Satellite
Show on map
  • Day 1

    Schiet- Wetter! Stopp in Goslar

    November 26, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 3 °C

    Die Tasche steht gepackt im Flur. Es ist 10.00 Uhr. In einer halben Stunde kommt Christel und holt mich ab, zu unserem Mädelswochende, das wir dieses Mal im Harz verbringen werden.
    Nachdem wir unseren jährlichen Kurztripp, der seit bestimmt 15 Jahren immer am ersten Adventswochenende stattfindet und uns zu schönen Weihnachtsmärkten in der näheren und weiteren Umgebung führt, im letzten Jahr wegen Corona nicht machen konnten, sind wir in diesem Jahr gleich auf Nummer Sicher gegangen. Dieses Mal haben wir statt des obligatorischen Hotels eine Ferienwohnung in Hohengeiß, einem Bergdorf in der Nähe von Braunlage gemietet, um dadurch die Kontaktmöglichkeiten etwas reduzieren zu können.
    Christel ist pünktlich. Schnell einladen, um dann Gitti, die Dritte im Bund, abzuholen.
    Zu dritt geht es dann ab auf die A2 , die, wie soll es auch anders sein, sich durch dichten Verkehr, viele LKWs und vorausgesagte Staus, wieder einmal unbeliebt macht. Dazu kommt strömender Regen. Wer hat denn dieses bescheidene Wetter für unser Wochenende bestellt?
    Wenn das das ganze Wochenende so weiter geht....na dann 🍻 prost. Was anderes ist dann wohl nicht möglich, als von Café zu Café zu laufen.
    Wir haben die Strecke über Peine, Braunschweig, Salzgitter gewählt und haben reichlich Zeit, denn vor 15.00 Uhr bekommen wir den Schlüssel für die Wohnung nicht. Daher beschließen wir- ach, was können Frauen doch so spontan sein- Goslar anzusehen, dass nicht allzuweit von unserer Reiseroute liegt. Schnell Google Maps umgeroutet, das uns von nun an durch die Südheide/das Harzvorland führt. Auf recht abenteuerliche Weise geht es durch Flöte und Salzgitter. Bereits vor Salzgitter führt uns das Navi zu einem Feldweg, den wir dankend ablehnen und in Liebenburg versucht es Maps wieder, uns über einen Landwirtschaftsweg zu lotsen. Ich wundere mich inzwischen, warum wir für die 15km bis Goslar über eine Stunde brauchen sollen. Da bemerke ich endlich, dass wir auf dem Radweg unterwegs sind. Google Maps steht auf dem Radfahrermodus.
    Auf alle Fälle haben wir, auch wenn es länger gedauert hat, viel von der Gegend gesehen. Man kann sich wirklich alles schön reden, Hauptsache, man glaubt es auch.
    In Goslar finden wir schnell einen Parkplatz am Rand der Altstadt, haben dafür aber wieder Regen als unerwünschten Begleiter, der sich partout nicht abschütteln lassen will. So wird, bevor wir alle drei komplett durchnässt sind, aus dem Stadtrundgang eine Café bzw. Toilettensuche. Im Café am Markt können wir alle Bedürfnisse befriedigen und schauen uns die regnerische Altstadt durch das Fenster und aus dem angenehmen Klima des Cafés aus an.
    Den Rest des Altstadtspaziergangs machen wie dann, auf mehr oder weniger unfreiwilliger Weise, mit dem Auto, als wir uns einen Weg hinter dem Touristenbähnchen her, aus der Altstadt suchen.
    Es regnet weiter, als wir später durch Bad Harzburg fahren, das etwas triest im Novembernebel liegt.
    Doch was ist das? Aus dem Regen wird Schnee. Der, je höher wir kommen, liegen bleibt und Bäume und Landschaft wie mit Puderzucker bestäubt erscheinen lässt. Juchhu, der erste Schnee des Jahres. Das der aber auch bei Minus 1 Grad auf der Straße liegen bleibt, findet Christel, die fahren muss, weniger schön. In Höhe Torfhaus ist nicht nur die Schneedecke der Landschaft geschlossen, sondern auch die auf der Straße und das bei heftigen Schneetreiben und einsetzender Dunkelheit . Das erste Auto liegt im Graben und wird bereits von einem Kranwagen herausgezogen. Jetzt wollen wir eigentlich nur noch ankommen. Hohengeiß, wo wir in einer Ferienanlage eine Wohnung gemietet haben, soll ganz in der Nähe von Braunlage liegen. Ganz in der Nähe, bedeutet letztendlich 12 km kurvenreiche Strecke, die wir bei dem Wetter heute sicher kein zweites Mal fahren wollen. Die Idee nach der Ankunft noch einen gemütlichen Einkauf fürs Frühstück am nächsten Morgen in Braunlage zu machen, verwerfen wir unisono, nur......was essen wir dann? Wir haben bis auf Wein und Wasser nichts dabei. Bei der Anmeldung in der Ferienanlage Panoramic, in der unserer Unterkunft liegt, erfahren wir, dass es im 4 km entfernten Brenneckenstein einen Discounter gibt. Also noch einmal hinaus in den Schnee und für das Frühstück sorgen.
    Danach nehmen wir die Ferienwohnung in Beschlag, die im 13.Stock des Hochhauses liegt. Oh oh....hoffentlich ist das kein schlechtes Omen. Aber wir sind ja nicht abergläubig. Zu unserer Freude ist das Hallenbad in Betrieb. Gitti und ich melden uns zum Frühschwimmen am nächsten Morgen an. Auf diese Weise wird das kleine Badezimmer in der Wohnung etwas entlastet.
    Nur ein einziges Gasthaus hat in Hohengeiß im Moment geöffnet und so melden wir uns "Bei Wolfgang" zum Essen an. Dahin wollen wir zu Fuss gehen, um noch ein wenig frische Luft und Bewegung zu bekommen. Ich sage mal so: wir sind noch einigermaßen pünktlich angekommen. Man sollte aber nicht im Dunklen in einer unbekannten Umgebung etwas suchen müssen. ;-) Der Rückweg gestaltete sich relativ einfach. Wir sind einfach die 800m geradeaus gegangen, die das Restaurant von der Ferienanlage trennen und haben auf die weiträumigen Bögen um den Kurpark und Ort verzichtet.
    Bevor es dann ins Bett geht nehmen wir uns der mitgebrachten Verpflegung( Wein und Wasser) an, schließlich wollen wir nichts wieder mit nach Hause nehmen und genießen den einmaligen Blick vom Balkon des 13. Stocks in die Dunkelheit und Wolken, aus denen vereinzelte Lichter der auf dem Parkdeck aufgestellten Weihnachtsbäume zu uns hinaufleuchten.
    Read more