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- Day 74
- Saturday, February 11, 2017 at 7:43 PM
- ☀️ 14 °C
- Altitude: 1,784 m
ArgentinaBariloche41°11’49” S 71°29’12” W
Refugio Frey, Laguna Toncek, 1750m,

Heute geht's in die Berge. Begleitet werden wir von Marcus, der gestern noch zu uns auf den Zeltplatz dazu gestoßen ist. Er ist Brasilianer und kommt aus der Nähe von Sao Paulo. Er reist auch schon eine Weile durch die Gegend und nun stehen bei ihm die letzten Tage bevor. Er möchte noch 2 Tage am Refugio Frey verbringen, da die Übernachtung im Zelt dort kostenlos ist und ausserdem kann man an der kleinen Lagune in den Bergen, bei diesen sommerlichen Temperaturen herrlich entspannen.
Wir machen uns vom Campingplatz auf in Richtung Bushaltestelle und hoffen heute auch endlich einmal mitgenommen zu werden. In der Stadt haben wir extra noch unsere Busfahrkarte aufgeladen, damit wir die bevorstehenden Fahrten noch mit aufgeladener Karte antreten können. Im Bus selbst gibt es keine Möglichkeit, diese Karten aufzuladen. Das System mit den aufladbare Karten ist übrigens echt prima. Es können bis zu 2 Personen damit fahren und man muss sie lediglich beim Busfahrer an das Lesegerät halten, um den Wert für die Fahrt abzubuchen. Durchaus ein sinnvolles System, was man übernehmen kann.
An der Bushaltestelle wartet bereits Marcus auf uns. Er ist ein paar Minuten früher los gelaufen und wir haben ausserdem noch Halt beim Bäcker gemacht um ein paar Leckereien vom Vortag zu holen. Die kosten dann nur noch ein Bruchteil des Preises.
Der Bus kommt und hält sogar um uns mitzunehmen. Die Fahrer schauen hier alle stets grimmig und sind auch nicht bereit Fragen zu beantworten. Sie scheinen hoch unzufrieden zu sein mit dem was sie machen oder mit dem was sie dafür bekommen. Es ist uns bisher kein einziger freundlicher Busfahrer h ier begegnet.
Dieser zieht jedenfalls unsere Fahrt einfach von Marcus' Karte ab und wir zahlen erst einmal nix. Ist schon ärgerlich, da wir extra viel Geld auf die Karte geladen haben, was wir nicht wieder bekommen und ausserdem zahlt Marcus für uns nun die Fahrt was nicht hätte sein müssen.
Trotz der rabiaten Fahrweise kommen wir gut in Villa los Coihues am Lago Gutiérrez an und können von hier aus direkt zum Wanderweg starten.
Es geht eine Weile am Seeufer entlang und auf Grund der Hitze beneiden wir die Badenden etwas in der sengenden Hitze. Nun, da wir die Nacht bei dem Refugio bereits reserviert haben, gibt es kein zurück mehr. Der Weg ist flach ansteigend und anfangs sind wir extrem der Hitze ausgesetzt. Die saugt uns den letzten Tropfen aus dem Körper und wir sind froh, dass der Weg nur mit insgesamt 4h angegeben ist. An sich ist nicht der Weg die Schwierigkeit, sondern die unglaubliche Hitze. Es ist schon eine Weile her, dass wir das letzte Mal so nass waren vom schwitzen.
Unterwegs gönnen wir uns eine Pause zwischen den mit Blumenteppich gesäumten Wald. Überall blühen gelbe Blumen und geben einen herrlichen Kontrast im satten frischen Grün des Waldes.
Wir haben übrigens vom Feuer in Valparaiso gehört, welches mittlerweile schon seit fast drei Wochen lodert. Die Fläche ist mittlerweile so gross, wie Mallorca. Wir können uns das Inferno wahrlich vorstellen, welches sich bei dieser unglaublichen Hitze, Tockenheit, ohne Regen in Aussicht, entwickeln kann. Die Nachrichten haben uns aus Deutschland erreicht. Hier hört man komischerweise nirgends etwas davon. Allerdings sind wir auch auf der argentinischen Seite, nicht in Chile.
Völlig überraschend treffen wir beim Aufstieg im Wald auf unseren Bekannten Carlos. Welch grosser Zufall, sich genau hier zu treffen. Wir freuen uns riesig ihn wieder zu sehen und verabreden uns noch einmal auf einen Kaffee, bevor wir abfahren.
Der Weg führt weiter entlang eines Baches und etwas weiter oben kommen wir an einer Schutzhütte vorbei. Das Wasser im Bach ist so klar und frisch, dass wir hier gleich noch unsere Wasservorräte auffüllen. Die letzte Etappe steht bevor.
Von hier aus ist es nur noch eine Stunde und ein etwas anspruchsvollerer felsiger Weg. Fabi macht die Hitze etwas zu schaffen, aber mit Aussicht aufs nahende Ende kann sie ihre letzten Kräfte sammeln und noch bis zur Hütte hinauf steigen.
Die Stunde für den Aufstieg nutzen wir nicht ganz aus und sind etwas früher da, als angegeben. Froh sind wir jetzt dennoch den Rucksack vom schwitzigen Rücken abzuwerfen und uns eine Pause zu gönnen.
Es gibt hier an der Hütte nur noch wenige freie Zeltplätze. Scheinbar ist dieser Ort hier ein recht beliebtes Ausflugsziel, da es sich auch mit weiteren Touren kombinieren lässt. Ausserdem ist es von der Stadt sehr gut erreichbar.
Hinter einem Windschutz finden wir Platz für unser Zelt und bauen erstmal alles auf. Die Strapazen hinterlassen auch langsam seine Spuren am Material. Fabis Flipflops haben hier oben mittlerweile den Geist aufgegeben und Ollis Isomatte ist auch schon seit einer Woche kaputt. Die hat in der Mitte einen Buckel bekommen, was sich sehr unbequem schlafen lässt, da man entweder zur einen oder zur anderen Seite herunter rutscht. Man kann sich vorstellen, wie auf einem Baumstamm zu schlafen.
Wir sind beide ziemlich hungrig und vernaschen erst einmal eine Packung Cornflakes und die Reste unseres Müslis. Manchmal haben wir so unbändigen Appetit auf Süßes. Dann sehnen wir uns ganz schön, nach Schokolade, frischen Kuchen mit Streusseln oder Gummibärchen. Da haben wir schon echt gute Sachen in Deutschland zu bieten.
Nach dem Snack geht's noch an die Lagune, um ein erfrischendes Bad zu nehmen und die Aussicht hier einmal wirken zu lassen. Schließlich sind wir unterhalb des Cerro Catedral, der seinen Namen wohl seinem Aussehen zu verdanken hat. Die markanten Felstürme rundherum, wirken wie die Türme einer Kathedrale. Ausserdem laden sie hier oben auch unglaublich viele Kletterer ein, bezwungen zu werden.
Der Kontinent ist einfach nicht gross genug. Wir treffen 2 Bekannte wieder aus Puerto Natales. Sie sind zum klettern hier und fahren dann ebenso wie wir weiter Richtung Norden.
Nach einer kurzen Plauderei gönnen wir uns noch ein Sonnenbad an der Lagune und erholen uns vom Aufstieg. In den Bergen ist es einfach herrlich entspannt.
Die Lagune ist so flach, dass das Wasser eine angenehme Badetemperatur hat. Wenn man in die Mitte der Lage läuft, ist das Wasser gerade einmal knietief. Olli gönnt sich ein Bad, um die Spuren der Anstrengungen abzuwaschen. Die Sonne verschwindet nun auch gleich und mit ihr kommt ein kühler Wind.
Wir verziehen uns ins Zelt und bereiten uns noch ein Abendessen. Es gibt Nudeln mit Tomatensauce. Nix spektakuläres aber wenigstens frisch zubereitet.
Der Wind weht uns den ganzen feinen Staub ins Zelt. damit müssen wir hier draußen in der Natur wohl leider zurecht kommen. Auch wenn sich das unangenehm anfühlt, schlafen wir wohlwollend ein.Read more