• Holzfällarbeiten und Heilkräuter

    3 июля, Румыния ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute starte ich tatsächlich meine Wanderung auf der Via Transilvanica.
    Gegen 9Uhr mache ich mich auf den Weg, mit dem guten Vorsatz alle Kilometersteine der heutigen Etappe zu fotografieren. Das hat nicht ganz funktioniert, den einige habe ich nicht gesehen.
    Kaum habe ich die letzten Häuser von Putna hinter mir gelassen, kommt mir auf der Forststrasse eine Dame entgegen. So wie es aussieht hat sie Kräuter bzw. diverse Blüten gesammelt. Ein freundliches „buna dimineață“ reicht um ein Gespräch zu beginnen. Sie fragt mich, ob ich alleine unterwegs bin und wohin mich mein Weg führt. Als ich ihre Fragen so gut wie möglich beantwortet habe, kommt sie ins schwärmen, das das Kloster in Sucevița (mein Tagesziel) so schön sei. Sie war schon dort, aber mit dem Auto. Dann erklärt sie mir noch durch zeigen, das sie Pflanzen gesammelt hat, die gegen Bauchweh, Husten und Erkältung helfen, gesammelt hat.
    Ich gehe weiter und fotografiere fleißig Kilometersteine. Nachdem ich schon einige Höhenmeter hinter mich gebracht habe, treffe ich auf zwei Holzfäller. Die beiden Männer bearbeiten die Bäume mit Motorsägen und laden die Baumzeile auf Pferdewagen. Kurz darauf rumpelt eine schwere Maschine mit zwei richtig langen Baumstämmen die Straße hinunter. Da treffen gerade zwei Welten aufeinander.
    Jetzt wird der Weg zu einem Pfad und es geht steil den Berg hinauf und wieder hinunter. Irgendwann überquere ich einen Bach. Beim zweiten hinsehen fällt mir auf, wie hoch das Ufer ausgewaschen ist. Bei hohem Wasserstand könnte ich nicht queren. Aber heute plätschert das Wasser so vor sich hin und ich kann mich wenig erfrischen.
    Über eine weitere Forststrasse erreiche ich die ersten Häuser von Sucevița und bald auch das Kloster. Bevor ich ein Ticket kaufe, zippe ich meine Hosenbeine an und besichtige anschließend die Anlage. Die Kirche ist von außen und von innen bemalt. Besonders innen sind die Farben so intensiv, als ob sie vor ein paar Jahren erst aufgetragen worden wären. Im Innenraum darf man nicht fotografieren, aber die Fresken auf der Aussenmauer.
    Ich kaufe noch Kerzen, um diese für die Lebenden und die Toten (in dieser Reihenfolge) anzuzünden. An der Pforte frage ich nach einem Stempel für meinen Wanderpass. Da ich mich mit der Frage auf Rumänisch total blöd anstelle, fragt mich die Nonne auf Englisch wo ich herkommen und ob ich alleine unterwegs bin, Sie erkundigt sich bei mir, ob ich auch weiß wo der Weg verläuft. 😊
    Die weitere Strecke bis zu meiner Unterkunft zieht sich. Als ich ankomme werde ich herzlich begrüßt. Gemütlich ankommen, ein Bier trinken und vor dem Abendessen unter die Dusche.
    Beim Essen sitzen alle an einem Tisch (eine 3-köpfige Familie, die auch in der Pension wohnt, die beiden Gastgeber und ich) und wir reden den ganzen Abend. Corina und Florin sind sehr nett und interessant. Sie haben einige Zeit in Kanada für eine deutsche Firma gearbeitet.
    Die drei Gänge des Abendessens sind super, aber die Papanași mit Sahne und Blaubeeren sind ausgesprochen lecker. Dazu gibt es Aprikosen-Palinka.
    Gegen 22Uhr verabschiede ich mich ins Bett.
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