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  • Day 4

    Livorno Fähre

    June 30, 2015 in Italy ⋅ ☀️ 25 °C

    Dienstag 30.6. 2015
    Strecke: Marina di Pisa-Livorno Fährhafen – Porto Arancin
    Ingesamt 1050 km
    Fahrtkosten: Fahrpassage Sardinia Ferries Jokerpreis mit Kabine 400€
    Fährhafen Livorno 43°33’23” 10°18’16”
    Stellplatz Porto Aranci Parkplatz : 40°59’54” 9°37’26”
    Preis: 0 € komplett
    Abfahrt 15.30 Uhr -Ankunft 22.00 Uhr
    Wetter: Sonnig um 33 °

    Tip: Günstige Fährpreise bei Frühbuchung

    Den Morgen und den Vormittag haben wir sehr gut mit Nichtstun herumbekommen. Um 13.00 Uhr brechen wir auf zum Fährhafen. Es geht über Land. In Livorno fahren wir zunächst Richtung Porto. Schon bald tauchen die ersten braunen Schilder mit dem Logo der Fährgesellschaft und der Aufschrift: “Imbarco Passegeri” auf. Sehr zum Missfallen unserer Navis orientieren wir uns danach und erreichen problemlos den Anleger. Dort reihen wir uns als letztes Fahrzeug in die erste Campingspur ein. Es ist 14.00 Uhr. Und dann heißt es warten, denn die Fähre ist noch nicht einmal in Sichtweite. Neben uns liegt die “Aida Blu”, deren Internet wir zum Zeitvertreib nutzen. Es kommen noch 3 weitere Mobile. Ausnahmslos Italiener. Insgesamt sind es zum Schluss 17 Wohnmobile, die auf die Fähre wollen. Da hatten wir aber mit weitaus mehr gerechnet. Endlich gegen 15.15 Uhr legt die Fähre an und spuckt zunächst Unmengen an PKWs aus. Danach kommen eine Handvoll Mobile und ein Wohnwagen -Gespann, das zur Unterhaltung aller Wartenden rückwärts die Rampe herunterfahren muss. Am Schluss folgen die Lastwagen. Kaum ist das letzte Fahrzeug von Fähre herunter gefahen, fahren, wie auf Kommando, die PKWs auf allen Spuren gleichzeitig los. Nicht so, wie wir es von der Schwedenfähre kennen, gesittet Spur für Spur. Nach diesem kleinen Machtkampf der PKWs, sind die LKWs an der Reihe. Aber was macht denn da der Erste? Will der nicht mehr mit oder warum dreht der? Alle Lastwagen müssen rückwärts die Rampe hoch. Ob das wohl auch für die noch wartenden Wohnmobile zutrifft? Wir sind froh, nicht als erstes Mobil aufs Schiff zu müssen. Aber alle Aufregung war umsonst. Die Mobile dürfen vorwärts auffahren. Unser Womo ist das allerletzte Fahrzeugt. Mein Befürchtung angesichts der vielen PKWs keinen Platz mehr auf der Fahre zu bekommen, trifft nicht zu. Es bleibt sogar noch etwas Platz. Wofür der gedacht ist, merken wir, als wir aussteigen wollen, um endlich an Deck gehen zu können. Wir werden wieder zurückgerufen. Dann muss unser Wohnmobil, wie noch ein paar der Anderen, auf dem verbliebenden Platz gedreht werden. Die Alternative wäre, bei der Ankunft rückwärts von der Fahre zu fahren. Ich glaube, da ist Drehen auf beengtem Raum das kleinere Übel. Wenig später freuen wir uns darüber, eine Tageskabine genommen zu haben, die uns der Steward beflissen aufschließt.
    Das kleine Bullauge ist leider blind und lässt das Meer dahinter nur ahnen. Aber alles ist sauber, ordentlich und frisch bezogen. Im Mini-Bad hängen blendend weiße Handtücher und die Klimaanlage tut ihr Übriges, um den Frischeeffekt zu verstärken. Wir verstauen unsere Rucksäcke und es geht schnell aufs Sonnendeck, um das Ende des Auslaufens mitzuerleben.
    Dann wird die Fähre erkundet. Auf den beiden Sonnendecks sind alle Plätze belegt. Kinder planschen im Pool. Menschen liegen in Liegestühlen. Ein schwimmendes Freibad. Ganz anders geht es im Salon zu. In klimatisierter Atmosphäre erfüllen livrierte Kellner den Gästen in nobler Freizeitkleidung ihre Wünsche. Diejenigen, die einen Pullmansitz geordert haben, sind gerade dabei, die verschiedenen Ruhefunktionen der Sessel auszuprobieren. Mit Ruhe wird das aber eher schwierig werden, denke ich beim Anblick des angrenzenden Familienraums, wo die Kinder, die gerade nicht im Pool sind, dabei sind Rutsche, Bällchenbecken und Klettergerüst lautstark zu erobern.
    Die Bars sind geöffnet, aber die Restaurants auf der Fähre haben noch geschlossen. Wir schauen schon mal, wo es was zu essen gibt. Inzwischen habe ich auch zwei freie Stühle auf dem oberen Sonnendecken für uns organisiert und wir lassen uns einige Zeit von der Sonne bescheinen und vom Seewind zerzausen, bevor wir uns in die Kabine zurückziehen, um den Komfort der Dusche zu nutzen und ein wenig zu schlafen. Frisch und ausgeruht, aber mit einem Bärenhunger geht es in die Pizzeria der Fähre. Später schauen wir noch dem Untergang der Sonne über dem Meer zu.
    Zwischendurch rätseln wir, an welcher Insel wir gerade vorbei fahren. Eine Stunde vor dem Einlaufen der Fähre müssen wir die Kabine räumen. Der Steward steht schon mit Putz-und Wäschewagen in Wartestellung. In gut einer Stunde wollen die nächsten Passagiere wieder eine frische und saubere Kabine beziehen. Und dann kommt auch schon Sardinien in Sicht, das sich als dunkler Berg aus dem schwarzen Wasser des Meeres erhebt. Der Hafen von Golfo Aranci leuchtet uns in der Dunkelheit entgegen und wir schauen noch ein wenig beim Einlaufen zu, um uns dann, gerade noch rechtzeitig, zum Wohnmobil zu begeben. Zum Glück müssen wir nicht, wie befürchtet, als erstes Fahrzeug von der Fähre fahren, denn es haben 3 Mobile nicht gedreht. Auf dem engen Raum schon eine Herausforderung . Interessanter Weise werden diese Mobile alle von Frauen gefahren, die, das muss auch mein Mann anerkennender Weise feststellen, ihre Sache perfekt machen.
    Nun fahren auch wir von Bord und zunächst erst einmal hinter den anderen her. Endlich übernimmt das Navi die Führung und bringt uns zu dem Parkplatz in der Nähe der Fähre, den wir uns ausgesucht haben. Oh je! Es ist Volksfest. Der Parkplatz ist voller PKWs. Auch einige Wohnmobile, die auf die nächste Fähre warten, stehen bereits hier und die, die uns folgen, möchten ebenfalls hier Unterschlupf finden. Wir zwängen uns in eine Lücke zwischen einem Lieferwagen und einem PKW und sind froh erst einmal zu stehen. Als dann später einige PKWs fortfahren, können wir eine bessere Stellmöglichkeit finden, bei der sich auch die Tür wieder öffnen lässt. Dann sitzen wir noch zusammen, lassen das Erlebte Revue passieren und beratschlagen das Ziel des nächsten Tages, bevor wir uns weit nach Mitternacht schlafen legen.
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