Satellit
Vis på kort
  • Dag 31

    Rückfahrt -Stopp am Chiemsee

    31. maj 2021, Tyskland ⋅ ☀️ 16 °C

    Wir sind ziemlich früh. Bereits um 7.00 Uhr sitzen wir draußen am Frühstückstisch und warten auf unseren Brotholer Hans Werner, der auch gleich darauf angeradelt kommt. Michael geht es besser. Er mag schon wieder Leberwurst zum Frühstück. Aber er ist noch sehr geschwächt und ziemlich gereizt, denn er hat seit 2 Tagen nicht mehr geraucht. Die Zigaretten schmecken und bekommen ihm nicht. Um 9.00 Uhr sind wir startklar. Michael macht Druck. Er will los, und so fällt die Verabschiedung relativ kurz aus. Die Sonne scheint wieder und beschert uns bestes Reisewetter. Bezahlen müssen wir auch nicht mehr. Das habe ich gestern Nachmittag schon erledigt. Und so können wir einfach durch die Schranke fahren. Beim Bezahlen gestern war ich schockiert. Wir haben von unterwegs einen Platz für eine Woche reserviert, möglichst in der Nähe von Krügers. Nach einigem Hin und Her bekamen wir die Nachricht, dass man Platz 963 für uns reserviert hätte und es wurde um eine Vorauszahlung von 100 Euro gebeten, die wir auch getätigt haben. Beim Bezahlen gestern wies ich auf die Anzahlung hin und bat sie mit zu verrechnen. Darauf bekam ich die Antwort, dass die 100 Euro für die Reservierung für einen bestimmten Platz bestimmt wären und nicht verrechnet würden. Da wurde ich aber so etwas von gerade und erklärte, dass ja nicht wir uns den Patz ausgesucht hätten, sondern der Camping uns diesen Platz zugeteilt habe. Letztendlich musste ich dann nur 20 Euro Reservierungskosten für eine Reservierung ohne Platzwahl bezahlen. 100 Euro nur fürs Reservieren. Geht's noch? Ansonsten haben wir natürlich mit der ACSI Karte für 18 Euro pro Tag für alles, außer der Kurtaxe, einen super tollen Platz gehabt.
    Gerade bin ich noch mit meinen Gedanken bei den Reservierungsgepflogenheiten, wir sind noch keine 10 km gefahren, da gibt es einen ordentlichen Knall im Wohnmobil. Ein Blick nach hinten zeigt das Malheur: die Front der großen Schublade unter dem Bett ist herausgebrochen. Michael sucht nach einer Parkmöglichkeit, und dann reparieren wir die Schublade, die sich jetzt nicht mehr arretieren lässt, erst einmal für die weitere Fahrt mit Panzerband. Die große Front bekommt derweil einen Platz unter der Bettdecke, damit sie sich nicht nochmal selbständig machen kann. Kurze Zeit später sind sich die Navis nicht einig.Geradeaus oder links? Wir entscheiden uns für links und fahren nochmals die zwar sehr schöne, aber auch sehr enge und kurvenreiche Strecke entlang des Limski Kanals. Zumindest ich kann noch einige schöne Blicke auf ihn erhaschen Dann geht es auf die Autobahn, und wir müssen ein Ticket ziehen. Die Kroatische Autobahn ist schön leer und lässt sich für 67 Kuna angenehm fahren. Zwischendurch noch einmal den Tank auffüllen für 10,40 Kuna pro Liter, das sind 1, 41 € . In Slowenien hätten wir unter Umständen günstiger tanken können.
    Um 10.00 Uhr sind wir an der slowenischen Grenze und die Abfertigung geht schnell, obwohl bei der Ausreise jeder Pass kontrolliert wird. Wir fahren in Richtung Koper und mal wieder geht es auf Serpentinen bergab. Von oben haben wir eine tolle Sicht und können weit sehen. Die Gegend hier kann die unmittelbare Nähe zu Italien nicht verleugnen. Ich freue mich, dass wir heute diese tolle Berglandschaft einmal bei Sonnenschein durchfahren können. Auf der Hinfahrt hat es nur geregnet. Plötzlich lässt uns ein weiterer Knall zusammenfahren. Entwarnung! Das war nur die Wasserflasche aus Plastik. Auch in Slowenien ist die Autobahn recht leer. 80 km vor der Grenze zu Österreich machen wir eine kurze Pause. Dann erreichen wir die Mautstelle des Karawankentunnels und nehmen, aus was für einem Grund auch immer, die falsche Spur. "Stopp! Stopp!" ruft die Frau, heftig gestikulierend, im Kassenhäuschen und fällt dabei fast aus ihrem Fenster. Wir haben sie noch rechtzeitig gehört und brauchen deshalb nur ein kurzes Stück zurückzusetzen. Dann müssen wir allerdings bei laufendem Verkehr über 3 Spuren hinweg, ganz an den äußeren Rand zur Darsgo und LKW Spur wechseln. Ein hilfsbereiter Angestellter stoppt den Verkehr auf den anderen Spuren für uns, damit wir fahren können. Puh.....! Das war dann doch etwas stressig! Die Grenze zu Österreich können wie langsam fahrend überqueren. Da ist kein Herr und kein Hirte, der kontrolliert. Kurz vor St. Michael bringt uns ein anhaltender lauter, schriller Warnton zur Verzweiflung. Woher kommt der? Was ist nicht in Ordnung? Und natürlich ist in so einer Situation kein Parkplatz in der Nähe, um halten zu können. Fast 20 km müssen wir fahren und haben bald einen Tinnitus bis endlich eine Raststätte kommt. Motor aus, Ton weg. Motor an und der Warnton ist wieder da. Wir gehen um dasWohnmobil herum und schauen drunter, doch nichts Auffälliges ist zu bemerken. Michael grenzt den Warnton ein. Nur die elektrische Treppe und die Hubstüzen geben so einen Ton ab, wenn sie nicht richtig eingefahren sind. Aber Stützen und Treppe sind drin. Michael fährt beides aus und wieder ein. Als er danach den Motor startet, ist der Warnton weg. Glück gehabt. Was es nun genau war, wissen wir allerdings immer noch nicht. Aber die ersten Male, als die Gobox an zu piepsen fängt, sind wir doch kurz angespannt und erwarten wieder den Warnton.
    20 km weiter gibt es einen plötzlichen Stau. Der Tunnel ist gesperrt. Eine Viertelstunde müssen wir warten, bis es weitergeht. Und dann sind wir in Deutschland. Sang und klanglos und ohne Kontrolle, aber mit großer Polizeipräsenz vor Ort, hat uns Deutschland wieder. Im Stillen habe ich ein wenig Angst, dass wir in Übersee beim Bauer Steiner keinen Platz bekommen und herumsuchen müssen, denn die Bayern haben ja, wie bereits erwähnt, Ferien. Michael ist doch ziemlich fertig von den 500 km. Doch er lehnt mein Angebot zu fahren immer wieder ab. Er meint, es wäre für ihn viel anstrengender, daneben zu sitzen, als selbst zu fahren. Es gibt ja noch einen zweiten Platz in Übersee beim Bauern Schmidt, beruhige ich mich. Irgendwo werden wir bestimmt etwas finden. Als wir zum Stellplatz kommen, weist ein großes Schild an der Einfahrt darauf hin, dass der Stellplatz ausgebucht ist. Wir fahren trotzdem drauf. Auch das ist etwas, was uns die Erfahrung gelehrt hat. Die Situation eines als ausgebucht ausgewiesenen Platzes haben wir schon ein paar Mal gehabt und trotzdem war oft noch etwas frei. Ich steige aus und schaue die Reihen durch, und da ist wirklich noch ein Platz frei. Ich winke und Michael fährt erst einmal auf die freie Stellfläche. Dann ich gehe zur Anmeldung. Die gute Frau Steiner kann es nicht verstehen. Eigentlich hätten wir uns erst anmelden müssen, bevor wir auf einen Platz fahren, denn es gibt auch reservierte Plätze
    "Alle Plätze sind vergeben oder reserviert", sagt sie mir. "Und auf der 35, die ich angegeben habe, da steht noch jemand, der am nächsten Tag abreisen will". Sie schaut nochmal in ihre Buchführung. "Es könnte höchstens die 34 sein", überlegt sie. "Da ist eben jemand auf einen anderen Platz gefahren." "Von mir aus auch gern die 34. Hauptsache, wir können stehenbleiben!", sage ich. "Der Stellplatz beim Bauern Schmidt ist wegen Krankheit geschlossen", erzählt mir Frau Steiner. Jetzt fehlen diese 28 Stellplätze und alles drängt sich auf den Steiner Platz. Nach einigem Hin- und -Her habe ich die Zusage für eine Nacht auf der 34 stehenbleiben zu können. Doch nur mit einem Nachweis über einen negativen Test von uns beiden. Oh Gott. Wir sind wieder in Deutschland. Hier läuft nichts ohne Test. Die Tests kann ich Gott sei Dank für 3 Euro bei der Frau Steiner kaufen und muss meinen auch gleich vor Ort machen. Dann muss ich Michael noch zum Testen holen, der alles andere als begeistert ist und eigentlich seine Ruhe haben will. Als wir zurückkommen sind inzwischen mehrere Wohnmobilisten gekommen, die reserviert haben und wir müssen deren Anmeldeformalitäten abwarten, bis Michael endlich seinen Test machen kann. Aber dann ist der Stellplatz für die Nacht sicher.
    Zu Fuss und mit Rucksack laufe ich wenig später in den Ort zum Einkaufen. Es gibt so viele, leckere bayerische Schmankerln, die zum Kaufen animieren, so dass mein Rucksack hinterher kaum zugeht und bleischwer ist. Für mein Abendessen ist gesorgt. Michael mag eh nichts essen außer Weißbrot und Jogurt. Während meiner Abwesenheit hat er die Schublade repariert und die Front mit längere Schrauben wieder befestigt. Was der alles immer dabei hat?!
    Als ich später mit allem fertig bin und mich in die Sonne setzen will, ist die Sonne weg und hinter dem Berg verschwunden. Es wird ziemlich schnell ziemlich kalt. So schaue ich mir die Berge dann im Warmen durchs Womofenster an.
    Læs mere