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  • Day 18

    In den Salzgärten von L'Île d'Olonne

    September 14, 2021 in France ⋅ ☁️ 22 °C

    Ich werde wach, weil Michael wie ein geölter Blitz aus dem Bett springt. Was ist passiert? Dann höre ich es auch. Der Regen prasselt nur so auf das Wohnmobildach, und wir haben wegen der Hitze alle Luken aufgelassen und davon haben wir einige. Wo kommt der denn bloß her? Der war doch gar nicht angesagt. Auf Wetter Online ist auch kein Verlass mehr.
    Nachdem die Dachluken regengesichert sind, können wir beruhigt weiter schlafen und erwachen am Morgen bei merklich kühleren Temperaturen, aber auch bei einem wolkenverhangenen, regnerischen Himmel. Das haben wir aber so nicht bestellt.
    Der Vormittag ist durchsetzt mit Schauern. Kein Wetter für Unternehmungen. Aber Zeit fürs Kuchen backen. Die Äpfel im Obstkorb müssen weg. Also die Omnia herausgeholt und mit dem gekauften Tarteteig ausgelegt (einfach einen Kreis aus der Mitte der Teigplatte herausgeschnitten und hinein damit).
    Die kleingeschnittenen Äpfel drauf und dann knapp 20 Min. backen. Fertig! Es duftet schon nach wenigen Minuten verführerisch lecker. Aber den Kuchen gibt es erst am Nachmittag.
    Die Schauer halten noch über die Mittagszeit an und sorgen dafür, dass ich die vielen Fotos, die bis jetzt entstanden sind, sortieren, bearbeiten und ablegen kann. Nachdem alle Aufräumarbeiten erledigt sind und wir uns die Apfeltarte haben schmecken lassen, ist auch das Wetter langsam wieder urlaubstauglich.
    Wir fahren mit dem Roller nach Les Sables d' Olonne, um uns auf die Suche nach einer Kühlbox zu machen und geraten dabei in ein Mega- Einkaufszentrum. Die "Rote Paula"(Vespa) wundert sich sicherlich , dass sie in einer Tiefgarage abgestellt wird. Wir wundern uns auch, aber plötzlich sind wir drin.
    Es folgt eine totale Reizüberflutung und das Gefühl die Escapetaste betätigen zu müssen. Aber ....falls morgen, wenn wir den Stecker ziehen, der Kühlschrank nichts mehr sagt, wissen wir, wo eine Alternative zu finden ist .

    Dann nichts wie heraus aus dem Verkehrsgewühl und ab in ruhigeres Fahrwasser.
    Die Fahrt geht über "Olonne-sur-mer". Schon kurz nach dem Ortsausgang tauchen die ersten Salzseen in einer Sumpflandschaft auf. In dem riesigen Gebiet zwischen "Brem-sur-mer" und "Olonne- sur - mer" liegen die Salzgärten von "D'Olonne". Ein weiteres Gebiet mit Salzseen gibt es in "L' Laubrai" bei "Sable d'Olonne".
    Auf den Inseln zwischen den Wasserflächen grasen Schafe und Rinder und auch die Vogelwelt fühlt sich hier sichtlich wohl. Wir stellen den Roller ab und gehen in dem weitläufigen Gebiet, durch das auch Rad- und Wanderwege führen, spazieren. Schon bald erreichen wir den ersten Salzgarten. Schon die Römer wussten das weiße Gold zu schätzen. Seit dieser Zeit gibt es die Salinen. Insgesamt 7 Salzgärtner gibt es in der Gegend um d'Olonne.
    In rechteckigen Becken verdunstet das Salzwasser. Weiße Salzhäufchen davor dokumentieren die Ernte des Salzgärtners, der mit einer Art Rechen das feine "Fleur de Sel" täglich von der Wasseroberfläche abzieht. Übrig bleibt das grobe und daher billigere "Gros Sel". In Holzhütten verkauft jede Saline ihr Salz, abgefüllt in Tüten, Gläser, Dosen, pur oder mit Kräutern gemischt, grob oder fein. Auch wir nehmen uns nach dem Spaziergang etwas von dem "Fleur de Sel" mit und schauen einem Salzgärtner bei der Arbeit zu. Dann geht es auf den gut 20 Kilometer langen Rückweg zum Wohnmobil.
    Als hätte der heutige Tag noch etwas gut zu machen, verabschiedet er sich nicht nur mir einem Sonnenuntergang oder "Le Coucher du soleil", wie es die Franzosen nennen, sondern hinterlässt danach noch einen Himmel, den selbst "Monet" nicht hätte schöner malen können.
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