Radtour durch die Bauernbäder der Region

Heute haben wir uns eine Radtour durch die Bauernbäder der Region vorgenommen. Unsere Heimat unterhalb des Wiehengebirges wird auch "Westfälischer Heilgarten" genannt, nicht nur wegen Bad Oeynhausen und den Luftkurorten, sondern auch wegen der vielen Bauernbäder, die im 18. Jahrhundert entstanden sind und auch den einfachen Leuten die Möglichkeit boten, sich in Schwefel und Moor gesund zu kuren. Bei den Bauern gab es bereits damals eine "präventive Orientierung": Durch körperliche Arbeit schweren Belastungen ausgesetzt, nutzten sie die Wintermonate, um sich den Heilkräften der Natur zu überlassen.

Einige dieser Bäder haben sich zu modernen Heilbädern entwickelt, wie Bad Salzuflen, Bad Oeynhausen, Bad Holzhausen und Bad Oexen, während andere fast in Vergessenheit geraten sind. Am Rande des Wiehengebirges liegen Bad Randringhausen, Remerloh oder der Böschung Brunnen, das einzige noch im Originalzustand erhaltene Bauernbad.

Gitti und ich treffen uns wie üblich, wenn es gen Westen geht, an der Werre. Dieses Mal führt die Strecke direkt bei Doris vorbei, die wir abholen wollen. Doch wir sind noch nicht bei Doris, da hat Gitti schon einen Plattfuß. Das fängt ja gut an. Alpin, Gittis Mann, ist wenig später mit dem Auto zur Stelle, um ihren Reifen zu flicken und gleichzeitig den Reifendruck bei Doris und mir zu prüfen. Wir nutzen die Zeit für einen Kaffee in Doris' wunderschönem Garten und diskutieren, wie schon so oft, darüber, dass wir unsere Plattfüße eigentlich selbst reparieren können müssten 😉

Auf alle Fälle ist es bereits 11.30 Uhr, bis wir Richtung Ulenburg radeln. Den Wind haben wir alle etwas unterschätzt, denn er ist richtig kalt. Doris bedauert, sich nicht wärmer angezogen zu haben. Kurz entschlossen wappnen sie sich mit ihrem Regencape gegen den kalten Angriff. Was gegen Regen hilft, wird wohl auch den Wind abhalten.

Auf asphaltierten Nebenstraßen geht es durch den kleinen Ort Häver und weiter Richtung Bünde Spradow. Als wir die eigentliche Rundtour erreicht haben, hat Gitti schon die ersten 20 Kilometer auf dem Tacho. Und so machen wir im Café im Feld eine Pause zum Aufwärmen. Ein wirklich nettes Ambiente mit ganz zivilen Preisen.

Weiter geht es nach Bad Randringhausen. Eine schöne Strecke wieder über asphaltierte Nebenwege durch Felder und Wälder, vorbei an kleinen plätschernden Bächen und einem idyllisch gelegenen See. Wenig später erreichen wir das Kurhaus Bültermann. Hier kann man mittags gut zum Buffet einkehren, aber wir haben gerade erst gegessen, also geht es weiter bis nach Stiftquernheim. Die dortige Stiftskirche ist ein Muss für Besichtigungen, jedoch ist sie, wie so oft in Deutschland, abgeschlossen.

Die Tour geht weiter in Richtung Büttendorf. Auf dem Weg liegt das Café Vielfalt, das jedoch nur am Wochenende geöffnet hat, und die Biogärtnerei Duftgarten. Hier beschließen wir, die geplante Tour abzubrechen, da wir zeitlich nicht mehr schaffen würden, und fahren stattdessen auf schönen Nebenwegen den Radwegweisern nach Hüllhorst. Dort können wir bei "Karlchen" in schönem Ambiente einkehren.

Dann soll es zurück nach Löhne gehen, jedoch nicht entlang der stark befahrenen Lübbecker Straße. Wir finden eine tolle Alternative über Huchzen, vorbei an Tengern, Halstern und Mennighüffen und kommen direkt am Ulenburger Schlosspark an. So bekommen wir das Schloss doch noch zu sehen. Wenig später, an der Ellerbuscher Straße, trennen wir uns von Doris.

Gitti hat heute wieder die meisten Kilometer zu fahren, bis sie in Eidinghausen ist. Ich habe bis Gohfeld noch gut 5 km vor mir. Es war wieder eine tolle Tour, trotz der Panne, und die Bauernbadrunde werden wir auf alle Fälle noch einmal zu Ende fahren.

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