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  • Day 88

    Wochenendeeeeeeeeeeeeee

    February 25, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 20 °C

    Den Wecker haben wir heute aus gestellt, sind aber dennoch früh wach. Klaro. Kaffee, Frühstück, gekochte Eier, alles was zu einem gemütlichen Start ins Wochenende gehört. Das Wetter soll heute besser werden, was aber noch auf sich warten lässt. Die letzten Tage waren immer etwas wolkenverhangen und nebelig am Morgen und am Abend. Das scheint hier ein normales Phänomen zu sein.

    Hoffen wir also weiter auf Besserung. Da es noch diesig ist, lohnt es sich kaum irgendwo hin zu fahren. Also widmet sich Olli noch ein paar kleinen Aufgaben und Fabi startet entspannt in den Tag. Olli hat für die kleine Amanda eine Schaukel gebaut, die gleich noch angebracht wird und dann zeigt sich auch schon die Sonne. Da Fabi noch Sand und Steine für die Kräuterspirale benötigt, beschließen wir ans Meer zu fahren und das nützliche mit dem angenehmen zu verbinden. Mit dem alten unrund laufenden Pickup geht's ab ans Meer und die Sonne folgt uns auf unseren Spuren.
    Hier ist es herrlich. Am Strand angekommen, sitzt eine einzige Familie. Man hat riesig Platz und Ruhe. Wir lassen das Auto stehen und laufen den Strand entlang. Auf dem Boden liegen überall Panzer von Krebsen im schwarzen Sand. Dieser Ort ist für Fernando ein Ort der Ruhe und an den er sich zurückziehen kann, wenn er mal seine Gedanken sortieren muss. Es ist eine Ehre für uns diesen mit uns zu teilen. Jeder der so einen Ort gefunden hat, zeigt ihn gewöhnlicherweise nicht jedem Menschen, um sich diesen zu bewahren, aber auch zur Verfügung zu stellen für andere.

    Gleich hinter dem Strand verweht es die Wanderdünen im Wind. Lebu ist bekannt für seine starken und konstanten Winde. Darum werden hier mehrheitlich Windkraftanlagen gebaut, um die Stromversorgung zu gewährleisten. Dies wird hier immer wieder beworben und ins Stadtbild integriert. Die Bushaltestellen sind beispielsweise alle mit Windrädern dekoriert.

    Wir lassen uns die Brise und den feinen Sand um die Nase wehen und haben Zeit zum Reden. Pedro hat heute die Farm verlassen und wir können uns darüber auch nochmal in Ruhe austauschen. Fernando hat nun auch gemerkt, dass er für sein Projekt auch gewisse Menschen braucht die mit Motivation und Freude an die Sache rangehen. Diese Vorinformation muss er irgendwie bekommen und eine Auswahl treffen.

    Außerdem können wir etwas über sein Leben erfahren und wie es zu dem gekommen ist, wie es jetzt ist. Es ist sehr spannend mehr über das Leben seiner Mitmenschen zu erfahren und warum, wieso, weshalb sie so sind wie sie sind und warum sie an der Stelle angekommen sind wo sie sind. Fernando hat eine sehr gute Grundsätze die er für sich als Lebensgrundlage formuliert hat. Beispielsweise sagt er sich, dass es notwendig ist, zu jedem Tier und jedem Menschen, mit dem man sich umgeben möchte, eine Beziehung aufbauen muss. Keine Partnerschaft, eine Beziehung.
    Ein anderer Gedanke sind Kompromisse. Es ist einfacher und bereichernder mit seinen Mitmenschen zusammen zu leben, wenn man Kompromisse finden kann. Diese Philosophien sind auch unsere Leitfäden und für Olli ist es sogar mittlerweile noch tiefgründiger, da es eben auch wichtig ist, Pflanzen zu wertschätzen. Sie haben mehr Beachtung verdient und dienen uns mehr als Lebensgrundlage, als jedes Haustier, was wir uns anschaffen.
    Wir erfahren viel über das Leben von Fernando, seine Vorfahren, seine Kinder und auch wie es ihm mit manchen schwierigen Situationen erging. Es ist wirklich ganz besonders hier zu sein. Hier in Lebu mit Fernandos Familie und der kleinen Farm. Eine wirklich tolle Zeit, die wir hier verbringen können.

    Nach dem Rauschen der Wellen widmen wir uns wieder den Steinen. Hier am Sand laden wir noch ein paar Ladungen Sand auf, dann geht's noch Steine holen und zurück zur Farm. Genug gearbeitet für heute. Am Domo angekommen üben wir weiter Acroyoga und dann kommen zum Abendessen auch schon Vallery und Connie
    Es gibt Pancakes mit Dulce de Leche und Marmelade. Ein Traum. Der Abend wird recht lustig und die beiden Mädels laden uns ein zu einem Spontanausflug in den Nationalpark ein, um morgen die Sonnenfinsternis zu sehen. Wir überlegen kurz und sagen zu. So eine Gelegenheit können wir uns ja nicht entgehen lassen. Prima. Also ist der Sonntag auch schon verplant :) für uns heißt es dann aber auch so langsam ins Bett, da wir bereits halb sieben aufstehen müssen, um die Sonnenfinsternis nicht zu verpassen.
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