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  • Day 4

    Delfzjil

    March 24, 2021 in the Netherlands ⋅ ☀️ 9 °C

    Heute Morgen lacht uns die Sonne durch die geöffneten Rollos entgegen und taucht den kleinen Hafen in goldenes Licht. Eine tolle Kulisse beim Frühstück im Wohnmobil. So lieben wir es. Auch draußen ist ein Temperaturanstieg festzustellen. Leider noch nicht genug, um draußen zu frühstücken. Aber wir haben ja auch erst März. Heute werkeln beide Hafenmeister draußen herum. Sie fahren mit dem Hafen eigenen Lieferwagen Runden auf der benachbarten Wiese. Als ich den Jürgen frage, ob sein Kollege für ein Querfeldein-Rennen trainiert, erzählt er uns, dass sie die Festigkeit des Untergrundes testen. Für Ostern haben sich so viel Wohnmobile angemeldet, dass die Wiese mit benutzt werden soll. Die meisten der Wohnmobile, die reserviert haben, kämen aus Deutschland. "Was dem einen sin Uhl, is dem andern sin Nachtigall", fällt mir der alte plattdeutsche Spruch ein. Wenn im Deutschland die Plätze gesperrt sind, machen die Niederländer das Geschäft.
    Wir haben für heute den Stellplatz hinter dem Emsdeich in Delfzijl herausgesucht. Das ist mit 39 km nicht unbedingt weit. Während ich beim Hafenmeister unsere Übernachtungen bezahle, ist Michael bereits auf den benachbarten Parkpatz gefahren, denn da befindet sich ein Gulli zum Ablassen von Grauwasser. Als ich bezahlt habe und zurück zu unserem Platz gehe, bin ich etwas irritiert: da steht ein fremdes Womo. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Michael schon zum Abwässern gefahren ist. Die Schnelligkeit des anderen Wohnmobils, den Platz zu besetzen ist echt faszinierend. Was wäre, wenn wir nur zum Entsorgen gefahren wären? Also in solchem Fall immer etwas zurücklassen, sonst ist der Platz weg. Halb elf ist es, als wir noch mal freundlich winkend Beerta verlassen und durch eine sonnige Frühlingslandschaft rollen.
    In Delfzjil fahren wir durch den Hafen zum dortigen Stellplatz, der neben dem Seeaquarium und dem Heimatmuseum liegt. Ein riesiger, neu angelegter Platz hinter dem Emsdeich wartet auf uns, auf dem nur zwei Mobile stehen. Wieder überfordert uns die große Auswahl. Wir steigen aus und prüfen, die Windrichtung, damit wir uns später auch windgeschützt vor das Mobil setzen können, denn der Wind ist kalt und heftig .
    Der Stellplatz ist gut durchdacht und die Parzellen sind groß und mit einer kleinen Terrasse für das Womo ausgestattet. Strom gibt es aus dem Münzautomaten, Ver- und Entsorge sind im Preis von 12,50 € Platzgebühren enthalten. Es gibt Duschen und Toiletten, die aber Corona bedingt geschlossen sind.
    Meine erste Tat ist eine Deich- Besteigung, nur so einfach komme ich da nicht hoch, sondern ich muss bis zum nächsten Aufgang laufen. Oben angekommen bläst mir der Wind bald die Haare vom Kopf. Endlich am Meer, nur das Meer glänzt gerade durch Abwesenheit. Es ist Ebbe. Aber eigentlich ist das ja noch nicht wirklich das Meer sondern die Bucht von Watum und das Emsdelta.
    Wenig später unternehmen wir einen Spaziergang in die fast gegenüber dem Stellplatz liegende Stadt. Heute ist Wochenmarkt. Schnell der Griff zur Maske. Das scheint aber in den Niederlanden kein "Muss" zu sein. Uns aber gibt sie etwas Sicherheit, auch wenn der Betrieb auf dem Wochenmarkt nicht sehr groß ist. Und da ist auch ein Fischhändler. Die Kibbelinge rücken in greifbare Nähe. Zunächst allerdings ist erst noch etwas Sightseeing angesagt. Die Windmühle mitten in der Stadt haben wir schon bei der Ankunft gesehen. Die "Mühle Adam", die eine Galerie beherbergt, liegt mitten im Zentrum auf dem Mühlenberg und ist eine von vielen Mühlen im Emsdelta. Wir bummeln durch die kleinen Straßen, in denen wenig los. Auf dem Rückweg geht dann kein Weg an den Kibbelingen vorbei, die wir uns in der Sonne auf einer Bank schmecken lassen. Im ganzen Hafengebiet, in dem sich auch der Strand befindet, wird in großem Ausmaß gebaut. Über eine Fußgängerbrücke gelangen wir wieder an den Deich und damit zum Wohnmobil. Auch heute kann ich gut verpackt vor dem Mobil in der Sonne ein Schläfchen machen.
    Am Nachmittag geht es mit dem Walkingstöcken auf dem Deich entlang Richtung Eemshaven. Von Eemshaven aus fahren die Fähren zur vorgelagerten Insel Borkum. Die Fahrzeit vom Eemshaven nach Borkum beträgt mit der Fähre ca. 50 Minuten, mit dem Katamaran schafft man es ca. 25 Minuten. Gegen Abend bin ich zurück. Dann ist es Zeit fürs warme Wohnmobil und für die restlichen Kibbelinge.
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