• Auf dem Rückweg.....Givry, Bourgogne

    16. März 2020 in Frankreich ⋅ ☁️ 13 °C

    Das Leben ist nicht immer so, wie man es sich wünscht. Der einzige Weg zum Glücklichsein ist das Beste daraus zu machen.

    Um 9.00 Uhr heute Morgen sind wir bereits auf der A9 Richtung Montpellier- Lyon . Es ist wolkenverhangen und grau. Der Wind hat am Meer schon ordentlich gepustet und beeinträchtigt nun auch auf der Autobahn in Form von Seitenwind das Fahren. Hier herrscht dichter Verkehr. Viele LKWs und auch Pkws, die gestern auf spanischer Seite wegen des Ausnahmezustandes fehlten, sind unterwegs. Den Eindruck, den ich vom Languedoc bekommen habe, durch den Stopp in Saint Pierre de la Mer, ist trotz trüben Wetters und der besonderen Situation sehr positiv. Hier müssen wir unter anderen Bedingungen einmal ein paar Tage verbringen. Ab Orange wird das Wetter besser. Ein Jammer, dass wir keine Muße haben, Natur und Landschaft aufmerksamer wahrzunehmen. Die blühenden Bäume, die kleinen südfranzösischen Orte., schneebedeckte Berge im Hintergrund..... nur die Fahrt geht in die die falsche Richtung. Michael hat auch keine rechte Lust mehr zu fahren. Wenn wir zügig nach Deutschland kommen wollen, muss er mindestens 500 - 600 km pro Tag fahren. Stundenlang auf der Autobahn bei dichtem LKW Verkehr und sehr vielen Wohnmobilen. Viele Parkplätze sind voll und wir haben das Problem mit der Länge. Auch die LKW-Fahrer sind bestimmt nicht begeistert, dass sie ihre Plätze mit Campingfahrzeugen teilen müssen. Durch Lyon geht es dieses Mal mitten durch und im "Stopp and Go", aber mit Sonnenschein.
    Wir haben uns einen Stellplatz im kleinen Örtchen Givry in der Bourgogne als Übernachtungsplatz ausgesucht, das westlich von  Charlon- sur- Saône, im südlichen Burgund liegt. Givry wird auch als Porte de la Côte Chalonnaise bezeichnet und ist bekannt für seine Weinberge und seine vielen Denkmäler. Gegen 16.00 Uhr fahren wir in den Ort und werden vom Navi durch ein Gewirr immer enger werdender Gassen gelotst. Leider will uns das Navi in eine Einbahnstraße schicken. Da wir das nicht wollen, schickt es uns zur Strafe durch eine winzige Einkaufsstraße, die eher wie ein Radweg aussieht. Stress lass nach! Endlich erreichen wir den Stellplatz, und der ist ziemlich voll. Da scheinen noch andere die Idee mit dem kleinen Weinort gehabt zu haben. Wir haben Glück und erwischen den letzten der eingezeichneten, offiziellen Plätze und können sogar den Hänger dran lassen. Der Abstand zu unseren Nachbarn ist allerdings gewöhnungsbedürftig für uns. Aber vor dem Wohnmobil ist reichlich Platz, um die Stühle herauszustellen, und die Nachmittagssonne bei Kaffee und Kuchen noch ein wenig zu genießen.
    Ich mache mich danach auf einen Erkundungsgang und um frisches Baguette zu besorgen. Der Ort ist wirklich hübsch mit seinen Häusern aus den verschiedensten Jahrhunderten, der Kirche St. Peter und Paul, seinen vielen Brunnen und dem Rathaus mit der Tür in Form des Triumphbogens. Überall blühende Bäume und auf den Wiesen wachsen Schaumkraut und Schlüsselblumen. Hier ist Frühling, überall wohin ich sehe.
    Die Bäckerläden haben, wie viele andere Läden, geschlossen. Im Supermarkt staune ich nicht schlecht über die leeren Regale. Brot gibt es auch nicht mehr. Und bestimmt auch keinToilettenpapier. Das liegt paketeweise in den Einkaufswagen.
    Mit zwei Rosinenschnecken im Rucksack trete ich den Rückweg an.
    Der Parkplatz links neben dem Stellplatz ist kurzerhand auch zum Stellplatz umfunktioniert worden und auch der Parkplatz rechts vor dem Rathaus, dient Wohnmobilen als Übernachtungsplatz. Als wir noch ein wenig in der Abendsonne sitzen, sehen wir, wie ein Wohnmobil nach dem anderen angerollt kommt. Überwiegend mit deutschem Nummernschild und überwiegend aus Spanien, Portugal, Südfrankreich zurück kommend.
    In den Nachrichten hören wir, dass an der Grenze Frankreich zu Deutschland kontrolliert wird. Nur Urlauber auf dem Heimweg, Pendler und Personen mit trifftigem Grund dürfen einreisen. Wir müssen uns morgen also auf Staus und Wartezeiten einstellen. Von der Einreise über Luxemburg hat man uns abgeraten, da es für Deutsche bei der Einreise nach Luxemburg unter Umständen Probleme geben könnte. Wir werden also direkt von Frankreich über Schengen einreisen und schauen, ob wir in Saarburg übernachten können.
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