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  • Day 8

    Pinto Maragnani/Valledoria,Tag 2

    July 4, 2015 in Italy

    Krieg der Ameisen 1,
    ein neuer Schlauch und ein unverhofftes Wiedersehen

    Am nächsten Tag einem Samstag, ändert sich die Situationn auf dem Stellplatz in kürzester Zeit. Ein Wohnmobil nach dem nächsten rauscht heran. Innerhalb kürzester Zeit verwandelt sich der ruhige Stellplatz in ein quirliges Camp, in dem sich italienische Familien in Wohnmobilburgen zusammen finden, der Grill schon in der Gluthitze der Mittagszeit angeworfen wird, um Oma, Opa, Kinder, Freunde und wer noch so im Wohnmobil Platz gefunden hat, lautstark mit Nahrung zu versorgen, begleitet vom eindringlichen Gebell der mitgeführten Hunde, die ihr Territorium verteidigen oder ihren Anteil vom Grill fordern. Das sind keinen Festland-Italiener, wie wir anfangs dachten und uns gewundert haben, sondern das sind Sarden, die Wochenende haben und ihrerseits mit dem Wohnmobil unterwegs sind.
    Wir haben allerdings an diesem Morgen noch ein ganz anderes Problem. Schon gleich nach dem Aufwachen stelle ich an der Innentür Ameisen fest. Bei genauerem Hinsehen, entdecke ich eine regelrechte Ameisenstraße, die sich über die gespannte Wäscheleine, zu den Markisenstangen und von dort aus in das Innere unseres Wohnmobils zieht. Einen Grund, Michael aus dem Tiefschlaf zu holen. Mit chemischem Kampfwaffen und der Entfernung des Verbindungsweges zum Wohnmobil wird die erste Ameisenschlacht geschlagen. Zwei erneute Enterversuche einiger versprengter Ameisentruppen können erfolgreich niedergeschlagen und zwei Schränke von versteckten Angreifern gesäubert werden. Gegen Mittag sind wir dann wieder Ameisenfrei
    Das Radfahren am gestrigen Abend hat mir so gut gefallen, dass ich mit Michaels Rad nach Valledoria fahre, um einen neuen Schlauch für mein defektes Hinterrad zu besorgen. Den italienischen Begriff dafür, Tubo flessibile per le biciclette, samt aller wichtigen Angaben, habe ich auf einem Zettel geschrieben bei mir, damit ich ihn nicht vergesse. In Valledoria herrscht lebhafter Verkehr und ich muss aufpassen, dass ich von den Autofahrern nicht geflissentlich übersehen werde. Sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt, stelle ich deshalb das Rad ab und frage den nächst besten Passanten, der mir über den Weg läuft, nach einem Geschäft für Fahrradschläuche. Der verweist mich auf einen in der Nähe stehenden Rollstuhlfahrer, der angeblich mehr Ahnung davon haben soll. Dieser wiederrum schickt mich zurück zum Supermarkt am Ortseingang, an dem ich gerade vorbei geradelt bin. Im Supermarkt wenig später finde ich nicht nur den Fahrradschlauch sondern auch noch Freizeit-Shorts für meinen Mann, der mangels derer, einfach bisher mit seinen Boxershorts herumgelaufen ist, mit der Meinung, dass da doch kein Unterschied zu sehen sei. Am Eingang des Supermarktes entdecke ich auch das bekannte Wohnmobil aus Unna und im Supermarkt kurz darauf Verena, die mir erzählt, dass sie auch unterwegs zum Stellplatz Punto Maragnani sind. Leider haben sie später keinen VIP Platz mehr bekommen. Michael hat bereits das Hinterrad ausgebaut und wartet auf den Schlauch. Kurze Zeit später ist mein Rad wieder funktionsfähig. Abends fahren wir zusammen mit dem Rad nach Chiccara, dem Nachbarort. Dort, in einer schönen Bar am Strand, erleben wir einen romantischen Sonnenuntergang.
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