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  • Day 6

    Neujahr und Anbaden in der Nordsee

    January 1 in Germany ⋅ 🌬 7 °C

    Heute schlagen wir die erste Seite eines Buches mit 365 leeren Seiten auf. Machen wir ein gutes und interessantes Buch daraus. Das Regenwetter heute scheint auf alle Fälle keine Zutat für einen Bestseller zu sein.

    Wir verabschieden Conny und Horst. Für die beiden geht es schon heute nach Hause. Diese Idee hatte wohl der halbe Stellplatz, denn am Mittag klaffen überall leere Lücken zwischen den Wohnmobilen.

    Für mich geht es auf einen Neujahrsspaziergang, Regen hin oder her. Nur wer sich bewegt, erlebt auch etwas.

    In diesem Fall kann ich gegen 14.00 Uhr die ersten Anmeldungen für das Neujahrsbaden in der Nordsee im Ahoi-Bad beobachten. Auch am Strand sind Aktivitäten sicht- und hörbar. Ein Getränkewagen und eine Bratwurstbude warten auf die ersten Schaulustigen, die sich bereits einfinden. Der Moderator auf der kleinen Bühne versucht lautstark Stimmung zu machen. Musik und Informationen begleiten mich auf dem Rückweg bis zum Wohnmobil. Bisher haben sich 390 Teilnehmer angemeldet, wie ich bei meiner Rückkehr berichten kann. Der Startschuss ins kalte Nordseewasser am Cuxhavener Strand fällt allerdings erst um 16.30 Uhr. So bleibt noch genügend Zeit, um mit Heidi und Hans-Werner Kaffee zu trinken.

    Scheinbar hat sich alles, was an diesem Neujahrstag Beine hat, trotz des Regens als Zuschauer des Spektakels auf den Weg an den Strand gemacht. So haben wir echt Probleme einen Platz zu finden, der freie Sicht aufs Meer bietet und nicht von drei Reihen Winterjacken und noch mehr Regenschirmen eingeschränkt wird. Am besten scheint das noch direkt an der Wasserkante zu funktionieren. Aber leider habe ich die Rechnung ohne die auflaufende Flut gemacht. Als sich die inzwischen 432 Kaltbader und Badenden in die Fluten stürzen, stürzen sich die Wellen auf meine Schuhe und Beine. Für das unten zu sehende Kurzvideo, von 5 Sekunden, musste ich den Rest der Zeit mit nassen Schuhen, Socken und Hosenbeinen herumlaufen. Das ist doch eigentlich auch so eine Art von Anbaden, oder?

    Ich möchte das neue Jahr nicht gleich mit einer Erkältung beginnen, denn im Gegensatz zu den "Anbadern", habe ich keine trockenen Sachen dabei. Der stetige Regen macht es am Strand auch nicht gemütlicher. Es geht zurück zum Wohnmobil und in trockene Sachen.

    Nehmen wir den Regen und die nassen Füße einfach mal als gutes Omen für das neue Jahr. Das erste Blatt meines Jahresbuchs ziert daher heute ein Aquarell.
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