann sieht man die Luke in der Mitte, durch die Waren in die oberen Stockwerke gezogen wurden. Genau gegenüber den "Drei Brüdern" ist die Tür zu Rigas ältestem Weinkeller geöffnet und lädt auch noch heute Gäste zum Eintreten ein. Der Weinkeller liegt an der kleinsten Straße RIgas. Vor den "Drei Brüdern" steht ein kleines Touristenbähnchen. Vom Fahrer erfahre ich, dass die Bahn alle Sehenswürdigkeiten der Altstadt abfährt, 7 Euro pro Person kostet, ca 40 Min unterwegs ist und immer vom Domplatz aus startet. Das ist genau das Richtige für uns , denn die "Hopp- on- Hopp -of -Busse" können nur an der Peripherie entlang fahren und kommen nicht in die Altstadt. Wenige Minuten später erreichen wir den Domplatz und bewundern wieder die umgebenden Gebäude, einschließlich des Doms. Bis zur Abfahrt des Bähnchens schlendern wir noch durch die Gassen. Eine halbe Stunde später fährt die Bahn mit uns durch die Altstadt und zu allen Sehenswürdigkeiten. Über Kopfhörer bekommen wir wieder alles Wissenswerte erzählt. Besonders gefällt uns das Schwarzhäupterhaus, ein in früheren Zeiten als Versammlungshaus der Kaufmannsgilde genutztes Gebäude. Zerstört und gesprengt wurde es 1940 und innerhalb von 7 Jahren von 1993 bis 1999 anlässlich der 800 Jahrfeier der Stadt wieder rekonstruiert. Gegenüber des Schwarzhäupterhauses befindet sich das Rathaus der Stadt und die Statue des Rolands, das Symbol für die Städtische Freiheit. Das Schwarzhäüpterhaus kann besichtigt werden. In ihm befindet sich auch die Touristinfo, und von hier aus starten auch fast alle Stadtbesichtigungen, sei es zu Fuß oder mit dem Rad. Alle Sehenswürdigkeiten, die wir mir der Bahn besichtigt haben, hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.
Nach der Bahnfahrt kehren wir ein, um etwas zu trinken. Dann besuchen wir zu Fuss noch einmal den Rathausplatz, die kleinen Märkte, die wir gesehen haben und kehren in der St.-Johannis-Kirche zu einer kurzen Besinnung bei Orgelmusik ein. Hier ist der Eintritt im Gegensatz zum Dom (5 Euro) kostenlos. Nur ein aufgestelltes Körbchen bittet unauffällig um eine freiwillige Spende. Inzwischen ist der Nachmittag mehr als fortgeschritten, und wir sind inzwischen zu dritt. Richtig! Der kleine Hunger ist wieder dabei und konnte auch nicht von der Mohnschnecke, die ich eingesteckt habe, in die Flucht geschlagen werdep essen. Vorher allerdings geht es noch zur Freiheitsstatue, deren drei goldene Sterne in den erhobenen Händen, die drei Provinzen Lettlands symbolisieren. Durch den angrenzenden und wunderschön gestalteten Kronvalda Park fließt der Kanal und kleine Boote bieten auf ihm eine Kanaltour an. Das sieht wunderschön aus und ist etwas für den nächsten Tag. Wir gehen durch den Park zurück zu unseren Rädern und fahren mit ihnen zum Restaurant Starogord direkt unterhalb der Vanšu Brücke an der Dauguva zum Essen. Diesen Tipp haben wir am Campingplatz erhalten. Wir sitzen schön und das Essen ist gut und preiswert. Es ist schon nach zwanzig Uhr, als wir zum Wohnmobil zurückkommen. Noch ein wenig Abendsonne auf den Liegen der Terrasse genießen, duschen und dann sind wir auch geschafft von diesem erlebnisreichen Tag. Morgen schauen wir uns die Markthallen an und machen eine Kanaltour. Unseren Stellplatz haben wir um eine Nacht verlängert. Dafür werden wir auf Vilnius verzichten. Auch für Chris und Gabi, die morgen nach Riga kommen, wollen, haben wir einen Platz reserviert, denn ohne Reservierung bekommen sie zu ihrer Ankunftszeit bestimmt nichts mehr. Als es dunkel ist, gehen wir noch einmal auf die Terrasse und schauen über die Dauguva auf die Altstadt und die beleuchtete Brücke. Czytaj więcej
- Pokaż wyprawę
- Dodaj do listy postanowieńUsuń z listy postanowień
- Dzielić
- Dzień 25
- wtorek, 6 sierpnia 2019
- ⛅ 21 °C
- Wysokość: 11 m
ŁotwaRiga56°56’56” N 24°6’50” E
Riga Markthallen und Kanalfahrt

Wir sind relativ früh auf und rüsten gleich nach dem Frühstück die Räder mit Packtaschen aus, denn wir wollen per Rad zu den Markthallen fahren und einkaufen.
Die erste Hürde mit den Rädern erleben wir schon an der Vanšu-Brücke. Wir wollen auf der anderen Brückenseite in die Stadt fahren, um so am Ende in Richtung Markthallen abbiegen zu können. Leider gibt es nur eine Unterführung. Das bedeutet, die Räder über Treppen rauf und runter zu transportieren, da die Schienen für unsere Räder zu nah an der Wand angebracht sind. Dieser Radtransport soll heute nicht der letzte sein auf unserem Weg zu den Markthallen. Es ist nicht einfach, die Hauptzufahrtsstraßen zu überqueren. Oft ist eine lange Strecke zu laufen oder zu fahren, bis man eine Unterführung oder einen Fußgängerüberweg findet. Vom Radfahren auf der Straße würde ich eher abraten bei dem Verkehr. Dafür gibt es Rad - und Fußwege, die sich Fußgänger, Radfahrer und vermehrt auch die Benutzer von Elektorollern teilen müssen. Auf der Hinweg haben wir Glück. Auf dem Weg entlang der Dauguva sind noch nicht viele Fußgänger unterwegs und wir können entspannt radeln. Am Fluß liegen mehrere Passagierschiffe, die Ausflugsfahrten auf dem Fluss anbieten. In die Kañnäle fahren sie nicht. Dafür sind sie zu groß und die Brücken zu niedrig. Als die Markthallen auftauchen, stellt sich für uns das Problem, auf die andere Straßenseite zu gelangen. Wir müssen ein ganzes Stück wieder zurückfahren, bis eine Unterführung kommt. Dann geht es auf dem Bürgersteig zwischen vielen Passanten erneut zurück zu den Markthallen. Dieses Mal auf der richtigen Seite. Wir schieben mehr als wir fahren: die vielen Menschen, die hohen Bordsteinkanten, Fußgängerampeln usw. Endlich haben wir die Hallen erreicht und einen Laternenparkplatz für die Räder gefunden. Die Markthallen oder Rigas Zentralmarkt, wie es auch heißt, wurden 1930 in den Hallen, die ehemals als Zeppelin Hangar von der deutschen Armee in Kurzeme genutzt wurden, eröffnet. Dazu riss man am heutigen Standort die alten Speichergebäude am Kanal ab, baute die Keller aus und setzte die Hallen darauf. Insgesamt fünf dieser Hallen gibt es. In den Kellern wurde eine unterirdische Stadt aus Beton gebaut mit insgesamt 337 langen Gängen und 27 Tiefkühlhäusern. Außerdem legte man Aus- bzw.Eingänge zum Kanal an, wo Waren über den Kanal angeliefert werden konnten. Heute sieht es sehr ungepflegt dort aus. An den Kelleröffnungen sieht man Müllcontainer und Müllpressen stehen, wenn man, wie wir, am Kanal entlang geht.
Vor den Hallen finden wir zunächst einen riesengroßen Obst - und Gemüsemarkt. Hier gibt es wirklich alles und zu einem kleinen Preis. Die Pfifferlinge und Blaubeeren sind wieder stark vertreten und auch die bei uns weniger bekannten säuerlichen Moosbeeren, die die Letten sehr lieben.
Wir betreten die erste Halle, Hier werden von Blumenzwiebeln über Kräuter, Tiernahrung, Samen, Tee, Gewürze, Trockenfrüchte usw. auch jede Menge Souvenirs und Kitsch abgeboten. In der nächsten Halle sind viele kleine Imbissstände. Von Kaffee bis Tapas, von Kuchen bis Braten, vom frischgebackenem Fladenbrot bis zu Schmalzgebackenem, hier kann man alles probieren und sich von Stand zu Stand durchfuttern. Dann gibt es die Halle, die voller Fleischangeboten ist, und in der letzten Halle werden Fische und Schalentiere angeboten. Ein solches Übermaß haben wir selten gesehen. Wer soll das alles kaufen? Michael liebäugelt schon wieder mit dem Steakfleisch und ich mit dem Lachs. Nur, wenn wir diese Dinge kaufen, müssen wir den ganzen Weg zurück zum Wohnmobil. Wir können die frischen Lebensmittel nicht einen halben Tag durch die Stadt mitschleppen. Wir müssen uns entscheiden: Einkaufen oder Stadtbummel und Schifffahren. Wir kaufen ein und zwar richtig und fahren danach zum Wohnmobil zurück, um uns etwas auszuruhen. Nach dem Nachmittagskaffee soll es weitergehen. Vollgepackt kommen wir am Wohnmobil an. Das Essen für die nächsten Tage ist gesichert. Michael fühlt sich schon seit heute Morgen nicht gut und möchte nicht mehr so gern am Nachmittag mit Boot fahren. Das möchten aber Chris und Gabi, die inzwischen auch vom Gauja Nationalpark in Riga eingetroffen sind. So fahren wir zu dritt mit dem Rad zum bekannten Rad-Parkplatz am Schloss und gehen zu Fuß durch den Park zu den Bootsanlegestellen. Die "Darling" ist unser Boot. Es ist ein kleines Kajütboot von 1907 mit Platz für ca. 20 Personen. Die Fahrt soll eine Stunde dauern und kostet 18 Euro. Wir suchen uns einen Platz ganz hinten im Freien. Doch noch vor dem Start fängt es an zu regnen. Wir lassen die durchsichtigen Planen herunter und werden vom Kapitän noch mit Decken versorgt. Dann startet die Fahrt durch den Kanal und wir können die Altstadt aus einer ganz anderen Perspektive erleben. Auch an den Markthallen kommen wir vorbei, bevor es auf die Dauguva geht und wir sogar das Riverside- Camping , wenn auch aus einiger Entfernung passieren, bevor es wieder zurück in den gemütlichen Kanal geht. Viel zu schnell ist die Stunde herumgegangen. Danach schlendern wir durch die Stadt, die sich am Nachmittag unter grauen Wolken duckt, bevor wir in einem Restaurant mit lettischer Küche einkehren. Später, zurück auf dem Campingplatz und am Wohnmobil,gibt es etwas auf die Ohren. Ab 21.00 Uhr spielt, keinen Kilometer von uns entfernt auf der Insel in der Dauguva, "Rammstein" , und das kriegen wir voll mit. Auch das Feuerwerk und auch die Spätheimkeher vom Konzert, deren Bullitüren in der Nacht "ritsch- ratsch" machen, wenn sie geöffnet werden. Czytaj więcej