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- Dzień 32
- wtorek, 1 czerwca 2021 13:52
- ☀️ 23 °C
- Wysokość: 195 m
NiemcyWipfeld49°55’12” N 10°10’42” E
Stopp in Wipfeld

Ich bin so früh wach, kann und will aber nicht vor 6.00 Uhr morgens bereits im Wohnmobil "herumturnen". Also , Knopf ins Ohr und Hörbuch an. Das stört meinen kränkelnden Reisegefährten nicht, lenkt alle meine Gedanken auf die Story und entspannt ungemein. So ungemein, dass ich wieder einschlafe. Es ist kurz vor 9.00 Uhr, als ich wach werde. Eigentlich zu spät für einen Fahrtag, an dem Kilometer gemacht werden müssen. Darum ist es bereits nach 10.00 Uhr, als wir vom Platz rollen. Wieder ist Traumwetter und so viel Zeit muss sein, die Stühle hinauszustellen, um in der Sonne zu frühstücken. Wobei das Frühstücken nur auf mich zutrifft. Michael ist immer noch bei Tee und ein paar Butterkeksen. ...und ohne Zigarette!! Das Traumwetter beschert uns eine tolle Fernsicht. Da tauchen Berge auf, wo sonst keine zu sehen sind. Am Ortsausgang liegt eine gut zugängliche Tankstelle, direkt neben dem Netto Supermarkt, in dem ich gestern einkaufen war. Allerdings bin ich nicht die stark befahrene Landstraße gelaufen, die nicht einmal einen Gehweg hat, sondern einen kleinen Wirtschaftsweg, der in einem großen Bogen durch die Felder führte und bei der Tankstelle wieder auf die Landstraße stößt. Diese Tankstelle steuern wir an, bevor es wieder auf die Autobahn geht. Der Stellplatz beim Bauern Steiner ist wirklich schön, und die Familie macht sich viel Mühe, um es ihren Gästen so angenehm wie möglich zu machen. Inzwischen gibt es auch kostenfreies WLAN und man kann reservieren. Davon sollte man in der Hauptsaison wirklich Gebrauch machen, wenn man den Zwischenstopp gesichert haben will. Der Stellplatz kostet 7,00 Euro plus 3,50 € pro Person und 0,50 € Umweltabgabe. Und, was auf Stellplätzen nicht selbstverständlich ist, es dürfen auch Wohnwägen den Stellplatz anfahren.
Die Autobahn ist voll. Unmengen von LKWs, die unterwegs sind. Da frage ich mich wirklich, ob man nicht einen großen Teil von diesem Warentransport auf die Schiene verlegen kann. Das meiste ist ja sowieso Container Transport. Bei Irschenberg erleben wir ein regelrechtes "Elefantenrennen". Mit 35 km fahren wir auf der mittleren Spur den Berg hinauf. Ganz schlimm ist es auf der A 99 um München. Der Verkehr schiebt sich nur so von einer Baustelle zur nächsten. Wieso sind die Autobahnen im Ausland alle weitgehend baustellenfrei, während die deutsche Autobahn den Eindruck einer Riesenbaustelle vermittelt ? Brummifahrer in diesem tagtäglich Chaos zu sein, mit Termindruck und Einhalten der Lenkzeiten bei vollen Parkplätzen, ist wirklich kein Traumjob.
Auf der A3 wird es dann etwas besser und wir können eine Pause machen und uns ein wenig die Füße vertreten. Gegen 15.00 Uhr verlassen wir die Autobahn und fahren auf der Landstraße über Volkach nach Wipfeld. Die Strecke von Volkach nach Wipfeld sind wir vor 2 Jahren schon einmal mit dem Roller gefahren. Ich weiß daher, dass sie uns traumhafte Ausblicke auf die Mainschleife bescheren wird. Mit dem Wohnmobil ist diese Landstraße durch die Weinfelder aber noch einmal eine etwas andere Nummer. So müssen wir beim sehr scharfen rechts Abbiegen weit ausholen, um um die Spitzkehre herum zu kommen. In diesem Moment kommt uns ein Radfahrer entgegengefahren und beschimpft uns auf übelste Weise, weil wir seiner Meinung nach zu weit auf der Gegenfahrbahn sind, auf der er gerade radeln möchte. Manchen Menschen hat der liebe Gott weder Verstand noch angemessene Umgangsformen mitgegeben, dafür spitze Ellenbogen, mit denen sie sich immer und überall ihren Vorteil verschaffen wollen. Ziemlich empört setzen wir unsere Fahrt fort. In Obermeisenheim sehen wir, dass der dortige Stellplatz mehr als voll ist. Oh je! Wir sind zwar jetzt in Franken, aber das ist immer noch Bayern und somit betreffen uns die Pfingstferien der Bayern wieder einmal bei der Stellplatzsuche. Michael meint zwar, ich hätte mittlerweile eine Art von Bayernwahn, aber wo ich recht habe, habe ich recht. Ok! Zugegeben, es werden nicht nur die bayerischen Pfingstferien sein, die für diese Vollheit sorgen, sondern auch das große Aufkommen an Campingfahrzeugen in den letzten Monaten, so ein richtiger Camping Hype, und auch das "endlich wieder Fahren dürfen" nach der Corona Zwangspause, werden ihren Teil zu den überfüllten Plätzen beigetragen haben. So ist es nicht verwunderlich, dass auch der Stellplatz in Wipfeld so gut wie voll ist und das mitten in der Woche. Wir finden aber in der 2. Reihe noch einen Platz, der gar nicht mal schlecht ist. Beschert er uns doch einen hübschen Sitzplatz im Halbschatten unter einer Birke. Anmelden, das wissen wir noch vom letzten Mal, müssen wir uns auf der ca. 50 m weit entfernt pendelnden Mainfähre. Der Nachbar kommt zu uns und macht uns auf das große Schild aufmerksam, das informiert, dass man hier nur mit negativem Test Quartier nehmen darf. Und darüber ließe der Mann auf der Fähre auch nicht mit sich verhandeln. Keinen Test, keinen Stellplatz. Michael, der gerade gedacht hat, endlich angekommen zu sein und sich schon seinem Platz unter dem Baum gesucht hat, ist fast verzweifelt. So ein echter Mist. Natürlich haben wir einen negativen Test, der noch gültig ist, aber keinen Nachweis darüber. Den hat uns die Steiner Bäuerin nicht ausgehändigt. Aber wir haben noch zwei Notfall-Spucktests an Bord, die ich einpacke, als ich zur Fähre gehe, um uns anzumelden. Wollen wir doch mal sehen! Wo ein Wille ist, ist auch ein Platz zu haben. Am Anleger muss ich erst warten, bis die Fähre zurückkommt und angelegt hat. Es ist unheimlich viel los. Viele Radfahrer und Ausflügler tummeln sich an der Fähre. Endlich kann ich dem Fährmann mein Anliegen vorbringen, dass ich gern den Stellplatz bezahlen möchte, und das wir gestern am Chiemsee einen Test gemacht hätten, aber keinen Nachweis darüber bekommen haben. "Ohne Nachweis keinen Stellplatz," bekomme ich zur Antwort. Dann zeige ich meine Test. "Das können Sie machen. Sie müssen mir sowieso eine Selbsterklärung unterschreiben, dass sie negativ getestet sind." Sprach's drückt mir ein Formular und einen Kugelschreiber in die Hand und legt wieder ab. Bis die Fähre wieder kommt, habe ich die Selbsterklärung ausgefüllt und unterschrieben. Dann kann ich die 7 Euro für den Stellplatz bezahlen, bekomme einen Zettel fürs Wohnmobil und kann Michael die gute Nachricht verkünden, dass wir bleiben können. Den Test machen wir nicht, denn ich habe ja erklärt, dass wir einen gültigen Test gemacht haben und das trifft zu. Punkt um. Falls jemand zum Kontrolliern kommen sollte, können wir immer noch ins Testgerät spucken.
Man könnte ein Buch schreiben mit dem Titel: "Reisen zu Zeiten der Corona".
Nachdem dann alles geklärt ist, machen wir es unter dem Baum gemütlich. Michael ruht sich aus und ich mache einen Spaziergang durch den Ort. Am späten Nachmittag wird plötzlich einer der Logenplätze frei und wir ziehen um in die erste Reihe. Jetzt können wir vom Liegestuhl aus dem Treiben auf dem Fluss zusehen, bis die Sonne verschwindet und es ziemlich kühl wird. Czytaj więcej