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- Day 15
- Mar 15, 2020, 9:35am
- ☀️ 14 °C
- Altitude: Sea level
FranceSaint-Pierre-sur-Mer43°10’37” N 3°12’11” E
Der Entschluss....Saint Pierre la Mer

Entscheidungen sind dazu da, über den Haufen geworfen zu werden.
Sind wir gestern Abend noch zu Bett gegangen mit der Vorstellung, die nächsten 14 Tage in Oropesa zu verbringen, die Sonne und das Meer mit Spaziergängen und Radtouren fern von Menschenansammlungen trotz Corono zu genießen, sind wir beim Wachwerden beide ganz anderer Meinung. Wir registrieren, dass die Ausnahmeverordnung uns ans Wohnmobil und an den Campingplatz bindet. Spaziergänge, Strandaufenhalte, Radtouren- alles verboten. Nur in den Supermarkt gegenüber dürften wir noch. Und das 14 Tage und länger. Und wer weiß, was noch für Einschränkungen kommen. Wir brechen unsere Fahrt ab und fahren nach Hause. Definitiv! Da Michael gestern schon vorgearbeitet hat, sind wir relativ schnell abfahrbereit. Noch ein Baguette für den Tag geholt, die Rechnung bezahlt und uns von unseren Bekannten verabschiedet. Die sind inzwischen auch der Meinung, den Aufenthalt in Spanien abzubrechen und wollen morgen zurückfahren.
Ein wenig tut mir Maria, die Campingplatz-Chefin leid, die jetzt vor so vielen leeren Parzellen steht, und das in einer Zeit, in der sich die Leute sonst um die Plätze gerissen haben. Auch aus dem Ostergeschäft wird wohl nichts werden, wenn die spanischen Familien Hausarrest haben.
Die Autopista ist ziemich leer und wird nur von Wohnmobilen und LKWs befahren. Michael möchte tanken. Mit vollem Tank reist es sich etwas entspannter. Aber der Diesel an der ersten Tankstelle ist ausverkauft. In 47 km gäbe es eine Tankstelle, die hätten noch Diesel. Bei den vielen Dieselfahrzeugen, die Durst haben, kein Wunder. Aber es beunruhigt uns schon. 50 km weiter bekommen wir unseren Diesel, wenn auch mit leichten Problemen an der Zapfsäule, die zunächst nicht freigegeben wird. Ich komme ins Gespräch mit einem Wohnmobilfahrer, der mir erzählt, dass es schon die dritte Tankstelle ist, die er um Diesel anfährt. An allen weiterenTankstellen knubbeln sich die Wohnmobile vor den Zapfsäulen. Wir fahren weiter. Schon kurze Zeit später zwingt eine Fahrbahnverengung uns in eine Polizeikontrolle. Wir müssen im Gegensatz zu den LKWs von der Autobahn abfahren, werden aber von den Polizisten dann durchgewunken und können wieder zurück auf die Autobahn. Vor der französischen Grenze wollen wir den Tank noch einmal voll machen. Die Tankstelle wieder voller Wohnmobile. Die Beschäftigten arbeiten hinter dem Nachtschalter mit Gummihandschuhen, um Karten und Geld in Empfang zu nehmen. Hier müssen wir erst einmal bezahlen, bevor wir Diesel bekommen.Da heißt es schnell rechnen, wie viel denn noch hineingeht in den Tank. Die Parkplätze sind gut frequentiert, auch durch die vielen LKWs. Barcelona haben wir noch nie mit so wenig Verkehr auf der Autobahn erlebt. Am Ufer eines Flußes, an dem wir vorbeikommen, sehe ich, wie eine Polizeistreife gerade einen Jogger anhält, der trotz Verbotes gelaufen ist.
Am Grenzübergang La Jonqueŕra läuft alles problemlos trotz Polizeiaufgebot. Wir sind in Frankreich. In Folge erreichen ins Whatapp Nachrichten und Telefonanrufe, das Deutschland nun auch Montag ab 8.00 Uhr die Grenzen zu Frankreich, Österreich und der Schweiz schließt. "Beeilt euch, wenn ihr noch rein wollt ". Na, wir werden aber wohl noch 2 Tage bis zur deutschen Grenze brauchen. Da hilft auch beeilen nicht. Als deutscher Staatsbürger wird man immer in sein Land gelassen, nur wird die Einreise überwacht und kontrolliert und evtl bekommt man Auflagen, wie häusliche Anwesenheit für eine bestimmte Zeit. Wir behalten die Ruhe. Alles andere macht keinen Sinn.
Wir wollen die Nacht auf dem Stellplatz in Saint Pierre de Mar in der Nähe von Narbonne verbringen. Die Fahrt von der Autobahn durch die Berge und entlang der Weinfelder des Languedoc ist wunderschön. Nur leider passt die Optik eher zu unserer Stimmung als zu der herrlichen Landschaft. Die Furcht, bei dem großen Wohnmobilaufkommen keinen Platz mehr zu bekommen, ist unbegründet. Es stehen zwar schon einige Fahrzeuge da, aber Platz ist genügend. Und wir brauchen den Hänger nicht einmal abkoppeln. Der Platz kostet 5 Euro inklusive Frischwasser. Strom ist auch vorhanden. Es ist fast 17.00Uhr, als wir endlich dazu kommen, etwas zu essen. Und dann mache ich einen ordentlichen Strandspaziergang als Ausgleich zu dem langen Sitzen. Der Wind ist heftig und kalt. Das Meer rauh. Ich bin, bis auf zwei Angler am Strand, allein unterwegs. Der Ort wirkt ausgestorben Die Bars und Cafés geschlossen. Die vielen Ferienhäuser warten mit zugeklappten Läden auf bessere Zeiten. Es ist fast dunkel als ich das Wohnmobil wieder erreiche. Morgen geht es weiter in Frankreich.Read more
TravelerDieses Corona entwickelt sich allmählich zu einer Dramatik. Ich hoffe ihr kommt sicher nach Hause.
Womofriends-on-tourDanke. Zuhause ist man in Krisenzeiten doch am Besten aufgehoben. Wir werden nächstes Jahr einen neuen Versuch starten
TravelerEs tut uns sehr leid, dass ihr abbrechen müsst - aber das ist wohl die richtige Entscheidung. Zumindest kommt der Frühling für einige Zeit zu uns :-) Gute Fahrt weiterhin. Gaby&Klaus
Womofriends-on-tourDanke. Bei der sich entwickelnden Dramatik sitze ich dann doch lieber in meinem Garten als auf einem spanischen Campingplatz unter Quarantäne. Wie starten nächstes Jahr einen hoffentlich virenfreien 2. Versuch mit Spanien im Frühling.