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  • Prolog

    August 24, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Noch eine gute Woche, dann geht es wieder los. Nachdem wir den Mai wunderbar in Kroatien verlebt und in den Sommermonaten Juni, Juli, August kleinere Fahrten in Deutschland mit Freunden, Clara, unserer Enkelin und dem Wohnmobilstammtisch unternommen, Hochzeit gefeiert haben und unser neues Enkelkind Paul-Jonte begrüßen und kennenlernen konnten, wollen wir Ende August, nach dem Ferienende der meisten Länder, wieder zu einer längeren Wohnmobil-Tour starten.
    Lange haben wir überlegt, wohin es gehen soll. Corona und auch Michaels Thrombose und Lungenembolie, Erkrankungen, die die letzte Urlaubswoche in Kroatien bereits überschattet haben, sind Faktoren, die wir im Auge behalten müssen. Die Fahrt über den Balkan, die wir eigentlich schon für den letzten Herbst geplant haben, verschieben wir aus diesen Gründen noch ein weiteres Jahr. Unsere Wahl fiel wieder einmal auf Frankreich. Hier haben wir noch so einige Regionen auf unserer Reise-Bucket-Liste. Unter anderem die Schlösser der Loire. Mehr als 400 Schlösser gibt es im französischen Loiretal, dem "Garten Frankreichs", zu besichtigen. Seit 2000 ist das Tal der Loire die größte im Unesco-Weltkulturerbe verzeichnete Stätte.
    Schloss Chaumont mit dem Landschaftsgarten und der Kunstausstellung haben wir bereits vor 3 Jahren auf der Rückfahrt aus der Bretagne besichtigt. Jetzt wollen wir uns mehr Zeit für das Loiretal mit seinen Schlössern, Gärten und historischen Städten nehmen, bevor es dann am Atlantik Richtung spanische Grenze weitergeht.
    Die Corona-Zahlen sind zwar in Frankreich in den letzten Wochen in die Höhe geschnellt, aber es wurde auch wesentlich mehr getestet. Aktuell steigen die Zahlen allerdings kaum noch. Momentan bewegen sich die Corona-Zahlen im Loire-Tal sogar auf einem sehr niedrigen Niveau.  
    In Frankreich ist alles wieder geöffnet und vor allem Geimpfte, wie wir, haben überall freien Zugang. Das Loiretal war bereits im letzten Jahr die Region, die am meisten von der Corona-Krise profitiert hat. Keine Touristen aus Übersee, keine Menschenmassen... So wenig los war bei den großen Schlössern noch nie! Gerade jetzt in und nach den Sommerferien werden recht wenige Besucher erwartet, eine wahrscheinlich einmalige Gelegenheit, so große Loire-Schlösser wie Chambord und Chenonceau einmal komplett fernab der Massen zu besichtigen.
    So ist unser Plan. Mal sehen, ob er funktioniert. Natürlich können und wollen wir nicht alle Schlösser besichtigen. Da heißt es eine Auswahl zu treffen. Aber das werden wir vor Ort entscheiden. Auch die Städte wie Orleans, Tours, Angers, Nantes sind sicherlich einen Besuch wert.
    Stell-und Campingplätze entlang der Strecke hat Michael herausgesucht, aber auch da gilt, schauen wir mal, wo es uns gefällt und wo wir mit dem Hänger Platz finden, denn den nehmen wir dieses Mal wieder mit, und haben dadurch die "Rote Paula", unsere Vespa neben den E-Bikes zur Verfügung. So erweitert sich unser Radius, um auch kleinste Orte und für ein Wohnmobil nicht unbedingt zugängliche Landstriche kennenzulernen. Irgendwann steht man vor der Entscheidung, sich des Komfort wegens zu vergrößern oder wegen einer besseren Mobilität auf ein kleineres Wohnmobil oder einen Kasten umzusteigen. Wir haben uns für die Bequemlichkeit entschieden, denn wir wollen jetzt im Ruhestand mindestens 4 Monate des Jahres unterwegs sein. Die Zeiten, wo wir zum Schlafen erst alles umbauen mussten, sind definitiv schon lange vorbei. Wir müssen auch nicht mehr einsam auf unwegsamen Klippen stehen oder in menschenleer Buchten fahren, außer mit dem Rad oder Roller und Angst haben, dass es mitten in der Nacht klopft und wir gebeten werden, den nächsten Campingplatz aufzusuchen. Haben wir alles auch schon vor Jahren erlebt. Die Situation ist seitdem nicht besser geworden. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Die Stellplätze an prädestinierten Stellen sind oft brechend voll. Sind wir früher fast ausschließlich auf Stellplätze gefahren, bevorzugen wir heute, je nach Vorhaben, einen Mix aus Stellplätzen und kleinen Campingplätzen und sind auch gern in der Vorsaison mit der Acsi- Card unterwegs. Wir müssen auch nicht auf der gerade angesagten Minimalismus-Welle mitschwimmen, sondern freuen uns gerade an Regentagen oder in der kühleren Jahreszeit über ein gemütliches, warmes rollendes Zuhause. Deshalb haben wir im letzten Jahr unseren teilintegrierten Sunlight gegen einen vollintegrierten Carthago getauscht und nehmen auf längeren Reisen die Vespa zum Erkunden des Umfeldes mit. Der Carthago mit dem Hänger hintendran ist dann doch ein ganz schön langes Gespann, mit dem man sich möglichst nicht verfahren oder in enge Straßen eines kleinen Bergdorfes geraten sollte. Denn gerade mal drehen ist schon mit einem Wohnmobil nicht ganz einfach. Verfahren und Drehen müssen mit einem Hänger hintendran....ja da kommt Freude auf, der Adrenalinspiegel steigt und die Stimmung fällt auf den Nullpunkt. Damit es gar nicht erst so weit kommt, dafür sorgt Mathilde, unser Wohnmobilnavi, das mit den Ausmaßen unseres Wohnmobil gefüttert ist. Unterstützt wird Mathilde, von Google Maps auf unseren Handys und von dem im Wohnmobil integrierten Navigationsgerät, das aber nicht mehr so ganz "up to date" ist. Es ist schon vorgekommen, dass die Navis alle unterschiedlicher Meinungen über den weiteren Verlauf der Fahrt waren und wir auf der Karte nachschauen mussten, welches Navi denn nun auf dem richtigen Weg ist.
    Weil wir nicht mehr als 300 bis 400 km bis ins Zielgebiet fahren wollen, haben wir die ersten drei Etappen grob festgelegt. Aber auch da sind wir ganz flexibel. Nun heißt es die leeren Schränke im Wohnmobil zu füllen, mit Sachen, die wir wahrscheinlich in den nächsten sechs bis acht Wochen zum größten Teil gar nicht brauchen, und die "Rote Paula" und die Räder zu verladen. Die Schilder zum "Toten Winkel", die für Fahrzeuge über 3,5t in Frankreich vorgeschrieben sind, sind auch schon angebracht. Noch einmal einen kurzen Rundumschlag im Garten, der unsere Abwesenheit sicher wieder nutzt, um sich das von mir mühsam bearbeitete und beschnittene Terrain wieder zurück zu erobern.
    Den Impfnachweis nicht vergessen. Michael hat beide Zertifikate schon zum Vorzeigen in die Französische CovidApp eingefügt. Ein kleines Entgegenkommen an unser Gastland. Das Haus für eine längere Abwesenheit vorbereiten ... und dann kann es endlich los gehen....😀
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