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  • Ab auf die Insel....Vorbereitung

    April 29, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Wenn man es genau nimmt, ist Istrien eigentlich nur eine Halbinsel, und die ist für uns gerade auf Grund des niedrigen Inzidenzwertes von aktuell 29,8 , ihrer sonnigen Lage an der Adria und der aktuell leeren Plätze zum Sehnsuchtsort geworden. Heraus aus der immer wiederkehrenden Kälte, den ständig wechselnden Maßnahmen und des zentralen und allgegenwärtigen Themas Corona. Wir sind inzwischen geimpft, wenn auch erst nur einmal. Das Risiko zu erkranken oder gar einen schweren Verlauf zu bekommen, ist also gering.
    Mein Reisebegleiter, Fahrer und Ehegesponst hat sich zwar zunächst etwas geziert. Er gehört zu der sehr vorsichtigen und überlegenden Sorte Mensch und bildet damit einen ausgleichenden Gegensatz zu meinen, ich gebe es zu, oftmals unüberlegten spontanen Aktionen. Aber letztendlich überzeugten ihn dann doch die niedrigen Werte in Istrien. Aber vor dem Vergnügen steht, wie so häufig, erst einmal die Arbeit. Wir müssen innerhalb von ein paar Tagen alle notwendigen Unterlagen zusammen bekommen. Und das sind einige. Für die Einreise benötigen wir einen -inzwischen werden Schnelltest auch akzeptiert- negativen Test, nicht älter als 48 Stunden. Also haben wir gleich online einen Testtermin am Abreisetag morgens um 6.00 Uhr beim Testzentrum gemacht. Dann brauchen wir noch die Reservierungsbestätigung eines Campingplatzes. Die riesigen Campingplätze mit allem Schickimicki, die in Istrien entlang der Küste zu finden sind, und die sich höchstens mal im Preis unterscheiden, sind eigentlich nicht ganz so unser Ding. Aber erstens sind die zurzeit nur zu 20 Prozent belegt und....besondere Zeiten bedürfen halt auch mal besondere Entscheidungen. Wir wählen das Camp Olivia, und das hat seinen Grund. Heidi und Hans- Werner vom Stammtisch sind genau eine Woche vor uns gefahren und konnten uns einen traumhaften Platz direkt am Wasser reservieren.
    Über die Campingplatz-Preise in Istrien bin ich dann bei meiner Recherche doch etwas erschrocken. In der Hauptsaison sind Tagespreise von bis zu 70 Euro keine Seltenheit. Da freuen wir uns doch wieder einmal jetzt außerhalb der Ferien reisen zu können und mit der ACSI Karte nur maximal 20 Euro bezahlen zu müssen. Aber zurück zu den Einreisepapieren. Was noch nötig ist, ist das Formular für die Reiseankündigung zur Einreise in die Republik Kroatien, die wir uns von der ADAC-Seite im Internet herunterladen, ausfüllen und dann zur Kroatischen Regierung zurückschicken müssen. Damit bekommen wir eine Einreisebestätigung und eine Einreisenummer, die bei der Einreise sichtbar an der Windschutzscheibe festigt werden muss. Aber damit nicht genug. Wer in Erdkunde etwas bewandert ist, weiß, dass zwischen Kroatien und Deutschland noch zwei andere Länder liegen, die man durchfahren muss. Und zu Coronazeiten muss man das im Transit erledigen, also Pause machen zum Nächtigen ist nicht. Nur eben dieser Transit ist nicht umsonst. Für Österreich benötigen wir, weil über 3,5 t, eine GOBOX. Die haben wir sogar, aber wir haben im November das Womo gewechselt und fahren jetzt den Carthago. Dessen Fahrzeugdaten sind in unserer Gobox natürlich noch nicht hinterlegt. Einige Telefonate bei der österreichischen Mautberechnungsstelle Asfinag und der "go-maut.de" mit gegensätzlichen Aussagen später, kann Michael endlich seine Fahrzeugdaten hinterlegen, so dass wir die Box "nur noch" an einer der Raststationen in Deutschland oder Österreich umtragen lassen und abholen müssen.
    Auch Slowenien möchte für das Bereitstellen seiner Autobahn ein ordentliches Stück vom Mautkuchen haben. Die Mautbox " Darsgo" haben wir online beantragt, und staunen Bauklötze. In Slowenien wird die Maut nicht nach Länge oder Höhe des Fahrzeuges, sondern nach dessen Achsen berechnet. Wie toll, dass wir gleich drei zu bieten haben und mit unserem Hänger hintendran, kommen wir sogar auf vier. Juchhu ! Jetzt sind wir kein Wohnmobil oder Sonder-KFZ mehr, sondern nun fahren wir als LKW durch Slowenien Das müssen wir uns auch etwas kosten lassen. Der lange Rede kurzer Sinn, der Hänger vervielfacht die Maut durch Slowenien pro Fahrt auf über 100 Euro. Der Hänger bleibt zu Hause, bis wir bei einem nächsten Besuch mehr Zeit haben, um die Autobahn zu umfahren. Basta! So wird es nichts mit Rollertouren in Kroatien und wir müssen auf die E-Bikes zurückgreifen. Ein bißchen Schwund ist immer......!
    Zurück zu den Reisevorbereitungen. Als der "Papierkram" erledigt ist, wird mein Michael sichtbar ruhiger und beginnt sich offensichtlich auch, auf die vier vor uns liegenden Wochen zu freuen.
    Der obligatorische Wäschekorb steht seit ein paar Tagen im Flur und dort wirft jeder von uns das hinein, was es nicht zu vergessen gilt. Hin und wieder wird er im Wohnmobile entleert. So nach all den Jahren und Fahrten sollten wir eigentlich genügend Routine besitzen, ein Wohnmobil startklar und reisefertig zu machen. Sollte man meinen. Aber ich schaffe es bis heute nicht, meine Sachen auf das Notwendige zu beschränken, wenn es doch so viele leere Schränke gibt. 2/3 der z.b. mitgenommen Kleidung räume ich bei der Rückkehr unbenutzt wieder aus. Doppelte Arbeit für das beruhigende Gefühl, für jedes Wetter und jede Gelegenheit gewappnet zu sein. Im Süden Dank der mitgenommen Jacken und Westen nicht frieren zu müssen und im Norden für evtl. Hitzeeinbrüche Strandkleid und Bikini parat zu haben. Was bei mir die T-Shirts und Pullover sind, die noch kurz vor der Abfahrt in jede neu entdeckte Lücke gestopft werden, sind bei Michael alle Dinge, die man unter dem Begriff Werkzeug zusammen fassen könnte. Es gab und gibt bis heute keine Situation auf unseren Fahrten, bei der er nicht den richtigen Schraubenzieher, die notwendige Säge oder sogar nötige Dichtmasse und Silikon dabei gehabt hätte. Seine Urlaubslektüre sind die Betriebsanleitungen von Heizung, Elektroanlage, Hubstützen, Motoren, Navis usw.
    Aber wieder zurück zu unseren Reisevorbereitungen. Die sind endlich so langsam abgeschlossen. Seit dem Nachmittag verhindert ein Absperrband das Parken hinter dem Wohnmobil. Ein dort abgestellter PKW und die Suche nach dem noch schlafenden Besitzer, würde unsere ganze Abreise durcheinander bringen. Jetzt noch einmal schlafen, und dann zu der noch nachtschlafenden Zeit eines Feiertages um 6.00 Uhr morgens, sich ein Wattestäbchen in die Nase bohren lassen, auf das Ergebnis warten und es ausdrucken. Dann können wir in Richtung Kroatien starten.
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