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  • Day 335

    Puno-"a very cold place"

    June 4, 2023 in Peru ⋅ 🌙 7 °C

    Eigentlich können wir über Puno gar nicht viel sagen, wir haben diesen Abstecher für den See mit eingebaut und von der Stadt selbst nicht viel gesehen. Puno ist aber die höchstgelegene Stadt Perus, die wir besuchen werden. Eines merkt man hier ganz klar- es ist kalt! Wir wurden ja von Omar bei unserer Colca Canyon Wanderung gewarnt, er war davor nämlich schon in Puno. Tagsüber in der Sonne ist es okay, aber Nachts und vorallem in unserem Zimmer ist es richtig kalt. Man kommt rein und hat nicht das Bedürfnis seine Jacke auszuziehen. Hier in Peru gibt es keine Heizung in den Räumen. Wenn dir kalt ist, ziehst du etwas an.
    Anstelle eines großen Federbettes besteht unser Bett hier aus einem Laken, zwei Wolldecken und einer schöneren Tagesdecke. Das ist schon schön warm aber die Decken sind hier immer recht kurz und super schwer. Sie reichen bis knapp unter die Schultern. Bei den Temperaturen habe ich meine Decke aber immer gerne bis unter die Nase gezogen. Wir sind richtig froh, unsere Fleecedecke aus Neuseeland immernoch dabei zu haben. Diese ersetzt das letzte Stück.
    Was einen jetzt glücklich machen könnte, wäre eine heiße Dusche. Wie schon öfter hier in Peru, hat unsere Unterkunft dies eher nicht bzw. nur unregelmäßig.

    Puno liegt auf 3800 Höhenmetern. Ab einer gewissen Höhe befinden sich durch den geringeren Druck weniger Sauerstoffmoleküle in der Luft. Bei 2500m z.B. nur noch 75% und bei 5500m nur noch 50% des Wertes auf Meeresspiegel Höhe. Wenn die Lunge zu wenig Sauerstoff bekommt, verengen sich ihre Gefäße, was den Druck darin erhöht. Dadurch wird Flüssigkeit aus den Adern in die Lungenbläschen gedrückt.
    Je mehr Flüssigkeit in die Lunge gelangt, desto schlechter bekommt man Luft. Dieser Zustand kann sich so stark verschlimmern, dass es zum Lungenhöhenödem kommt. Aber wir sind zum Glück durch unseren Aufenthalt in Arequipa schon ganz gut aklimatisiert.
    Um mit der Höhe klar zu kommen helfen uns auch eine Art parfümiertes Wasser, an dem man riecht und Coca Blätter. Mit den Blättern bereiten wir meistens Tee zu. Dieser schmeckt nicht wirklich anders als anderer Kräutertee, aber die Wirkung ist ganz gut zu spüren. Wenn man sie so im Mund zerkaut, merkt man auch das die Zunge etwas taub wird. Der Effekt ist ansonsten aber nicht ganz so stark wie beim Tee. Bevor wir Peru verlassen, müssen wir nur daran denken alle Vorräte auszusortiern. Aus den Coca Blättern wird auch Kokain hergestellt und die Mitnahme nach Europa (oder auch nur aus Peru herraus) ist eine ganz dumme Idee. Auch wenn man aus so kleinen Mengen noch kein Kokain herstellen kann.
    Was auch immer empfohlen wird, ist ganz viel Wasser trinken.
    Wie schön es doch wäre wenn man Wasser aus dem Hahn trinken könnte, immer eine heiße Dusche hätte und einfach die Heizung anstellen könnte, wenn man friert. 🩵

    An unserem letzten Abend hier in Puno bemerkten wir abgesperrte Straßen und riesige Zuschauerreihen. Wir stellten uns dazu und kurze Zeit später kam eine Parade an Tänzern in Kostümen und Tännzerinnen in festlicher, traditioneller Kleidung vorbei und dahinter ein Orchester. Es war aber nicht nur eine Gruppe, sondern bestimmt 10 verschiedene dieser Art. Alle ähnlich verkleidet, in unterschiedlichen Farben mit dem gleichen traditionellen Tanz und der selben Musik. Gerade die Männer in ihren Kostümen kamen dabei ganz schön ins schwitzen und setzten teilweise ihre Masken ab. Darunter bekommt man bestimmt noch weniger Luft als sowieso schon. Wir schauten eine Stunde lang zu, bis der Hunger zu groß wurde. Aber selbst nach unserer Pizzapause ging das Spektakel noch lange weiter.
    Wir wissen nur leider nicht genau was hier gefeiert wurde.
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