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  • Day 14

    Schlafen über 2500m in der Sierra Nevada

    October 23, 2016 in Spain ⋅ ⛅ 12 °C

    Nach der Großstadt sehnen wir uns wieder nach Natur und wie wir bereits angekündigt hatten, wollen wir auf den Mulhacén. Mit 3479m ist er der höchste Gipfel der Sierra Nevada und damit auch auf der iberischen Halbinsel, welche Spanien und Portugal umfasst. Wir erkundigen uns im Tourismusbüro, was es für Möglichkeiten gibt auf den Mulhacén zu kommen. Im Internet hatten wir uns bereits über die Wettervorhersage erkundigt, welche recht miserabel ausfiel.
    Im Tourismusbüro bestätigte man uns, dass es Schnee und Sturm geben wird. Die Temperaturen fallen unter Null. In der Hoffnung, dass sich der Wetterbericht irrt, fahren wir bis zum letzten, mit dem Auto erreichbaren Stellplatz.

    Unser Plan ist es, am Morgen mit dem Bus an den Einstieg zum 2. höchsten Berg Veleta zu fahren, von da aus auf den Pico Veleta (3392m hoch) zu steigen und im Anschluss eine Querung zum Mulhacén und das ganze wieder zurück. Abhängig machen wir das ganze vom Wetter, was uns am Morgen erwarten wird.

    Da das Wetter noch vielversprechend aussieht und die Sonne uns mit ihren Sonnenstrahlen wärmt, ist an Schnee noch gar nicht zu denken. Für heute haben wir unser Ziel erreicht und wagen noch einen kleinen Spaziergang zur heiligen Maria. Die umliegenden Gipfel sind in Wolken gehüllt und vereinzelt kann man die Schneefelder schon erkennen. Wir lassen uns davon nicht entmutigen und hoffen auf Besserung.

    Heute haben wir noch Zeit ausgiebig zu kochen. Es gibt vegetarisches Chili mit Kartoffeln, Möhren, roten Bohnen und Kichererbsen.

    Über den Wolken...lalalaaaaaaaaa. Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.

    Dieser Ohrwurm ging mir gestern durch den Kopf als wir die 2500m Marke geknackt haben und die Wolken von oben bestaunen konnten. Wir essen unser Chili bei untergehender Sonne und bewundern die sich ändernden Farb- und Wolkenkonstellationen.

    Für einen Sonntagabend ist dieser abgelegene Pass ziemlich belebt. Wie bereits in unserem Reiseführer vorgewarnt, nutzen einige Automobilhersteller diese Strecke mit zahlreichen ansteigenden Serpentinen und Kurven zu Testzwecken. Auch an diesem Abend kommen vier PS Boliden mit Wolfsburger Kennzeichen angefahren und geniessen ihren Auftritt im sich versammelnden Publikum. Die dröhnenden Motoren werden kurz vorgeführt und schon verschwinden die 4 Bugattis wieder bergab.

    Mit untergehender Sonne formieren sich leider auch recht düstere Wolken die ausserdem einen heftigen böigen Wind mit sich bringen. Hm der Wetterbericht scheint sich wohl doch nicht zu täuschen. Diese Nacht werden wir vom fauchenden Wind hin und hergeschaukelt. Es beginnt zu hageln und zu regnen. Es blitzt um uns herum. Wir ziehen uns beide unseren Jumpsuit an und mummeln uns in Decke und Schlafsack. Frieren brauchen wir schonmal nicht.
    Obwohl wir im Windschatten einer Hütte stehen ist an erholsamen Schlaf nicht zu denken. Am Morgen sind wir in dunkle Wolken eingehüllt. Mit Wehmut im Bauch entscheiden wir die Fahrt bergab anzutreten.
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