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  • Day 3

    Châlons en Champagne - die Stadt

    August 30, 2021 in France ⋅ ⛅ 17 °C

    Ich bin ganz schön traurig :-(
    Heute Vormittag waren wir im Office de Tourisme und wollten für heute Abend die "MétamorphEAUses" buchen, jene super schöne Bootsfahrt auf den Kanälen im Dunkeln, bei der alle Baudenkmäler angestrahlt werden und die Brücken mit einer Lichtshow Geschichten erzählen. Leider war diese Tour bis Donnerstag ausgebucht und so lange wollen wir dann doch nicht bleiben. Nun haben wir uns einen Platz in den kleinen Booten für die "L'eaudyssée" am Nachmittag reservieren lassen. Da werden dann Geschichten und Anekdoten zu den Baudenkmälern erzählt.
    Die Nacht war ausgesprochen ruhig auf dem Platz und ab neun ist große Abreise. Die meisten bleiben wirklich nur eine Nacht, dabei gibt es hier in der Stadt soviel zu entdecken. Und der Camping kann Ausgangspunkt für Touren in die Weindörfer der Champagne sein.
    Wir auf alle Fälle fahren am Vormittag mit dem Rad ins Zentrum. Es ist immer wieder ein Erlebnis, das Radfahren in Städten, egal in welchem Land.
    Der separate Radweg führt entlang der relativ ruhigen D60 ins Zentrum. Als es dann richtig unübersichtlich und verkehrsreich wird, endet er im Nirwana und wir müssen schnell vom relativ entspannten Radfahrermodus in den zweiräderigen Autofahrermodus mit Rundumblick umschalten, um uns mit anderen, motorisierten Fahrzeugen durch den Kreisverkehr um den örtlichen Triumphbogen, dem Porte de Sainte Croix, zu bewegen. Dann radeln wir am Sitz des "Département de la Marne" vorbei, einem riesigen im klassizistischen Stil erbauten Gebäude und können wenig später die Räder gegenüber der Kirche "Notre Dame en Vaux" parken. Weiter geht es dann zu Fuß. Doch zunächst erst einmal in eben diese Kirche von den Ausmaßen eines Domes bzw. einer Kathedrale. Wobei Kathedrale oder Dom ist das selbe. Aber Kathedrale darf sich eine Kirche nur nennen, wenn ein Bischof in ihr seinen Sitz gehabt hat oder hat, und das scheint bei der "Eglise Notre Dames au Vaux " nicht der Fall gewesen zu sein. Der Bischof hat sich lieber die Kathedrale "St. Etienne" ausgesucht, über deren noch größeren und höheren Ausmaße wir dann wenig später staunen und die uns wieder einmal die Frage stellt: "Wie haben das Menschen ohne die Hilfsmittel und Geräte unserer Zeit nur geschafft, solch imposante Bauwerke zu erschaffen? Wir lassen uns auf einer Bank nieder und bestaunen in Ruhe die vielen prunkvollen Details.
    Zwischen der "Kirche Notre Dame au Vaux" und der Cathedrale St Etienne liegt allerdings noch das sehenswerte "Hotel de Ville" , wie das Rathaus in Frankreich heißt, dessen Eingang passend zur Jahreszeit mit Palmen bepflanzt ist. Um die Innenräume zu besichtigen, müssen wir unseren "Pass Sanitäre", unseren Impfausweis, vorzeigen.
    Die Häuser am Rathausplatz mit seinen Bars und Cafés bestehen aus einer bunten Mischung aus Sandstein, klassizistisch, und Fachwerk, renovierungsbedürftig.
    Wir kommen zum Office du Tourisme und reservieren "leider" nur noch zwei Plätze für die Bootsfahrt am späten Nachmittag. Danach schauen wir uns die diversen und vor allem alten, aber sehr sehenswerten Gebäude der Stadt an, die uns unser Stadtführer , den wir in der Rezeption bekommen haben, vorschlägt. Ganz viel Mittelalter, ganz viel Geschichte. Das kann man unmöglich alles hier beschreiben. Vielleicht noch erwähnenswert die Kirche St. Alpin, deren Seitenschiffwand hinter der Attrappe eines Fachwerkhauses steht.
    Wir sind auf alle Fälle nach fast 3 Stunden " Alter Steine" reif für eine Kaffeepause. In einer Bar auf dem "Place de la Republique" bestellen wir uns einen Kaffee. Aber da war doch was? Ja, klar. Kaffee ist in Frankreich nicht unbedingt der Kaffee, den man von zuhause kennt. Ich habe da mit meinem "Café au lait" nicht so das Problem, aber Michael, der sich auf eine schöne Tasse Kaffee gefreut hat, bekommt einen Espresso. Er hätte sich besser einen Café filtre oder einen Café Crema bestellt, die wären seiner Kaffeevorstellung eher gerecht geworden.
    Zurück auf dem Campingplatz staunen wir nicht schlecht, der Platz ist leer. Alle weg. Doch kurze Zeit, ab 14 Uhr, später rollt wieder ein Wohnmobil nach dem nächsten an. Dieses Mal haben sie überwiegend ein belgisches Nummernschild und aus unserer gestrigen deutschen Enklave ist plötzlich eine belgische geworden.
    Am Nachmittag fahren wir mit dem Rad wieder in die Stadt. Dieses Mal verkehrsberuhigt am Kanal entlang. Ein richtig schöner Weg, denn er führt in den "Jard (Park) Anglaise" und anschließend in den "Petit jard", wo sich auch die Blumenuhr befindet, die ich unbedingt sehen wollte. Wir sind mehr als pünktlich am Touristbüro und können dort einchecken für die Bootsfahrt. Den QR Code habe ich nach dem Bezahlen am Vormittag auf das Handy geschickt bekommen. Auch hier wird der Pass Sanitäre verlangt und eingescannt. Die Abfahrt ist am Touristbüro
    Unser Bootsführer, der wenig später kommt, ist ein lustiger älterer Herr, der viele Geschichten zu den verschiedenen Kanälen und den Bauwerken rechts und links daran zu erzählen weiß. Doch den Erzählungen immer zu folgen, dafür reicht mein Schulfrsnzösisch definitiv nicht aus. Wie gut, dass er uns zu den verschiedenen Stationen noch eine ausgedruckte deutsche Erklärung gegeben hat. Eine dreiviertel Stunde geht es durch wildromantische Kanäle, unter Brücken durch, aber der Höhepunkt ist die Tunnelfahrt unter der Stadt hindurch, bei der der Tunnel mit allerlei verschiedenen Lichtgestalten und Formen illuminiert wird und geheimnisvolle Geräusche ertönen. Nun habe ich doch noch eine kleine Kostprobe der "MetamorphEAUse" bekommen. Wunderschön. Am Ende des "Petit Jard" endet die Fahrt und wir haben noch einen schönen Spaziergang durch den Garten bis zu unseren Rädern. Auf dem Rückweg fahren wir durch den "Grand Jard" zum Kanal Latéral, wo kleine und größere Yachten in der Nachmittagssonne dümpeln. Hier ist auch ein Strand zu finden.
    Ja, seit heute Mittag ist sie auch mit von der Partie, die Sonne. Sie geniert sich zwar noch etwas und geht zwischendurch mal hinter Wolken in Deckung, aber sie ist da.
    Im "Grand Jard" herrscht an diesem Spätnachmittag viel Betrieb Die Menschen genießen die Sonne bei Freizeitaktivitäten. Wir radeln durch den "Jard Anglaise" zurück und am sonnenbeschienen Kanal mit seinem fast Smaragd schillernden Wasser zurück zum Campingplatz, der....wie sollte es auch anders sein, wieder voll ist.
    In der Abendsonne gibt es Käse, Wurst und Baguette. Das war doch heute ein richtig schöner Tag. Wir bleiben noch und morgen geht es mit dem Roller durch die Weindörfer und nach Épernai.
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