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  • Day 22

    zelten an der Laguna Sofia

    December 21, 2016 in Chile ⋅ 🌬 8 °C

    Die Recherchen bezüglich unserer Wanderung im Torres del Paine stressen uns die letzten Tage, seitdem wir in Puerto Natales sind. Wir haben nun halbwegs alle Plätze bekommen die wir brauchen, um die grosse Wanderung zu machen. Die freien Campingplätze, für die man ebenso eine Reservierung braucht, sind leider bis Ende Februar ausgebucht. Wir spekulieren jetzt einfach mal drauf, dass sie uns dennoch aufnehmen und wir nicht weiter geschickt werden.

    Wir kommen im Januar wieder zurück und hoffen, dass dann alles reibungslos abläuft. Heute packen wir mal wieder unsere Sachen und stellen uns an die Strasse Richtung El Calafate. Einem etwas kleineren Ort, an dem wir evtl. Weihnachten verbringen möchten. Da wir erst am Nachmittag weg kommen, stehen die Chancen nicht so gut noch nach El Calafate zu kommen. Wir versuchen es dennoch. Das erste Auto hält und nimmt uns ein Stückchen mit. An der Kreuzung, an der wir raus gelassen werden, stehen wir wieder einmal in absoluter Einöde und dem kalten Wind total ausgesetzt. Die kleine Bushaltestelle bietet zwar Unterschlupf, aber in der sieht man uns ja nicht.

    Zu uns gesellt sich noch ein Mädel aus Kanada hinzu. Sie arbeitet seit neun Monaten in Puerto Natales und möchte an die Laguna Sofia. Unser Plan B, wenn Plan A, nach El Calafate nicht klappt.

    Das nächste Auto hält und könnte uns ein Stück mitnehmen. Allerdings nur bis auf halbe Strecke nach El Calafate. Das Risiko dort nicht weiter zu kommen ist um die Zeit relativ gross.
    Er würde uns zusammen mit dem Mädel aus Kanada mit zur Laguna Sofia fahren. Wahrscheinlich soll es so sein und wir fahren mit. Er fährt uns bis an den Strand. Wir sind froh nun doch an die Lagune zu kommen. Julia, vom Base Camp, und die Leute aus der Touristeninfo hatten uns diese empfohlen, wenn wir noch etwas Natur geniessen wollen. Eine gute Entscheidung also.

    Angekommen bauen wir unser Zelt an einem abgelegenen Örtchen zwischen den Büschen am Hang zum Wasser auf. Die Berge sitzen uns im Nacken und wollen heute noch erklommen werden.

    Gesagt, getan, laufen wir noch hoch zu einer Höhle, vorbei an ein paar Kletterspots zum Gipfel des Brockens hinter uns. Die Wege sind gesäumt von Mooskissen, hübschen Blumen und urigen Holzteilen, die in ihrem Verrottungsprozess eigenartige Formen annehmen. Die Natur hier ist einzigartig. Es ist alles noch so unangetastet und unverwüstet. Es versteht sich scheinbar von selbst, dass jeder seinen Unrat mitnimmt. Bis auf ein paar wenige Dosen ist hier kaum Müll zu finden.

    Auf dem Gipfel angekommen kann man sich richtig vorstellen, wie die Wassermassen hier einst die Schluchten geformt haben. Dazu sind die übrig gebliebenen Lagunen kleine Pfützen. Wir nehmen Platz und geniessen die Aussicht ins Tal. Nach ein paar Minuten peitscht uns der kalte Wind, dann doch wieder abwärts, ins Tal, zu unserem Zelt.

    Heute kochen wir zum ersten Mal mit unserer neuen Errungenschaft. Es gibt Nudeln mit Mischgemüse und zum Dessert Rotwein aus dem Tetra Pack. 😆 lecka!

    Der Regen prasselt aufs Zelt und macht uns müde. Zeit zum schlafen. Gute Nacht.
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