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  • Day 65

    Snack Attack auf dem Mekong River

    January 19, 2023 in Laos ⋅ ⛅ 27 °C

    Der Wecker klingelte uns um 6 Uhr morgens auf dem Schlaf. Nach einer Tasse Instant Kaffee waren wir bereit, die lange Reise Richtung Huay Xai anzutreten, um dort über den Grenzübergang nach Thailand zurück zu reisen. Doch unser Tuktuk kam nicht. Nachdem wir eine halbe Stunde gewartet hatten, machten wir uns auf den Weg zur Hauptstraße, von der uns ein Mann mit Zettel in der Hand entgegen kam. Zufall oder nicht: es war jedenfalls unser Tuktuk Fahrer. Er nahm uns unser Bootsticket ab und verschwand in einer anderen Gasse, um einen weiteren Fahrgast vom Hotel abzuholen. Mittlerweile sind wir von solchen Vorkommnissen gar nicht mehr überrascht, denn Laos hat uns eines gelehrt: Vertrauen. Selbst, wenn man das System selber nicht versteht, am Ende klappt es immer irgendwie und wir sind jedes Mal genau dort angekommen, wo wir hin wollten. So landeten wir auch diesmal nach einer holprigen Fahrt pünktlich am Pier und konnten uns einen Platz im Slow Boat suchen.

    Auf alten Autositzen richteten wir uns für die kommenden 9 Stunden ein und es dauerte nicht lang, bis wir die ersten Snacks auspackten. Die Frau am Ticketschalter hatte uns nämlich den Tipp gegeben, Proviant einzupacken. Das ließen wir uns natürlich nicht zwei mal sagen. Wir hatten Mangos, Coconut Pancakes, Chips und die besten Sandwiches aus Luang Prabang dabei. Nommiii :)

    Die Fahrt über den Mekong River fanden wir richtig spannend, denn es gab immer etwas zu sehen. Die unberührte Natur, die Gemüsebeete der Menschen direkt am Flussufer, kleine Dörfer aus Bambushütten, aber auch den Bau eines Staudammes und riesige Autobrücken beobachteten wir.

    Das Boot hielt einige Male am Ufer an, um Einheimische an ihren Dörfern aussteigen zu lassen. Einen besonders nachhaltigen Eindruck hinterließ eine junge Frau mit ihrer kleinen Tochter bei mir. Mit der Kleinen auf dem Rücken und Tüten in beiden Händen schaffte sie es, über den scharfkantigen Felsen auszusteigen und zu ihrem Dorf zu laufen. Dabei musste sie viel Gepäck erst einmal auf dem Felsen stehen lassen, weil sie nicht alles tragen konnte. Genau so außergewöhnlich wie dieses Szenario war es, zu sehen, wie die Menschen im Fluss ihre Wäsche gewaschen haben, oder wie eine Gruppe an Kindern zum Boot gerannt kam und selbstgemachte Armbänder an Touristen verkaufen wollte.

    Dieser erste Tag auf dem Boot hat auf jeden Fall für viel Gesprächsstoff bei Flo und mir gesorgt und war eine spannende Erfahrung.

    Am Abend kamen wir in Pak Beng an – ein Ort, der von Touristen auf der Durchreise lebt. Solchen Orten merkt man leider auch immer ein bisschen an, dass niemand besonders lange bleibt. Das Hotelzimmer, das wir bekamen, war der blanke Horror. Es war in einer Art Keller mit alten Küchenfliesen an der Wand und stickiger Luft, die nach Schimmel roch. Nach ganzen zwei Minuten und wahnsinnig negativen Vibes waren wir uns einig, dass wir darin nicht schlafen konnten. Glücklicherweise war noch genau ein Zimmer frei, in dem wir uns deutlich wohler fühlten und uns in der Nacht bis zur zweiten Bootsfahrt ausruhen konnten.
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