• Womofriends-on-tour
мая – июн. 2021

Istrien....Reif für die Insel

Ich hab es geschafft. Ich habe meinen Fahrer, Reisebegleiter und Ehemann davon überzeugen können, dass wir für die nächsten Wochen in Istrien ganz gut aufgehoben sind. Читать далее
  • Начало поездки
    1 мая 2021 г.
    Viel PapierkramDieser Platz wartet bereits auf uns

    Ab auf die Insel....Vorbereitung

    29 апреля 2021 г., Германия ⋅ ☁️ 11 °C

    Wenn man es genau nimmt, ist Istrien eigentlich nur eine Halbinsel, und die ist für uns gerade auf Grund des niedrigen Inzidenzwertes von aktuell 29,8 , ihrer sonnigen Lage an der Adria und der aktuell leeren Plätze zum Sehnsuchtsort geworden. Heraus aus der immer wiederkehrenden Kälte, den ständig wechselnden Maßnahmen und des zentralen und allgegenwärtigen Themas Corona. Wir sind inzwischen geimpft, wenn auch erst nur einmal. Das Risiko zu erkranken oder gar einen schweren Verlauf zu bekommen, ist also gering.
    Mein Reisebegleiter, Fahrer und Ehegesponst hat sich zwar zunächst etwas geziert. Er gehört zu der sehr vorsichtigen und überlegenden Sorte Mensch und bildet damit einen ausgleichenden Gegensatz zu meinen, ich gebe es zu, oftmals unüberlegten spontanen Aktionen. Aber letztendlich überzeugten ihn dann doch die niedrigen Werte in Istrien. Aber vor dem Vergnügen steht, wie so häufig, erst einmal die Arbeit. Wir müssen innerhalb von ein paar Tagen alle notwendigen Unterlagen zusammen bekommen. Und das sind einige. Für die Einreise benötigen wir einen -inzwischen werden Schnelltest auch akzeptiert- negativen Test, nicht älter als 48 Stunden. Also haben wir gleich online einen Testtermin am Abreisetag morgens um 6.00 Uhr beim Testzentrum gemacht. Dann brauchen wir noch die Reservierungsbestätigung eines Campingplatzes. Die riesigen Campingplätze mit allem Schickimicki, die in Istrien entlang der Küste zu finden sind, und die sich höchstens mal im Preis unterscheiden, sind eigentlich nicht ganz so unser Ding. Aber erstens sind die zurzeit nur zu 20 Prozent belegt und....besondere Zeiten bedürfen halt auch mal besondere Entscheidungen. Wir wählen das Camp Olivia, und das hat seinen Grund. Heidi und Hans- Werner vom Stammtisch sind genau eine Woche vor uns gefahren und konnten uns einen traumhaften Platz direkt am Wasser reservieren.
    Über die Campingplatz-Preise in Istrien bin ich dann bei meiner Recherche doch etwas erschrocken. In der Hauptsaison sind Tagespreise von bis zu 70 Euro keine Seltenheit. Da freuen wir uns doch wieder einmal jetzt außerhalb der Ferien reisen zu können und mit der ACSI Karte nur maximal 20 Euro bezahlen zu müssen. Aber zurück zu den Einreisepapieren. Was noch nötig ist, ist das Formular für die Reiseankündigung zur Einreise in die Republik Kroatien, die wir uns von der ADAC-Seite im Internet herunterladen, ausfüllen und dann zur Kroatischen Regierung zurückschicken müssen. Damit bekommen wir eine Einreisebestätigung und eine Einreisenummer, die bei der Einreise sichtbar an der Windschutzscheibe festigt werden muss. Aber damit nicht genug. Wer in Erdkunde etwas bewandert ist, weiß, dass zwischen Kroatien und Deutschland noch zwei andere Länder liegen, die man durchfahren muss. Und zu Coronazeiten muss man das im Transit erledigen, also Pause machen zum Nächtigen ist nicht. Nur eben dieser Transit ist nicht umsonst. Für Österreich benötigen wir, weil über 3,5 t, eine GOBOX. Die haben wir sogar, aber wir haben im November das Womo gewechselt und fahren jetzt den Carthago. Dessen Fahrzeugdaten sind in unserer Gobox natürlich noch nicht hinterlegt. Einige Telefonate bei der österreichischen Mautberechnungsstelle Asfinag und der "go-maut.de" mit gegensätzlichen Aussagen später, kann Michael endlich seine Fahrzeugdaten hinterlegen, so dass wir die Box "nur noch" an einer der Raststationen in Deutschland oder Österreich umtragen lassen und abholen müssen.
    Auch Slowenien möchte für das Bereitstellen seiner Autobahn ein ordentliches Stück vom Mautkuchen haben. Die Mautbox " Darsgo" haben wir online beantragt, und staunen Bauklötze. In Slowenien wird die Maut nicht nach Länge oder Höhe des Fahrzeuges, sondern nach dessen Achsen berechnet. Wie toll, dass wir gleich drei zu bieten haben und mit unserem Hänger hintendran, kommen wir sogar auf vier. Juchhu ! Jetzt sind wir kein Wohnmobil oder Sonder-KFZ mehr, sondern nun fahren wir als LKW durch Slowenien Das müssen wir uns auch etwas kosten lassen. Der lange Rede kurzer Sinn, der Hänger vervielfacht die Maut durch Slowenien pro Fahrt auf über 100 Euro. Der Hänger bleibt zu Hause, bis wir bei einem nächsten Besuch mehr Zeit haben, um die Autobahn zu umfahren. Basta! So wird es nichts mit Rollertouren in Kroatien und wir müssen auf die E-Bikes zurückgreifen. Ein bißchen Schwund ist immer......!
    Zurück zu den Reisevorbereitungen. Als der "Papierkram" erledigt ist, wird mein Michael sichtbar ruhiger und beginnt sich offensichtlich auch, auf die vier vor uns liegenden Wochen zu freuen.
    Der obligatorische Wäschekorb steht seit ein paar Tagen im Flur und dort wirft jeder von uns das hinein, was es nicht zu vergessen gilt. Hin und wieder wird er im Wohnmobile entleert. So nach all den Jahren und Fahrten sollten wir eigentlich genügend Routine besitzen, ein Wohnmobil startklar und reisefertig zu machen. Sollte man meinen. Aber ich schaffe es bis heute nicht, meine Sachen auf das Notwendige zu beschränken, wenn es doch so viele leere Schränke gibt. 2/3 der z.b. mitgenommen Kleidung räume ich bei der Rückkehr unbenutzt wieder aus. Doppelte Arbeit für das beruhigende Gefühl, für jedes Wetter und jede Gelegenheit gewappnet zu sein. Im Süden Dank der mitgenommen Jacken und Westen nicht frieren zu müssen und im Norden für evtl. Hitzeeinbrüche Strandkleid und Bikini parat zu haben. Was bei mir die T-Shirts und Pullover sind, die noch kurz vor der Abfahrt in jede neu entdeckte Lücke gestopft werden, sind bei Michael alle Dinge, die man unter dem Begriff Werkzeug zusammen fassen könnte. Es gab und gibt bis heute keine Situation auf unseren Fahrten, bei der er nicht den richtigen Schraubenzieher, die notwendige Säge oder sogar nötige Dichtmasse und Silikon dabei gehabt hätte. Seine Urlaubslektüre sind die Betriebsanleitungen von Heizung, Elektroanlage, Hubstützen, Motoren, Navis usw.
    Aber wieder zurück zu unseren Reisevorbereitungen. Die sind endlich so langsam abgeschlossen. Seit dem Nachmittag verhindert ein Absperrband das Parken hinter dem Wohnmobil. Ein dort abgestellter PKW und die Suche nach dem noch schlafenden Besitzer, würde unsere ganze Abreise durcheinander bringen. Jetzt noch einmal schlafen, und dann zu der noch nachtschlafenden Zeit eines Feiertages um 6.00 Uhr morgens, sich ein Wattestäbchen in die Nase bohren lassen, auf das Ergebnis warten und es ausdrucken. Dann können wir in Richtung Kroatien starten.
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  • Im TestzentrumHat der Bäcker schon auf?Blühende Apfelbaum in BernauUnser Platz für die NachtLeerer Stellplatz Bernbau

    Zwischenstopp in Bernau

    1 мая 2021 г., Германия ⋅ 🌧 13 °C

    Der Wecker klingelt um Viertel nach fünf. Eine für uns in den letzten Monaten eher ungewöhnliche Zeit. Einmal noch umdrehen. Aber um halb sechs hilft alles nichts: aufstehen, waschen, etwas überziehen, einen Kaffee- to-go im Auto auf dem Weg zum Testzentrum. Der frühe Morgen hat seinen besonderen Reiz. Ein leicht rosa gefärbter Horizont kündigt den baldigen Sonnenaufgang an. Gefühlt sind wir die Einzigen, die an diesem Feiertagsmorgen unterwegs sind. Nein, doch nicht, denn am Testzentrum auf dem Mehrzweckplatz steht bereits ein Fahrzeug. Sogar die Einweiser stehen schon auf ihren Positionen und warten in der kalten Morgenluft auf die Testwilligen des Tages. Wir sind angemeldet, können die Spur zwei nehmen, wie uns der freundliche Einweiser sagt und werden bei der Registrierung sogar mit Namen begrüßt. Der frühe Vogel....
    Nach der Registrierung geht es gleich weiter zum unangenehmen Teil. Auch hier nette Begrüßung, und bevor wir uns verguckt haben, sind wir getestet und fahren schon wieder vom Platz. Es ist 6 Uhr und 5 Minuten. Ob wohl so früh an einem Feiertag bereits ein Bäcker geöffnet hat? Frische Brötchen für unterwegs wären nicht schlecht. Immerhin sind heute über 700 km zu fahren. Eine Entfernung, die wir sonst nie an einem Stück fahren. Unsere Etappen betragen 300 bis maximal 500 km. Das sind entspannt zu fahrende Distanzen, auf denen wir immer wieder neue Orte und Landstriche kennenlernen. "Der Weg ist das Ziel", hatte ich sicher schon mehrfach erwähnt. Aber auch dieses Lebensmotto hat Corona geschafft, durcheinander zu bringen, denn wir haben nur 48 Stunden Zeit, mit dem Test in Kroatien einzureisen. Aber noch sind wir ja nicht unterwegs, sondern stellen erfreut fest, dass Bäcker Karlchen geöffnet hat und somit für unseren Reiseproviant sorgt. Wie sollte es auch anders sein, sind wir die einzigen Kunden. Eine riesige rote Kugel ist an östlichen Himmel zu sehen. Die Sonne ist aufgegangen. Ein toller Anblick. Insgesamt bin ich viel zu wenig früh morgens unterwegs, denke ich Langschläfer.
    Zuhause angekommen, wird erst einmal gefrühstückt und nebenbei immer auf das Handy geschaut, ob das Testergebnis da ist. Nebenbei machen wir uns und das Haus reisefertig, schmieren Brötchen, räumen den Inhalt des Kühlschrank ins Wohnmobil um und erledigen noch den einen oder anderen Handschlag. Um 7. 15 Uhr ist das Ergebnis endlich da, kann ausgedruckt werden und erweitert die staatliche Sammlung der mitzuführenden Dokumente. Um 7.45 Uhr sind wir dann mal weg.
    Wir fahren auf die A2. Es ist wenig los. Rechts und links vom Fahrbahnrand grünt und blüht es. Die Natur ist bereit für den Frühling, das Wetter noch nicht. Dicke Wolken verdecken den Himmel und dann fängt es an zu regnen. Der Regen begleitet uns auch auf der A33 bis Paderborn und wird dann von dichtem Nebel abgelöst, der sich erst kurz vor Kassel und auf der A7 auflöst. Auf der A7 begegnet uns auch mal das eine oder andere Wohnmobil. Trotz des Feiertages sind einige LKWs unterwegs, aber es hält sich in Grenzen. Die meisten stehen auf den Park- und Rastplätzen. Hatte ich geschrieben, es begegnen uns das eine oder andere Wohnmobil? Kurze Korrektur, es sind sehr, sehr viele Wohnmobile, Kasten, Vans und Campingbusse Richtung Norden unterwegs. Richtung Süden kann ich nicht beurteilen, da sind wir wahrscheinlich mitten drin. Kurz vor dem Kreuz Schweinfurt machen wir eine kleine Pause. Auch der Fahrer muss mal. Die Beifahrerin kann das, verbotener Weise, während der Fahrt erledigen. Aber seit ich vor vielen Jahren einmal auf meinem Thrönchen sitzend von einer Vollbremsung erwischt wurde, und die gerade beginnenden Pfingstferien mit einem Schleudertrauma, das ich mit Rheumacreme zu lindern versuchte, überstehen musste, vermeide ich es möglichst.
    Leider ist der Rastplatz vor dem Kreuz Nürnberg voll und auch auf den folgenden Parkplätze stehen die LKWs bis auf die Autobahn. Nach dem Kreuz Nürnberg, das eine riesige Baustelle ist, können wir eine kurze Pause machen. Wir fahren von der A3 auf die A9. Rechts und links tauchen wenig später die großen Gerüste der Hopfenfelder auf. Wir fahren durch die Holledau. Es wird Zeit für eine Pause. Die Brötchen warten bereits geschmiert im Kühlschrank. Es geht weiter auf der A9 Richtung München. Nun meldet das Womo Appetit auf frischen Diesel. Nach dem Tanken führt die Autobahn durch das schöne Altmühltal. Trotz Autobahn, die hier oberhalb des Tales am Berg entlang läuft, hat man einen wunderschönen Blick auf die von blühenden Bäumen und sattgrünen Wiesen begrenzte Altmühl. Leider nimmt das bewölkt und zwischenzeitlich auch regnerische Wetter der frühlingshaften Landschaft etwas von ihrem Charme. Kurz vor München wechseln wir auf die A99, die um München herumführt. Hier gibt es Raststätten, in denen man die Gobox erhält oder aufladen kann. Wir versuchen gleich bei der Ersten unser Glück. Nicht so einfach angesichts der überall parkenden LKWs, zum Stehen zu kommen. Wir finden eine Lücke. " Geh' du mal. Hier sind alle Unterlagen und der Fahrzeugschein", sagt Michael. "Falls ich im Weg stehe und wegfahren muss". Oh...Ok! Ich finde in der Raststätte gleich die Kasse, die auch für die Gobox zuständig ist. Alles frei. Kein Anstehen. Dem Kassierer halte ich unsere alte Gobox hin und sage: "Einmal neu machen. Hab keine Ahnung, aber davon ganz viel." Der Kassierer lacht und sagt: "Na, dann sind wir ja schon zu zweit. Ich nämlich auch nicht.". Dann legt er die Box auf ein Gerät. Es piept zwei Mal. " Das war es schon. Super online vorbereit," sagt der Mann, "auf der Box sind jetzt die Daten ihres neuen Fahrzeugs gespeichert. Gute Fahrt!"
    Michael wartet vor dem Womo. Er ist sichtlich nervös, als er mich keine fünf Minuten später zurückkommen sieht. "Na, was fehlt?," fragt er mit besorgtem Blick auf die Klarsichthülle mit den ganzen Papieren. Gut, dass ich noch die Maske auf habe, so kann er nicht sehen, dass ich grinse und ihn noch einen Moment schmoren lasse. Er kann es dann kaum glauben, dass das jetzt nach den vielen Telefonaten mit verschiedenen Auskünften so schnell und unproblematisch geklappt haben soll und freut sich über das Lob des Kassierers. Mit der Mautbox an der Windschutzscheibe und damit einem Reiseproblem weniger, geht es beschwingt auf die letzten knapp 100 km des Tages. Hinter München wechseln wir auf die A 8 . Unter einer dichten Wolkendecke ziehen die sattgrünen Hügel des Alpenvorlands an uns vorbei. Kurz vor Bernau haben wir einen fantastischen Blick auf den unter uns liegenden Chiemsee, der heute mal das Himmelsgrau übernommen hat. In Bernau fahren wir ab. Da auch die 3 Stellplätze von Bernau unter das Beherbergungsverbot fallen und geschlossen sind, nehmen wir den Tipp von Hans Werner an, am dortigen Autohof über Nacht zu stehen. Die Parkplätze am Autohof sind aber wegen des Feiertages alle mit LKWs belegt, die, das haben wir immer wieder auf der Fahrt bemerkt, nicht fahren dürfen und nicht wissen, wo sie bleiben sollen. Ein kleines Stück weiter ist ein Outlet-Center. Die Parkplätze sind frei und wir finden eine große Parkbucht für unser Wohnmobil vis-a-vis zum Drive-in in des Burger King. Für das Abendessen und für Unterhaltung ist damit bestens gesorgt. Nach so viel Sitzen ist Bewegung dringend notwendig, zumindest für mich. Es ist 17.00 Uhr und ich mache mich bei knapp 8 Grad auf den Weg. Gleich neben unserem Womo sind in einer Ladenstraße viele kleine Shops renommierter Marken, wie "Chiemsee" ( wenn nicht hier, wo dann ;-) , Lindt, usw. untergebracht. Heute alles zu und verwaist. Vom Parkplatz des Autohofes weht der Geruch von leckerem Grillfleisch zu mir herüber. Die Trucker haben sich zusammengesetzt und verbringen die Freizeit fern von zuhause gemeinsam. Von weitem sehe ich eine Kirchturmspitze. Ein kurzes Stück auf der Landstraße, und schon bin ich mitten im Ort mit seinen bayerischen Häusern, der hübschen gelben Kirche und dem weiß- blauen Schlösschen, das ein Hotel beherbergt. Der Ort wirkt sehr leer, fast ein wenig ausgestorben. Lockdown eben. Aber wenigstens der Maibaum steht. Mich interessiert der öffentliche Stellplatz an den Tennishallen, der laut Netz geöffnet sein soll. Aber der Platz ist abgesperrt. Keine Ahnung, wie das einzige Wohnmobil darauf dorthin gekommen ist. Gehört wahrscheinlich dem Besitzer. Die Verbotsschilder für Wohnmobile, die in den kleinen Straßen rund um den Stellplatz aufgestellt sind, sprechen eine eigene Sprache. Durch eine Wohnsiedlung, in der gefühlt vor jedem dritten Haus ein Van, Campingbus oder zum Campingwagen umgebauten Lieferwagen steht- die fallen mir wahrscheinlich gerade auf, weil ich davon heute unzählige auf der Autobahn gesehen habe- wandere ich durch den kleinen Kurpark, am Schlösschen vorbei zurück zum Wohnmobil. Mit einem kleinen Schlenker vorbei am Bestellautomaten des Burger King, dem ich nach einigen verzweifelten Versuchen die Bestellung unseres Abendessens abringe. Wir sind nicht mehr allein. Ein LKW hat sich hinter uns gestellt. Der polnische Trucker grüßt nett und ist froh, ein paar Worte wechseln zu können. Ein ziemlich ereignisreichen Tag geht zu Ende. Wir sind hundemüde. Morgen geht es weiter.
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  • Platz mit Aussicht
    An der Grenze......GesundheitskontrolleKarawankentunnelDarsgo besorgenAngekommenMeerestester

    Auf nach Kroatien/Rabac

    2 мая 2021 г., Австрия ⋅ 🌧 7 °C

    Michael schreckt aus dem Schlaf hoch. " Haben wir verschlafen? Wir hätten doch besser einen Wecker stellen sollen." Ein Blick auf die Uhr und er ist beruhigt. Es ist 6.30 Uhr. Draussen prasselt der Regen aufs Womodach. Wir sind noch gut in der Zeit. Nach einem kurzen Frühstück, Kaffee und Tee kochen und ein paar Brötchen schmieren für die Fahrt, sind wir gegen 8.00 Uhr auf der A8 Richtung Salzburg. So regengrau wie der Chiemsee uns gestern empfangen hat, so grau in grau, verlassen wir ihn und den Chiemgau. Von der Autobahn können wir noch einen letzten Blick auf den Chiemsee und seine Inseln werfen. Ich bin ein wenig traurig, weil diese schöne Landschaft mit ihren sattgrünen, samtig schimmernden Hügeln und den noch schneebedeckten Bergen in der Ferne im Regengrau versinkt. Wie nähern uns der österreichischen Grenze in der Nähe von Salzburg. Unsere Ausweise zeigen wir durch das geöffnete Fenster. Aber der österreichische Grenzbeamte, dem das Regenwasser von seiner Unfiform tropft, winkt uns nur freundlich durch und meint: " Auf dem Weg in den Urlaub in Kroatien? Dann gute Fahrt und schönen Urlaub". " Das der erste freundliche Österreicher, der mir begegnet ist," meint Michael beim Weiterfahren. Ich muss ein wenig lachen, denn so ganz vielen Österreichern ist er in seinem Leben noch nicht begegnet. Dieses Land, wie auch Oberbayern, haben bzw. sind noch weiße Flecke auf unserer Reiselandkarte. Hinter der Grenze fahren wir weiter auf der A 10, der sogenannten Tauernautobahn, die durch die Hohen Tauern führt, das ist eine Hochgebirgsregion der Zentralalpen in Österreich. Sie führt in ihrem Verlauf bis auf stattliche 1300m hinauf. Meine Ohren knacken und wie im Flugzeug muss ich schlucken, damit der Druck ausgeglichen wird. "Wird man in dieser Höhe wohl schon höhenkrank?, " frage ich meinen konzentriert aus der Windschutzscheibe in den Regen starrenden Fahrer. Der meint nur: "Deiner Frage nach zu urteilen, müsstest du die bereits haben." Dabei liege ich gar nicht ganz so verkehrt, wie ich später recherchiere. Es fehlen nur noch gut 700 m. Wo die Autobahn nicht um die Berge herumführt, da führt sie mitten durch. Ein Tunnel reiht sich an den nächsten und auch der 6,546 km lange Tauerntunnel lässt nicht lange auf sich warten. Als wir vor Jahren einmal in den Sommerferien durch diesen Tunnel gefahren sind, reihte sich Stoßstange an Stoßstange. Heute, am Sonntagmorgen, gehört er uns fast allein. Aber trotzdem bleibt das unangenehme Gefühl des eingeschlossen Seins, das mich in langen Tunneln befällt und ich zähle jeden der gefahren Kilometer ab. An der Tunnelwand stehen, wie ein Countdown für ängstliche Gemüter, in großen Zahlen die Kilometer bis zum Ende des Tunnels angeschrieben. Hatte ich geschrieben, dass es regnet? Es regnet die ganze Fahrt durch Österreich hindurch, die Wolken hängen so tief zwischen den Bäumen, als hätte eine Riesenspinne dort ihre Netze aufgehängt. Da diese Regenoptik nicht allzuviel hergibt, beschäftige ich mich mit dem Handy und schreibe an meinem Reisetagebuch weiter, was aber dem Fahrer missfällt. Er möchte gern unterhalten werden. Doch als ich ihn unverfänglich frage, wie man denn ganz da oben auf die Almhütten Wasser hin bekäme, weil Wasser ja nicht bergauf fließt, meint er nur, ich solle doch lieber weiter auf meinem Handy tippen. Aber das verhindert dann der Karawankentunnel. Der Karawankentunnel ist ein Grenztunnel zwischen den Republiken Österreich und Slowenien an der A 11 der Karawanken Autobahn - hat eine Gesamtlänge von 7,9 Kilometern. Davon entfallen 4.402 Meter auf das österreichische Staatsgebiet, und 3.546 Meter liegen auf slowenischem Seite. Noch so ein langer Tunnel zum Kilometer abzählen. Auch im diesem Tunnel ist kaum Verkehr. Hinter ihm liegt die slowenischen Grenzstation. Kein Mensch, geschweige denn ein Zöllner, lässt sich bei unserer Ausreise sehen. Die sind alle mit den Gesundheitskontrollen der Einreisenden beschäftigt. Etwas verunsichert tasten wir uns schrittweise durch die Grenzanlage, immer damit rechnend, dass gleich jemand hinter uns her pfeift (schießen werden die wohl nicht gleich?). Aber nein, niemand möchte uns kontrollieren. So fahren wir nun auf der slowenischen Autobahn, was sich abrupt an der Beschaffenheit des Straßenbelages bemerkbar macht, weiter. Nach gut zwei Kilometer kommt eine Raststätte. Hier müssen wir unsere "Darsgo-Box" zur Erfassung der slowenischen Maut abholen. Und da ich meinen Können zur Beschaffung von Mautboxen ja schon bei der Gobox unter Beweis gestellt habe, begebe ich mich ein zweites Mal mit Papieren ausgestattet in eine Raststätte. Hatte ich schon erzählt, dass es regnet? Vom Parkplatz des Wohnmobils bis zur Raststätte bin ich pudelnass trotz Regenjacke. Aber auch hier klappt der, dieses Mal Neuerwerb der Box bespielt mit unseren Fahrzeugdaten, problemlos. Ich muss nur das Schreiben mit der Bearbeitungsnummer und die Fahrzeugpapiere vorlegen. Auf der Box sind bereits 100 Euro, die Michael von Zuhause aus angewiesen hat. Vom Guthaben wird die Fahrt durch den Karawankentunnel und noch eines Tunnels abgebucht, und 10 Euro für das Gerät muss ich bezahlen. Nachdenklich nehme ich die Quittungen und die Box mit zum Womo. Wird der Karawankentunnel nicht von Österreich nach Slowenien von der österreichischenGobox eingezogen, wofür die Slowenier die Tunnelgebühren bei der Fahrt von Slowenien nach Österreich kassieren? Egal. Ich bin froh, auch das zweite Problem unserer Reise ad acta legen zu können. Wir montieren die Box, und weiter geht es durch den Regen mit Gepiepse. Dieses Mal piept es für die slowenischen Kassen. Allerdings scheint das Geld nicht beim Autobahnbau anzukommen, denn die Fahrdecke ist voller Spurrillen und Schlaglöchern. Wir machen eine Pause. Es regnet nicht mehr, die Temperaturen sind ordentlich gestiegen und Slowenien präsentiert sich uns im satten Maigrün. Wir passieren Kranj und Ljubijana und müssen in Postonja von der Autobahn abfahren. Große Plakate weisen schon auf der Autobahn auf die berühmten Höhlen von Pistonja hin. Coronamäßig sind die allerdings zurzeit geschlossen. Der Fahrer wundert sich wenig später bei einer Pause über die Angaben seiner Navis. Für die 113 km von Postonja bis zum Ziel in Rabac haben sie fast 3 Stunden veranschlagt. Da kann doch was nicht stimmen. Aber die Navis scheinen die Strecke zu kennen. Wir fahren zwar auf einer Europastraße, aber diese Landstraße ist, bis zur Kroatischen Grenze nicht nur kurvenreich und schma, sondern streckenweise auch in keinem guten Zustand....aber sie führt durch eine wildromantische Landschaft. An der Grenze zu Kroatien werden wir intensiv kontrolliert und müssen alle Dokumente vorlegen. Es ist alles ok, und so können wir unsere Reise auf der kroatischen Seite fortsetzen. Auf einer gut ausgebauten Autobahn bis Opatja, natürlich ist die mautpflichtig. Aber die insgesamt 10 Euro für die gute Autobahn und den Tunnel, bezahlen wir nach 2 Stunden Sightseeing auf einer, der romantischen Landschaft angepassten Straße doch gern. Auf dem Stück Autobahn von Opatja nach Labin haben wir immer wieder einen tollen Blick auf das Meer, das uns kurz vor Opatja plötzlich blau entgegen leuchtet. Wir haben es geschafft. Wir sind an der Adria. Die Temperaturen sind T-Shirt tauglich geworden, doch den Fahrer interessieren nicht so sehr die Temperaturen noch die Schönheit der Landschaft, sondern viel mehr das Ende der Kurverei. Hauptsache keine Kurven mehr und nicht mehr steil hinunter. In Labin sind wir nur noch 6 km von Rabac entfernt, allerdings noch über 300 m hoch. Da spätestens weiß auch Michael, dass er wohl zum Schluss noch einmal ein paar Kilometer Serpentinen fahren muss. Am Ende der Serpentinen, gleich rechts liegt das Autocamp Olivia. Es wirkt fast ausgestorben. Als wir vor die Rezeption fahren, kommt die Angestellte schon heraus und begrüßt uns. Sie spricht deutsch und die Formalitäten sind schnell erledigt. Inzwischen sind auch Heidi und Hans- Werner aufgetaucht und fahren mir ihren Rädern vor uns her, zu unserem Platz direkt am Meer. Wir sind begeistert. Sonne, blaues Meer und weißer Kiesstrand. Diese Aussicht haben wir die nächste Woche rund um die Uhr. Der Campingplatz ist fast leer. Vielleicht 10 deutsche Wohnmobile stehen hier zurzeit. Wir sind angekommen und schon sitzen wir bei einem Begrüßungsgetränk zusammen am Mittelmeer. Davon haben wir doch schon so lange geträumt.Читать далее

  • Rabac/ Autocamp Olivia

    3 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ⛅ 14 °C

    Ich werde wach von einem Geräusch, das ich hier und heute nicht hören will: Der Regen trommelt seine Melodie auf das Wohnmobildach. Das darf doch nicht wahr sein. Gestern haben wir, nach dem die Begrüßungswolken abgezogen waren, das Meer und die Landschaft erlebt, wie man sie sonst nur von den Hochglanzbildern der Reisemagazine kennt. Fast kitschig schön. Am Abend gaben die Lichter von Rabac der Bucht ein romantisches Aussehen. Wunderschön und geheimnisvoll. Und nun das. Das blaue Meer des gestrigen Tages ist heute grau, der Himmel auch, als ich das Rollo hochziehe. Doch kurze Zeit später hört der Regen auf. So lasse ich es mir nicht nehmen, noch im Nachthemd und mit meinem Morgenkaffee in der Hand, wenigstens das Wasser des Meeres zu testen. Erfrischend kalt und glasklar. Wir stehen mit dem Wohnmobil direkt am Maslinica Strand, auf dessen weißen Kieselsteine die Wellen anlanden. Und wir sind in Rabac, einem beliebten Urlaubsort in Kroatien auf der Halbinsel Istrien in der Kvarner-Bucht. Rabac wirbt mit einer vielfältigen Palette an Gastronomie, Bootsausflügen und Sportaktivitäten. Im Ort gibt es überall Stein- und Kiesstrände.
    Vor Rabac liegt die Insel Cres , auf die wir vom Wohnmobil aus einen tollen Blick haben.
    Mein Tag am Meer kann beginnen, denke ich voller Optimismus auf besseres Wetter, als mir der böige Wind das Haar zerzaust. Und gerade dieser Wind schafft es innerhalb kürzester Zeit Strand, Meer und Himmel wieder in eine strahlende Ferienlandschaft zu verwandeln. Wunderbar! Da darf er mir ruhig das Haar zerzausen. Nach dem Frühstück erfahren wir von Heidi und Hans Werner Wissenswertes vom Platz und der Umgebung. Das Hallenbad des Hotels Hedera dürfen wir kostenlos benutzen. Der Außenpool ist zwar gefüllt, aber z.z noch nicht geöffnet. Auch Massagen und Sauna sowie das Hotelrestaurant stehen den Campinggästen zur Verfügung. Die Sanitäranlagen sind riesig und ziemlich neu. Vor Corona braucht man keine Angst zu haben. Ich bin jedes Mal vollkommen allein dort, denn es sind nur acht Womos auf dem ganzen Platz.
    Bei einem Spaziergang auf der insgesamt wohl 6 km langen Promenade wollen Heidi und Hans Werner uns den Ort zeigen. Eigentlich wollten wir mit dem Rad fahren, aber der Wind ist zu stürmisch. Der Weg führt direkt am Meer entlang. Immer wieder machen wir Fotos, um diese tolle Landschaft mit den weißen Felsen im azurblauen Wasser, in dem vereinzelt weiße Boote im Sonnenlicht schaukeln, fest zu halten. Nur wenige Menschen begegnen uns. Eigentlich wäre jetzt Vorsaison und der kleine Hafenort würde so langsam aus dem Winterschlaf erwachen. Aber die fehlenden Touristen, die wegen Corona ausbleiben, lassen die großen Hotels, die Ferienwohnungen und Pensionen verwaisen. Bis auf das Hotel Hedera sind alle noch geschlossen. Nur die kleinen Cafés und Bars im Hafen haben bereits geöffnet und man sieht Gäste dort beim Kaffee, Eis oder Cocktail sitzen. Die Souvenirshops entlang des Hafens sind ebenfalls fast alle noch geschlossen. Doch es rührt sich was. Hin und wieder sehen wir einen bereits geöffneten Laden und Verkäufer hoffen auf erste Kunden. Wir schauen uns das Angebot des hiesigen Supermarktes an. Alles was man benötigt und noch viel mehr, gibt es hier. Auch am Bäcker sind wir bereits vorbeigekommen, der nicht weit vom Campingplatz zu finden ist. Hans Werner, der jeden Morgen um 7.00 Uhr die Promenade entlang joggt, hat uns heute morgen ein leckeres Weißbrot von ihm mitgebracht. Discounter sucht man in Rabac vergeblich, die findet man im 5 km entfernten Labin. Das aber 5 km und etliche Höhenmeter entfernt und selbst mit dem E-Bike nicht so einfach zu erreichen ist. Im Supermarkt herrscht Maskenpflicht Auf den Straßen und Terrassen nicht. Es tut gut, wieder etwas Normalität zu sehen. Das allgegenwärtige Thema Corona gerät etwas in den Hintergrund bei einem Inzidenz von aktuell 23 in Istrien. Überall sehen wir Aktivitäten, die auf einen baldigen Saisonstart deuten. Die langen Wochenenden und die Pfingstferien lässt die Bayern gern hier nach Istrien kommen. Für sie ist es schnell zu erreichen. In ungefähr 6 Stunden ist man mit dem PKW von München aus hier. Aber kommen sie auch in diesem Jahr? Heidi und Hans Werner, die schon das 3. oder 4. mal im Mai hier sind, haben den Ort noch nie so leer gesehen. Hoffnungsvoll werden Liegen, Sonnenschirme und Loungemöbel auf Terrassen und Hotelstränden aufgebaut. Vereinzelt haben auch schon Restaurants geöffnet und ihre Speisekarte vor dem Eingang aufgestellt. Wir wandern aus dem Hafen heraus, in dem die Ausflugsschiffe wartend in den Wellen schaukeln und lassen die toll angelegten Strände und Terrassen der Hotels hinter uns. Irgendwann bemerkt Michael, dass wir schon fast 4 km unterwegs sind und ja auch noch zurück müssen. So gehen wir zurück und belohnen uns zunächst mit einem wirklich leckeren Eis von Pino, dem besten Eis hier in Rabac, laut Krügers und dann im Hafen noch mit einem Cocktail auf einer Terrasse direkt am Meer. Ist das wohl herrlich? Das war doch schon mal ein schöner Start in den Urlaubsalltag. Und den Rest des Tages bekommen wir mit Sonne und Me(h)er herum .
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  • Radtour entlang der Küste

    4 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ☀️ 13 °C

    Wir sind für unsere Verhältnisse recht früh, als wir gegen 7.30 Uhr nachschauen, ob das Meer noch da ist. Das ist es, und es begrüßt uns heute Morgen durch das Womofenster von seiner allerschönsten Bilderbuchseite. Fast unwirklich. Nein, ich träume nicht. Wir sind an der Adria. Der blaue Himmel, das Meer und in der Ferne die Insel Cres. Diesen Anblick muss man regelrecht inhalieren und abspeichern für schlechte Zeiten und dankbar sein, dass wir das alles erleben dürfen.
    Hans Werner, seines Zeichens Frühaufsteher, hat bei seiner 10 km Joggingrunde bereits Brot besorgt, und wir verabreden uns zum gemeinsamen Frühstück zwischen den Mobilen. Während ich ein wenig "Klarschiff " mache, genießt Michael bereits die Sonne vor dem Mobil, dabei kommt er in Kontakt mit einem Paar, das mit Walkingstöcken unterwegs ist. Auch Hans Werner kommt dazu. Schließlich beteiligen wir uns alle am Gespräch und erfahren, dass das Ehepaar hier in Rabac ihren Altersruhesitz hat. Sie, Steffi, ist eine gebürtige Kroatin, er, Heinz, ist Deutscher. Das Haus bei Fulda ist verkauft und seit einem Jahr wohnen sie hier, mit Blick aufs Meer und sind begeistert davon, dort zu leben, wo andere Urlaub machen. Ein Wort ergibt das andere und schon haben wir vier, neben ein paar Tipps, auch eine Einladung zum Kaffee für den nächsten Tag. Das ist doch wirklich nett. Ich glaube, dass besonders Heinz sich nach der Winterzeit unter Einheimischen freut, ein wenig deutsch zu sprechen und zu hören.
    Das Frühstück verspätet sich dadurch etwas. Ist das Klasse, so direkt am Meer mit Meeresrauschen und Möwengeschrei zu frühstücken. Das ist auch nicht alltäglich. Das muss man sich immer wieder bewusst machen.
    Am Mittag unternehmen wir, mit Ausnahme von Michael, der Kopfschmerzen hat, eine Radtour entlang der Küste. Nach 6 bis 7 km endet die gepflegte und gepflasterte Promenade. Hier beginnt der FKK-Strand. Geschützt zwischen den Felsen liegen doch wirklich schon ein paar Sonnenhungrige und präsentieren ihren Körper hüllenlos der Sonne. Einem jungen Mann scheint die Sonne nicht zu reichen. Er posiert vor einem Felsen und zeigt den Vorbeifahrenden, das sind in diesem Fall wir, seine Ausstattung. Unbeeindruckt radeln wir weiter und probiern wenig später die aufgestellten Trimmgeräte aus. Die gepflasterte Promenade wird inzwischen von einem geschotterten Waldweg ersetzt. Durch die Baumreihen können wir immer wieder auf das Meer und auf kleine Buchten schauen. Zu einer Bucht, die sich "Paradies" nennt, führt eine steile abwärts. Wir stellen die Räder ab, um hinunter zu gehen. Ein Mann mit einem Handy am Ohr lehnt an einem geparkten Auto und erklärt Hans Werner, dass dort in der Bucht gerade ein Film gedreht wird. Er bietet sich an, für ein paar Minuten auf die Räder zu achten, damit wir alle uns die Aktion am Strand näher anschauen können. So ganz schlau werden daraus nicht, was am Strand passiert. Aber die Bucht trägt mit Recht den Namen "Paradies ". Wunderschön, einsam und nur vom Wasser oder über die schmale Treppe zu erreichen. Gott sei Dank, Mann und Räder sind noch da, als wir vom Strand zurückkommen. Er hat wirklich aufgepasst. Man sollte nicht immer sofort Schlechtes unterstellen. Wir fahren zurück und halten auf ein Eis bei Pingo. Das Eis ist wirklich super lecker. Als wir am Wohnmobil zurück sind, hat der Wind ordentlich zugelegt und die Wellen spritzen am Strand hoch. Wir flüchten hinter das Mobil, das uns als Windschutz dient, zum Sonnen, Schlafen oder Schreibenden. Am späten Nachmittag nehme ich die Stöcke und unternehme noch eine ausgedehnte Walkingrunde. Dieses Mal erkunde ich die Straßen des in Terrassen angelegten Ortes. Es gibt mindestens 5 oder 6 Ebenen. Autos nehmen die in Schleifen angelegten Straßen, Fussgänger wie ich, können über Treppen von einer Ebene zur nächsten gelangen. Auf den steilen, engen Treppen hat man immer wieder tolle Ausblicke auf den Hafen und das Meer und Einblicke in die Gärten, Terrassen und Höfe der Häuser. Auf der Promenade trete ich den Rückweg an. Dass ich fast 1 1/2 Stunden unterwegs war, ist mir gar nicht aufgefallen. Bei einem Sundowner sitzen wir später noch gemeinsam mit Heidi und Hans Werner vor dem Mobil, bis die Sonne hinter dem Berg verschwunden ist, und nur noch kleine rosa gefärbte Wölkchen am Himmel zu sehen sind. Mit der Sonne geht auch die Wärme und es wird kühl, so dass wir das Abendessen lieber ins Wohnmobil verlegen.
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  • Eine Einladung mit Ausblick

    5 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute Morgen habe ich meinen inneren Schweinehund endlich überwunden und bin um 7.00 Uhr aufgestanden, um eine Runde am Meer zu Walken. Aber noch vor Beginn, beim Aussteigen aus dem Womo wollte der Schweinehund das verhindern und lässt mich auf der Stufe des Ausstiegs ausrutschen, sodass mein unbeschuhter Fuß mehr als unsanft auf den Zehen aufkommen und umknickt. Aua, das tut weh!" Nicht angucken, nicht drüber nachdenken, in die Schuhe und los laufen. Als der Schmerz etwas nachlässt, genieße ich die morgendliche Stille, die nur vom Rauschen des Meeres unterbrochen wird. Am Hafen ist allerdings schon Betrieb. In den Café Bars sitzen Männer beim Espresso und unterhalten sich. Wieso sitzen hier eigentlich nur Männer? Ich kann nicht eine einzige Frau entdecken. Ist doch echt ungerecht. Einen kurzen Moment überlege ich, ob ich mich als Quotenfrau dazusetzen soll. Aber mich reizt doch mehr das Laufen. Also setze ich meine Walkingrunde auf der Promenade fort und beobachte dabei die Aktivitäten an den Hotels. Es wird gefegt, geputzt und aufgebaut. Es gibt Hotels nur für Familien und Hotels nur für Erwachsene. Jeden Urlaubswunsch versucht man zu berücksichtigen. Alles ist neu und sehr gepflegt. Sogar auf den Felsen, die schroff aus dem Meer herausragen, hat man Betonplattformen errichtet, auf denen nun Liegen und Schirme aufgebaut werden. Überhaupt kann man überall über Treppen hinunter auf die Felsen zu Sonnen- und Badeplattformen gelangen. Toll finde ich auch den barrierefreien Zugang ins Meer über Rampen. Gibt es auch nicht überall. Ich versuche mir vorzustellen, wie es hier in einem normalen Sommer aussieht. Lieber nicht. Das "jetzt und hier", gefällt mir ungleich besser, auch wenn nur eine Handvoll Lokale geöffnet haben. Auf den Rückweg steht mitten im Hafen ein Lieferwagen, um den sich eine Handvoll Männer mit Plastiktüte schaaren. Das interessiert mich und ich trete näher. Im Auto liegt frisch gefangener Fisch in Styroporkisten, der aus den Kisten direkt in die Tüten wandert.
    Mein Fuß puckert inzwischen ganz heftig. Und ich muss mir am Wohnmobil wohl oder übel die Bescherung ansehen. Ein Zeh ist total blau. Ich denke, das mit dem Laufen werde ich in den nächsten Tagen wohl etwas einschränken müssen. Aber erst einmal frühstücken. Hatte ich schon geschrieben, dass das Weißbrot total lecker ist? Nicht unbedingt figurfreundlich, aber wie das so ist, alles was schmeckt, geht auf die Hüfte. Es sei denn, man konzentriert sich darauf, größer zu werden. Nach dem Frühstück oder war das schon mehr ein Brunch?, fahren wir mit dem Rad einkaufen. Wir brauchen eigentlich nichts, aber das Inspizierenund Ausprobieren unbekannter Nahrungsmittel gehört mit zu unseren Lieblingsbeschäftigungen im Urlaub. Und Bewegung ist ja auch nicht verkehrt. Um eine Gurke und zwei Tomaten reicher, kehren wie zurück. Das Meer wartet. Jedoch mit 14 Grad belassen wir das lieber bei einem Fußbad, von dem auch der blaue Zeh profitiert.
    Um 14.30 Uhr sind wir zum Kaffee bei Heinz und Steffi eingeladen. Angesichts des starken Windes und der zu erwartenden Steigungen -der wunderbare Ausblick auf die ganze Bucht wird nicht bereits auf der ersten Terrassenebene zu sehen sein-gehen wir zu Fuß. Google Maps errechnet dafür 37 Minuten, die wir nicht unterbieten, denn die Straßen steigen ordentlich an und bereits auf der zweiten Ebene sind die Jacken, die wir gegen den kalten Wind angezogen haben, schon lästiges Gepäck. Aber die Aussicht wird mit jedem Höhenmeter imposanter. Statt der Straße hätten wir auch Treppen gehen können, die die Ebenen verbinden und zum Teil durch private Gärten führen, aber das wäre noch anstrengender geworden. Die Treppen nehmen wir dann auf dem Rückweg. Am Ende der Straße der obersten Ebene winkt Heinz schon. Als begeisterter Biker präsentiert er Hans-Werner und Michael sein Motorrad und kurze Teit später dröhnt der Sound der Maschine über den Platz. Dann führt er uns in das gemeinsame Domizil. Ein kleines Appartement, aber bereits beim Hereinkommen können wir den fantastischen Blick über die Bucht durch die Terrassentür sehen. Sie haben nicht zu viel versprochen. Stolz zeigen uns die Beiden ihre Terrasse und den angelegten Garten, der eingerahmt ist von wilden Kakteen, die gerade blühen, Rosmariensträucher und Agaven. Dazu der Blick nach unten, ein Traum. Neugierig kommen die drei Katzen heraus, um uns zu begutachten. Es sind wilde Katzen, die Steffi und Heinz bei sich aufgenommen haben. Bei Kaffee und Kuchen, den Steffi für uns gebacken hat, gibt es allerhand zu erzählen, wir bekommen viele Informationen und der Nachmittag vergeht wie im Flug. Es ist bereits nach fünf, als uns Steffi den Zugang zur den Treppen zeigt und uns noch bis zur nächsten Ebene ein Stück hinunter begleitet. Im Hafen unten angekommen, beschließen wir Essen zu gehen. Das Restaurant "Lino", das man uns empfohlen hat, hat geschlossen. Aber die Terrasse des "Vale Vista" hat geöffnet. Wir sind die einzigen Gäste, die hier windgeschützt hinter einer Klarsichtfolie essen möchten. Der Inhaber spricht deutsch und erzählt uns von der schlechten Lage in der Gastronomie und wie man auf die Touristen warten. Er meint:" Für euch ist das gut, für uns nicht." Er gibt sich viel Mühe und erzählt, dass sie in einem kleinen Dorf in der Nähe auch noch ein Restaurant haben. Nicht so touristisch wie hier, und dann gibt er uns die Adresse.
    Wir haben gut gegessen und mit den Resten im Gepäck geht es zurück zum Wohnmobil und ins Warme. Wir haben noch keinen Sommer, und wenn die Sonne untergegangen ist, wird es ganz schön frisch.
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  • Mit dem Taxi nach Labin

    6 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ☁️ 14 °C

    Für heute haben wir uns einen Besuch von Labin vorgenommen.
    Labin ist die nächst größere Stadt und liegt in Nähe der Ostküste der istrischen Halbinsel auf halber Strecke zwischen Pula und Opatija. Während Rabac mit seinen 1400 Einwohnern ein reiner Fremdenverkehrsort ist, der in der Saison das Vielfachen seiner Einwohnerzahl an Touristen beherbergt, leben in Labin rund 6.900 Menschen. Die Altstadt, die "Stare Grad", mit den mittelalterlichen Häusern, in denen sich viele Galerien und Ateliere befinden, den historischen Bauwerken, den Gassen mit Kopfsteinplaster, der Kirche Mariä Geburt und dem venezianischen Glockenturm ist mehr ein touristischer Magnet, während in der Unterstadt das urbane Leben stattfindet. Wohnblocks, deren farbigen Fassaden ein wenig von der offensichtlichen Tristess ablenken sollen, Discounter namhafter deutscher Firmen (egal, wohin wir fahren, Lidl ist bereits da), kleine Läden,so wie Ämter, Schulen, und was sonst noch eine funktionierende Stadt ausmacht, sowie eine Markthalle mit einem Bauernmarkt und angeschlossenem Fischmarkt, prägen hier das Stadtbild.
    Von Rabac nach Labin ist es eigentlich nicht sehr weit. Kaum 7 km, aber es liegen über 300 Höhenmeter dazwischen. Die engen Serpentinen haben wir zur Genüge bei der Anfahrt mit dem Wohnmobil kennen gelernt. Mit dem Rad ist diese befahrene Strecke ohne Radweg nicht unbedingt zu empfehlen. Wir machen es uns einfach und bestellen uns ein Taxi zu den Markthallen. Mit 60 HRK ist es, geteilt durch vier, nicht teurer als der Bus, der 2 Euro pro Person kosten würde.
    In den Markthallen herrscht, wie auch im Taxi, Maskenpflicht. Wir schauen uns das bunte Angebot von örtlichem Gemüse, Fleisch, Backwaren und Fisch an. Unten Gemüse und Obst, in der oberen Etage, Fleisch, Käse und Schinken.
    In einem Nebenraum gibt es den frischen Fisch.
    Das Olivenöl von den Gemüsehändlern dort ist günstig und soll von toller Qualität sein. Mit Tomaten und frischen Erdbeeren geht es relativ schnell wieder an die frische Luft. Nun wollen wir in die Altstadt, und stellen ganz entgeistert fest: "Die liegt ja ganz oben auf dem Berg." Da heißt es über Treppen und Wanderwege bis nach oben laufen bzw. klettern. Aus dieser Aktion steigt Heidi aus und auch Michael ist hin- und hergerissen zwischen Altstadtbesichtigung oder Kaffeetrinken in der Unterstadt. Letztendlich kommt er doch mit. Schon beim Aufstieg können wir bei kleinen Verschnaufpausen immer wieder neue Eindrücken von der unter uns liegenden Stadt gewinnen, die daher logischer Weise auch als Unterstadt bezeichnet wird. Auf dem Turm des stillgelegten Steinkohle- Bergwerks prangt noch immer der Schriftzug Tito. Dabei soll Mussolini der Drahtzieher bei der Errichtung des Bergwerkes gewesen sein. Aber egal, ob Tito oder sein italienischer Politkumpan Mussolino, die Zeiten der Diktatoren sind unwiderruflich vorbei. Früher schuf der Steinkohleabbau Tausende von Arbeitsplätzen in der Region. Dementsprechend mussten auch Wohnungen geschaffen werden. Es entstanden 1936 nicht nur die nahegelegene Bergarbeiterstadt Râsa, sondern auch die Unterstadt Labin. Heute kann das stillgelegte Bergwerk besichtigt werden, wenn nicht gerade Corona solche Aktivitäten einschränkt. Inzwischen sind wir oben in der Altstadt angekommen auf dem "Titov Trg", dem "Tito Platz ", der umgeben ist von vielen Bars, Cafés und Restaurants. In der Stadtloggia sitzen vereinzelt Gäste beim Kaffee. Ich gehe mal davon aus, dass der Schandpfahl vor der Loggia heute wohl nicht mehr benutzt wird. Von einem Panoramarundweg, der rund um die Altstadt führt, haben wir einen tollen Blick auf die Bucht, die Unterstadt und die umgebenden Wälder, durch die verschiedene Wanderwege nach Labin führen. Danach durchstreifen wir die engen Gassen zwischen den Häusern, von denen viele Renovierungsbedarf haben, oder vielleicht ist das ja gewollt? Die offenkundige Baufälligkeit verleiht einen morbiden Charme. Und auf diese Art Romantik stehen Touristen nun mal. Ausser uns, scheint kaum jemand in der Altstadt unterwegs zu sein. Und so sind die diversen Panoramaplattformen für uns ohne Wartezeit frei zugänglich. Den Aufstieg in den venezianischen Glockenturm und die Besichtigung der Kirche schenken wir uns. Geklettert sind wir in den letzten Tagen schon genug, und in der Unterstadt wartet Heidi auf unsere Rückkehr. Die erfolgt dann auch bald und bei einem Cappuccino, bei dem wir die Gebäckspezialität aus der Markthalle probieren, warten wir auf unser Taxi, das uns wieder nach Rabac zurückbringt. Übrigens: Das Essen von in der Markthalle erstandenen Lebensmitteln zum Kaffee oder Bier in einem nahegelegenem Café oder in einer Bar ist üblich und durchaus erlaubt.
    Nach dem Ausflug dient der Rest des Tages zur Wiederherstellung der Urlaubsfähigkeit. Die erreichen wir mit Liegestuhl, Sonne und mit Meer, das aber mit knapp 14 Grad allenfalls zum Kühlen meines ramponierten und heute dazu noch arg strapazierten Zehs zum Einsatz kommt. Das Schwimmen verlege ich daher lieber auf morgen und in dem Hotel eigenen Hallenbad, das uns kostenlos zur Verfügung steht.
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  • Baden, Eis essen und ein Unwetter

    7 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ☁️ 16 °C

    Der Morgen beginnt bewölkt und der Wind weht kräftig vom Meer her. Kein Bilderbuchwetter, aber der angekündigte Regen bleibt wenigstens im Moment aus. Noch im Bett überlege ich, was mit diesem Urlaubstag bei dem angesagten Wetter heute anzufangen ist. Radfahren? Die unbefestigte Strecke vielleicht, die durch den Wald weiter am Meer entlang führt? Unsere Nachbarn im Morelo hinter uns allerdings sind gestern gefahren und meinten, dass ein Mountain-Bike dafür besser geeignet wäre. Also keine Radtour. Vielleicht lieber eine Walkingtour zur Teleferika? Die Teleferika zeigt die Reste des Bauxitverladehafens , der unter der italienischen Regierung ausgebaut wurde. Jetzt kann man eigentlich nur noch hohe und marode Mauern erkennen. Bei den Bootstouren, die von der anderen Seite der Bucht zur Teleferika angeboten werden, wird es den allermeisten Touristen wohl mehr um die schöne Bootsfahrt als um die Besichtigung des Industriedenkmals gehen.
    Der Verladehafen war mit einer 9 km langen Seilschwebebahn mit Cere, einem Ort im Hinterland von Labin, verbunden, die nach dem 2. Weltkrieg demontiert wurde.
    Die Teleferika ist allerdings nur 600 m vom Campingplatz entfernt. Lohnt kaum die Laufschuhe anzuziehen.
    Da kommt mir Heidis Vorschlag gerade recht. Sie fragt, ob wir gemeinsam am frühen Nachmittag einen Spaziergang zu Pingo 2 machen wollen, um ein Eis zu essen. Pingo 2, ist das Eiskaffee fast am Ende der Promenade und im Gegensatz zu Pingo 1, das sich im Hafen befindet, ist dazu ein ordentlicher Spaziergang nötig.
    Bis es soweit ist, werde ich eine Runde schwimmen gehen, beschließe ich. Aber nicht im Meer. 14 Grad ist definitiv nicht die Temperatur für ein Vollbad. Und im Gegensatz zu der Badekleidung des Pärchen aus dem Kastenwagen rechterhand, habe ich nur einen normalen Badeanzug und der ist nicht aus Neopren.
    Also nehme ich Badehandtuch und Badeanzug -Maske nicht vergessen- und marschiere ins Hotel Hedera, an der Rezeption vorbei und direkt in den Spa-Bereich. Der Pool hat 27 Grad und steht mir in der Zeit unseres Aufenthaltes fast allein zur Verfügung. Die Gäste des Campingplatzes dürfen das Hallenbad kostenlos nutzen. Nach einer 3/4 Stunde Schwimmen, Aquajoggen und Wassergymnastik in dem warmen Wasser bin ich eigentlich reif für die Liege. Aber jetzt geht's zum Spaziergang. Nun sind wir diesen Weg schon so oft gegangen,aber immer wieder begeistert mich der Blick aufs Meer. Bei einer kurzen Pause auf einer Bank kommt eine Katze und schnurrt um uns herum. Ich glaube, sie hofft darauf, mitgenommen zu werden. Das Eis, ein großer Erdbeerbecher, bei Pingo 2 ist fantastisch. Danach marschieren wir wieder zurück zum Wohnmobil. Meine Versuche, auf der Liege etwas zu entspannen, verhindert der immer stärker werdende Wind, der dicke Regenwolken vor sich hertreibt. Unwetter für Rabac und Umgebung ist angesagt worden. Wir räumen alles ein, und schon geht es mit Blitz, Donner und Sturm los. Das Meer ist aufgewühlt und die Blitze gehen im kurzen Abständen nieder. Das Unwetter dauert bis in die Nacht hinein. Wir gehen zeitig ins Bett, denn auch die Satellitenschüssel haben wir vorsichtshalber wegen des Sturmes eingefahren, so dass kein Fernsehen mehr möglich ist.
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  • Eine herrliche und gefährliche Bergtour

    8 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ⛅ 14 °C

    Das Unwetter hat ordentlich aufgeräumt am Himmel, und so bekommen wir am Morgen einen strahlend blauen und sonnigen Urlaubstag präsentiert. Heute müssen wir einmal selber für frisches Brot sorgen, denn unser joggender Brotholer aus dem Wohnmobil nebenan hat noch genug Brot vom Vortag. Das Schöne am Wohnmobilfahren ist, dass man gar nicht erst anfängt, Routinen zu entwickeln, denn jeder Tag ist einfach anders. So bin ich gerade zähneputzender Weise beim Betten machen, um danach Brot zu holen, als Michael ins Womo kommt und sagt:" Komm doch auch mal raus, unsere Gastgeber von vorgestern sind da!" So stehen wir am Meer und unterhalten uns mal wieder mit Heinz und Steffi, die auf Walkingtour sind. Steffi hatte sich vor 2 Tagen angeboten, mit uns in die Berge zu gehen, war aber nicht unbedingt auf großes Interesse gestoßen. Interesse hatte ich zu dem Zeitpunkt schon, nur leider einen ramponierten Zeh. Der ist zwar immer noch ziemlich blau, aber nicht mehr sehr schmerzhaft. Daher frage ich nach, ob das Angebot der Wanderung zum Anwesen des Ölbarons noch steht. Steffi ist sofort dabei und wir verabreden uns zwei Stunden später. So bleibt noch Zeit zum Brot holen und zum Frühstücken. Um 11.30 Uhr holt mich Heinz mit dem Auto am Supermarkt ab. Das spart den Aufstieg bis zur Wohnung der Beiden, denn bergauf wird es noch genug gehen. Steffi wartet schon und zusammen laufen wir dann die Straße stetig aufwärts. Zwischendurch immer wieder einmal umdrehen und die Aussicht genießen. Dann verlassen wir die Straße und wandern auf unbefestigtem Wegen weiter. Steffi will mir unbedingt etwas zeigen. Darum gehen wir in eine schmale Querstraße. Hier sind, in einem Steinhaus mit wunderschöner Terrasse, ein kleines Hotel bzw.eine Pension untergebracht, die dem Ölbaron gehört, zu dessen Anwesen wir auch noch kommen werden. Gegenüber der Pension, in einem Garten, befindet sich ein Pool mit Liegen, von dem man auf die Bucht von Rabac schauen kann. Das ist so traumhaft, dass ich es unbedingt fotografieren muss und mir vornehme, die Adresse herauszufinden, denn das ist ein echter Geheimtipp für einen Urlaub. Das Haus heißt Casa Rustica, und die Adresse ist: Gornji Rabac 14a, 52221, Rabac, Kroatien.
    Während wir eine kleine Pause machen, kommt der Besitzer des Hauses, der Ölbaron, aus dem Haus und Steffi, die ja Kroatin ist, unterhält sich mit ihm . Danach geht es weiter den Berg hinauf. Dann taucht das steinerne Anwesen des Ölbarons auf. Es ist unbeschreiblich. Das Anwesen besteht aus mehreren Gebäuden aus Bruchsteinen und einem riesigen Pool. Am Pool dreht ein Kamerateam gerade einen Film. Und wir werden von einem Tontechniker angehalten uns bitte leise zu unterhalten. Oberhalb des Anwesens machen wir eine kurze Pause. Auf gleichem Weg zurücklaufen oder über den Berg weiter wandern, will Steffi wissen. Natürlich über den Berg! Und weiter geht es berghoch. Inzwischen ist der Weg nur noch ein schmaler, steiniger Pfad, an dessen Rand wilder Thymian, Salbei und Rosmarin blüht. Dementsprechend duftet es auch. Eine große Fläche des Bewuchses hier oben ist gerodet und mit Olivenbäumen bepflanzt worden.....vom Ölbaron. Wir folgen dem Wanderpfad weiter bergauf. Dann endlich geht es abwärts. Aber plötzlich sind wir nicht mehr allein in der Natur und vor allem gehört uns der Pfad nicht mehr allein. Ein Mountain-Biker nach dem nächsten saust abwärts und lässt uns im letzten Moment rechts oder links vom Pfad Schutz suchen. Wir sind mitten in ein Bergrennen geraten. Das ist eigentlich gar nicht so lustig, weil die Biker in voller Fahrt von oben gerauscht kommen, uns erst, wegen der vielen Kurven, im letzten Moment sehen können, keine Klingel haben und schon gar nicht bremsen können. Die nächsten Stunden verbringen wir damit, ein Stück zu laufen, angespannt zu hören, ob was kommt und dann aus dem Weg zu springen. Zwischenzeitlich glaube ich, dass wir überhaupt nicht mehr unten ankommen werden.
    Die meisten der Radler bedanken sich mit einem "Hvala", einem "Dankeschön", bei uns für unsere Aktion, aber der eine oder andere meckert auch und ruft uns zu, dass hier ein Rennen stattfindet. Später erfahren wir, dass für das Rennen 300 Teilnehmer gemeldet waren. Aber nicht ein einziges Hinweisschild machte auf das Rennen aufmerksam.Wir sind halt nicht in Deutschland. Wir haben es letztendlich geschafft, heil wieder auf der Promenade am Meer anzukommen. Dort waren die meisten der Radfahrer schon dabei, sich und ihr Rad zu säubern und auf die Siegerehrung zu warten. So mancher wird in den beiden vorbei walkenden Damen das plötzliche Hindernis vom Berg erkannt haben. Wir schlängeln uns durch die wartenden Menschen hindurch bis zum Eiscafe Pingo 2, wo Heinz schon seit geraumer Zeit auf uns wartet. Den Termin zum Treffen haben wir leider nicht einhalten können, weil wir uns kurz vorm Schluß noch etwas verlaufen haben. Aber: "Ende gut.....Alles gut." Wir erholen uns bei Wasser und Eiskaffee, bevor mich Heinz mit dem Auto zurück zum Campingplatz bringt. Da war eine wirklich eine schöne und aufregende Walkingtour.
    Am Spätnachmittag sitzen wir noch ein wenig mit Heidi und Hans Werner zusammen. Morgen ist unsere gemeinsame Zeit hier in Rabac um. Nur ungern verlassen wir den schönen Platz. Aber wir haben schließlich ein Wohnmobil, mit der Betonung auf Mobil und in Istrien gibt es sicher noch viele schöne Orte. Wir fahren morgen erst einmal für 2-3 Tage nach Medulin und danach schauen wir mal, wohin es uns treibt. Heidi und Hans Werner haben für die nächsten 4 Wochen einen Platz auf dem Camping Polari bei Rovinj. Dort werden wir in unserer letzten Istrienwoche wieder zu den Beiden stoßen.
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  • Medulin

    9 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute geht es definitiv weiter. Eine Woche auf dem gleichen Platz zu verbringen, haben wir nur ein einziges Mal geschafft, vor 20 Jahren in Istrien. Damals waren wir in der Hauptsaison unterwegs, hatten einen wunderschönen Platz in Biela Uvala ergattert und waren irgendwie nicht bereit, ihn aufzugeben. Aber schon das Jahr darauf sind wir bis kurz vor Split getingelt.
    Bei dieser Tour allerdings wollen wir Istrien wegen des niedrigen Inzidenzwertes nicht verlassen und in den nächsten zwei Wochen ein wenig herumfahren. Unser nächstes Ziel ist Medulin. Das muss ein ziemlich touristischer Ort sein, mal schauen, was uns in Coronazeiten und Vorsaison dort erwartet.
    Aber erst noch einmal die Füße ins Meer halten und den Anblick vor unserer Womotür beim Frühstück genießen. Man weiß ja nicht, was wir wieder bekommen. Dann verabschieden wir uns von Heidi und Hans-Werner, die ebenfalls aufbrechen und nach Rovinj fahren wollen. Dort haben sie schon lange einen Platz mir Meerblick reserviert. In zwei Wochen stoßen wir wieder dazu. Beim Frühstück erreicht uns auch die Mail, die unsere Reservierung dort bestätigt.....wieder auf einem Platz neben Krügers.
    Beim Wegfahren denke ich, dass es, wenn es voll auf dem Platz ist, gar nicht so leicht sein wird, ein großes Wohnmobil von den vorderen Plätzen am Meer heraus zu manövrieren. Aber heute ist das alles kein Problem. Die Nachrücker für die Plätze stehen schon in den Startlöchern und warten bereits ungeduldig auf die Abfahrt. Am liebsten hätte sich der "Nachmieter" gleich morgens neben Hans Werner mit auf den Platz gestellt. Während Krügers noch entsorgen, fahren wir bereits auf den Serpentinen hoch nach Labin. Rabac um diese Zeit war wunderschön und wir werden das bestimmt noch einmal wiederholen. Dann geht es bei Sonnenschein und schönstem Frühlingswetter auf die ca. 50 km lange Fahrt nach Medulin. Wir kommen an der ehemaligen Bergarbeiterstadt Raža vorbei, die in einem Tal liegt. Die Straße ist in einem guten Zustand und lässt sich angenehm fahren. Die Landschaft ändert sich. Statt Olivenhainen bemerken wir vermehrt Weinfelder. Nach einigen Serpentinen rauf und runter über die Berge bleiben wir unten auf der Ebene und erreichen Medulin.
    Medulin liegt an der Südspitze von Istrien, nur ungefähr 10 km südöstlich von Pula. Das einstige Fischerdorf hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem angesagten Urlaubsziel gewandelt. Zusammen mit den Nebenorten Pomer, Banjole und Premantura bildet es die beliebte Riviera von Medulin.
    Gleich am Ortseingang grüßt ein großer Lidl. Der Ort, das merken wir schon bei der Zufahrt zum "Camp Arena Medulin", ist in der Saison ein absoluter touristischer Hotspot.
    Der Campingplatz"Arena Medulin" ist einer von drei sehr großen Plätzen rund um Medulin und liegt direkt am Rande der Altsstadt und dem Hafen. Er verteilt sich über zwei kleinere Inseln, die mit einer Brücke verbunden sind.
    In der Rezeption melden wir uns an und bekommen einen Stellplatzplan. Wir sollen später wieder kommen oder anrufen, welchen Platz wir uns ausgesucht haben. Dass das Gelände riesig ist, merken wir kurz darauf. Daher auch der Vorschlag mit dem Telefonieren. Langsam fahren wir die Insel ab, halten an, wägen ab, fahren weiter und laufen herum. Das ist immer das Probleme, wenn alles frei ist. Letztendlich dauert die Suche nach dem optimalen Platz an Meer fast genauso lange, wie die Fahrt von Rabac nach Medulin.
    Dann aber stehen wir, können die Stühle herausstellen und aufs Meer schauen. Es ist doch einiges los auf dem Platz. Aber das meiste sind Tagesgäste, die hier an den Strand zum Baden (brrrr...) und Sonnen gekommen sind. Von unserem Platz bis zur Rezeption sind es mindestens 1 1/2 Kilometer zu laufen. Eigentlich wollte ich die Platznummer telefonisch durchgeben, weil wir bei der Platzsuche schon so viel herumgerannt sind, aber dann stelle ich fest, dass ich das Mäppchen mit den Campingkarten nicht mehr habe. Ob ich die bei der Anmeldung liegengelassen habe? Aber um das in Erfahrung zu bringen, muss ich nochmal den Weg zur Rezeption laufen. Michael ist genervt.
    Und wirklich, das Mäppchen ist da. Es war mir beim Hinausgehen heruntergefallen und ein Herr hatte es gefunden und abgegeben.
    Michael hat inzwischen die Räder vom Träger geholt. Bei der Weitläufigkeit des Geländes werden die hier häufiger zum Einsatz kommen. Mit den Rädern fahren wir dann noch einmal die beiden Camping-Inseln ab und schauen, wo Gastronomie, Waschhäuser oder wo ein Laden ist, und was davon bereits geöffnet ist. In der Saion können hier mindestens 2000 Plätze besetzt werden plus der vielen Mobilheime, die auch hier zu finden sind. Die meisten Plätze sind unter Pinien. Im Sommer bestimmt wegen des Schattens begehrt. In dieser Jahreszeit suchen sich die Gäste aber gern die sonnigen Plätze entlang des Strandes aus, wie wir es auch machen und die sind dann natürlich auch teurer.
    Wir fahren noch in den Hafen. Hier tobt in ein paar Wochen, so Corona es zu lässt, wirklich der Bär.
    Entlang des Hafens und der freundlichen Strandpromenade haben sich Restaurants, Bars, Cafes und Geschäfte angesiedelt, die zum Bummeln einladen. Gastronomie wohin man schaut, die sogar geöffnet hat. Aber bis auf ein paar Menschen ist alles leer. Die Kellner vor den Lokalen versuchen sogar uns im Vorbeifahren zur Einkehr zu bewegen.Während Michael nach der Hafenbesichtigung wieder zurück zum Wohnmobil fährt, erkunde ich noch ein wenig die Altstadt, deren Straßen nur aus Einbahnstraßen zu bestehen scheinen, die eigentlich auch mit dem Fahrrad nicht verkehrt herum benutzt werden dürfen. Aber da kaum Verkehr herrscht und ich inzwischen total genervt davon bin, fahre ich einfach unter Missachtung der geltenden Verkehrsregeln zur Kirche, dem Mittelpunkt der Altstadt. Die Altstadt wirkt heute an einem Sonntagnachmittsg wie ausgestorben. Viele der kleinen Konobas, das sind Gasthäuser mit istrischer Küche, und Restaurants sind noch geschlossen. Eine Fahrt entlang der schönen Sandstrände, an denen auch noch fleißig gearbeitet wird, beendet meine Erkundungsfahrt durch die Stadt. Auf dem Rückweg zum Mobil entdecke ich ein schönes Restaurant am Wasser, das geöffnet hat. Dorthin gehen wir gegen Abend und sitzen ganz romantisch in der Abendsonne mit Blick auf das Meer.
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  • Medulin per Rad

    10 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ☀️ 18 °C

    Das Wetter ist immer noch super. Meer und Himmel leuchten blau um die Wette und fordern zu Aktivitäten auf. Heute steht eine Radtour durch Medulin und entlang des Meeres bis zur Spitze bei Kâzela auf dem Programm.Von unserem Wohnmobil aus können wir auf dieser Spitze Camping-Fahrzeuge sehen. Wir radeln entlang der Strandpromenade. Dort wird fleißig gearbeitet, gestrichen, aufgebaut, eingeräumt, erneuert. Bis auf eine der Terrassen am Meer haben noch alle geschlossen, und auch die vielen Buden, die in ein paar Tagen Souvenirs, Eis und Fastfood verkaufen werden, sind noch zu. Am Ende der gepflasterten Strandpromenade wird gebaggert, Kies verteilt und Metallhülsen für Sonnenschirme in das Erdreich getrieben. Hier entsteht ein neuer, privater Strandabschnitt mit kostenpflichtigen Liegen und Schirmen. Wir müssen daher den Rad- und Wanderweg verlassen, der eigentlich dort weiterführt und über Anwohnerstraßen diesen Teil des Strandes umfahren. Dann führt der Weg über den Camping Kâzela. Am Strand warten etliche nagelneue Mobilheime mit gläsernen Fronten auf Gäste. Nur wenige davon sind bewohnt. Nach den Strandhäusern folgen die Luxusplätze für Wohnmobile, auch direkt am Meer, mit Wasser und Abwasser am Platz. Hier stehen einige Boliden nebeneinander. Wir kommen mit dem Besitzer eines Morelos aus Leer ins Gespräch. Neben dem Tipp, die Safari-Bar zu besuchen, wenn wir ins Naturschutzgebiet um das Kap Kamenjak fahren, erfahren wir auch den Preis dieser Luxusplätze. 35 Euro außerhalb der Saison. Mehr als das Doppelte in der Saison. Eigentlich sollten diese Plätze sogar in der Saison um die 100 Euro kosten. Aber das war niemand bereit zu bezahlen, erfahre ich später. Das Camp Kâzela ist riesengroß. Über 5000 Stellplätze plus der Mobilheime. Hier kommt im Sommer die Personenzahl einer Kleinstadt zusammen. Jetzt, so leer sieht es aus, wie ein gepflegter Park.
    Früher, so erzählen mir später die Münchner aus dem Wohnmobil oberhalb von uns, die viele Jahre dorthin gefahren sind, war das alles Natur pur und mitten drin ein kleiner Camping. Die Wohnmobile standen kreuz und quer auf einer Wiese. Zeiten ändern sich. Der Bedarf ist mehr als da, wenn nicht gerade Corona alles ausbremst. Da wird investiert, in der Hoffnung auf guten Profit. Diese Mammutprojekte werden allerdings durch ausländische Investorengruppen finanziert. Die großen Campingplätze hier in Istrien gehören meist einer Gruppe an. Zum Beispiel die Plätze in Medulin gehören zur Arena-Campsite -Gruppe. Wenn man will, braucht man den Camping nicht zu verlassen. Es gibt dort Läden, Restaurants, Eisbuden, Bootsverleih, und vor allem auch Strand. Die Einheimischen versuchen durch kleine Hotels, Pensionen, Konobas, Läden, Cafés , Bootsverleih und Bootstouren usw. auch ein Stück vom fetten Touristen-Kuchen abzubekommen.
    Wir radeln bis zur Spitze des Landstrichs und dann über die Landstraße zurück in den Ort. Auch heute kämpfen wir hier mit der Einbahnstraßenregelung. Im Ort ist, ausser einiger Baustellen, deren Straßensperrungen den Straßenverlauf noch undurchsichtiger machen, kein Betrieb. Wir radeln weiter am Hafen entlang zum Ortseingang. Dort sind die Discounter angesiedelt. Natürlich ist Lidl auch da. Wir ergänzen dort unsere frischen Lebensmittel. Getränke werden wir in den nächsten Tagen beim Wegfahren mit dem Wohnmobil auffüllen. Auf dem Rückweg halten wir im Hafen, um ein Eis zu essen. Die Kellner hofieren uns regelrecht und buhlen um unsere Einkehr. Das werden sie ab Pfingsten wahrscheinlich auch nicht mehr nötig haben. Schon liegt die Eiskarte auf dem Tisch und der Kellner wartet auf unsere Bestellung. Ich bestelle einen Coup Dänemark Die Abbildung sieht sehr ansprechend aus. Ich habe aber in der Eile nicht gelesen, dass "Coup Dänemark" fast nur aus Schokoladeneis besteht. Wenn ich eine Eissorte nicht mag, dann ist es Schokolade. Aber wie sagt man so schön:" Hunger treibt es rein!" Vorerst habe ich genug von Eis.
    Am späten Nachmittag unternehme ich eine Walkingtour, um den ungeliebten Eisbecher keine Chance zu geben, sich am mittleren Ring zu etablieren. Ich mag es, durch die engen Gassen zu laufen, und in die Häuser und Gärten zu schauen. Oft entdecke ich dabei schöne Motive, ausgefallene Dekorationen oder ansprechende Pflanzen und Blumen. Wenn ich die Landessprache kann, erfahre ich nach einem freundlichen Gruß auch das eine oder andere von der Gegend. Viele Kroaten sprechen deutsch. Vor allem die Älteren. Die haben es noch in der Schule gelernt, wie uns ein Mann in Rabac erklärt hat. Heute lernen die Kinder Englisch.
    Der Rückweg führt mich wieder am Meer entlang. Das Licht des späten Nachmittags verleiht dem leeren Strand mit den verschiedenen Blautönen des Meeres einen Hauch von Karibik.
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  • Cap Kamenjak und die Safari Bar

    11 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ⛅ 18 °C

    Was gibt es Schöneres, als die erste Tasse Kaffee des Tages direkt am Meer zu trinken und den Wellen zu zusehen, wenn sie an den Steinen aufschlagen. Es ist noch alles ruhig. In den 2- 3 Wohnmobilen in unserer Nähe, bewegt sich nichts. Man hört nur das Rauschen der Wellen und Vogelgezwitscher. Aber nicht mehr lange, dann wollen die Nachbarn linker Hand frühstücken. Ein wenig amüsiert schaue ich zu, wie der Frühstückstisch ein paar Meter weiter getragen wird, bis er direkt vor den Felsen am Meer seinen Platz findet und dort gedeckt wird. Nach dem Fotografieren aus allen Blickwinkeln kann dann gefrühstückt werden.
    Auch wir frühstücken, aber mit Blick auf das Meer vom Wohnmobil aus.
    Ich habe Michael eine Radtour nach Premantura und in das Naturschutzgebiet Kamenjak vorgeschlagen. Der Ort Premantura, liegt zwar keine 500 m von uns entfernt, allerdings Luftlinie und dazwischen ist die Bucht von Medulin.
    Wenn wir nicht hinüber schwimmen wollen, müssen wir mit dem Rad um die ganze Bucht herumfahren. Radwege scheint es nicht zugeben, und so fahren wir auf der Landstraße Richtung Pula und werden von Autos und LKWs überholt. Nicht sehr schön. Etwas besser wird es, als wir später in Richtung Pomer abbiegen. Es kommen weniger Autos vorbei, aber die Straße ist auch enger und holpriger. Da wir keinen wirklichen Plan haben, ausser auf der Landstraße zu fahren, biegen wir zum Hafen von Pomer ab, in der Hoffnung auf Nebenwegen zum Ziel zu kommen. Der sehr schöne Anblick des Hafens hilft uns allerdings auch nicht weiter, als die Straße vor einem Camping endet. Das ist nicht einfach nur ein Camping, sondern "Glamping Arena One 99" ,und hier "glampt" der zahlungkräftige Gast in Safariezelten, Lodges und Tippis mit Holzterrasse davor, mit WIFI, Kühlschrank, Kaffeemaschine, Badezimmer, Lichterketten, Sonnenmöbeln, und natürlich Meerblick und Meerzugang.
    Wir fahren durch die weitläufige und sehr gepflegte, Park ähnliche,Campinganlage.
    Gegenüber sehen wir die Landstraße nach Prementura verlaufen. Nur zwischen uns und ihr liegen gut 300 m und das Wasser einer Bucht. Plötzlich sehen wir einen Betonpfad, der quer durch das Wasser zur anderen Seite führt. Das ist die berühmte Brücke von Pomer. Wir erreichen die Brücke über die Terrasse eines kleinen Imbiss. Der offizielle Weg ist das wohl nicht. Über die Brücke schieben wir lieber, denn sie ist nicht sehr breit. Wenn eine Windbeutel kommt, hat man zu tun, das Rad festzuhalten. Auf der anderen Seite geht es auf der Landstraße weiter und stetig bergauf. Wir erreichen Premantura. Premantura ist ein kleines Fischerdorf mit etwa 850 Einwohnern nicht weit vom Kap Kamenjak. Gleich am Ortseingang ein Hinweischild zur Safari-Bar und zum Landschaftsschutzgebiet, und da steht auch etwas von "Kassa". Sollte es etwa Eintritt kosten, wenn man zum Kap fahren oder wandern möchte?
    Die gepflasterte Straße endet in einem staubigen Schotterweg. Gut, dass kaum Autos heute unterwegs sind. In einer Staubwolke möchte ich nicht fahren wollen. Nach den Parkmöglichkeiten zu urteilen, ist wohl sonst mehr Betrieb. Die Kassenstelle für die Autos kommt nach einem Kilometer. Zurzeit ist der Eintritt scheinbar kostenlos. So wunderschön die Natur hier ist mit duftenden Kräutern, blühenden Blumen und beeindruckenden Ausblicken auf das Meer, so anstrengend ist das Rad fahren auf Steinen und Geröll. Ich glaube, Michael hat sich unter der Radtour zur Safari Bar etwas anderes vorgestellt. Er schaut nicht sehr motiviert aus. Um nicht zu sagen, reichlich genervt. Entlang des Weges befinden sich herrliche Buchten und Strände mit attraktiven Schluchten und vorgelagerten kleinen Inseln des Medulin-Archipels. Das Kap Kamenjak ist für Orchideen und den Dinosaurierpark bekannt. Fast 5 km fahren und schieben wir durch die Landschaft. Dann taucht der Parkplatz der Bar auf. Aber wo geht es hinein? Kleine Pfade führen in eine Art Irrgarten mit Höhlen,Terrassen und Nischen, in denen sich Sitzgelegenheiten für die Gäste befinden, liebevoll hergerichtet mit verwunschenen Winkeln, romantischen Sitzecken, mit Ausblicken aufs Meer durch Bambushecken, Schilf und Prunkwinden, total kreativ und ausgefallen..... unbeschreiblich.
    Daneben von der Natur umwucherte ausgediente Fahrräder oder andere Fundstücke, Schaukeln und Rutschen. Ein Abenteuerspielplatz für groß und klein. Überall gibt es was zu entdecken.
    Wir suchen uns einen Platz mit Blick auf die Klippen, von denen im Sommer ins Meer gesprungen wird, erholen uns bei einem Getränk von der Fahrt und genießen die traumhafte Umgebung, die auch Michael wieder mit der schlechten Wegstrecke aussöhnt. Die Rückfahrt verläuft besser als geglaubt, da wir am Ortsausgang von Prementura den Radwegweiser "Medulin direkt" entdecken. Der führt uns oberhalb der Bucht und fern von allem Autoverkehr durch eine wunderbare Landschaft und das sogar auf einiger Maßen akzeptablen Wegen.
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  • Camp Stoja

    12 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ☁️ 15 °C

    Das Wetter soll in den nächsten Tagen ein wenig schlechter werden. Wolken und mal ein Schauer sind angesagt. Das richtige Wetter für eine Stadtbesichtigung. Wir verlassen Medulin und fahren bis hinter Pula, nach Stoja. Vom Camp Stoja können wir bequem in die Altstadt und zum Amphitheater fahren und ein wenig Sightseeing machen, so der Plan. Bevor wir Medulin verlassen, wird noch kurz der Lidl angesteuert, um Wasser und Sprudel zu besorgen. Die bekommt man auf dem Rad nur in kleinen Mengen mit. Der Parkplatz ist fast leer und wir können bequem parken. Da habe ich ganz andere Supermarkt-Einkäufe in Erinnerung, bei denen wir schwer auf den Parkplatz und noch schwieriger später wieder herunter kamen. Die Fahrt ist ist nicht sehr lang und so kommen wir bereits gegen 12.00 Uhr in Stoja an. "Aber heute nicht wieder eine Stunde nach einem Stellplatz suchen", sagt Michael, als ich mit einem Plan zurück aus der Rezeption komme. Wir lassen das Auto auf dem Parkplatz und gehen zu Fuß auf die Suche. Auch hier ist das Gelände wieder riesig. Eine Halbinsel wurde zum Campingplatz ausgebaut. Hier gilt die ACSI Karte nicht für die Premiumplätze direkt am Meer. Direkt am Meer haben wir 10 Tage gestanden, uns reicht bei dem Wetter auch ein Platz mit Meerblick. Obwohl, wenn man die Plätze auf der Klippe.....aber 35 Euro Vorsaisonpreis ist schon ein Wort zum Sonntag. Es dauert dann doch eine Weile, bis unser Wohnmobil auf der Wiese bei vier anderen steht, alle versetzt, damit jeder aufs Wasser schauen kann, und das gibt es dann für 18 Euro ;-).
    Mit unseren Nachbarn Angelika und Franz aus München, die zeitgleich mit uns gekommen sind, ergibt sich sofort ein nettes Gespräch. Die Wiese ist in deutscher Hand. Von den 5 Mobilen, die hier stehen, sind drei "Baby on Tour" mit Eltern, die sich in Elternzeit befinden. Eine tolle Sache, um in jungen Jahren für längere Zeit verreisen zu können. Und Babys sind ja in diesem Alter noch pflegeleicht..... meistens. So beobachten wir die jungen Väter, die das Kind im Kinderwagen über die Wiese schieben, damit es einschläft. Oder im Rucksack auf dem Rücken mit zum Spülen nehmen.
    In den restlichen Wohnmobilen sind "Silverheads on Tour", junge Renter, die das Nichtstun genießen und alle Verpflichtungen zuhause gelassen haben. Am Nachmittag kommt dann doch die Sonne ein wenig wieder und nach dösen, Leute beobachten, schreiben und lesen, wird es Zeit das Umfeld zu erkunden. Mit den Stöcken geht's rund um die kleine Bucht über schmale Spazierwege, Anwohnerstraßen, spitzen Felsen und einer Strandpromenade aus Beton. Ich bemerke, dass ich an den riesigen Agaven, den Palmen und Kakteen am Straßenrand fast achtlos vorbei gehe. Man hat sich schon an den Anblick gewöhnt. Der Reiz des Neuen ist etwas verflogen. Ich nehme mir daher vor, wieder ein wenig bewusster zu schauen und siehe da, ich entdecke reizvolle Ecken und Winkel. Unterhalb des Valcane Parks liegt der Valcane Beach. Mit Betonflächen zum Flanieren und Sonnen. In den Bars und Cafés unter den Bäumen und am Wasser ist richtig ein wenig Betrieb. Es ist ein Treffpunkt für die Einheimischen. Kindergruppen üben am Strand Hulahupp und Gymnastik. Die Wellen schlagen hoch über die Promenade und setzen sie und alles, was sich darauf befindet, unter Wasser. Beinahe wäre ich ausgerutscht, beim Versuch vor einer besonders hohen Welle davon zu laufen. Aber es ist alles gut gegangen. Ich bin weder gefallen, noch hat die Welle mich getroffen. Ich setze mich einen Moment in das Strandcafe und schaue den Leuten zu, bevor ich mich wieder auf den Rückweg mache. Ich hätte besser an den Himmel geschaut.....Der ist dunkel und schwarz. Jetzt wird es aber Zeit zurück zu laufen, wenn diese Tour nicht doch noch im Wasser enden soll. Die ersten Tropfen fallen, als ich das Wohnmobil erreiche. Dann machen wir es uns im Mobil gemütlich. Michael hat gekocht. Es gibt ganz landestypisch Eisbein mit Sauerkraut. Mit landestypisch war allerdings Deutschland gemeint, und das Essen hat die Fahrt im Gefrierschrank mitgemacht. Da ist nun wieder etwas Platz für was Neues.
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  • Pula und die vielen alten Steine

    13 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ☁️ 15 °C

    Es hat die ganze Nacht über geregnet. "Besser in der Nacht als am Tag," denke ich. Mit dem Regen ist der gelbe Staub der blühenden Pinien heruntergekommen und hat alles mit einem gelben Film überzogen. Der Vormittag wird dann doch besser, als Wetter Online es angesagt hat. Wir fahren mit dem Rad in Pulas Altstadt. Irgendwie sind wir etwas verwöhnt worden von den Radwegen in den Niederlanden vor einigen Wochen. Nach separaten Radwegen sucht man hier in Istrien meist vergebens. Wir haben die Wahl, uns in den laufenden Straßenverkehr einzureihen und auf Tuchfühlung mit PKWs und LKWs zu gehen oder, wenn vorhanden, den Gehweg zu benutzen. Doch da ist das Vergnügen nur von kurzer Dauer. Spätestens bei der nächsten Querstraße heißt es absteigen, um das Rad über die hohen Bordsteinkanten zu bugsieren. Wir nehmen es je nach Bedarf: Straße, Gehweg und wenn es nicht anders geht, auch den Zebrastreifen und die Fußgängerampel. So legen wir die knapp 4 km bis in die Altstadt zurück und stoppen abrupt vor dem ersten historischen Gebäude, einer Kirche, die etwas verloren gegenüber einer Bushaltestelle auftaucht. Es handelt sich um die katholische Seefahrerkirche "Crkva Gospe od Mora- Our Lady of the sea". Sie ist im byzantinischen Stil erbaut und man kann sie nur zu den Messen besuchen. Unser nächster Stopp ist eine Ausgrabungsstätte. Mauer-Überreste einer Wohnanlage wurden hier in mitten eines Wohnviertels freigelegt. Wenige 100 m später sind wir am Augustus- Tempel, einem majestätischen Tempel aus dem Jahr 2 vor Christi, der auf dem früheren Forum einer Römerstadt errichtet wurde. Der freie Platz mit den vielen kleinen Bars und Cafés rund herum, heißt heute auch noch Forum. Ein guter Ort, um die Räder zu deponieren und zu Fuß weiter durch die Altstadt zu schlendern. Schon vor ungefähr 2.000 Jahren war das Forum von Pula der zentrale Platz der Stadt. Das Foro romano, wie man es auch nennt, soll einer der schönsten Plätze in ganz Istrien sein. Zwar sind heute nicht mehr alle Gebäude des alten Forums erhalten. Von den ehemals drei Tempeln existiert nur noch der Augustustempel, doch wie in alten Zeiten pulsiert hier das Leben. Wenn nicht gerade ein kleines Virus die Welt lahm legt, herrscht in den Cafes, Restaurants und Bars reges Treiben. Auf dem Stadtplatz befindet sich auch das Rathaus der Stadt und ein Kunstcafé.
    Wir schlendern durch die Gassen der Altstadt, die hier zu Recht ihren Namen trägt. Die Häuser sind aber nicht nur alt, sondern auch baulich in keinem guten Zustand. Trotzdem befinden sich Lokale und Geschäfte darin. Heute allerdings nicht gut besucht. Die Touristen fehlen.
    Dann erreichen wir die Arena, wie das Amphitheater auch genannt wird. Es wirkt schon sehr beeindruckend. Immer wieder stellt sich mir die Frage beim Anblick solcher Bauwerke, wie man das früher ohne technische Hilfsmittel überhaupt gemacht hat. Da wir uns vor 2 Jahren im Amphitheater in Orange schon sehr intensiv über die Römer und ihre makaberen Spiele informiert haben, hält sich das Interesse heute in Grenzen. Wir schauen uns die Arena nur von außen an. Ich möchte noch ein wenig am Hafen entlang gehen. Hier liegen viele Ausflugsschiffe und bieten Fahrten zu den Inselchen an. Vom Hafen aus geht es steil bergauf zum Kastell bzw. zu den Resten. Das mächtige venezianische Kastell auf einem Hügel am Rande von Pula stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und beherbergt heute das Museum der Geschichte Istriens. Wir haben einen schönen Blick nach vorn auf das Meer, den Hafen und die Arena. Zur anderen Seite ist der Blick weniger schön. Man blickt auf Hochhäuser. Es ist kaum Betrieb hier am Kastell. Und das, obwohl die imposante Festung von Pula, der größten Stadt Istriens zu den  Top 10 der Sehenswürdigkeiten von Kroatien zählt. Das Kastell in Pula, das  auf dem höchsten Hügel gut 30 Meter über dem Meeresspiegel liegt, stammt aus dem Jahr 1632. Heute versuchen einige Bauarbeiter mit dem Aufstellen eines Bauzauns, die erwarteten Touristen vor dem Absturz zu schützen. Etwas weiter abwärts sind die Archäologen schon wieder fündig geworden und sind dabei antike Mauerreste freizulegen. Wir umrunden das Kastell.
    Beim Versuch, über einen steilen Pfad abwärts zu gelangen, treffen wir auf Angelika und Franz, unsere Wohnmobil Nachbarn vom Platz, die mit dem Rad hier hochgefahren sind. Ich sag ja, nichts los hier. Man trifft sogar die Nachbarn. Nach einem kurzen Plausch geht es für uns abwärts Richtung Forum. Dort gibt es im Kunstcafé einen Kaffee für uns beide und einen kurzen Blick ins Innere des Cafés, dessen Wände mit alten Fresken und Moderner Malerei geschmückt sind. Ein interessanter Kontrast. Auf der Rückfahrt ziehen vermehrt Wolken auf und es wird ziemlich frisch. Der Rest des Nachmittages ist draußen nur mit Jacke möglich. Ich unternehme einen Spaziergang über den Platz und schaue mir die Premium-Stellplätze auf den Klippen an. Sehr schön und sehr teuer. Ab Samstag kommt noch ein Schüppchen drauf. Da liegen die Plätze dann bei über 45 Euro. Übrigens ist das Freistehen absolut verboten und wird mit ziemlich hohen Geldstrafen geahndet. Bei meiner Runde schaue ich beim Platzrestaurant vorbei, das geöffnet hat. Niemand da. Michael, der heute keine Lust auf Womoküche hat, will Essen gehen. Aber ein total leeres Restaurant ist nicht gerade einladend. Vor dem Camping gibt es einen Imbiss. Der tut es heute auch. Und so lassen wir uns als Abendessen, ganz landestypisches Fastfood in Form von CEVAPCICI schmecken.
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  • Radtour Pula

    14 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach dem Regen der vergangenen Nacht ist der Himmel heute Morgen wieder ganz unschuldig blau, die Sonne strahlt uns schon beim Aufstehen entgegen und die sanfte Brise sorgt für den Frische -Kick. Aktivwetter. Nach dem Frühstück werden die Lieblingssachen gewaschen. Michael sorgt für die Wäscheleine zwischen den Bäumen. Handwäsche ist ganz schön anstrengend. Aber für eine ganze Maschine reicht es noch nicht. Übrigens ist die Waschmaschine hier mit einer Nutzungsgebühr von 7 Euro für 35 Minuten eine der teuersten Waschmaschinenfüllungen, die wir auf unseren Reisen bisher erlebt haben. Selbst in Skandinavien, das ja als "very expensive" gilt, haben wir nie mehr als 5 Euro bezahlt. Soweit zum maschinellen Waschen. Mit der Hand geht's auch. Jedenfalls für ein paar T-Shirts. Ist ja nicht so, dass wir keine mehr hätten. Aber eben die Getragenen sollen es wieder sein.
    Danach wollen wir eine Radtour machen. "Aber nicht sofort", meint Michael, "erst einmal vom "Wäscheschleudern" erholen". Ich habe ihn zum Auswringen der nassen Sachen eingesetzt. Nach einer angemessenen Zeit, die ich für mein Reisetagebuch nutze, frage ich vorsichtig wegen der Radtour nach.
    " Ich habe beschlossen heute mal Urlaub zu machen," bekomme ich als Antwort. Bedeutet soviel wie: "Ich beweg mich nicht aus dem Stuhl." Also Helm auf und allein auf die gut 20 km Tour, die ich extra für meinen etwas anspruchsvollen Mitradler so geplant habe, dass Schotter- und Geröllstrecken möglichst gemieden werden und keine gravierenden Steigungen den Fahrtgenuss beeinträchtigen. Zunächst fahre ich einmal um die gegenüberliegende Halbinsel. Es ist wunderbares Radfahrwetter und es macht richtig Spaß mit dem Rad entlang des Meeres zu radeln. Dann geht es durch den Wald. Darin verkommt gerade eine alte Ferienanlage aus ferner Vergangenheit. Die einsturzgefährdeten Häuschen sind mit Graffiti überzogen, mit Abfall gefüllt und gucken mich aus dunklen Löchern an, in denen früher die Fenster gesessen haben. Verfall und Schmutz, wohin ich schaue. Weiter geht's in Richtung Hafen. Von weitem grüßen schon die vielen Kräne, die abends beleuchtet werden. Das wollen wir uns unbedingt noch ansehen. Dann entdecke ich das Schild zum Römischen Mosaik. Gestern sind wir daran vorbeigefahren. Kein Wunder, denn das "römische Mosaik der Bestrafung Dirkes" liegt ganz unspektakulär in zwei Meter Tiefe zwischen einem Parkplatz und einem Wohnhaus. Und ist von einem Gitter umgeben. Es zeigt, wie Dirke zum Sterben vor einen wilden Stier geführt wird. Was immer sie auch gemacht haben soll, keine schöne Strafe.
    Auf dem Stück Straße entlang der Altstadt herrscht viel Verkehr und ich bin froh, als ich in etwas ruhigere Gefilde gelange. So zwischen den Autos ist es nicht angenehm zu fahren. Ich bleibe am Meer und in diesem Teil des Hafens ist eine kleine Marina untergebracht. Für die dicken Luxusjachten, von denen zwei im Wasser dümpeln, ist der Anleger allerdings viel, viel zu klein. Ich komme am Bahnhof vorbei, den ich mir allerdings für eine Stadt wie Pula viel größer vorgestellt habe. Da steht er, vom Meer nur durch Gleise und eine Straße getrennt unterhalb des Hügels Monte Ghiro.
    Er erscheint, so rosarot und mit weißem Stuck verziert und mit einer uralten Lok als Deko davor, als befände er sich im Dornröschenschlaf. Dabei war er, als Mitte des 19. Jahrhunderts Pula zum Hauptkriegshafen ausgebaut wurde, strategisch ganz schön wichtig und ans österreichisch- ungarische Schienennetz angeschlossen. Heute ist es eine Binnenbahn ins Landesinnere und nicht mehr mit dem kroatische Schienenneztz verbunden. Kurze Zeit später sagt mir mein Fahrradnavi, dass ich links abbiegen soll. Aber wo soll ich denn da hinfahren? Da ist doch gar kein Weg? Ein Weg nicht, aber ein Pfad, in dem ein Radfahrer verschwindet. Ich folge unauffällig, bis ich zu einer, na Bücke kann man das wahrhaftig nicht nennen, sondern ein paar verrottet Bretter überbrücken hier einen Zufluss zum Meer. "Augen zu, und hinüber," wäre die falsche Taktik in diesem Fall. "Augen auf, und auf die Löcher geachtet, " die entschieden bessere. Nach der Brücke befinde ich mich auf einem verwahrlosten Hof einer noch verwahrlosteren Werkstatt, die scheinbar noch in Betrieb ist. Und das soll mein Radweg sein? Entschlossen fahre ich weiter und siehe da, aus dem Pfad durchs Gebüsch wird ein geteerter Weg, der entlang des Meeres durch den Wald führt. Auch hier wieder verlassene und verfallene Gebäude. Kein Geld zur Sanierung. In weiten Teilen ist das Land heute deindustrialisiert. Die Arbeitslosigkeit ist mit 10% hoch. Die Gehälter in Kroatien gehören zu den niedrigsten in Europa. Das Durchschnittsgehalt liegt in Kroatien bei 6.190 Kuna (etwa 836 Euro). Die wichtigste Einnahmequelle ist der Tourismus, und diese Quelle hat jetzt schon die zweite Saison Corona versiegen lassen. Angesichts der Preise, auch für Treibstoff, frage ich mich, wie ein Normalverdiener überhaupt klar kommt. Nicht umsonst emigrieren so viele Kroaten. Das sind Gedanken, die mir so durch den Kopf gehen. Auch die wunderschöne Landschaft kann nicht von dem Verfall ablenken, auf den ich immer wieder aufmerksam werde. Über einen ziemlich matschig Wirtschaftsweg komme ich nach der Umrundung dieser Landspitze wieder zurück auf die Straße zum Hafen. Von dem führt mein Weg dieses Mal durch das Zentrum und dabei entdecke ich eine weitere Sehenswürdigkeit Pulas: den Sergierbogen, ein Überrest eines römischen Triumphbogens. Von dort aus geht es durch die Altstadt zurück nach Stoja, zum Wohnmobil zu Kaffee, Erdbeertorte und Strand.
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  • Abends auf dem Forumsplatz
    Bauernmarkt PulaBauernmarkt PulaMarkthalle PulaRadweg mit HindernissenBadebucht am LugomareMarina VerudaHinweis zum Aquarium PulaLeuchtende Giganten

    Markt, Verdura und leuchtende Giganten

    15 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute sind wir früh genug aufgestanden, um einmal den Markt von Pula zu besuchen. Nachdem gestern Abend ein ordentliches Gewitter herunter gekommen ist und es die ganze Nacht durch geregnet hat, ist heute morgen wieder eitel Sonnenschein. Mit dem Fahrrad geht es die inzwischen schon bekannte Strecke in das Zentrum und dort zu den Markthallen. Um die Markthallen sind im Außenbereich viele Marktstände aufgebaut. Räder können wir bei dem Bummel nicht gebrauchen, die werden an den Markthallen abgestellt. Dann stürzen wir uns in den recht gut besuchten Markt. Obwohl keine Maskenpflicht im Freien herrscht, setzen wir unsere Masken angesichts der vielen Menschen lieber auf. Wenn auch die Inzidenz ganz niedrig ist und wir schon einmal geimpft sind, wir müssen es ja nicht herausfordern. Der Markt in Pula ist ein Bauernmarkt. An den Marktständen werden landwirtschaftliche Erzeugnisse angeboten. Auch wenn diese nicht alle aus dem eigenen Garten oder vom eigenen Feld sind, dient der Verkauf von z.B. Honig, Marmelade, Selbstgestricktem und Gehäckeltem, Maiglöckchensträußen und mehr, zur Aufstockung des Einkommens. Der Pula Markt gilt als eine Institution und ist Anziehungspunkt für Touristen wie Einheimische. Auf rund 1000 Quadratmetern finden sich 60 Verkaufsstände. Einen Besuch wert ist unbedingt die Markthalle. Die nahezu 120 Jahre alte Markthalle von Pula ist sowohl aufgrund der interessanten Konstruktion sehenswert, als auch wegen des regen Treibens, das gewöhnlich im Inneren der Halle herrscht. Das gewölbeartige Gebäude sieht aus wie eine lichtdurchflutete Bahnhofshalle aus Eisen und Holz. Vor allem bei den Touristen ist normalerweise der Fischmarkt im Erdgeschoss beliebt, wo Fisch und Meeresfrüchte in großer Vielfalt fangfrisch aus der Adria auf Eis gelegt, präsentiert werden. Heute ist die Besucherzahlen überschaubar. Auch wir bewundern interessiert das Angebot. Im Erdgeschoss befindet sich außerdem eine Abteilung für Fleisch, Käse und Pasta. Und falls der Bummel durch die vielen Leckereien hungrig oder durstig gemacht hat, kann man sich in den vielen Lokalen im Obergeschoss der Halle stärken. Heute ist allerdings hier oben nicht viel los. Aber wir sind nicht nur zum Gucken gekommen, sondern wollen die Zutaten für ein leckeres Essen einkaufen. Bepackt mit Hähnchenbrust, neuen Kartoffeln, Pilzen, Erdbeeren und Brot strampeln wir später zurück zum Womo. Dort wird alles gleich soweit vorbereitet, dass es am Abend nur noch gekocht und gebraten werden muss. Da der Verkäufer mir das Filet in hauchdünne Scheiben geschnitten hat, man sollte nur nicken, wenn man seinen Gegenüber auch wirklich versteht , gibt es mit Käse und Schinken gefüllte Hähnchenrouladen. Alles andere würde zur Schuhsohle werden.
    Der Markt in Pula hat jeden Tag von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr geöffnet. Für den Nachmittag habe ich wieder eine schöne Radtour vorbereitet. Dieses Mal soll es in die Gegend um Verdura gehen. Michael, der in seinem Liegestuhl vor sich hin döst, lehnt dankend ab. "Es ist Wochende", meint er nur. Leider verpasst er dadurch eine wirklich schöne Tour entlang des Meeres. Über kleine Wege entdecke ich immer wieder neue Buchten und Badestellen. Dann erreiche die Marina von Pula. Sie liegt in der Bucht Veruda. Hier liegen bereits unzählige Boote und warten darauf aufs Meer zu kommen. Weiter geht die Tour zum Aquarium Pula, das sich in der Festung Verudula befindet. Hier lässt sich die Tier- und Pflanzenwelt der Südadria und des Mittelmeer aus nächster Nähe betrachten. Von dort aus fahre ich zum Hawaii Beach. An der Promenade sind wunderschöne Lokale und Restaurants zu finden, sowie weitere Strände. Eine schöne Fahrt entlang des Meeres führt mich wieder zurück nach Stoja und zum Wohnmobil.
    Am Abend haben wir uns mit unseren Nachbarn Angelika und Franz verabredet. Gemeinsam wollen wir uns die "Leuchtenden Giganten" im Hafen ansehen. Um kurz nach 20.00 Uhr fahren wir los und kehren zunächst in einem Straßenlokal auf dem Forum ein, um die Dunkelheit abzuwarten. Die alten Häuser um den Forumsplatz wirken bei der abendlichen Beleuchtung wie eine Theaterkulisse. Als es dunkel genug ist, gehen wir die paar Schritte zum Hafen. Aber leider leuchtet nur ein Kran. Acht große Kräne sollten eigentlich im Hafen von Pula in Tausenden von Farben leuchten. Mit Hilfe von Reflektoren verändern sie ihre Farbe und erzeugen Spezialeffekte. Ein wenig enttäuscht fahren wir durch die Dunkelheit zurück. Am nächsten Tag erfahren wir, dass das 15 minütige Farbspektakel ab Anbruch der Dunkelheit zu jeder vollen Stunde betrachtet werden kann. Wir hätten einfach noch etwas warten sollen.
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  • Camp Valkanela Vrsar

    16 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute geht es weiter. Vier Tage haben wir in Pula gestanden und das Wichtigste gesehen. Unser nächstes Ziel ist Vrsar. Einst ein kleines Fischerdorf, heute ein Touristenmagnet. Es liegt am Eingang des Limfjordes, zwischen Poreč und Rovinj.  Dort haben wir uns das Camp Valkanela ausgesucht.
    Wir verabschieden uns von Angelika und Franz, die weiter nach Rabac wollen. Es geht auf die Autobahn, die sehr gut ausgebaut ist. Für das kurze Stück bis kurz vor Vrsar sind dafür auch fast 7 Euro fällig. Nach der Autobahn führt uns das Navi über Land. Die Querrillen und Schlaglöcher lassen das Wohnmobil ordentlich scheppern.
    In Valkanela angekommen, stellen wir das Wohnmobil ab und suchen zu Fuß nach einem Platz. Da auch die Premiumplätze am Wasser für den ACSI Preis zu haben sind, konzentrieren wir die Suche auf rund um die Bucht. Die Plätze sind alle über 100 m² groß und parzelliert durch Hecken. Viele wunderschöne Plätze sind frei, aber davon sind die meisten unter Pinien und reine Schattenplätze. Im Sommer sicher schön, aber jetzt kann man die Sonne doch noch genießen. Nach Ansicht meines Mannes haben Plätze unter Pinie noch zwei weitere Nachteile: die dicken Pinienzapfen, die bei Wind herunterfallen und von denen schon etliche auf dem Boden liegen, können das Solarpaneel auf dem Dach kaputt machen und.... unter Bäumen hat man keinen oder nur schlechten Satelittenempfang. Wir entscheiden uns für einen Platz mit Blick auf das Wasser und im Hintergrund Vrsar. Aber genau dieser Platz hat wegen eines Defektes für die nächsten 1-2 Tage keinen Strom. Das sagt mir der junge Mann an der Rezeption. Alles wieder zurück auf Zero. Da Michael bereits zum Womo gegangen ist, muss ich schnell selbst entscheiden und nenne die Nummer eines Platzes, der uns auch gefallen hat. Endlich können wir danach auf die Parzelle fahren. Die spontane Wahl war gar nicht schlecht Jetztb stehen wir dem Wind abgewandt. Als das Womo in Längsrichtung steht, sehe ich, dass die Womos, die hier stehen, fast alle quer stehen. Das wird seinen Grund haben. "Es ist weger des Windes, " erklärt uns ein freundlicher Langzeitcamper. "Quer bieten die Fahrzeuge Windschutz". Michael, nicht gerade sehr erfreut, muss das Wohnmobil noch einmal umrangieren. Doch dann passt es. Ist das immer aufregend, wenn es einen neuen Stellplatz zu besetzen gilt.
    Noch ein kurzer Schnack mit den Überwinterern zwei Plätze weiter, und dann stehen die Camping Möbel auf dem Platz und wir trinken unseren Kaffee mal wieder direkt am Meer. Nur die Sonne scheinen wir irgendwie vergrällt zu haben. Die hat sich verzogen und überlässt Wind und undichten Wolken den Himmel. Es dröppelt immer mal wieder. Argwöhnisch wird unser Tun von einer einzelnen Möwe begutachtet, die auf dem Sendemast direkt vor unserer Parzelle wohl ihren Stammplatz hat. Hauptsache sie kackt uns nicht auch aufs Dach, wie die Tauben in Pula. Aber das, was diese Möwe vor hat, sollen wir später noch zu spüren bekommen.
    Normalerweise wäre für mich jetzt eine kleine Erkundungstour angesagt, aber mein Zeh, den ich mir bei einem Sturz aus dem Wohnmobil ziemlich ramponiert habe und den ich eigentlich schon als geheilt abgetan habe, muckt seit gestern wieder herum. Die blaue Farbe ist zwar weg; aber dafür ist er jetzt knallrot, dick und schaut ziemlich entzündet aus. Als ich ihn in Schuhe und Socken verpacken will, mault er lauthals herum. Also Zeh schonen, kühlen und antiseptisch behandeln. Na ja, das Wetter macht es mir etwas leichter die Füße stillen halten.
    Michael hat spontan Lust auf Bratwurst und legt einige Exemplare in einer Regenpause auf den Grill. Er muss noch etwas aus dem Womo holen. Auf diesen Aufenblick hat die Möwe auf ihrem Ausguck nur gewartet und stürzt sich im Tiefflug auf den Grill. Mit einem entsetzten Schrei und der Grillzange als Waffe zur Abwehr rettet mein Mann unser Abendessen.
    Zeh kaputt, hin oder her, nach dem Abendessen machen wir dann doch noch einen Gang über das riesige Gelände und erkunden Hausgelegenheit. Es ist schon schön und gepflegt hier. Wir haben das Gefühl, durch einen riesigen Park zu laufen. Aber das sind alles Stellflächen für Camping. Im Sommer wird es hier wie in einer Kleinstadt zugehen. Jetzt ist der Platz, wenn überhaupt, nur zu 5% besetzt, trotzdem sind die Restaurants und Läden geöffnet. Das regnerische Wetter hat uns schon früh ins Wohnmobil vertrieben, und heute Abend kann mein Mann fernsehen ohne die Schüssel auszufahren. Der WLAN-Sendemast steht direkt vor der Tür.
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  • Vrsar

    17 мая 2021 г., Хорватия ⋅ 🌧 14 °C

    Nach dem gestrigen, etwas bedeckten Tag erwartet uns heute wieder Sonnenwetter vom Feinsten. Heraus aus dem Bett und mit den Füßen ins Meer. Der Rest muss noch auf andere Wassertemperaturen warten. Der Wind bläst ordentlich und die Wellen klatschen hoch über die gemauerte Plattform und greifen nach den Füßen. Herrlich!! Ein wenig müssen wir nach dem Frühstück mal wieder für "Klarschiff" sorgen. Viel zu schade bei dem Wetter. Da wir uns zwischendurch immer mal wieder in die Sonne setzen, dauert das bis Mittag. Dann aber geht es mit dem Rad nach Vrsar. Wir sind angenehm überrascht: es gibt sogar einen richtigen Radweg, der sich angenehm fahren lässt. Kurz hinter dem Camping gibt es einen Skulpturengarten. Den werde ich mir wohl ein anderes Mal allein anschauen. Michael steht nicht unbedingt auf Kunst, bei der er raten muss, was sie darstellt oder was ihm der Künstler damit sagen möchte.
    Aber es soll ja auch heute nach Vrsar gehen, das kaum 3 km vom Camping entfernt liegt. Und so sind wir schon kurze Zeit später in diesem märchenhaften Städtchen am Limski Kanal. Zunächst einmal geht es steil bergauf. Die Straße ist für größere Fahrzeuge gesperrt. Ist auch besser so. Es gibt ja immer Träumer, die würden auch mit dem Wohnmobil dort hineinfahren.
    Durch malerische Gassen erreichen wir den Platz vor der gelben Kirche, deren Turm hoch aus dem Häusermeer herausragt und von weitem gesehen wird. Der Bau, des Kirchturmes, der separat von der Pfarrkirche St. Martin steht, wurde erst 1991 abgeschlossen. Die Pfarrkirche St. Martin wurde Anfang des 19. Jahrhunderts auf den alten Fundamenten der Stadtmauern errichtet. Der Bau der Kirche, so erzählt man, wurde immer wieder unterbrochen, so dass diese erst ungefähr 1936 endgültig fertig gestellt wurde. Wir stellen die Räder ab und laufen die paar Schritte zur Kirche zu Fuß. Außer uns ist niemand hier anzutreffen. Ich schlage vor, einmal um die Kirche herumzugehen, hinein ist leider nicht möglich. Das war, wie sich wenig später zeigt, eine super Idee. Denn plötzlich öffnet sich der, von einer hohen Mauer eingefasste Weg und gibt den Blick auf das Meer tief unter uns frei. Eine fantastische Aussicht, die wir auf einer Bank genießen und wirklich ganz für uns haben. Weiter geht der Bummel durch die verwunschenen Gassen, vorbei an blühenden Palmen oder mit Rosen berankten Mauern. Der Duft, der uns immer wieder streift, kommt mir bekannt vor. Das ist Jasmin, der gerade blüht und überall hier in Istrien wächst. Durch einen Torbogen erreichen wir ein kleines Plateau. An die Treppe zur Straße schmiegt sich ein Café. Dort, vis-a- vis der Statue des berühmten Giacomo Casanova sitzt ein einzelner Mann bei einem "Spritz" und unterhält sich mit dem Wirt. Das gegenüberliegenden Restaurant hat seine Sitzplätze draußen um einen hohen, schattenspendenden Baum aufgestellt.Von dort schaut man bis in die Marina von Vsar. Alles wunderbar idyllisch, alles sehr leer. Da wir hinunter zum Hafen wollen, holen wir die Räder und nehmen sie mit. Fahren erweist sich im Ort wegen des Pflastersteine und der Treppen als schwierig. Ab der Hauptstraße geht es dann aber zügig bergab. In der Marina liegen viele kleine, aber auch einige ausgesprochen große Boote, Luxusjachten vom Feinsten. Die Restaurants und Cafés am Hafen sind leer. Die Kellner sprechen die Flanierenden an und machen Werbung. " Bitte eintreten. Leckeres Essen. Gratis Parken!", ruft man uns zu, als wir mit dem Rad vorbeifahren. Die Ausflugsboote, die normalerweise Touristen mit auf Delphinsafari, Piratenfahrten oder Küstentouren nehmen, liegen im Hafenbecken. Für die wenigen Menschen, die mitfahren würden, und da beziehe ich uns gleich mal mit ein, lohnt sich das Auslaufen nicht. Schade. Ich habe eine Piratenfahrt mit Fischessen an Bord von vor ganz vielen Jahren in guter Erinnerung. So ganz ohne einen Kuna in der Gastronomie gelassen zu haben, wollen wir dann doch nicht zurückfahren und nehmen das Angebot eines Kellners zum Eisessen im Hafen gern an. Der Erdbeerbecher, den wie daraufhin bekommen, hätte eine ganze Familie sattgemacht. Pappsatt und mit unterkühltem Magen treten wir die Rückfahrt zum Wohnmobil an. Aber da war doch noch was? Genau, schon heute morgen hatte ich mir vorgenommen, schwimmen zu gehen. Das Wasser im Meer ist mir allerdings mit 14 bis 16 Grad noch zu kalt. Zumindest sehe ich bisher auch niemanden baden. Also ab in den Pool. Und den habe ich ganz für mich alleine. Was für ein Luxus.
    Am Abend gibt es noch gratis einen tollen Sonnenuntergang über dem Meer. Das war doch wieder ein toller Urlaubstag fernab von Corona.
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  • Walking Funtana- Essen Vrsar

    18 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ⛅ 17 °C

    Auch heute morgen enttäuscht uns das Wetter an der Adria nicht. Ansichtskartenidylle wohin man schaut. Nach dem Frühstück mit Meerblick versuche ich mal wieder eine Tour zu walken. Mein Zeh ist nicht mehr so stark entzündet und wird hoffentlich die 7- 8 km, die ich vorhabe, nicht rumzicken. Schon auf der Campingplatzkarte habe ich gesehen, dass man um die Buchten oberhalb des Meeres herum laufen kann. Mein Ziel ist die Marina von Funtana. Luftlinie vielleicht 2-3 km, aber um die kleinen Buchten herum, kommt da schon etwas mehr an Kilometern zusammen. Die Promenade, die am Meer entlang führt, ist hübsch geplastert. Erst jetzt bemerke ich, wie riesig auch dieser Campingplatz wieder ist. Überall in der Bucht gegenüber von uns, gibt es noch weitere wunderschöne Plätze, entweder angelegt auf Terrassen oder direkt am Meer. Und überall gibt es schöne Badestrände. Kleine Buchten mit Kies- oder Betonflächen zum Sonnen. Hinter jeder Biegung erwartet mich ein neuer malerischer Blick aufs Meer. Inzwischen bin ich schon am nächsten Campingplatz, dem "Istrien Camping Resorts". Auch hier gibt es Plätze am Meer. Und wenn ich gedacht habe, wir ständen schon recht luxuriös mit Wasser und Abwasser am Platz, dann belehrt mich dieser Camping noch eines Besseren. Die 110 - 150 m2  großen Flächen bieten sich für die Mega-Camper an. Und Phönix, Concord und Morelo sind hier gut vertreten. Die "Bella Vista Mega Luxury Mare Parzellen" haben direkten Strandzugang. Die Parzellen sind mit Sonnenterrasse, Grill, Baldachin, Dusche, Stromanschluss, Wasser- und Abwasseranschluss ausgestattet. Unverbaubarer Blick aufs Meer ist natürlich selbstverständlich. So ein Luxus. Solche Stellplätze sind mir in den 25 Jahren, die wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind, bisher noch nicht begegnet. Später, am Wohnmobil habe ich dann mal recherchiert, in welchen Sphären sich der Preis für diesen Luxusplatz bewegt. Bella Vista Mega Luxury Mare Parzellen sind regulär für 92, 00 Euro PRO Nacht zu haben. Das heißt, zu haben sind sie gerade nicht, denn die Plätze sind alle belegt. Aber diese Stellplätze sollten nicht das einzige Wow-Erlebnis bei dieser Tour sein. Als nächstes setzen mich Mobilhäuser aus Holz und Glas in Würfelform direkt über dem Meer in Erstaunen. Jedes Haus hat eine eigene Hängematte und einen Grillofen auf der Terrasse. "Natural Balance" am Meer, so das Thema dieser Ferienhäuser. Dann komme ich an der ganz neuen Art von Camping vorbei, den Glampingzelten mit Holzterrasse und eigenem Garten, das Ganze keine 10 m vom Meer. Und es gibt noch mehr unter dem Begriff Camping zu sehen, außer einer gewöhnlichen Parzelle am Meer: ein Premium Camping Home, ein Camping Chalet, eine moderne Camping Suite, eine Premium Camping Villa mit Jacuzzi, eine Deluxe Camping Villa mit Privatpool oder ein Glamping-Zelt. Camping Wahnsinn! Hier sind Riesensummen investiert worden. "Von wem?", frage ich mich.
    Nach meiner wundervollen Walkingtour bis in die Marina Funtana und wieder zurück, beginne ich zu recherchieren. Wer steckt eigentlich hinter diesen großen Camping -Investitionen vor allem hier in Istrien?
    Kroatiens Tourismus-Superstar hat rot-weiße-rote Eigentümer, erfahre ich. Österreichs größte Hotelgruppe ist zugleich das größte Tourismusunternehmen in Kroatien. Es handelt sich um Valamar Riviera mit Sitz in Poreč, der gemessen größten Touristikgruppe in Kroatien mit 30 Hotels und Resorts sowie 15 Campingplätzen in Istrien, auf Krk und in Dubrovnik. Im Vorjahr erreichte der Umsatz knapp 214 Mio. Euro. Geld, das nicht unbedingt in Kroatien bleibt, sondern bei den Investoren. Insgesamt dominieren 10 Investorengruppen den Tourismus an der kroatischen Adria. Die drei größten sind Valamar Riviera,
    Maistra, Plava Laguna. Da haben die kleinen familienbetriebene Campingplätze, wie ich sie von früher kenne, keine Chance mehr.
    Das macht nachdenklich und lässt unser eigenes, aktuelles Urlaubsverhalten überdenken. Trotzdem gönne ich mir wieder ein exclusives Bad in dem riesigen Pool. Am Spätnachmittsg radeln wir in den Hafen von Vrsar. Wir wollen uns irgendwo hinsetzen, etwas trinken und dem Treiben im Hafen zu schauen. Etwas trinken, das könnten wir auf dem Campingplatz auch, denn es gibt diverse Bars und Restaurants. Aber dieses Mal wollen wir unsere Kuna bei der örtlichen Gastronomie lassen. So wird aus dem "etwas trinken" eine istrische Fleischplatte für zwei Personen mit Reis und Pommes Frites, die ausgesprochen reichhaltig ist und wunderbar schmeckt. Ausser uns ist nur noch ein weiteres Paar beim Essen, mit dem wir uns angeregt unterhalten. Mit vollem Bauch und gutem Gewissen radeln wir später zurück ins Womo.
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  • Regen und kleine Radtour nach Funtana

    19 мая 2021 г., Хорватия ⋅ 🌧 13 °C

    Ich hätte es mir denken können, noch bevor ich das Rollo heute morgen hochziehe, das leichte Klopfen auf dem Womodach spricht seine eigene Sprache und verheißt nichts Gutes. Es regnet. Grau liegt das sonst glitzernde blaue Meer unter einem wolkenschweren Himmel. Die Temperaturen sind bis aus 12 Grad gefallen. Schnell einen Kaffee kochen und wieder hinein ins Bett. Da draußen verpassen wir im Moment nichts. Auch eine Stunde später hat sich nichts geändert. Wir frühstücken drinnen. Was fängt man mit so einem nasskalten Tag an? Ich entscheide mich fürs Kuchenbacken. Und hole mir dazu die Omnia, den Gasbackofen, heraus. Als der Kuchen fertig ist, regnet es immer noch und dazu ist noch eine ordentliche Brise gekommen. Mit langer Hose und dickem Pullover bekleidet, laufe ich zur Rezeption, tausche Geld und besorge mir Jetons für Waschmachine und Trockner. Für große Wäsche ist heute der richtige Zeitpunkt. Das Waschhaus mit der Waschmaschine und Trockner liegt auf der anderen Seite der Bucht. Als wir dort ankommen, sind beide Maschinen besetzt. Was nun? Wir lassen die Wäsche dort. In einer halben Stunde gehe ich noch mal nachschauen, ob der Benutzer die fertige Wäsche herausgenommen hat. Das mit dem Gehen überlege ich mir dann doch. Bei der Enfernung nehme ich lieber das Rad. Aber auch beim nächsten Mal hat sich nichts getan. Die Maschinen sind noch unangetastet. Da packe ich die Waschmaschine einfach aus und lege die Wäsche auf den Schrank daneben. Dabei stelle fest, dass es sich um Wäsche vom Campingplatz handelt. Da kann ich lange warten bis jemand kommt. Endlich läuft meine Maschine und ich kann zurück zum Wohnmobil und meinen Kuchen probieren. Nach dem Kaffeetrinken ist die Wäsche gewaschen und ich bin bereit für eine Radtour. Michael kränkelt herum und hat nicht so recht Lust. Nachdem sich die Wäsche im Trockner tummelt, fahre ich die Strecke nach Funtana am Meer entlang, die ich gestern gelaufen bin und erfreue mich auch heute wieder an der tollen Landschaft. Von unterwegs bekommt Michael eine Nachricht, wann die Wäsche fertig ist. Wir wollen die Geräte ja nicht unnötig blockieren. Im Hafen von Funtana angekommen, schaue ich mich ein wenig um, dann fahre ich zur Kirche des Ortes, die natürlich ganz oben im Dorf liegt. Ausser einem Hund, der bellend hinter mir herläuft, ist keine Menschenseele zu sehen. Gegenüber der Kirche liegt das Kastell. Es soll das erste Haus in Funtana gewesen sein, um das sich der Ort später gebildet hat und stammt aus dem Jahr 1610.
    Heute hat fast jedes Haus im Dorf entweder Zimmer zu vermieten, betreibt eine Konoba, ein Café oder verdient auf andere Weise mit den Touristen sein Geld. Den Umsatzeinbruch durch Corona werden hier viele Menschen spüren. Ich suche den Supermarkt, um ein paar Lebensmittel einzukaufen und finde ihn am Ortsausgang. Für den Rückweg zum Wohnmobil nehme ich dieses Mal die Straße, die auch auf diesem Stück über einen Radweg verfügt. An der Straße von Valkanela bis Funtana liegen nicht nur viele Restaurants, sondern auch der Dinopark Funtana, ein Freizeitpark. "Die Zeiten, in denen Freizeitparks auf dem Urlaubsprogramm standen, sind vorbei," denke ich, als ich dran vorbei fahre, mit einem weinenden und einem lachenden Auge.
    Michael hat sich in meiner Abwesenheit um die Wäsche gekümmert. Als ich zurück am Wohnmobil bin, liegt sie bereits gefaltet auf dem Bett.
    An diesem Abend gibt es, als kleine Wiedergutmachung für den verregneten Vormittag, einen tollen Sonnenuntergang.
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  • Action am Morgen und eine Spazierfahrt

    20 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ☀️ 17 °C

    Der Morgen beginnt mit reichlich action. Gerade habe ich den Frühstückstisch draußen gedeckt, denn es ist wieder ein super Sonnentag, da schwärmt ein ganzer Trupp Gartenarbeiter aus, bewaffnet mit Harken und Heckenscheren. Dann beginnt ein unglaubliches Getöse. Um uns herum werden die Hecken getrimmt. Der eine Arbeiter schneidet nur die Seiten, und als wir meinen, der Lärm ist vorbei und wir können uns wieder unterhalten, kommt der Nächste und schneidet den oberen Teil. Der Krach ist das eine, aber auf die Abgase der Heckenscheren beim Frühstück kann ich gut verzichten. Aber sehen wir es mal positiv: wir können bei der Gartenarbeit zuschauen und müssen nicht selbst Hand anlegen. Schade, dass es zu weit ist, der Trupp könnte sich unseren Garten auch gern vornehmen. Da winken uns Hecke und Rasen sicher schon von der Straße entgegen, wenn wir nach Hause kommen. Mitten in dieser ganze Garten Aktion, kommt ein älterer Herr zu unserer Parzelle und fragt mich, ob wir nicht Lust hätten, morgen mit dem Schiff in den Limski Fjord, zur Pirateninsel und nach Rovinj zu fahren mit Essen und Trinken an Bord. Natürlich habe ich Lust, denn wir schauen schon seit Tagen nach den Ausflugsschiffen. Aber bisher fuhr noch keines. Zu wenig Touristen. Wir werden uns schnell einig. Er bekommt eine Anzahlung und wir eine Quittung. Am nächsten Vormittag um 10.30 Uhr soll es losgehen. Er will uns mit seinem Boot am Anleger auf der anderen Seite unserer Bucht abholen. Wie schön. Ich freue mich und Michael ist auch begeistert. Das schöne Wetter lockt zum Sonnen und zum Baden. Der Pool gehört mir immer noch allein und es ist herrlich, wenn man den ersten Kälteschock überwunden hat.
    Im Laufe des Nachmittsgs geht es Michael immer schlechter. Er hat sich einen Magen-Darm-Virus eingefangen und er leidet sichtlich. Hoffentlich hat er den bis morgen überwunden, denn sonst sieht es schlecht aus mit unserer Schiffsfahrt. Am Nachmittag fahre ich mit dem Rad nachschauen, wo genau der Anleger ist, von dem wir am nächsten Tag abgeholt werden. Da ich schon einmal unterwegs bin; fahre ich weiter nach Funtana und über den Istra Camping. Ich muss mir die Super -Stellplätze noch einmal genauer ansehen. Dabei komme ich ins Gespräch mit einem Wohnmobilisten, der auf einer "Bella Vista Mega Luxury Mare Parzelle" steht. "Ja", meint der, "ein toller Platz. Darauf kann man es wohl aushalten." Als ich ihn frage, was der Platz denn in der Vorsaison kostet, kann er mir keine Antwort geben. Er ruft seine Frau. Die weiß es auch nicht, meint aber, dass er wohl so um 80 Euro am Tag kostet. Man gönnt sich ja sonst nix.
    Ich fahre noch in den Hafen von Funtana und schaue ein wenig dem Treiben zu, bevor ich durch den Ort fahre und mir das Restaurant "Sierena" anschaue, von dem unsere rheinischen Nachbarn so schwärmen. Vielleicht auch mal was für uns.
    (Zlatna Sirena. Istarska 9, Funtana 52440, Kroatien. +385 91 558 3228.)
    Am Skulpturenpark mache ich halt, schließe mein Rad ab und mache einen Spaziergang durch den Park des kroatischen Künstlers Dušan Džamonja . Der Skulpturenpark, das Atelier des 2009 verstorbenen Künstlers und einige Werkstätten sind eine besondere kulturelle Attraktion. Sie befindet sich zwischen Hügeln in der Nähe des Meeres in einem etwa zehn Hektar großen Gelände. Dušan Džamonja war einer der bedeutendsten kroatischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Der Skulpturenpark wurde seit 1970 schrittweise vom Künstler rund um sein Haus in Vrsar aufgebaut. Die großen Skulpturen werden aus verschiedenen Materialien, mit Hilfe von Nägeln und Ketten zusammengehalten. Sie haben sehr ungewöhnliche Formen. Džamonja schuf eine neue Anwendungsweise für traditionelle Materialien wie Beton, Stahl, Zement und Metall.
    Ich bin an diesem Nachmittag der einzige Besucher in dem sehr gepflegten Park.
    Danach habe ich Lust etwas zu trinken und ich weiß auch schon genau wo. Vorgestern bei unserem Bummel durch Vrsar haben wir in der Nähe der Kirche ein kleines Café/Restaurant entdeckt, von dem man einen fantastischen Blick auf den Hafen und das Meer hat. Dort will ich hin und unter dem Baum sitzen und einen "Sprizz" trinken. Ein kurzes Telefonat mit Michael, dem es überhaupt nicht gut geht und der flach liegt. Ich soll ihm eine Cola besorgen. Da kommt mir der kleine Studice Markt gerade recht. Fahrrad abschließen, Maske auf und hinein in einen Tante Emma Laden. Meine Güte, ist das ein Durcheinander. Aber die Cola finde ich. Dann brauche ich Geduld, denn die Kassiererin ist auch Wurst- und Fleischverkäuferin und vieles mehr. Nebenbei pflegt sie auch intensive Kommunikation mit den Kunden. Doch irgendwann kann auch ich meine Cola bezahlen.
    In dem Café Restaurant Ladonja (Ul. Rade Končara 48, 52450, Vrsar, Kroatien) bin ich die einzige Gästin. Der nette junge Mann, der den Service macht, fragt mich, ob ich nicht den Platz mit der super Aussicht haben möchte. Möchte ich, und er serviert mir mein Getränk dort hin und entschuldigt sich, dass er kein Deutsch spricht. Wir unterhalten uns auf Englisch und ich erfahre, dass er jeden Tag Deutsch lernt, weil er nach Deutschland zu seinem Bruder möchte, um dort zu arbeiten. Er ist Serbe und die Arbeit in Kroatien wird nicht gut bezahlt.
    Ich genieße mein Getränk und die Aussicht. Das hat schon was. Ein Blick auf die Uhr mahnt mich dann aber zur Heimfahrt. Michael liegt im Bett. Es geht ihm gar nicht gut. Es bleibt nichts drin. Nicht mal Wasser. Für unsere Schiffsfahrt sieht es im Moment nicht gut aus.
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  • Radtour nach Porec

    21 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ⛅ 19 °C

    Ich werde wach von Getrappel auf dem Dach. Danach ein lautes Gezetter. Halt! Stop! Das ist bestimmt unsere Möwe. Das Biest hat auf seinem WLan-Mast mitbekommen, dass ich gestern Abend draußen einen Rest Brot in unseren Mülleimer geworfen habe. Bevor der Inhalt des Mülleimers wieder überall hin verteilt wird,- die Schweinerei haben wir im Baltikum schon erlebt-, muss ich eingreifen. Ein Satz aus dem Bett, zur Tür hinaus und wirklich, die Möwe hat den Mülleimer irgendwie unter dem Auto hervorgeholt, den Deckel abbekommen und streitet gerade mit zwei anderen um den Kanten Brot. Ich verscheuche alle drei, sammle den Müll wieder ein..... und bin wach. Es ist 6.30 Uhr. Der Tag fängt ja gut an.
    Michael hat eine schlechte Nacht hinter sich. Das Virus sorgt immer noch für Magenkrämpfe, Durchfall und Übelkeit. In diesem Zustand ist an eine Schiffsfahrt mit Fischessen überhaupt nicht zu denken. Schade, denn wir haben schon die Hälfte anbezahlt. Aber allein die Tour mitzumachen, habe ich auch keine Lust, denn sie geht fast über den ganzen Tag. Während ich frühstücke, mein Mann hat verständlicher Weise für Nahrungsmittel jedweder Art nicht viel übrig und schleppt sich mit Tee und Zwieback in den Campingstuhl, wird es um uns herum wieder laut. Heute ist das Gartenteam mit Rasenmäher und Rasentrimmer unterwegs. Gelobt sei, was Krach macht!
    Da die Mittel aus unserer Reiseapotheke keine Wirkung zeigen, beschließe ich eine Apotheke zu suchen und etwas Stärkeres für Michael zu besorgen. Dabei kann ich auch gleich zum Anleger fahren und Bescheid geben, dass wir nicht mitschippern werden. Nicht dass die noch auf uns warten! Die Apotheke finde ich in Funtana und ein Medikament bekomme ich auch. Hoffen wir, dass es hilft.
    Nach dem alle anfallenden Arbeiten erledigt sind, und mein Mann für die nächsten Stunden versorgt ist, mache ich mich bei schönstem Radfahrwetter auf den Weg nach Poreč . Die Tour habe ich vorher mit "Komet", meiner Radapp geplant und, das Navi führt mich auf kleinen Wegen und Straßen am Meer entlang, mal durch die Campingplätze hindurch, mal daran vorbei. Gleich hinter Funtana komme ich an einer wunderschönen Beach-Bar vorbei. "Polidor Beach-Bar", so heißt sie. Ein Traum in weiß und blau. Am liebsten wäre ich gleich eingekehrt. Aber nicht bereits nach einer viertel Stunde Fahrt. Vielleicht passt es bei der Rückfahrt. Aber am Schönsten wäre es, dort den Sonnenuntergang zu erleben. Ich bin froh, dass mich das Rad-Navi führt, denn die Radwege sind mehr als dürftig ausgeschildert und ich hätte die kleinen Wege bestimmt nicht gleich gefunden. Es gibt zwar nummerierte Radtouren, aber die dazugehörigen Schilder haben Seltenheitswert. Das letzte Stück bis ins Zentrum führt über einen super angelegten Radweg an der Landstraße entlang. Den Rest mache ich dann ohne Navi. Ich suche mir einfach einen Weg zum Meer, das mir blau entgegen leuchtet. Dann bin auch schon mittendrin in der Altstadt von Poreč. Durch die vielen kleinen Gassen schlendert es sich besser ohne Rad, daher stelle ich es in der Nähe der Basilika ab. Hier in Porec ist wesentlich mehr Publikumsverkehr als in Pula oder Medulin. Die Straßenlokale sind zwar nicht voll, aber immerhin sitzt mal jemand darin. Es ist früher Nachmittag, und vor den Lokalen stehen wieder die Kellner und sind auf " Gästefang". In der Marina liegen zwei schwere Jachten. Man ist dort bereits beim Kaffee angekommen und lässt das vorbeilaufende Publikum daran teilhaben. Die Vorstellung ist heute allerdings recht mäßig besucht. Ich laufe zu meinem Rad zurück und stelle den kleinen Hunger mit einem "Borek "zufrieden, den ich auf einer Mauer sitzend genieße. Schnell hat sich eine Schar Tauben um mich versammelt. Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass es hier Blätterteigkrümel zu picken gibt. Mit dem Rad geht es am Meer entlang. An der alten Stadtmauer führt eine Promenade wieder zum Hafen. Dort setze ich mich in ein Eiscafe vis-a-vis der Jachten. "Jetzt können die mich mal beim Kaffee beobachten, " denke ich, denn sonst gibt es nicht viel zu gucken heute. Gestärkt durch einen leckeren Eiscafe, geht es auf den Rückweg. Dieses Mal einen etwas anderen Weg, aber auch wieder sehr schön. Es ist später Nachmittag als ich zurück bin. Insgesamt bin ich 25 km gefahren. Michael geht es immer noch nicht besser. Das Abendessen kann ich daher ausfallen lassen. Mir reichen Käse, Brot und Oliven.
    Wir bekommen neue Nachbarn. Ein Paar versucht, einen sehr großen Wohnwagen in die Parzelle zu bekommen. Ein älterer Herr gibt dazu Anweisungen. Das Paar scheint den Opa mit auf Reisen genommen zu haben. Kurze Zeit später wird ein Igluzelt aufgebaut. Ob das für den Opa ist? Dann taucht noch ein großer Schäferhund auf. "Sicher bekommt der Hund das Zelt," überlege ich. Dann sind der Opa und das Zugfahrzeug plötzlich verschwunden. Die junge Frau versucht immer noch Heringe fürs Zelt in den Boden zu schlagen.
    Ist ja nicht so, dass ich neugierig wäre, aber es interessiert mich nun doch, wer im Zelt schläft, der Opa oder der Hund? Ich mache ein wenig Smalltalk bevor ich zum Zweck des Gesprächs komme, dem Zelt. Mit dieser Antwort hätte ich aber nie gerechnet. Der Opa schläft nicht im Zelt, sondern gemeinsam mit der Oma, die war nämlich auch noch mit von der Partie, in einer Ferienwohnung in der Nähe. Der Hund hat seinen Schlafplatz im Auto. Aber für wen ist dann das Zelt? "Ich kann es ja ruhig erzählen", sagt die Frau, "Im Zelt schlafe ich, weil mein Mann so schnarcht."
    Auch eine Lösung.
    Die Sonne hat sich inzwischen verzogen und es ist ziemlich windig geworden. Morgen fahren wir weiter nach Rovinj. Dort haben wir einen Stellplatz reserviert und dort treffen wir Heidi und Hans -Werner wieder. Hoffentlich geht es Michael morgen besser.
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  • Camp Polari/ Rovinj

    22 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ⛅ 20 °C

    Der Morgen ist bewölkt. Keine Sonne, kein blaues Meer mehr. Michael geht es immer noch nicht besser . Aber er meint, dass er die wenigen Kilometer fahren kann. Wir packen zusammen, bezahlen und fahren. Es geht nach Rovinj. Das malerische Rovinj liegt an der Westküste zwischen Porec und Pula. Die idyllische Kleinstadt zählt zu den beliebtesten Urlaubsorten in Kroatien und wird auch die Perle der Adria genannt. Dort wollen wir auf den Campingplatz Polari. Eigentlich haben wir dort erst ab Sonntag reserviert, aber der Platz ist frei. Das wissen wir von Hans Werner und Heidi. Wir fahren durch einige kleine Orte. Überall gibt es Restaurants. Auf einer Terrasse raucht schon der Grill mit einem Spanferkel auf dem Drehspieß. Eigentlich liegen Vrsar und Rovinj Luftlinie höchstens 35 km auseinander, aber dazwischen liegt der Limski Kanal, den wir umfahren müssen. Dann führt die Straße auf Serpentinen hinunter an den Kanal und zwischen den Bäumen können wir das Wasser immer mal wieder blau durchschimmern sehen. Kurz vor Rovinj führt die Straße hinaus zum Camping. Es ist 11.30 Uhr als wir ankommen. An der Rezeption warten bereits Heidi und Hans Werner und nehmen uns mit zu unserem Platz, der neben ihrem auf dem terrassenförmig angeordneten Camping liegt. Wir richten uns auf dem Platz ein, holen die Gartenmöbel heraus und haben uns erst einmal viel zu erzählen. Und so vergeht der Nachmittag trotz des schlechten Wetters ziemlich schnell. Michael muss sich zwischendurch immer wieder hinlegen und kann auch nicht mitgehen, als wir den Campingplatz besichtigen, der wieder riesig ist und der gleichen Gruppe angehört, wie der Platz in Vrsar. Beeindruckend sind auch hier die vielen verschiedenen Ferienhausareale mit eigenen Poollandschaften oder die Flächen mit Mietzelten und Mietwohnwagen. Platz für tausende von Menschen. Als wir unseren Rundgang beendet haben, sind wir über 5 km gelaufen. Die Sonne kommt an diesem Tag nicht wieder. So verziehen wir uns recht früh ins Wohnmobil .Читать далее

  • Radtour nach Rovinj

    23 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ⛅ 19 °C

    Ich bin ziemlich früh wach und wie immer neugierig darauf, wie es draußen aussieht. Schon beim Öffnen der Jalousien leuchtet mir die Sonne über einem blauen Meer entgegen. Das totale Kontrastprogramm zu dem grauen Tag gestern. Mit einem Kaffee setze ich mich vor das Wohnmobil, schaue auf das Meer und beobachte die einsetzenden Aktivitäten um mich herum. Ich will Michael, der noch schläft, nicht stören. Der ständige Durchfall hat ihn ziemlich geschwächt, und es wird und wird nicht besser, trotz der Medikamente.
    Das Frühstück fällt dementsprechend klein aus. Hans- Werner hat bereits gejoggt und Brot mitgebracht. Doch Michael schafft nicht mal eine halbe Scheibe davon zu seinem Tee. Was alles so in einem Wohnmobil auf Reisen geht, bemerken wir kurze Zeit später. Hans Werner hat sich eine elektrische Heckenschere vom Nachbarmobil ausgeliehen und schneidet unsere Hecke, damit wir einen besseren Blick aufs Meer haben.
    Am spätenVormittag starten wir nur zu dritt nach Rovinj mit dem Rad. Rovinj ist eine kroatische Hafenstadt an der Westküste der Halbinsel Istrien und liegt auf einer Landzunge, die vom Meer umgeben ist. Die gut 5 km nach Rovinj sind herrlich zu fahren, führen immer am Wasser entlang, und es tauchen immer wieder neue Strände und Buchten auf. Der Wind ist heute ziemlich heftig und bläst nicht nur die Wolken ins Landesinnere, sondern sorgt auch für eine ordentliche Brandung. Die Wellen spritzen Meter hoch an den Felsen hinauf. Der Weg nach Rovinj ist autofrei und daher auch ein beliebter Spazierweg. In der Saison wird es mit dem Rad daher schwierig werden, zu fahren. Aber heute, obwohl Pfingsten ist, ist der Weg nicht stark frequentiert. Wir erreichen den Hafen von Rovinj und staunen zunächst einmal über die Luxusjachten, die hier vor Anker liegen. Vom Hafen hat man einen schönen Blick auf die Stadt. Verwinkelte, kopfsteingepflasterte Gassen führen zu der auf einem Hügel gelegenen Kirche der Heiligen Euphemia hinauf, deren hohe Turmspitze das Stadtbild prägt. Die Dächer der Häuser schmiegen sich dicht um den Kirchturm. Wir stellen die Räder ab und bummeln vom Hafen in Richtung Altstadt. Auf der Terrasse des "Ara Eissalons" machen wir eine Pause, bevor wir in die engen Gassen der Altstadt mit den kleinen Mode- und Souvenirläden laufen. Unser nächstes Ziel ist der Markt von Rovinj, der täglich stattfindet. Die Obst - und Gemüsehändler sind schon am abräumen, aber die Stände mit den lokalen Waren wie Olivenöl, eingelegte Trüffel, Salami, Honig usw . warten auf Kunden und bieten ihre Ware den Vorübergehenden an. Ein Verkäufer freut sich, dass wir Sonnenhut und Sonnenbrille kaufen. Nach dem Markt laufen wir zur Kirche hinauf. Der Gottesdienst ist gerade beendet und die Menschen strömen auf den Vorplatz. Wir dagegen gehen in die Kirche, um sie zu besichtigen und ein Teelicht anzuzünden. Durch die Gassen geht es danach wieder zurück zu den Rädern und durch den Park wieder zum Campingplatz. Einen Stop machen wir an der Cuve Beach Bar bevor wir wieder zum Wohnmobil fahren und die Sonne nutzen, denn morgen soll es Regen geben
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  • Regen, Regen, Regen

    24 мая 2021 г., Хорватия ⋅ ☁️ 18 °C

    Eigentlich gibt es über diesen Tag nicht viel zu erzählen. Der Regen war bereits angekündigt, und so mache ich es mir mit meinem Morgenkaffee im Bett gemütlich, um mal wieder Zeitung zu lesen. Man muss ja auch wissen, was so in Deutschland und Zuhause los ist. Um 9.00 regnet es immer noch. Da ich ja nicht den ganzen Tag im Bett verbringen kann, stehe ich auf und frühstücke. Michael ist immer noch "Out off Order". Es geht ihm richtig schlecht. Das Medikament ist fast aufgebraucht, aber gebracht hat es gar nichts. Wenn es morgen nicht gravierend besser geworden ist, muss er zum Arzt.
    Während es weiter vor sich hinregnet, aktualisiere ich meinen Blog und sortiere die neuen Fotos. Um 13.00 Uhr sollte der Regen vorbei sein, sagt Wetter Online. Aber dem Regen ist es völlig egal, was Wetter Online voraussagt: er regnet einfach weiter. Um 14.00 Uhr sieht es nach Wetterbesserung aus. Mit Krügers verabrede ich mich zum Einkaufen. Wir fahren mit den Rad 3-4 km auf einem sehr guten Radweg entlang der Landstraße nach Rovinj. Unterwegs halten wir an einer Apotheke und ich besorge noch ein weiteres Medikament für Michael. Für den Einkauf bei Lidl und Ploudine können wir uns Zeit lassen, denn unterwegs hat es wieder zu regnen begonnen. So wird der Einkauf zum Tages-Highlight. Auf dem Rückweg werden wir, wie sollte es auch anders sein, vom Regen überrascht und müssen uns kurz unterstellen. Erst am Abend ist das Regentief durchgezogen, und wir können noch ein wenig gemeinsam vorm Wohnmobil sitzen.
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