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  • Day 5

    Vignola Mare

    July 1, 2015 in Italy ⋅ ☀️ 29 °C

    Vom Osten in den Westen, Ameisenalarm und das erste Badevergnügen

    Mittwoch, 1.07. 2015
    Strecke: Golfi Aranci-Vignola Mare
    Stellplatz: Wohnmobilplatz Oasi Gallura , N41,12571 E 9,06539
    Stellplatzpreis: 22€ komplett minus ADAC-Rabatt 1,90 € pro Tag
    Ankunft. 10.00 Uhr, ,
    Wetter: Sonnig 34 °

    Tipp: Ameisenpulver und Spray entweder mitnehmen oder sofort kaufen und die Reifen rundherum bestreuen. Die kleinen Krabbler finden sonst über die Reifen den Weg ins Mobil.
    Tagebuch:
    Wider Erwarten ist die Nacht auf dem Parkplatz in der Nähe des Fährhafens ruhiger verlaufen, als wir angenommen haben. Gestern Abend nach der Überfahrt haben wir noch eine Weile im Wohnmobil gesessen und den heutigen Tag geplant. Gegen Mitternacht hat auch das Geplärre des Karussells aufgehört, das schräg gegenüber aufgebaut ist. Dass wir gestern Nacht direkt vor einer Bahnlinie geparkt haben, bemerke ich erst gegen 6 Uhr morgens, als der erste Zug donnernd vorbei braust und ich das Geräusch nicht gleich zuordnen kann. Der in der Nacht übervolle Parkplatz hat sich total geleert und es stehen nur noch die 3 Wohnmobile hier, die mit uns von der Fähre gefahren sind. Wir halten uns nicht lange mit frühstücken auf, sondern fahren gleich los. Es geht in die Berge. Wir haben uns einen Stellplatz auf der Westseite der Insel ausgesucht. Das bedeutet, einmal quer durch das Gebirge zu fahren. Die gut ausgebaute Landstraße P16, die sich durch die Galluralandschaft mit ihren massigen Felsen schlängelt, scheint leergefegt. Erst im weiteren Verlauf in Richtung Arzachena auf der S 125 wird der Verkehr mehr. Der Begriff Ampelmännchen nimmt wenig später auf dieser Straße regelecht Gestalt an. Bauarbeiter regeln den einspurigen Verkehr in einer Baustelle mittels roter und grüner Schilder.
    Hinter Arzachena verlassen wir die S125, um auf einer kleineren Straße nach Luogosanto zu fahren, das uns mit einem Meer vielfarbig blühender Oleander begrüßt. Michael wird das erste Mal gefordert, da die Straße durch den Ort doch recht eng ist, vor allem, wenn noch parkende Fahrzeuge an Rand stehen und Gegenverkehr sich einstellt. Aber nach fast 8000km, die wir mit unserem ”Neuen” bereits seit November zurückgelegt haben, hat er sein Fahrzeug fest im Griff. Nach Luogosanto geht es in vielen Kurven bergab. Zwischen Eukalyphtusbäumen und Oliven taucht weit unter uns unvermittelt das blaue Band des Meeres auf. Ein fantastischer Anblick, der unbedingt einen Stopp erfordert. Kaum in Vignola Mare angekommen, ein winziger Ort bestehend aus ein paar Häusern, 2 Campingplätzen und Gastronomie, sehen wir schon das Hinweisschild zum Stellplatz Oasi Gallura und den dazugehörigen Stellplatz. Nur das Erreichen des Platzes stellt wegen Straßenarbeiten zunächst ein kleines Problem dar. Der Stellplatz wirkt auf den ersten Blick gut besucht, auf den zweiten stellen wir viele leere Boxen fest und wir haben die Qual der Wahl. Nach zweimaligem Umfahren stehen wir endlich und haben sogar etwas Schatten. Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke ein nicht zu verachtendes Kriterium. Nun endlich können wir auch frühstücken. Noch während des Frühstücks fährt ein süddeutsches Mobil auf Kuschelkurs direkt neben uns, obwohl jede Menge freier Boxen um uns herum zu finden sind. Aber es muss direkt die Box neben uns sein. Aber dadurch haben wir nun auch einen Schattenspender für die Nachmittagssonne. Michael beginnt noch vor dem Frühstück einen Krieg mit einem Heer riesiger Ameisen. Dank des vorwarnenden Tipps meiner Kollegin verfügt er über chemische Waffen, die er nun zum Einsatz bringt und der Ameisenkrieg ist fürs erste gewonnen.
    Als wir wenig später an den Strand gehen, dazu müssen wir nur den Stellplatz verlassen und eine kleine Stichstraße überqueren, kaum 50m, sind wir total begeistert. Dieses Wasser von einem blau, wie man es selten sieht, glasklar wie ein Pool und mit weißem Sandstrand, einfach traumhaft. Wir stützen uns, nach einem kurzen Erkundungsgang, sofort ins Wasser, das mit Wellen und Brandung und Temperaturen um die 24 Grad ein wirklich tolles Badevergnügen bietet.
    Der Stellplatz hat außer Warm-und Kaltwasserduschen, auch Strandduschen. Sehr angenehm, wenn man nach dem Baden das Salz kurz abspülen kann, ohne den eigenen Wasservorrat nehmen zu müssen. Die Anlage ist sehr gepflegt und es gibt ein super Internet. Am Strand herrscht schon reger Betrieb. Überall stecken Sonnenschirme, die das Terrain auch verteidigen, wenn die Sonnenanbeter “Siesta” machen. Bei einem späteren Strandbesuch habe ich im Wasser eine Begegnung der unangenehmen Art. Irgendetwas, was ich trotz des klaren Wasser nicht sehen kann, berührt mich schmerzhaft am Bein. Es brennt, als hätte mich eine Biene gestochen. Von Wasserbienen habe ich allerdings noch nie etwas gehört. Michael glaubt mir erst, als ich ihm die roten Quaddeln am Bein zeige. Sein Kommentar ist wenig tröstlich. “Hunderte von Menschen, zig Billionen Liter Wasser und du triffst auf die einzige Feuerqualle!” Schade, schade. Ab jetzt gehe ich nicht mehr so unbesorgt ins Wasser.
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