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  • Day 3

    Alte Liebe, neue Türme und schöne Häuser

    December 29, 2023 in Germany ⋅ 🌬 8 °C

    Es gibt sie doch noch: Himmelblau und Sonnenschein. Sofort geben sogar die vertrockneten Gräser gegenüber des Hotels Strandlust, die sich im Wind wiegen, ein hübsches Fotomotiv ab.
    Wir, Conny, Horst und ich, stehen an der Haltestelle vor dem Hotel Landlust und warten auf den Bus 1007, der uns von Duhnen zur "Alten Liebe" bringen soll. Der Sonnenschein hat noch mehr Menschen unternehmungslustig gemacht, und so füllt sich erst die Haltestelle und später der Bus.

    Zu dritt können wir ein Tagesticket nehmen, das uns für 11,60 € berechtigt, den ganzen Tag mit dem Bus zu fahren. Wollen wir natürlich nicht. Hin und wieder zurück reicht vollkommen. Eine einfache Fahrt kostet sonst 2,80 €.

    Der Bus fährt mit uns durch Cuxhaven Döse. Neben den nichtssagenden Ferienwohnungsklötzen mischen sich immer wieder Häuser der Bäderarchitektur und geben dem Straßenbild einen nostalgischen Flair. Die prächtigen Villen und charmanten Häuser sind wahre Schmuckstücke. Ihre verspielten Verzierungen, pastellfarbenen Fassaden und kunstvoll gestalteten Veranden erzählen Geschichten von vergangenen Epochen.

    An der alten Liebe steigen wir aus und genießen ein wenig den maritimen Flair von Schiffen und Meer.
    Die "Alte Liebe" in Cuxhaven ist nicht nur eine Sehenswürdigkeit, sondern ein Zentrum voller Geschichte und Faszination. Erbaut im Jahr 1733 aus versenkten Schiffen, dient diese zweigeschossige Holzplattform heute als atemberaubende Aussichtsplattform am Hafen. Hier kann man die Schiffe auf ihrem Weg nach und von Hamburg bestaunen.

    Mit über 30.000 Schiffen, die jährlich die Elbmündung passieren, bietet die "Alte Liebe" nicht nur einen grandiosen Blick auf die Außenelbe und die Nordsee, sondern auch eine Lautsprecheransage, die über Art, Größe und Herkunft der vorbeiziehenden Schiffe informiert.

    Nicht zu übersehen ist der Windsemaphor, der sich direkt an der Plattform befindet. Diese Stahlkonstruktion übermittelt Informationen über das Wetter an Schiffe, indem sie Windrichtung und -geschwindigkeit nach Borkum und Helgoland anzeigt. Ein technisches Denkmal aus dem 19. Jahrhundert, das heute als faszinierende Sehenswürdigkeit erhalten bleibt.

    Die "Alte Liebe" ist auch ein Ausgangspunkt für maritime Abenteuer. Neben den seegängigen Lotsenbooten und dem Besucherzugang zum Feuerschiff Elbe I starten hier Rundfahrtschiffe zu den Seehundsbänken und den Inseln Neuwerk sowie Helgoland.

    In der Ferne hinter dem Radarturm können wir die sogenannte "Platte" sehen, die voller Wohnmobile ist und wohl kaum noch ein freies Plätzchen bietet. Der siebengeschossige, 34 Meter hohe Radarturm von 1960 steht auf 64 hölzernen Pfählen am Fahrwasser der Elbe.

    Unseren Entdeckungshunger setzen wir in den Souvenirläden fort. Leider haben wir noch keinen richtigen Hunger, um in den gemütlichen Cafés bei fantastischem Ausblick leckeres Eis, Kaffee, Kuchen und Fischbrötchen zu genießen.

    Dafür geht es weiter ins Lotsenviertel. Im charmanten Lotsenviertel in Cuxhaven, zwischen Hafen und Elbmündung, spürt man die maritime Geschichte und herzliche Atmosphäre. Einst die Heimat der Lotsen, ist es heute nicht nur ein attraktiver Wohnort am Weltschifffahrtsweg, sondern auch ein liebevoll gestalteter Shopping-Hotspot.

    Das Lotsenviertel bietet nicht nur vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch urige Kneipen, gemütliche Cafés und Restaurants, die zum Genießen und Verweilen einladen.

    Hier sind nicht nur bekannte Künstler zu Hause, sondern auch Spuren ihrer Kunst und Kultur prägen viele Orte im Viertel. Im Lotsenviertel verbinden sich Geschichte und Gegenwart und verleihen dem Viertel einen besonderen Charme, den wir auch in der Kaffeerösterei finden. Die Kaffeerösterei in Cuxhaven ist ein gemütliches Café im Lotsenviertel, in dem wir erstklassigen Kaffee und Cappuccino in geschmackvollem Ambiente genießen, bevor es weitergeht, vorbei am Wasserturm Richtung Fußgängerzone.

    Der Wasserturm Cuxhaven beherbergt inzwischen 3 Ferienwohnungen und ein Cafe.

    In der Fußgängerzone lenken die Auslagen der Geschäfte von den teils wunderschönen Fassaden ab.
    Außer den bekannten Laden-Ketten finden wir auch einige kleine und ausgefallene Läden und so stöbern wir durch einen Teeladen und durch das Gewürzkontor. In einem anderen Laden entdecken wir Bücher mit so interessanten Titeln wie "Jugend ist aus, aber Prosecco ist noch zu haben", an denen ich einfach nicht vorbeigehen kann, und landen schließlich am Schloss Ritzebüttel,

    Schloss Ritzebüttel in Cuxhaven, die historische Keimzelle der Stadt, erstrahlt nach einer umfassenden Sanierung seit Herbst 1996 in einem neuen und beeindruckenden Look. Ursprünglich im spätmittelalterlichen Stil erbaut und im 18. Jahrhundert um einen barocken Vorbau erweitert, war es über fünfhundert Jahre lang eine Exklave der Stadt Hamburg.

    Seit seiner Restaurierung im Jahr 1996 steht das Schloss der Öffentlichkeit als "Bürgerschloss" zur Verfügung. Heute ist es nicht nur ein geschichtsträchtiges Gebäude, sondern auch ein lebendiger Kulturveranstaltungsort.

    Der bekannteund beliebte Weihnachtsmarkt am Schloss wird gerade abgebaut und so laufen wir nach einer kleinen Pause zurück zur nächsten Bushaltestelle.

    Auf den Bus müssen wir nicht lange warten. Am Spätnachmittag geht zurück nach Duhnen und zum Stellplatz .

    Auf dem noch leeren Platz neben unserem Mobil steht ein Mann und verteiligt den Platz. Er kommt mir sehr bekannt vor, aber ich weiß nicht woher.
    Später als das dazugehörige Wohnmobil neben uns fährt, bemerke ich, dass es Marion und Adi vom Stammtisch sind, die ihr Glück nicht fassen können, gemeinsam mit Freunden die zwei letzten Stellplätze bekommen zu haben, die für Dickschiffe ab 8 Meter freigehalten wurden.

    Am Abend gehen wir mit Heidi, Hans-Werner, Conny, Horst und dem Stellplatzpächter -Ehepaar vitnamesisch essen. Und ich bin fasziniert davon, wie ein junges vitnamesisches Paar ganz allein in Service und Küche, den Gästeansturn wuppt und dabei immer noch ein freundliches Lächeln für die Gäste übrig hat. Es muss wohl an der Mentalität liegen.
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