• Auf der Via T. nach Cugir

    August 18 in Romania ⋅ 🌧 23 °C

    Eigentlich wollte ich die heute Etappe mit dem Bus überspringen. Aber es hat sich die Möglichkeit ergeben mit den drei Frauen (zwei leben in der Nähe von Bukarest und eine in Gent, Belgien) die Etappe gemeinsam zu gehen und die ersten Kilometer bis zum Kloster Afteia mit dem Auto zu fahren. Auf der Strecke sind laut Wanderguide auch die meisten Hunde.
    Das Kloster ist einfach und die Kirche innen toll bemalt. Ein Mönch klopft mit zwei Hammern auf eine Holzplatte (Toacă). Das ist eine alte Tradition und ein anderes Signal um den Beginn des Gottesdienstes anzuzeigen. Die Glocke wird aber auch geläutet.
    Als wir vor dem Kloster stehen, schenkt uns ein anderer Mönch riesige Tomaten, die er gerade im Klostergarten erntet. Ich bekomme welche, die zusammen bestimmt ein Kilo wiegen, aber richtig gut riechen. Also mein Abendbrot ist gesichert.
    Die Wanderung ist ganz entspannt. Zwei meiner Begleiterinnen haben ziemlich viele Blasen an den Füßen und so sind regelmäßige Pausen angesagt.
    Gegen 14:00Uhr erreichen wir Vinerea. Im örtlichen Supermarkt kaufen wir kalte Getränke und Eis. Dabei finden die drei heraus, das es einen Lokalbus nach Cugir, dem heutigen Tagesziel, gibt. Den nächsten nehmen wir. Ich steige mit den drei bei ihrem Hotel aus, da ich mir einen Stempel für meinen Wanderpass abholen möchte.
    Zum Abschied machen wir ein Selfie, da die Drei noch nicht wissen, ob sie morgen vielleicht einen Teil der Strecke mit dem Taxi fahren und eine Etappe überspringen.
    Ich laufe auf der Via T. durch Cugir und treffe in der Fußgängerzone auf andere Wanderer. Ein Pärchen aus Bukarest, die gestern in Sebeș gestartet sind und heute bis zum nächsten Ort wollen. Mal schauen, ob wir uns nochmal treffen oder ob sie mit Siebenmeilenstiefeln davon eilen. 😉
    Sie sind froh mich zu treffen, da ihnen noch kein anderer Wanderer bisher begegnet ist.
    Ich verabschiede mich und biege zu meinem Appartment ab. Eine riesige Wohnung mit zwei Schlafzimmern in einem Wohnblock. Ich wasche schon wieder meine Klamotten in der Waschmaschine, aber nach den Temperaturen der letzten Tage können auch die Merinoshirts schon wieder eine Wäsche vertragen.
    Danach gehe ich fürs Abendessen, Frühstück und die Verpflegung der nächsten drei Tage einkaufen. Es gibt jetzt erstmal keinen Supermarkt mehr und in einer Unterkunft bekomme ich kein Essen. Also gibt es übermorgen Tütennudeln.
    Im Supermarkt sorge ich dann mal wieder für Verwirrung. Die Waage für Obst und Gemüse übersehe ich permanent. Die Kassiererin ruft mir zu, für die Äpfel „șaispre“, die Kurzform von „șaisprezece“ also 16. ich bringe das mit 17 durcheinander und drucke ein falsches Etikett aus, das die Kasse beim Scannen nicht akzeptiert. 🫣
    Eine der Tomaten esse ich zusammen mit Käse in eine Tortilla eingewickelt zum Abendessen. Also klein geschnitten. 😊

    Bitte nicht wundern, wenn ihr in den nächsten Tagen nichts von mir hört. Der Mobilfunkempfang ist nicht immer gegeben und ich übernachte bei Einheimischen in ziemlich abgelegenen Ortschaften.
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