• Vrsar

    17. toukokuuta 2021, Kroatia ⋅ 🌧 14 °C

    Nach dem gestrigen, etwas bedeckten Tag erwartet uns heute wieder Sonnenwetter vom Feinsten. Heraus aus dem Bett und mit den Füßen ins Meer. Der Rest muss noch auf andere Wassertemperaturen warten. Der Wind bläst ordentlich und die Wellen klatschen hoch über die gemauerte Plattform und greifen nach den Füßen. Herrlich!! Ein wenig müssen wir nach dem Frühstück mal wieder für "Klarschiff" sorgen. Viel zu schade bei dem Wetter. Da wir uns zwischendurch immer mal wieder in die Sonne setzen, dauert das bis Mittag. Dann aber geht es mit dem Rad nach Vrsar. Wir sind angenehm überrascht: es gibt sogar einen richtigen Radweg, der sich angenehm fahren lässt. Kurz hinter dem Camping gibt es einen Skulpturengarten. Den werde ich mir wohl ein anderes Mal allein anschauen. Michael steht nicht unbedingt auf Kunst, bei der er raten muss, was sie darstellt oder was ihm der Künstler damit sagen möchte.
    Aber es soll ja auch heute nach Vrsar gehen, das kaum 3 km vom Camping entfernt liegt. Und so sind wir schon kurze Zeit später in diesem märchenhaften Städtchen am Limski Kanal. Zunächst einmal geht es steil bergauf. Die Straße ist für größere Fahrzeuge gesperrt. Ist auch besser so. Es gibt ja immer Träumer, die würden auch mit dem Wohnmobil dort hineinfahren.
    Durch malerische Gassen erreichen wir den Platz vor der gelben Kirche, deren Turm hoch aus dem Häusermeer herausragt und von weitem gesehen wird. Der Bau, des Kirchturmes, der separat von der Pfarrkirche St. Martin steht, wurde erst 1991 abgeschlossen. Die Pfarrkirche St. Martin wurde Anfang des 19. Jahrhunderts auf den alten Fundamenten der Stadtmauern errichtet. Der Bau der Kirche, so erzählt man, wurde immer wieder unterbrochen, so dass diese erst ungefähr 1936 endgültig fertig gestellt wurde. Wir stellen die Räder ab und laufen die paar Schritte zur Kirche zu Fuß. Außer uns ist niemand hier anzutreffen. Ich schlage vor, einmal um die Kirche herumzugehen, hinein ist leider nicht möglich. Das war, wie sich wenig später zeigt, eine super Idee. Denn plötzlich öffnet sich der, von einer hohen Mauer eingefasste Weg und gibt den Blick auf das Meer tief unter uns frei. Eine fantastische Aussicht, die wir auf einer Bank genießen und wirklich ganz für uns haben. Weiter geht der Bummel durch die verwunschenen Gassen, vorbei an blühenden Palmen oder mit Rosen berankten Mauern. Der Duft, der uns immer wieder streift, kommt mir bekannt vor. Das ist Jasmin, der gerade blüht und überall hier in Istrien wächst. Durch einen Torbogen erreichen wir ein kleines Plateau. An die Treppe zur Straße schmiegt sich ein Café. Dort, vis-a- vis der Statue des berühmten Giacomo Casanova sitzt ein einzelner Mann bei einem "Spritz" und unterhält sich mit dem Wirt. Das gegenüberliegenden Restaurant hat seine Sitzplätze draußen um einen hohen, schattenspendenden Baum aufgestellt.Von dort schaut man bis in die Marina von Vsar. Alles wunderbar idyllisch, alles sehr leer. Da wir hinunter zum Hafen wollen, holen wir die Räder und nehmen sie mit. Fahren erweist sich im Ort wegen des Pflastersteine und der Treppen als schwierig. Ab der Hauptstraße geht es dann aber zügig bergab. In der Marina liegen viele kleine, aber auch einige ausgesprochen große Boote, Luxusjachten vom Feinsten. Die Restaurants und Cafés am Hafen sind leer. Die Kellner sprechen die Flanierenden an und machen Werbung. " Bitte eintreten. Leckeres Essen. Gratis Parken!", ruft man uns zu, als wir mit dem Rad vorbeifahren. Die Ausflugsboote, die normalerweise Touristen mit auf Delphinsafari, Piratenfahrten oder Küstentouren nehmen, liegen im Hafenbecken. Für die wenigen Menschen, die mitfahren würden, und da beziehe ich uns gleich mal mit ein, lohnt sich das Auslaufen nicht. Schade. Ich habe eine Piratenfahrt mit Fischessen an Bord von vor ganz vielen Jahren in guter Erinnerung. So ganz ohne einen Kuna in der Gastronomie gelassen zu haben, wollen wir dann doch nicht zurückfahren und nehmen das Angebot eines Kellners zum Eisessen im Hafen gern an. Der Erdbeerbecher, den wie daraufhin bekommen, hätte eine ganze Familie sattgemacht. Pappsatt und mit unterkühltem Magen treten wir die Rückfahrt zum Wohnmobil an. Aber da war doch noch was? Genau, schon heute morgen hatte ich mir vorgenommen, schwimmen zu gehen. Das Wasser im Meer ist mir allerdings mit 14 bis 16 Grad noch zu kalt. Zumindest sehe ich bisher auch niemanden baden. Also ab in den Pool. Und den habe ich ganz für mich alleine. Was für ein Luxus.
    Am Abend gibt es noch gratis einen tollen Sonnenuntergang über dem Meer. Das war doch wieder ein toller Urlaubstag fernab von Corona.
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