Satélite
Exibir no mapa
  • Dia 13

    L‘ Escala

    20 de abril de 2017, Espanha ⋅ 🌙 13 °C

    Heute hat Lena Geburtstag. Das ist mein erster Gedanke als ich aufwache. Und noch vor dem Aufstehen sende ich meiner Tochter Geburtstagsgrüße per Whatsapp. Telefoniert wird später. Wir haben für 10 Stunden einen Zugang zum WLAN des Platzes für 5 Euro erstanden. Allerdings nur mit jeweils einem Gerät. Die Zeit können wir uns einteilen, indem wir uns nach jeder Nutzung abmelden. Das machen alle und dadurch ist die Verbindung recht gut. Uns reicht es, um Kontakt zu halten. Gestern habe ich bei meiner Radtour eine kleine geteerte Straße, die in einen Naturpark führt, entdeckt. Sie führt vorbei an zwei großen Campingplätzen, die noch nicht geöffnet haben. Laut Beschilderung soll die Straße zu einem fotografierenswerten Aussichtspunkt führen.
    Ich kann Michael dazu überreden. Die Fahrt durch das Naturschutzgebiet ist toll. Überall blühen unbekannte Blumen unter den Bäumen und zwischen den Sträuchern und es riecht nach Nadelholz. Es begegnen uns weder Fußgänger noch Autos oder andere Radfahrer. Nach 3 km ist immer noch kein Aussichtpunkt in Sicht. Es geht weiter bergauf. Sehr zum Unwillen meines Ehegattens und trotz E-bikes. Dann hört die geteerte Straße auf und wir müssen auf einer unbefestigten, steinigen Piste weiterfahren. Irgendwann muss der Ausguck doch kommen.
    Nach 6 km bergauf über Schotter und Felsen geben wir auf. Unsere Räder sind für einen solchen Untergrund nicht geeignet. Kaum sind wir ein Stückchen zurückgefahren, da staunen wir nicht schlecht: Tief unter uns sieht man das Meer, darüber die schneebedeckten Hänge der Pyrenäen. Ein Bild wie auf einer kitschigen Ansichtskarte. Wir haben mal wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Oder besser gesagt: wir hätten nicht so verbissen nach vorn schauen und uns dafür lieber einmal umdrehen sollen. Danke liebes Leben für diesen Tipp. Die Abfahrt ist etwas schwierig auf dem Geröll. Als wir unten angekommen sind, schmerzen meine Handgelenke vom Festhalten der Bremse. Nach dieser etwas ungewöhnlichen Radtour ist Michaels Bedarf am Radeln fürs erste gedeckt und so geht es zurück zum Wohnmobil und in die Sonne.
    Am Nachmittag möchte ich mich noch ein wenig bewegen. Mit meinen Walkingstöcken ausgestattet suche ich mir einen Weg durch die vielen kleinen Straßen zum Hafen. Dort angekommen, befällt mich ein menschliches Bedürfnis und meine Blicke schweifen verzweifelnd suchend umher. Wieder nirgendwo ein Anzeichen für das Vorhandensein einer Toilette. Kein Cafe hat geöffnet, kein Lokal. Ich überlege kurz und beschließe, auf dem kürzesten Weg zurückzukehren. Während des Rückwegs wird der Druck nach Alternativen zu suchen, immer größer. Viel Grün, aber alles in einem bebauten Raum. „Wenn ich ein Hund wäre, wäre das Problem schon an der nächsten Mauer gelöst“, denke ich verzweifelt. Bin ich aber nicht und so schätze ich meine Chancen der zeitnahen, menschlichen Entsorgung an der nächsten Straßenkreuzung ab. Geradeaus, Richtung Wohnmobil sind noch ca 2km auf einer befahrenen Straße zu laufen. Links ab, besteht die Hoffnung, vielleicht relativ schnell auf den Küstenwanderweg und damit in freie Natur zu gelangen. Ich wähle die 2. Variante, die mich wirklich schnell in die Natur führt, und damit mein Problem löst. Allerdings habe ich mit der Wahl des Küstenwanderweges auch eine Verlängerung meiner sportlichen Aktivitäten, um mindestens eine ¾ Stunde gewählt. Und so kann ich die Klippen noch einmal ganz entspannt und ohne körperlichen Druck in der Abendsonne genießen.
    Später, nach meiner Ankunft zurück am Wohnmobil, gehen wir in das platzeigene Restaurant, lösen unseren Gutschein ein und essen eine Kleinigkeit. Außer uns sind nur 2 weitere Paare dort. Als Tapas bekommen wir kleine, in Öl eingelegte Fische und frisches Brot serviert. Dazu Sangria oder ein anderes Getränk unserer Wahl. Einfach lecker. Auch das übrige Essen ist gut. Die Küche hat sich auf die überwiegend niederländischen Gäste eingestellt wie die Karte zeigt. Also auch Frikandel sind möglich. Muss aber nicht in unbedingt hier sein. Wir genießen diesen letzten Abend in Spanien. Morgen früh geht es auf die erste Etappe unserer Heimreise.
    Leia mais