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  • Day 5

    Lauwersoog

    March 25, 2021 in the Netherlands ⋅ ⛅ 9 °C

    Das Wetter ist prima, volle Sonne schon beim Aufstehen. Das schöne Wetter sollten wir ausnutzen und nicht so lange mit dem Womo fahren. Der Stellplatz im Jachthafen von Termunterzjil ist nur 12 km entfernt und hat uns schon vor Delfzjil interessiert. Also nichts wie hin. Es ist kurz vor 11.00 Uhr, als wir in die kleine Straße zum Hafen einbiegen, die uns eher wie ein Radweg vorkommt. Der dazugehörige kleine Ort, wirkt menschenleer und auch der Hafen ist wie ausgestorben. Und wo bitte sollen hier Stellplätze sein? Ah…ein Hinweisschild! Wir müssen noch durch ein Tor fahren und da sind sie, 5 lange Parkbuchten für Wohnmobile. Drei davon sind allerdings belegt ….von 2 Lieferwagen, diversen Werkzeugen, unter anderem einem Kompressor und einer Kreissäge sowie 3 Arbeiter, die diese Sachen benutzen werden. Ansonsten ist nicht viel los. Wir parken, steigen aus und nehmen das Gelände in Augenschein. Da ist der Deich, das geschlossene Hafencafe, das Hafenbecken mit einem Schiff und natürlich die Arbeiter. Am Himmel lacht die Sonne vom blauen Himmel und nötigt uns eigentlich zum Bleiben. Die Vorstellung allerdings den Tag auf dem Stellplatz mit Kompressor und Kreissäge zu verbringen, lässt uns schnell nach einer Alternative suchen. Und die heißt Nordpolderzjil und ist gut 40 km entfernt. Leider haben die vielen kleinen Minicamps in der Region noch geschlossen, so dass nur die Stellplätze in Frage kommen. Eine halbe Stunde später canceln wir auch dieses Ziel, weil uns die Navis über einen unbefestigten Feldweg schicken wollen und weil wir festgestellt haben, dass wir zum Bezahlen bzw. zum Öffnen des Stellplatzes die "An-Aus- App" brauchen. Auch Entsorgen könnten wir dort nicht. Ich mache den Vorschlag auf den Stellplatz nach Lauwersoog zu fahren. Ist zwar etwas weiter, wie eigentlich geplant, aber die Sonne hat sich sowieso schon hinter dicken Wolken verkrümelt. Lauwersoog ist ein Dorf in der Gemeinde Het Hogeland in der niederländischen Provinz Groningen. Es ist nach der Eindeichung der Lauwerszee 1969 entstanden. einer weiteren halben Stunde fahren wir in die Einfahrt des Camperplaats Lauwersmeer Plezier. Kein Womo da. Wir suchen uns einen der Premiumplätze direkt am Wasser aus. Nur drin wäre näher dran. Wie herrlich ist dieser Platz denn. Während wir auf Entdeckungsreise gehen und feststellen, dass es Duschen, Toiletten und WLAN gibt, kommt auch ganz neugierig die Sonne wieder hervor. Überall gibt es Sitzgelegenheiten und Feuerkörbe am Wasser und für kühle Tage ein toll dekorierten Aufenthaltsraum. Dem Kompressor in Termunterzjil sei Dank, dass wir hier gelandet sind. Ok, der Preis ist mit 19,50 € recht ansehnlich, aber er ist es alle Mal wert.
    Nachdem wir genug gestaunt, uns gefreut und die Aussicht genossen haben, mache ich mich, von einigen Regentropfen begleitet, auf einen Hafenspaziergang. Im letzten Jahr haben wir eine Rollertour von unserem Stellplatz in Dewesteren nach Lauwersoog in den Hafen gemacht, um Kibbelinge zu essen. Den Teil des Hafens, den ich damals gesehen hatte, fand ich nicht sehr spektakulär. Umso mehr bin ich überrascht, als ich im Hafen weiter laufe. Lauwersoog ist ein bedeutender Hafen (Vissershaven), und für einen Teil der Fischereiflotte von Urk ist es der Heimathafen. Auch viele dänische Fischer legen regelmäßig im Hafen von Lauwersoog an. Durch eine Schleuse (Robbengatsluis) in Lauwersoog gelangt man vom Lauwersmeer in das Wattenmeer, so erklärt mir es später Google. Eine solche Armada an Fischerbooten habe ich selten gesehen. Und so viele Hallen, in denen der Fisch verarbeitet wird. Und natürlich etliche Fischimbisse und Restaurants. Auf der anderen Seite des Hafenbecken fahren Autos und dort sehe ich auch Gastronomie. Ich überlege einmal um den recht großen Hafen herumzulaufen und dabei auch den gegenüberliegenden Hafen-Stellplatz zu begutachten. Spätestens als ich an der Hafenzufahrt stehe, die mir das letzte Stück meines Rundweges versperrt, bemerke ich, dass meine Überlegungen wohl einen Denkfehler enthalten haben. Ich muss den ganzen Weg wieder zurücklaufen. Was soll es. Bewegung an der frischen Luft ist gesund, der Regen hat aufgehört und die Sonne scheint. Was will ich mehr. Zurück beim Wohnmobil mache ich mich mit Heißhunger über den Rest vom Kuchen des Vortags her. So Kohlenhydrat gedopt, bin ich wieder fit "for walkiing". Gemeinsam gehen wir anschließend wieder in den Hafen. Hab' ich doch gewusst, dass Mann sich für die vielen verschiedenen Fischerboote und die rostigen Schiffsmotoren und diverse andere ausrangierte maritime Technik interessiert. Dieses Mal nehmen wir leckeren Bratfisch fürs Abendessen mit. Wenn wir schon mal am Meer sind …..Wir sind die einzigen Kunden in dem großen Restaurant. Dafür aber fünf mal Personal. Wir ….Maske auf, danach schön die Hände desinfizieren, Bestellung abgeben und bezahlen, in die Warteecke gehen und anschließend Bestellung abholend. Mit diesen riesigen Portionen, die man uns eingepackt hat, werden wir locker zwei Tage satt. Auf dem Stellplatz hat sich was getan. Insgesamt stehen am Abend vier Mobile im Schein der untergehenden Sonne, die einen fulminanten Abgang macht.
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