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  • День 25

    Fahrt nach St. Jean sur Mayenne

    16 сентября 2020 г., Франция ⋅ ⛅ 19 °C

    Abfahrt im Nebel. Behinderung durch die Polizei. Ein schöner Stellplatz am Fluss, der uns bekannt vor kommt. Heiße Luft und kühle Getränke. Baquette aus der Bar.

    Pünktlich um 10.00 Uhr sind wir heute startbereit. Das Wetter macht es uns leicht: graue Wolken und Nebel. Der begleitet uns auch noch eine ganze Weile. Es geht vom Meer weg ins Inland und zwar Richtung Deutschland. Wie immer suchen wir uns dabei Orte und Gegenden aus, die wir nicht kennen. Der erste Stepp soll uns ins Département Mayenne in der Region Pays de la Loire führen und zwar in den kleinen Ort St. Jean sur Mayenne. Hier wollen wir zwei Tage bleiben und die Gegend an der Mayenne erkunden.
    Über die D5 und D 105 gehts nach St. Renain. Von dort aus in Richtung Brest. Kurz vor Brest fahren wir auf die "Route National", die wird für die nächsten 250 km unsere Straße sein und uns um, durch oder über Orte wie Morlaix oder Saint Brieux führen. Die Strecke ist recht bergig, aber zweispurig ausgebaut und entspricht unserer Autobahn. Plötzlich sehen wir in der Ferne Blaulicht. 4 Bullis der Gendamerie begleiten einen Transport von fünf gepanzerten Fahrzeugen. Sie wechseln sich stets damit ab, die linken Spur zu sperren. Überholen ist erst einmal nicht möglich. Auch die Auffahrten sind von vorausfahrenden Polizei-Fahrzeugen gesperrt? Was soll das? Keine Ahnung! Dann wird die linke Spur plötzlich freigegeben. Eine Anzahl PKWs überholt den Konvoi. Wir schließen uns an. Aber direkt vor uns setzt sich wieder ein Blaulichtfahrzeug auf die linke Spur und hindert uns am Überholen. Wir sind ratlos und reihen uns wieder hinter die LKWs rechts ein. Zwei Mal machen sie mit uns das Spielchen, dann dürfen wir überholen und wir wissen immer noch nicht, wieso und weshalb, alles gesperrt wird. Transportieren die Sprengstoff ? Egal! Wir sind erst einmal daran vorbei. Die Fahrt geht dann ungestört weiter, bis wir in Laval von der Route National 157 / A 81 abfahren und über die D 161 auf den Wohnmobilstellplatz in St. Jean sur Mayenne fahren. Der gepflegte Stellplatz liegt direkt am Fluß Mayenne, der dieser Region auch den Namen gibt. Es ist kurz vor 14.00 Uhr und der Platz scheint wie ausgestorben. Es sind nur wenige Wohnmobile da. Wir stellen das Wohnmobil ab und suchen uns einen schönen Platz......mit Schatten. Denn schon seit den letzten zwei Stunden ist die Sonne wieder da und zwar so heftig, dass wir die Klimaanlage im Fahrzeug angeschaltet haben. Beim Aussteigen haben wir das Gefühl, eine Backofentür zu öffnen. Es fehlt die schöne, kühle Luft am Meer. Und 31 Grad sind wir auch nicht mehr gewohnt. So verbringen wir den Nachmittag im Schatten auf der Liege und gewöhnen uns erst einmal an die veränderten Temperaturen. Beim Gang über den Stellplatz, der auch über ein kleines Sanitärhäuschen, einen Grill und Picknickplätze verfügt, kommt Michael alles etwas bekannt vor und er glaubt, dass wir schon einmal hier waren. Eigentlich bin ich diejenige, die sich an alle Stellplätze erinnern kann. Erst nach langem Forschen in den kleinen, grauen Gehirnzellen setzt die Erinnerung an einen Regenstopp vor 3 Jahren ein. Der Platz war vor 3 Jahren super und ist es heute immer noch. So viel steht fest. Im Preis von 10 Euro pro Nacht ist alles, sogar Strom und Dusche enthalten.
    Am späten Nachmittag möchte ich Michael zu einem kurzen Spaziergang in den Ort überreden. Aber ihm ist zu heiß und er hat keine Lust alles abzuschließen und einzuräumen. Also gehe ich allein. Auch der Ort scheint völlig ausgestorben zu sein. Als ich an der Tabac- Bar vorbei komme, sitzen einige Männer beim Bier auf der luftigen Terrasse. Das will ich auch und suche mir einen Platz. Als der Inhaber, ein jüngerer Mann, nach meinen Wünschen fragt, zeige ich auf die rote Flüssigkeit im Gas des Mannes am Nebentisch und frage, ob das Bier ist. Der Mann nickt und bringt mir auch eine Schale rotes Bier. Ich frage ihn nach dem Namen des Getränkes und er sagt: " Das ist Leffe rousse." Aha! "Leffe" ist eine Biermarke und "rousse" bedeutet rot. Also rotes Bier. In Deutschland würde man eine " Berliner Weiße" bestellen, sagt mein Gaumen, nachdem ich das Bier gekostet habe. Bier mit Himbeersirup. Ob es wohl auch "Leffe vert" gibt.....mit Waldmeister?
    Auf der Terrasse geht ein kühles Lüftchen und es ist angenehm dort zu sitzen. Ich schreibe Michael eine WhatsApp und wirklich....kurze Zeit später kommt auch er.
    In der Zwischenzeit hat das Baquette auf dem Nachbartisch meine Aufmerksamkeit erregt. Woher stammt das wohl? Der Bäcker hier im Ort hat seit längerem geschlossen, das habe ich bei meinem Bummel schon festgestellt. Also spreche ich den Mann an und frage. Bereitwillig erzählt er mir, dass es im Ort keinen Bäcker mehr gibt und man das Baquette hier in der Bar kaufen kann. Als Michael eintrifft, liegt bereits ein Baquette vor mir auf demTisch.
    Wir bleiben noch etwas in der Tabac-Bar, die wohl so etwas wie der zentrale Mittelpunkt des Ortes ist.
    Gegen Abend wird es etwas kühler, aber auch früh dunkel. Ungewohnt Dunkelheit und Hitze. Wir grillen und sitzen noch ganz lange draußen, während die Franzosen sich größtenteils mit dem Dunkelwerden ins Wohnmobil verzogen haben.

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