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  • Day 466

    1001 Nacht

    January 10, 2020 in India ⋅ ☀️ 15 °C

    In der Nacht fallen die Temperaturen in Jaipur bis auf ein paar Grad über Null. Krasser Unterschied zu unseren 30 Grad gestern. 😅 Man sieht den Atem und die Luft die wir einatmen ist eisekalt und staubig. "In Deutschland haben wir auch schonmal bei unter null Grad zusammen im Auto übernachtet und haben es geschafft" denke ich mir und schlafe irgendwann eng an Sven gekuschelt gegen Mitternacht auf unserer Matratze auf dem Boden ein.  💤

    Als wir aufwachen sind es schon 10 Grad und die Sonne geht über der Stadt auf. Schieben die muffigen Decken von uns und wärmen unsere müden Knochen mit etwas Yoga in der Sonne auf dem Dach auf. 🧘‍♀️🧘‍♂️

    Leckerer Kaffeduft steigt einem in die Nase. Die Menschen zieht es auf die Dächer. Sie machen ein Feuer zum kochen oder wärmen sich an den ersten Sonnenstrahlen des Tages. 🌞

    Neben uns auf dem Dach melkt eine Frau ihre Ziegen, um an die kostbare Milch zu kommen. Die Frauen sind bunte Farbtupfer in der trockenen Landschaft. Eine Karawane Elefanten ziehen vorbei. 🐘 Man fühlt sich wie in 1001 Nacht. Ich bekomme Gänsehaut, nicht nur wegen der Kälte.

    Ein klitzekleiner Vogel trinkt den Nektar aus den letzten Blüten auf unserem Dach. Kühe, Ziegen, Hunde und Wildschweine laufen ums Haus. Sie haben ein dickes Fell gegen die Kälte und teilweise Decken über den Körper geschmissen. Eine Giraffe zieht einen Karrenwagen auf der orangebraunen löchrigen Straße. 🦒

    Die Hauptstadt von Rajasthan, einem für seine Schönheit bekannten Staat in Indien, erwacht langsam. Kinder lachen und lassen von den Dächern Drachen fliegen. Hinter ihnen sieht man das Amber Fort und das riesige Jaigar Fort, die von der Sonne angestrahlt werden. Über den Häusern der ganzen Stadt wehen etliche Fluggeräte. In ein paar Tagen ist das Drachenfest Makarsankranti. 🎊🎉 Ich beobachte noch lange und bin unglaublich dankbar, solche einzigartigen Momente erleben zu dürfen. ♥️

    Jaipur zieren einige gigantische Forts und Paläste. Das Amber Fort, was vor knapp 500 Jahren aus Marmor und Sandstein erbaut wurde schauen wir uns genauer an. Mit seinen großen Stadtmauern überblickt das Fort den Maota See, welche die Hauptwasserquelle war. Die Festungen versetzen einen zurück in die Vergangenheit. 🏰 Der Maharadscha hatte natürlich viele Frauen, die mit ihm dort gelebt haben. Es fanden Fullmoonpartys und Elefantenkämpfe statt. Der Sommerpalast wurde mit einer Klimaanlage gekühlt und im Winter gab es sogar eine Heizung, wo Wasser mit Kuhdung erhitzt wurde.

    Oft sieht man Kuhdung zum trocknen ausgebreitet in der Sonne liegen. Damit wird auch heute noch Feuer gemacht. Eine Heizung oder fließendes Wasser gibt es nicht. ♥️
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