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  • Day 9

    Medulin

    May 9, 2021 in Croatia ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute geht es definitiv weiter. Eine Woche auf dem gleichen Platz zu verbringen, haben wir nur ein einziges Mal geschafft, vor 20 Jahren in Istrien. Damals waren wir in der Hauptsaison unterwegs, hatten einen wunderschönen Platz in Biela Uvala ergattert und waren irgendwie nicht bereit, ihn aufzugeben. Aber schon das Jahr darauf sind wir bis kurz vor Split getingelt.
    Bei dieser Tour allerdings wollen wir Istrien wegen des niedrigen Inzidenzwertes nicht verlassen und in den nächsten zwei Wochen ein wenig herumfahren. Unser nächstes Ziel ist Medulin. Das muss ein ziemlich touristischer Ort sein, mal schauen, was uns in Coronazeiten und Vorsaison dort erwartet.
    Aber erst noch einmal die Füße ins Meer halten und den Anblick vor unserer Womotür beim Frühstück genießen. Man weiß ja nicht, was wir wieder bekommen. Dann verabschieden wir uns von Heidi und Hans-Werner, die ebenfalls aufbrechen und nach Rovinj fahren wollen. Dort haben sie schon lange einen Platz mir Meerblick reserviert. In zwei Wochen stoßen wir wieder dazu. Beim Frühstück erreicht uns auch die Mail, die unsere Reservierung dort bestätigt.....wieder auf einem Platz neben Krügers.
    Beim Wegfahren denke ich, dass es, wenn es voll auf dem Platz ist, gar nicht so leicht sein wird, ein großes Wohnmobil von den vorderen Plätzen am Meer heraus zu manövrieren. Aber heute ist das alles kein Problem. Die Nachrücker für die Plätze stehen schon in den Startlöchern und warten bereits ungeduldig auf die Abfahrt. Am liebsten hätte sich der "Nachmieter" gleich morgens neben Hans Werner mit auf den Platz gestellt. Während Krügers noch entsorgen, fahren wir bereits auf den Serpentinen hoch nach Labin. Rabac um diese Zeit war wunderschön und wir werden das bestimmt noch einmal wiederholen. Dann geht es bei Sonnenschein und schönstem Frühlingswetter auf die ca. 50 km lange Fahrt nach Medulin. Wir kommen an der ehemaligen Bergarbeiterstadt Raža vorbei, die in einem Tal liegt. Die Straße ist in einem guten Zustand und lässt sich angenehm fahren. Die Landschaft ändert sich. Statt Olivenhainen bemerken wir vermehrt Weinfelder. Nach einigen Serpentinen rauf und runter über die Berge bleiben wir unten auf der Ebene und erreichen Medulin.
    Medulin liegt an der Südspitze von Istrien, nur ungefähr 10 km südöstlich von Pula. Das einstige Fischerdorf hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem angesagten Urlaubsziel gewandelt. Zusammen mit den Nebenorten Pomer, Banjole und Premantura bildet es die beliebte Riviera von Medulin.
    Gleich am Ortseingang grüßt ein großer Lidl. Der Ort, das merken wir schon bei der Zufahrt zum "Camp Arena Medulin", ist in der Saison ein absoluter touristischer Hotspot.
    Der Campingplatz"Arena Medulin" ist einer von drei sehr großen Plätzen rund um Medulin und liegt direkt am Rande der Altsstadt und dem Hafen. Er verteilt sich über zwei kleinere Inseln, die mit einer Brücke verbunden sind.
    In der Rezeption melden wir uns an und bekommen einen Stellplatzplan. Wir sollen später wieder kommen oder anrufen, welchen Platz wir uns ausgesucht haben. Dass das Gelände riesig ist, merken wir kurz darauf. Daher auch der Vorschlag mit dem Telefonieren. Langsam fahren wir die Insel ab, halten an, wägen ab, fahren weiter und laufen herum. Das ist immer das Probleme, wenn alles frei ist. Letztendlich dauert die Suche nach dem optimalen Platz an Meer fast genauso lange, wie die Fahrt von Rabac nach Medulin.
    Dann aber stehen wir, können die Stühle herausstellen und aufs Meer schauen. Es ist doch einiges los auf dem Platz. Aber das meiste sind Tagesgäste, die hier an den Strand zum Baden (brrrr...) und Sonnen gekommen sind. Von unserem Platz bis zur Rezeption sind es mindestens 1 1/2 Kilometer zu laufen. Eigentlich wollte ich die Platznummer telefonisch durchgeben, weil wir bei der Platzsuche schon so viel herumgerannt sind, aber dann stelle ich fest, dass ich das Mäppchen mit den Campingkarten nicht mehr habe. Ob ich die bei der Anmeldung liegengelassen habe? Aber um das in Erfahrung zu bringen, muss ich nochmal den Weg zur Rezeption laufen. Michael ist genervt.
    Und wirklich, das Mäppchen ist da. Es war mir beim Hinausgehen heruntergefallen und ein Herr hatte es gefunden und abgegeben.
    Michael hat inzwischen die Räder vom Träger geholt. Bei der Weitläufigkeit des Geländes werden die hier häufiger zum Einsatz kommen. Mit den Rädern fahren wir dann noch einmal die beiden Camping-Inseln ab und schauen, wo Gastronomie, Waschhäuser oder wo ein Laden ist, und was davon bereits geöffnet ist. In der Saion können hier mindestens 2000 Plätze besetzt werden plus der vielen Mobilheime, die auch hier zu finden sind. Die meisten Plätze sind unter Pinien. Im Sommer bestimmt wegen des Schattens begehrt. In dieser Jahreszeit suchen sich die Gäste aber gern die sonnigen Plätze entlang des Strandes aus, wie wir es auch machen und die sind dann natürlich auch teurer.
    Wir fahren noch in den Hafen. Hier tobt in ein paar Wochen, so Corona es zu lässt, wirklich der Bär.
    Entlang des Hafens und der freundlichen Strandpromenade haben sich Restaurants, Bars, Cafes und Geschäfte angesiedelt, die zum Bummeln einladen. Gastronomie wohin man schaut, die sogar geöffnet hat. Aber bis auf ein paar Menschen ist alles leer. Die Kellner vor den Lokalen versuchen sogar uns im Vorbeifahren zur Einkehr zu bewegen.Während Michael nach der Hafenbesichtigung wieder zurück zum Wohnmobil fährt, erkunde ich noch ein wenig die Altstadt, deren Straßen nur aus Einbahnstraßen zu bestehen scheinen, die eigentlich auch mit dem Fahrrad nicht verkehrt herum benutzt werden dürfen. Aber da kaum Verkehr herrscht und ich inzwischen total genervt davon bin, fahre ich einfach unter Missachtung der geltenden Verkehrsregeln zur Kirche, dem Mittelpunkt der Altstadt. Die Altstadt wirkt heute an einem Sonntagnachmittsg wie ausgestorben. Viele der kleinen Konobas, das sind Gasthäuser mit istrischer Küche, und Restaurants sind noch geschlossen. Eine Fahrt entlang der schönen Sandstrände, an denen auch noch fleißig gearbeitet wird, beendet meine Erkundungsfahrt durch die Stadt. Auf dem Rückweg zum Mobil entdecke ich ein schönes Restaurant am Wasser, das geöffnet hat. Dorthin gehen wir gegen Abend und sitzen ganz romantisch in der Abendsonne mit Blick auf das Meer.
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