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- Dia 71
- quarta-feira, 8 de fevereiro de 2017 21:07
- ⛅ 13 °C
- Altitude: 780 m
ArgentinaCentro Civico41°7’56” S 71°18’20” W
Bariloche...und es geht noch weiter

Nun sind wir hier. In Bariloche. Unser Wunsch hier herzukommen hat sich erfüllt und wir sind von den Geschehnissen der letzten Tage und Stunden völlig überrumpelt. Was uns die letzten Tage hier passiert ist und was uns an Glück widerfahren ist und Vertrauensvorschuss gegeben wurde ist nicht in Worte zu fassen.
Wir können es uns selbst nicht erklären, was hier passiert. Vor allem wie. Ist es Schicksal, Zufall, Glück oder irgendwelche Konstellationen, die sich genau in dem Moment auftun wenn wir uns das wünschen?
Heute haben wir jedenfalls den Jackpot der letzten Tage gezogen. Aber nun von Anfang an.
Nachdem wir ein Bad in der Sonne und im Wasser genommen haben, verabschieden wir uns von unseren Lieblingscampingplatzbetreibern und laufen die Strasse im Nationalpark weiter in Richtung Ausgang. Mit jedem Auto, was an uns vorbei fährt, haben wir die Hoffnung, mit nach Bariloche, bzw. erst einmal wieder an die Ruta 40 zu kommen. Es dauert wieder einmal nicht lange, schon hält ein Pärchen neben uns und lädt uns zu sich ins Auto ein.
Zunächst einmal sichern sie uns zu, uns bis an die Hauptstraße mitzunehmen. Dort würden wir auf jeden Fall irgendwie nach Bariloche kommen. Prima. Damit sind wir schon einmal sehr zufrieden. Die beiden sind sehr an unserer Reise interessiert und es wird nicht langweilig im Auto.
Als wir auf die Ruta 40 abbiegen, wird uns klar, dass sie uns doch noch weiter mitnehmen. Unterwegs wollen die beiden noch einen Halt machen und Mate trinken. Wir sind davon auch nicht abgeneigt und die beiden fahren mit uns durch das wunderschöne bergige Land, vorbei an Seen und der herrlichen Landschaft. Sie sind auf der Suche nach einem geeigneten Platz und wir lassen die Blicke schweifen.
Heute ist es ziemlich windig und die beiden sind sich über den Platz nicht ganz einig. Letztendlich zeigen uns die beiden die Seestraße von Bariloche und fahren uns bis fast vor die Tür der Touristeninformation. Das war mal eine ganz exklusive Mitfahrgelegenheit. Die beiden verabschieden uns mit einer Umarmung und wünschen uns noch eine gute Weiterreise. So schnell haben wir garnicht damit gerechnet, nach Bariloche zu kommen.
In der Touristeninformation holen wir uns Karten und Infos über die Stadt. Ausserdem informieren wir uns über Campingplätze und noch ein paar Ausflugsmöglichkeiten von hier aus.
Uns tropft beiden der Zahn und Olli hat unheimlich Appetit auf ein richtiges Stück Kuchen in einem gemütlichen Kaffee. Ausserdem wollen wir uns wieder einmal bei der Familie melden, dass es uns noch gibt.
In der Innenstadt, vorbei an einer lärmenden Baustelle und jeder Menge Sport-, Souvenir und Schokoladengeschäften, werden wir in einem Eck Café fündig. Hier gibt es ein Angebot, Kaffee mit Churros, das uns geradezu ins Lokal lockt. Wir bestellen 2 der Angebote und versinken beide im Geschmack des guten Kaffees und der knackigen mit Dulce de Leche gefüllten Churros. Uns erreichen ein paar Nachrichten, die wir gleich beantworten und wollen noch ein paar Dinge für die nächsten Tage organisieren. Ausserdem wurde Fabis Kreditkarte gesperrt, was uns etwas Kopfzerbrechen bereitet, warum dies passiert ist und wie wir mit nur einer Karte jetzt weiter verfahren. Für Aussenstehende, sieht es vielleicht so aus, als würden wir beide jeweils mit unserem Handy Kaffee trinken gehen.
Völlig unverhofft steht ein Herr neben uns und spricht uns an, ob man uns helfen könne. Wir sind ersteinmal irritiert auf deutsch angesprochen zu werden und sind auch in dem Moment etwas ratlos, ob wir so hilflos aussehen.
Der Mann erklärt uns dass er viele Jahre hier gelebt hat und wenn wir Fragen haben, können wir ihn gern fragen. Wir bitten ihn mit an unseren Tisch und sofort kommen wir miteinander ins Gespräch. Es ist als würde man sich schon ewig kennen. Wir unterhalten uns viel übers Reisen und auch darüber, wie er hier gelebt hat und warum er jetzt in Deutschland lebt. Er macht einen sehr interessanten Eindruck auf uns und es ist sehr spannend sich mit ihm zu unterhalten. Er ist auch sehr interessiert und hört gern zu, wenn man ihm etwas erzählt. Es ist einfach entspannt.
Nach einer gefühlten halben Ewigkeit, läd er uns zu sich ein. Er sagt, dass wir die erste Nacht bei ihm in der Wohnung schlafen können, die er hier gleich um die Ecke hat. Wir freuen uns beide über dieses Angebot und sind froh, dass wir uns für heute um nichts mehr kümmern müssen. Wir zahlen unsere Rechnungen und laufen einmal die Straße hinauf zu seiner Wohnung. Sie liegt absolut perfekt, in bester Lage. Zentral an der Bushaltestelle, an der alle Busse abfahren und so weit oben, nämlich im achten Stock, dass man einen Blick über die ganze Stadt hat. Wahnsinn. Das hat uns zu unserem Glück noch gefehlt. Nach diesen ganzen Tagen, ist das eine Übernachtung im Luxushotel mit Dusche, Küche und einem eigenen Zimmer. Er unterbreitet uns sämtliche Angebote. Wir sollen uns doch bitte am Kühlschrank bedienen und das Wasser aus der Leitung sollen wir auch nicht trinken, dafür hat er Wasser in der Flasche.
Er hat auch noch fertig gekochtes Essen da, was wir aufessen sollen. Er möchte es nicht noch einen 3. Tag essen. Uns bleibt kein Wunsch unerfüllt. Wir bekommen sogar einen eigenen Schlüssel. Er möchte nochmal nach draußen und wir haben auch noch vor, einkaufen zu gehen. Es ist einfach überwältigend, was uns Carlos alles anbietet. Er hat solch ein gutes Herz und vor allem eine riesige Freude daran, uns zu erfreuen.
Nach dem Gepäckabladen geht's direkt noch einmal auf die Straße, um die Stadt noch kurz anzuschauen und den Anblick der untergehenden Sonne am See zu erhaschen. Am Ufer ist ein Sportzentrum, an dem gerade heisse Sambarythmen gespielt werden und einige junge Frauen dazu tanzen. Es ist eine tolle Stimmung. Vor allem mit diesen Glücksgefühlen im Bauch. Es ist grandios, was wir hier erleben. Einmalig.
Die Trommler und Tänzerinnen üben vermutlich schon fleißig für die bevorstehende Karnevalsaison. Ende Februar ist hier der Teufel los. Mal sehen ob wir davon etwas mitbekommen.
Der Mond ist schon fast voll und heute bläst ein kalter Wind an der Küste. Wir schauen, dass wir etwas einkaufen können und gehen dann wieder zu unserem 5 Sterne Apartment. Carlos ist bereits zurück gekehrt und wir können uns noch ein bisschen unterhalten. Er geniesst die Anwesenheit von uns scheinbar genauso wie wir seine Gastfreundschaft uns gegenüber.
Er kennt sich hier sehr gut aus und hat selbst schon so einiges erlebt. Er ist schon viel gereist und hat viel von der Welt gesehen. Wir diskutieren interessante Themen, wie die Flüchtlingsbewegung und die Entwicklung der Menschheit und ein paar politische Problematiken, die wir recht gleich sehen.
Die Gespräche sind sehr bereichernd, da man sich einmal mit einem erfahrenen Menschen mit allgegenwärtigen Problemen austauschen kann. Vor allem sind die unterschiedlichen Blickwinkel auf gleiche Probleme sehr interessant. Es sind recht kurze Ausschweifungen, die sich sicher noch weiter diskutieren ließen, wenn man sich noch einmal sieht.
Wir werden sehen, was die Tage noch so mit sich bringen. Nach dem Abendessen gibt's noch Kekse mit Dulce de Leche und dann wird noch etwas das Handy strapaziert, um die Footprints auf den neuesten Stand zu bringen.
Es ist 02:19 Uhr. Fabi und Olli sagen gute Nacht.Leia mais