• Mammutbaum im Kreis von Buchen

    6 de septiembre, Rumania ⋅ ☁️ 22 °C

    Heute weckt mich tatsächlich der Wecker. Gegen 8:30Uhr mache ich mich auf den Weg zur Hütte Canton Coșava, die früher eine Unterkunft für die Arbeiter der hydroelektrischen Anlagen, genau deren Zuflüsse, war. Sie liegt im Naturschutzgebiet Izvoarele Nerei im Banater Bergland, das zum Nationalpark Semenic-Cheile Carașului gehört. Es ist eines der größten Gebiete von Buchen-Urwald in Europa und gehört zum UNESCO Welt-Naturerbe.
    Heute begegne ich nur ein paar Holzfäller und einem Ranger an der Comarnic-Höhle. Es handelt sich um einer großen Kaarsthöhle, von der Teile auch besichtigt werden können. Aber erst in zwei Stunden, wie ich vom Ranger erfahre. Er spricht leider kein Englisch und alle Beschreibungen sind auf Rumänisch. Da ich auch kein Mobilfunknetz habe, muss die Übersetzung der Hinweisschilder warten. 😔
    Zwei Stunden mag ich nicht warten, da die heutige Etappe fast 30km lang ist und die 20km Anstieg noch vor mir liegen.
    Der Weg führt mich stetig bergauf durch einen grandiosen Buchenwald. Es ist unglaublich Still. Ausser dem plätschern des Baches und dem Ruf einiger Vögel höre ich nichts. Stimmt nicht ganz - mein Glöckchen klingelt vor sich hin. 😊
    Mittags erreiche ich den Mammutbaum. Er steht umringt von Buchen unweit der Via T. Hier mache ich auch Mittagspause. Beobachtet von einem Eichhörnchen das in den Bäumen immer um mich herum läuft. Ich kann es nicht immer sehen, aber hören.
    Weiter führt der Weg ins Quellgebiet des Flusses Nera "Izvoarele Nerei". Am Weg stehen immer wieder Schilder, die auf geologische Besonderheiten hinweisen. Aufgrund von fehlenden Sprachkentnissen und Mobilfunkempfang bleibt mir der Inhalt verschlossen. Macht nichts, ich genieße einfach die Umgebung.
    Als ich den höchsten Punkt erreicht habe, stoße ich auf Kanäle die zu dem hydroelektrischen System der Stauseen der Umgebung gehören.
    Dann erreiche ich endlich die Hütte. Radu wartet am Lagerfeuer auf mich und wir trinken erstmal ein Bier und unterhalten uns. Er betreibt den Facebook Auftritt "Munții Carpați", der unterschiedliche touristische Ziele mit Luftbildern von Drohnen vorstellt.
    Irgendwann nutze ich die mobile Dusche um mich zu waschen. Radu zaubert über dem Lagerfeuer ein Abendessen mit Schweinefilet, Mici, gebratenen Paprika und Tomaten. Gerade als das Essen fertig ist, taucht ein Radfahrer auf - Lasse aus Hannover. Er ist in Spanien mit dem Rad losgefahren und will ans Schwarze Meer.
    Es wird ein lustiger Abend auf der Terasse der Hütte bis es stockdunkel ist. Irgendwann sind Stimmen zu hören und ein Scheinwerfer geht an. Radu und Lasse schnappen sich ihre Stirnlampen um nachzuschauen. Da hört man das Auto wegfahren. Komisch, was die Besatzung im Finsteren da oben wollte, werden wir nicht erfahren.

    Der Countdown läuft: 9 Etappen bis zur Donau!
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