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  • Day 2

    Borger, Stellplatz Nuuvetstee

    February 24, 2021 in the Netherlands ⋅ ⛅ 17 °C

    Der sonnige Morgen wird durch die traurige Nachricht vomTod eines lieben Stammtischteilnehmers überschattet. Die zweite traurige Nachricht innerhalb von 3 Tagen die unseren Wohnmobil-Stammtisch betrifft. Das macht nachdenklich und stellt den Fokus über die eigene Vergänglichkeit in den Mittelpunkt der Gedanken. Aber auch das Mitgefühl für die, die Zurückgeblieben sind. Die Endlichkeit des Lebens, die uns so wieder vor Augen geführt wird, fordert uns einmal mehr auf, zu leben, den Tag und die Stunde zu nutzen und nicht immer andere Dinge vorzuschieben. Aber genau das haben wir eigentlich immer versucht. Und aus diesem Grund haben wir uns auch auf den Weg gemacht, denn Leben will nicht nach Regeln und Grundsätzen gelebt, sondern ausprobiert werden... Genug der tiefgründigen Worte.
    Wir überlegen, ob wir noch einen Tag bleiben sollen. Der Stellplatz ist schön und das angrenzende Naturschutzgebiete mit den Seen, den vielen Wander- und Radwegen bietet ein reichliches Betätigungsfeld. Auch die Stadt Oldenzaal wartet noch auf die Besichtigung. Aber wir sind irgendwie neugierig auf weitere Stellplätze hier direkt hinter der deutsch- niederländischen Grenze. Auf Städte mit vielen Menschen möchten wir allerdings lieber verzichten. Der Stellplatz t' Hulsbeek liegt so schön und günstig, dass wir ihn bestimmt noch einmal auf einer unserer nächsten Fahrten in die Niederlande aufsuchen werden. Es bietet sich eine große Auswahl an Stellplätzen im Umkreis an. Wir entscheiden uns für den Stellplatz Nuuvetstee bei Borger. Er gehört zu der Gruppe "By ons", deren Gastgeber sich ganz besonders um das Wohl ihrer mobilen Gäste kümmern wollen und er liegt nördlicher, etwa in der Höhe von Haaren/Ems.
    Es folgt eine Sonnenscheinfahrt über wenig frequentierte Straßen, durch kleine Orte und entlang von Wiesen, deren Grün von dem strahlend blauen Himmel regelrecht zum leuchten gebracht wird. Reste von Schneehaufen fristen am Straßenrand ihr begrenztes Dasein. Es wird Frühling, dass ist ersichtlich, auch wenn die Bäume es noch nicht so recht wahrhaben wollen und nackt und kahl im Sonnenlicht stehen. Ich könnte noch stundenlang durch diese Bilderbuchlandschaft fahren, aber wir sind schon am Ziel, bzw. .....dran vorbeigefahren und müssen noch einige extra Kilometer fahren, bis sich die Möglichkeit zum Wenden bietet. Wieder auf Kurs, halten wir kurz danach vor einer kleinen Rezeption. Wir müssen uns erst anmelden. Und wir staunen nicht schlecht, denn der Stellplatz ist Mittwochmittag gegen 11.00Uhr bereits zu 2/3 gefüllt. Der Stellplatz ist nicht sehr groß. Ca 30 Plätze, aber sehr schön angelegt. Ich setze meine Maske auf, erledige die Anmeldeformalitäten und bald stehen wir auf einem der drei für unser Wohnmobil zur Verfügung stehenden Plätze, und noch ein paar Augenblicke später sitzen wir in der Sonne. Die gute Auslastung des Stellplatzes und vor allem das Vorhandensein von Kindern, lässt uns im Internet in die niederländische Ferienordnung schauen: In den ganzen Niederlanden sind gerade in dieser Woche Frühlingsferien.
    Michael hat mir bereits mein Fahrrad vom Träger geholt. Die erste Radtour in diesem Jahr. Auf der niederländischen App" Fietsknoop" stelle ich mir meine Radroute anhand der Knotenpunkt zusammen. Das dauert einen Moment, denn ich muss mich erst wieder hinein denken. Aber dann kann es losgehen. Die Fahrt geht auf tollen Radwegen durch ein Naturschutzgebiet. Verwunsche Seen, geheimnisvolle Wälder, hin und wieder einsame Häuser im Wald, die vor dem Corona Lockdown Wanderern und Radfahrern eine Rast boten. Eine wunderschöne Landschaft, die ich fast für mich alleine habe. Nur am Baumwipfelpfad, der in diesem Gebiet liegt und der natürlich nicht geöffnet ist, wimmelt es auf den Spielplätzen und Picknickecken von Familien mit Kindern. Ich fotografiere einige der Holzskulpturen, die das Unterholz unsicher machen und dann bin ich auch schon weg. Ich glaube, ich entwickle dank Corona so langsam eine Misantrophie ;-).
    Weiter geht es am Kanal entlang, bevor ich durch den Ort Borger komme. Der Sonnenschein hat Besucher und Einheimische gleichermaßen auf die Straße getrieben. Die Eisdiele zieht viele in ihren Bann. Ich halte kurz beim Bäcker. Maske heraus, nein, außer mir ist, wie vorgeschrieben, keiner im Geschäft, Brötchen und Kuchen besorgt und dann zum Kaffee trinken zum Wohnmobil geradelt, das gut einen Kilometer vom Stadtzentrum auf dem Stellplatz steht. Mein Tacho zeigt 21 km. Das ist schon Ok für die erste Fahrt.
    Noch ein wenig Nachmittagssonne im Liegestuhl bei fast 20 Grad im Februar genossen. Ab Freitag werden sich die Temperaturen wieder auf Februar Niveau bewegen. Da muss man das warme Wetter nutzen. Als die Sonne leuchtend rot verschwindet, wird es empfindlich kühl. Zeit ins Womo zu gehen.
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